Fakten über das Leben von Jesus

Äpfel und Birnen…
Grüße,

viele Fakten erkenne ich leider nicht in Deinem Posting.

Jungfrau vielleicht vom Sternzeichen mehr auch nicht. …

Scholastischer wäre der Ansatz, dass das Wort „Jungfrau“ eher „junge Frau“ hieß und erst in späteren Zeiten mit der Marienveneration zur „Jungfrau“ wurde, und Maria war zu diesem Zeitpunkt noch nicht verheiratet und wenn man bedenkt wie früh das damals geheiratet war, wäre „junge Frau“ durchaus eine angemessene Beschreibung.

betrachten wir da mal Geschichte aus der Griechen so wie auch Ägyptischen Mythologie.

Das Problem ist, dass diese gesamte Passage eigentlich ein „non sequitur“ ist, denn die Tatsache, dass eine andere Kultur eine bestimmte nachweislich nicht wahre Mythologie hat beweist nicht im Mindesten, dass eben jenes Ereignis nicht wahr ist.
Würdest Du die Apostelgeschichte genau lesen, wüßtest Du dass Paulus in den öffentlichen Diskussionen sogar gesagt hat, dass Jesus von allen Dingen die Wahrheit ist, die es bei anderen Religionen nur als Mythen gibt.

Als Beispiel: Bloß weil die Aussage, dass der CEO von Porsche oder Opel überdurchschnittlich kompetenten sei möglicherweise unzutreffend ist, beweist das noch lange nicht, dass der CEO von Sony inkompetent ist. Aber das ist Dein Argumentation.

Bedenken wir auch dass es in der Zeit viele angebliche Propheten besser gesagt Kulte gab.

Auch die Nachfolger Jesu wurden „Sekte“ genannt, sogar in der Bibel. Die Tatsache, dass es auch viele andere Wundertäter gab wurde auch nicht geleugnet.

das Jesus sich einen Kult aufbauen wollte nix neues in der Zeit

Aber neu für das Christentum, da eine der Grundprämissen der Bibel zu Jesu ist, dass er eben nicht die Glorifizierung durch Menschen suchte - was übrigens auch Deine weiteren Argumente hinfällig macht.

Nun Jesus hatte nicht viel Anhänger und die die Evangelien geschrieben haben kannten niemals diesen Jesus manche sind auch selbst nur Abschriften vom Matthäus Evangelium.

Nun, der Ruhm der meisten Menschen verblasst schnell nach ihrem Tod. Laut Deinen Aussagen ist es bei diesem Jesus aber genau das Gegenteil, der gewann erst durch den Tod wirklich Ruhm. Allein das hebt ihn ab von sämtlichen anderen Propheten seiner Zeit, oder?
Warum haben wir denn keine Simon Magus Religion mit 500 Millionen Anhängern weltweit, wenn Jesus doch so unbedeutend war im Vergleich zu all den anderen?

Hat sich den niemand mal mit der Frage beschäftigt warum Jesus nur so wenige Anhänger hatte,

Ja, die Autoren der Evangelien. Und sie haben diese auch beantwortet: es war seine bewußte Entscheidung.

wenn er doch wirklich diese Wunder getätigt hätte zu so einer Zeit, nicht nur zu so einer Zeit selbst zu einer Heutigen, er hätte eine Schar von Anhängern die ihn folgen würden, nicht des Glauben Weges sondern weil sie Wahrhaftig diese Wunder gesehen hätten, ein ganz wichtiger Aspekt der nach meiner Ansicht zu wenig berücksichtigt wird.

Damals und heute zu vergleichen ist hahnebüchen. Hast Du eine Ahnung, wie schwer damals das Reisen war und wie langsam sich Informationen verbreiteten? Dauert es heutzutage kaum länger als 10 Minuten bis ein kleines Wunder auf Youtube zu sehen ist und in allen Nachrichtensendern der Welt proklamiert wird, war es damals schon ungewöhnlich, wenn Berichte über lokale Ereignisse die Grenzen der Stadtmauern verließen, viel weniger noch in andere Länder vordrangen.
Siehst Du es nicht eher als ein Wunder, dass komplett ohne Telefon, Fernsehen, Internet, Fax und Telegramme die paar kleinen unwichtigen Ereignisse im Zusammenhang mit einer unwichtigen Person aus der unwichtigen Provinz Galiläa in der gesamten bekannten Welt berichtet wurden und sogar vor den römischen Kaiser kamen?

