Faktoren- mit anschl. Diskriminanzanalyse

Hallo.

Ich möchte eine Auswertung einer Stichprobe mit SPSS machen. Leider beschäftige ich mich erst seit kurzem mit SPSS und habe keinen so großen Überblick über die verschiedenen Methoden. Bei meiner Untersuchung geht es um Unterschiede im Lernverhalten von deutschen, russischen und chinesischen Studenten.

Nun habe ich u. a. vor anfangs eine Faktorenanalyse durchzuführen, um herauszufiltern, wie viele verschiedenen Lerntypen es überhaupt in der Stichprobe gibt