Der Falsche Prophet heutzutage in Sibirien der sich die Widergeburt Jesus nennt hat eine größere Schar als Jesus zu seiner Zeit.

Die ja auch alle kein Mofa, Auto, keine Eisenbahn, keine Flugzeuge, keine Motorschiffe etc. haben um anzureisen und auch nie über Presse, Funk, Fernsehen oder Internet von ihm gehört haben… genau wie Du?

Ein Schluss Wort will ich noch schreiben, vergessen wir nicht das erst auf den Konzile beschlossen würde wo es um die Frage ging ob Jesus nun Mensch sei oder Gott man sich einigte er währ sowohl Gott wie Mensch.

Vergessen wir auch nicht, dass seine göttliche Herkunft aber schon in den Evangelien (also viele Jahre vorher) fixiert war.

Gruß,
Michael

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Simon Magus wird in der Apostelgeschichte behandelt. Wenn Du
sagst im Lukasevangelium, so könnte man das im weitesten Sinn
gelten lassen, wenn man nämlich die Apg als 2. Teil des Lk
anschaut.

Dass Jesus aber zeitweise Massen von Anhängern hatte und dass
diese Ihn zum König machen wollten, steht sehr deutlich in den
Evangelien, besonders in Joh 6,15. Wer die Evangelien genau
liest, kann auch erkennen, dass die Wunder auf die
Auferstehung hingeordnet sind, sie werden immer grösser, bis
hin zu Totenerweckungen, besonders der Erweckung des Lazarus.
Schliesslich kommt die Auferstehung - aber das muss man
glauben. D. h. man muss sich aus freien Stücken entschliessen,
gerade diese Lehre für göttlich zu halten. Gruss.

Hallo Dahinden
Die Frage die sich stellt ist sind den Evangelien glaube zu schenken. Oder haben sie diesen Jesus empor gehoben, fest steht das sie ihn nicht kannten und so wie ich auch schon geschrieben habe sind das was man ihm zuschreibt nix neues gewesen in der Zeit, er war nicht der einzige Wanderprediger. Eine ganz identische Geschichte ist die von Apollonios von Tyana man findet ihn auch auf Münzen, er hatte viele Anhänger das bevor die Evangelien geschrieben waren. Kommt es da nicht einen in den Sinn das wenn man schon Griechische und Ägyptische Mythologie benutz man Jesus aber doch höher beschreiben muss als diesen Apollonios von Tyana. Und warum wird im Lukas über Simon Magus geschrieben. Doch klar wenn wir merken das in den Evangelien vieles erfunden ist warum sollte man sich dann das heraus holen was man gerade braucht. Du sagst da steht das er viele Anhänger gehabt hatte und man ihn zum König machen wollte, sorry dann wäre schon vor den Evangeliums viele Niederschriften entstanden, mit vielen Zeitzeugen die Jesus gesehen haben und nicht nur die 12. Die Menschen waren Leichtgläubig so was hätte eine Bewegung ihm Gang Gesetz. Dennoch bezieht sich Jesus auf das Judentum den erwahr ja Jude. Ich denke wir sollten noch weiter zurück und mal das AT besprechen, das sich auch erklären und als Falsch entlarven wird, voller Lügen aber dennoch mit Historischen Hintergrund. Vergessen wir nicht dass es erst ca. im 9 Jahrhundert vor Christus niedergeschrieben würde. Nehmen wir mal an wenn das Alte Testament kein Bestand mehr hat weil die Widersprüche eindeutig sind so würde also keiner der Heutigen Religionen mehr bestand haben oder.

Gruss Hicham Bekouri

Hallo Hicham Bekouri,

Die Frage

welche meinst Du jetzt? Die Frage nach dem historischen Jesus (die eine der zentralen Fragen der Evangelien ist), oder die Frage nach Simon Magus und anderen (natürlich werden auch andere in den Evangelien und besonders der Apostelgeschichte des Lukas erwähnt) oder eine andere?

Ob

sie ihn nicht kannten

ist äusserst umstritten, wenigstens Johannes dürfte Ihn persönlich gekannt haben, evtl. auch Markus oder Matthäus.

er war nicht der einzige Wanderprediger

aber der einzige, bei welchem eine grosse und erfolgreiche Wundertätigkeit, ein zeitweise riesengrosser Anhang und eine noch nie dagewesene jüdische Lehre mit persönlicher Bescheidenheit und Demut kombiniert sind

warum wird im Lukas über Simon Magus geschrieben

um den Christen ein Beispiel zu erzählen, dass man den Heiligen Geist nicht kaufen darf

@IceageHatnochFragen ebenso wie an Dich:
Vor der Abfassung der Evangelien sind eventuell Niederschriften entstanden.
Wir müssen angesichts der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 damit rechnen, dass etliches verlorenging. Auch ist durchaus plausibel, was einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler meinen, nämlich dass das Markus- und das Matthäusevangelium auf eine ältere gemeinsame Quelle zurückgreifen, evtl. auch noch das Lukasevangelium.

Aber selbst wenn keine frühere Niederschrift vor 70 vorhanden gewesen wäre, ist dies kein besonders grosses Indiz für die Nichtexistenz.

  1. Stell Dir vor, der grösste Teil der Obrigkeit ist dagegen, dass sich eine Lehre verbreitet. Selbst heute können sie das eine oder andere unterdrücken und zensieren! Und die jüdische und römische Obrigkeit waren gegen die Verbreitung der Lehre.
  2. Hinzu kam eine allgemeine Seltenheit schriftlicher Zeugnisse, man hatte sehr wenig Pergament und Papyrus.
    3.Hinzu kam schliesslich, dass die Anhänger Jesu und Er selbst arm waren - also noch weniger Verfügbarkeit solcher Sachen.
  3. Hinzu kam schliesslich auch noch die Naherwartung - willst Du etwas aufschreiben, wenn Du meinst, morgen kommt der Herr zurück und richtet die Welt…

wir sollten noch weiter zurück und mal das AT besprechen

Wir wissen von keiner einzigen Aussage des AT, ob sie nicht wenigstens in irgend einem Sinn haargenau stimmt. Die Wissenschaft hat es zwar geschafft, einiges anzuzweifeln. Besonders die Jahreszahlen bzw. Zeiträume sind (gemäss unseren Zeitrechnungen) schwer verständlich. Jedoch ist nichts faktisch widerlegt - und selbst wenn…

es erst ca. im 9 Jahrhundert vor Christus niedergeschrieben

wurde bzw. worden wäre (was angesichts der wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit eine sehr frühe Zahl ist - kann durchaus auch in Teilen weit später sein und trotzdem Recht haben)
oder wenn

die Widersprüche eindeutig

wären, hiesse das noch lange nicht, dass die Fundamente der Ordnung auch nur einer der drei Weltreligionen erschüttert wären.

Fundament des Judentums (in Kürze): Du sollst deinen Gott lieb haben, und Du sollst Seine Weisung über die Generationen hin befolgen (denn sie kommt von Ihm). Gott ist nur Einer.

Fundament des Christentums (in Kürze): Du sollst deinen Gott lieb haben, deinen Nächsten wie dich selbst, Gott ist Mensch geworden und vom Tode auferstanden. Er ist eine Dreiheit, aber auch eine Einheit.

Fundament des Islam: Es gibt keinen Gott ausser Allah, und Mohammed ist sein Prophet.

Wo siehst Du eine zwingende Notwendigkeit aller Details des Alten Testamentes - selbst dann, wenn alle drei Religionen annehmen, alles Niedergeschriebene im (jeweils anerkannten) AT sei wahr und heilig.

Gruss
Mike

Non sequitur non sequitur!

Die Frage die sich stellt ist sind den Evangelien glaube zu schenken.

Ja genau.

Eine ganz identische Geschichte ist die von Apollonios von Tyana man findet ihn auch auf Münzen, er hatte viele Anhänger das bevor die Evangelien geschrieben waren.

Und trotzdem wurden die Anhänger von Apollonios nicht scharenweise in den römischen Arenen hingerichtet und haben dennoch eine Weltreligion aufgebaut: Wie kommt’s?
Wenn Apollonius bekannter und einflußreicher als Jesus war, warum hat sich dann der jüdische Jesus durchgesetzt und nicht der dem Aristokratenland entstammende Apollonios?

Doch klar wenn wir merken das in den Evangelien vieles erfunden ist warum sollte man sich dann das heraus holen was man gerade braucht.

Was genau ist denn nachweislich erfunden?
Das Problem ist doch, dass nichts davon beweisbar ist - welchen Anteil genau willst Du dann widerlegen?

Du sagst da steht das er viele Anhänger gehabt hatte und man ihn zum König machen wollte, sorry dann wäre schon vor den Evangeliums viele Niederschriften entstanden, mit vielen Zeitzeugen die Jesus gesehen haben und nicht nur die 12.

Warum?
Jesus war ein durchaus fähiger Führer.
Hast Du eine Ahnung, wie Revolutionsführer heutzutage leben? Solange, bis sie sicher sind dass ihr Leben durch Öffentlichkeit nicht in Gefahr gerät, halten sie sich so bedeckt, dass man weder ihren Namen noch ihren derzeitigen Aufenthaltsort kennt. Und dass man Dinge über sie aufschreibt, die vor Gericht gegen sie verwendet werden könnten, wissen sie auch zu verhindern.
Wenn Jesus nur halb so viel auf dem Kasten hatte wie ein Revoluzzer von heute dann wußte er schon, wie man ohne Befehl und Drohung verhindet, dass die Leute zu viele Aufzeichnungen machen bevor die eigenen Ziele erreicht sind.

Die Menschen waren Leichtgläubig so was hätte eine Bewegung ihm Gang Gesetz.

Ich glaube, Du verstehst grundlegende Dinge der menschlichen Psychologie nicht: ein kompetenter Anführer erreicht genau das, was er will auch ohne eine Krone auf dem Kopf. Wenn er möchte, dass keine Bewegung entsteht, dann gibt es auch keine. Sonst wäre er inkompetent.

Dennoch bezieht sich Jesus auf das Judentum den erwahr ja Jude.

Und trotzdem breitet sich das Ganze aus wie ein Lauffeuer: warum?

Ich denke wir sollten noch weiter zurück und mal das AT besprechen, das sich auch erklären und als Falsch entlarven wird, voller Lügen aber dennoch mit Historischen Hintergrund.

Was Du so knallhart als „Lügen“ auftust sehe ich ähnlich wie das Nibelungenlied, die Artussaga oder die Ilias.
Das AT ist der kulturelle Schatz des Judentums, unabhängig von den tatsächlichen Begebenheiten.
Dies einfach als „Lügengespinst“ abzutun mag zwar auf wissenschaftlichen Berichten basieren, ist aber für die Wahrheitsfindung nicht förderlich, da ein Verständnis des Kulturguts eines Volkes mindestens genauso wichtig ist wie das über historische Ereignisse.

Nehmen wir mal an wenn das Alte Testament kein Bestand mehr hat weil die Widersprüche eindeutig sind so würde also keiner der Heutigen Religionen mehr bestand haben oder.

Nehmen wir mal an, jemand widerlegt das Nibelungenlied: Wird damit Deutschland inexistent?

Die Religionen haben sich weiterentwickelt. Für viele Menschen sind die gemeinsamen ethischen und moralischen Grundsätze sowie das soziokulturelle Miteinander viel wichtiger als irgendwelche tausendjahrealten Fabeln. Wer das nicht versteht, wird das Phänomen der Religion nicht verstehen und somit auch nie am Fundament Selbiger rütteln können: Sie ganz zum Einsturz bringen erst recht nicht.

Gruß,
Michael

Hallo mike-river,

auch mit Deiner Meinung bin ich nicht ganz einverstanden.

Wenn Jesus nur halb so viel auf dem Kasten hatte wie
ein Revoluzzer von heute

Jesu Königtum ist nicht von dieser Welt, und auch als „Revoluzzer“ ist Er nicht von hier. Zum hohen Priester sagt Er darum, in

Joh 20,18:
Ich habe öffentlich vor aller Welt geredet und allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden sich versammeln

Gruss
Mike

Schon wieder :wink:

Wenn Jesus nur halb so viel auf dem Kasten hatte wie
ein Revoluzzer von heute

Jesu Königtum ist nicht von dieser Welt, und auch als „Revoluzzer“ ist Er nicht von hier. Zum hohen Priester sagt Er darum, in

Schon wieder non sequitur.
Ich sagte im Prinzip: Wenn sogar ein Revoluzzer sowas hinkriegt, warum dann nicht Jesus?
Hätte es Jesus verdient, König der Könige genannt zu werden, wenn er nicht alles, was ein Revoluzzer kann, auch könnte?
Könnte man Jesus als „König nicht von dieser Welt“ stürzen, wenn er nicht alles wüßte was politisch und soziologischen Einfluss hat? :wink:

Ich habe öffentlich vor aller Welt geredet und allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden sich versammeln

Sogar das kriegen Revolutionsführer hin. Trotzdem weiß eine halbe Stunde später keiner mehr, wo der Kerl hin ist und wie er eigentlich hieß.

Bitte verstehe mich richtig, ich sage nicht dass Jesus dieses oder jenes war, ich sage viel mehr: Unter der Voraussetzung dass die ihm zugeschriebenen Attribute der Wahrheit entsprechen, sind die ursprünglich aufgeworfenen „Widersprüche“ durchaus erklärlich und nicht einmal mysteriös:
Es folgt nicht aus der Darstellung der Evangelien nicht, dass Jesus als solcher nie existiert haben kann sondern dass er, wenn er existiert hat, tatsächlich mehr als nur ein unterdurchschnittlicher Prophet von vielen war.

Gruß,
Michael

Paulus - Strippenzieher hinter den Evangelisten?
Hi Karl.

Die Paulus-Briefe - so einflussreich sie sind und waren -
machen nur einen kleinen Teil der Bibel aus. Neben dem alten
Testament, das für Christen ja durchaus auch von hoher
Bedeutung ist, haben die 4 Evangelien als zentrale Berichte
über Jesu Wirken und seine Lehrer absolut nix mit Paulus zu
tun.

Wir können das gerne näher ausdiskutieren, wenn du willst.

Wie stand Markus zu Paulus? Hatte dieser Einfluss auf jenen? Das ist doch die entscheidende Frage.

  1. Markus hatte Paulus und Barnabas bei einer Reise nach Antiochien begleitet (Apg 12,25)

  2. Dann begleitete er beide auf ihrer ersten Missionsreise (Apg 13,5), trennte sich dann wieder von ihnen.

  3. Einige Jahre später kam es wegen Markus zu einem Bruch zwischen Paulus und Barnabas.

  4. Zehn Jahre später wurde Markus wieder ein Mitarbeiter von Paulus (Philemon 24; Kol 4,10).

  5. Über das gute Verhältnis zwischen Paulus und Markus wird auch im 2. Timotheus 4,11 berichtet.

Übrigens war Markus, so der britische Religionswissenschaftler S.G.F. Brandon, „clearly inspired by the theology of Paul“ (aus: "The Fall of Jerusalem and the Christian Church (200 A 1), und mit ihm beginne die „rehabilitation of Paul´s teaching“ (ebd.).

Das relativiert deine Behauptung, die Evangelien hätten nichts mit Paulus zu tun, doch schon etwas. Dass es auch Inhaltliches aus dem Markus-Text ist, der sich auf Paulus zurückführen lässt, geht aus Brandons These klar hervor.

Gruß

Horst

Hallo [Edit: Name entfernt],

wenn schon, dann müsste es um die Synoptiker gehen, und dann zwar um deren gemeinsames Gut, soweit Markus dieses grundlegt. Das Sondergut von Matth, Lk und besonders das ganze Johannes-Evangelium wären ja dann von dieser Theorie immerhin auszunehmen.

Was hingegen höchstwahrscheinlich bis sicher ist, ist, dass die Evangelien in den ersten 19 Jahrhunderten hauptsächlich mündlich überliefert worden sind, wenigstens im katholischen Raum.

Gruss
Mike

Danke an Euch!
Das muss ich jetzt erstmal in Ruhe lesen, was Ihr hier alles an Hinweisen gebt, auch was die genannten Bibelstellen und das Buch (Danke, Mike!) betrifft.
(Ist ja wirklich ein spannendes Thema, find ich.)

Herzliche Grüße, IHF

Lukas und Johannes
Hi Mike.

wenn schon, dann müsste es um die Synoptiker gehen, und dann zwar um deren gemeinsames Gut, soweit Markus dieses grundlegt. Das Sondergut von Matth, Lk und besonders das ganze Johannes-Evangelium wären ja dann von dieser Theorie immerhin auszunehmen.

Auch dabei scheinen manche Experten der Meinung zu sein, dass es Verbindungen, vielleichth auch Abhängigkeiten gab. Erst mal ein Statement über Paulus:

[http://www.dresaden.de/A__Veroffentlichungen/V__Nich…](http://www.dresaden.de/A Veroffentlichungen/V Nicht_juristische_Veroffent/Die_Entstehung_der_synoptischen_Evangelien.pdf)

„Das Verhältnis des Paulus zu Jesus ist eines der heikelsten Themen der christlichen Theologie. Verkündet Paulus, wie er unentwegt behauptet, wirklich das Evangelium von Jesus Christus, oder vertritt er seine eigenen religiösen Theorien, nur unter dem Namen Jesu?1 Paulus kannte den historischen Jesus nicht, und anscheinend interessierte er sich auch gar nicht für ihn. Paulus bezieht sich auf keinerlei Berichte über den historischen Jesus, und er setzt sich gar nicht damit auseinander, was Jesus gelehrt und getan hat. Die Bergpredigt ist Paulus unbekannt. Dasselbe gilt für die Jesus zugeschriebenen Gleichnisse oder Wunder."

Dann aus der gleichen Quelle zu Lukas:

„Merkwürdig ist jedenfalls, dass Lukas, welcher den Paulus persönlich gekannt hat oder jedenfalls detaillierte Erkundigungen über ihn eingezogen hat, über sein Ende schweigt.“

Es gab also ein persönliche Verbindung von Paulus zu Lukas. Dieser hatte lange Zeit in einer von Paulus gegründeten Kirche gelebt und Paulus auch einmal auf einer Reise begleitet.

Dann heißt es in der gleichen Quelle:

"Um 65 entsteht so das Ur–Evangelium des Markus. Die Evangelien beschreiben Jesus nicht als den drohenden Weltenrichter, sondern als wohlmeinenden Gottesboten. Die Evangelien leugnen die Lehren des Paulus nicht, aber bestätigen sie auch nur halbherzig.“

„Halbherzig“ - das ist immerhin sehr viel mehr als „überhaupt nicht“.

Hier noch zwei Hinweise auf die Verbindung und mögliche Abhängigkeit von Johannes zu Paulus:

http://books.google.de/books?id=p9TdVo4oWqIC&pg=PA48…

(Seite 481 unten

Einfluss auf Johannes

http://books.google.de/books?id=elI74plMDPIC&pg=PA33…

(Seite 331)

Gruß

Horst

Hallo!

Wunder die er angeblich vollbracht hat, wo man mit Sicherheit
sagen kann das dieses so nie hat stattgefunden.

Wenn man behauptet, etwas „mit Sicherheit sagen“ zu können, muss man es auch belegen können.

Augenzeugen haben wir schon mal nicht, niemand von uns war dabei.

Alte Schriften als Belege scheiden aus, weil auch die Evangelien alte Schriften sind, und wenn du die nicht gelten lässt, dann sagst du selber, dass alte Schriften nicht beweiskräftig sind.

Bei der Frage, ob es Ereignisse gibt, die den Naturgesetzen widersprechen, kann man natürlich auch nicht anworten, es gäbe keine Ereignisse, die den Naturgesetzen widersprechen, weil diese ja sonst den Naturgesetzen widersprechen würden.

Kein ernstzunehmender Wissenschaftler, der eine neue Theorie aufgestellt hat, würde behaupten, man brauche keine Versuche machen, um die Theorie zu bestätigen, weil jedes Versuchsergebnis, das der Theorie widerspricht, sowieso nie stattfinden könnte.

So, nun beleg mal!

Grüße

Andreas

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Hi Dahinden,

zusammenfassend: findest du es nicht auch ein wenig merkwürdig, daß da der Sohn Gottes wundertätig unterwegs ist, anschließend eine mehrköpfige Aposteltruppe oberwichtig durch die Gegend zieht, Paulus und Petrus auch in Rom selbst sind,
und kein einziger Zeitzeuge erwähnt auch nur irgendwo ein klein bißchen was von dieser Truppe?

Gruß Eva

Hallo eval,

freut mich, freut mich, Dein Gedankengang. Ich finde allerdings vor allem merkwürdig, dass im 4. Jhdt. auf mehreren Konzilien alle relevanten Schriften konsultiert, katalogisiert und kanonisiert worden sind.

Sie stellen gemäss der Kirche die bedeutsamen Schriften eben gerade dar und stehen somit grösstenteils in der Bibel (oder wurden dann als bibelnah qualifiziert wie z. B. 1 Clemens, der etwa zeitgleich zu 2 Petr entstand); wie sollen, wenn schon mehr als ein ganzes Jahrhundert sich mit den relevanten Schriften befasst und diese geordnet hat, ständig neue zusätzliche Schriften zu erwarten oder zu entdecken sein…

Wenn Du aber die bestehenden liest, also das Neue Testament aufgrund seiner Schriften analysierst und zusätzlich die ältesten Kirchenväter konsultierst, weisst Du recht viel vom Glauben - selbst wenn einiges auch vernichtet ist, weil z. B. die Botschaft einigen frühen Christen wichtiger schien als die übermittelnde Form und sie daher vieles selbstverständlich nahmen, was heute akribisch untersucht wird.

Gruss vom Theologiestudenten (alias „Merkwürden“)
Mike

Hallo Eva,

Werbung ist eine Sache. Aber zu predigen: Wer nicht mitmacht,
ist verdammt, kommt in die Hölle … ist doch etwas anderes.

ich verstehe ja die Kritik als solche, aber…

Wenn ich von einer Gefahr weiss, bin ich dann nicht verpflichtet, andere davor zu warnen?

Ich könnte ja auch tatenlos zusehen, wenn jemand Maiglöckchenblätter an Stelle von Bärlauch pflückt.
http://www.webheimat.at/aktiv/Essen-und-Trinken/Kuli…

Ich könnte mir denken: „Soll doch jeder essen, was er will.“
Ich kann aber auch sagen: „Wenn Du das isst, kannst Du daran sterben!“
Bin ich dann intolerant?

Gruss Harald

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Hi Horst,

tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Deine Einwände sind interessant, wenn das stimmt, ist Paulus Einfluss doch wesentlich größer als ich dachte. Allerdings: Ob Der Verfasser des Markusevangelium mit dem Mitarbeiter von Paulus identisch ist, ist nicht geklärt und gilt für viele Autoren als eher unwahrscheinlich (siehe z.B. Niebuhr, Grundinformationen Neues Testament, S. 105).

Gruß!
Karl

Hallo Mike,

Was hingegen höchstwahrscheinlich bis sicher ist, ist, dass
die Evangelien in den ersten 19 Jahrhunderten hauptsächlich
mündlich überliefert worden sind, wenigstens im katholischen
Raum.

das meinst Du doch nicht im ernst !
Verwechselst Du hier nicht „verkünden“ mit „überliefern“ ?

Gruß VIKTOR

Hallo VIKTOR,

ich meine in der Tat beides.

Gruss
Mike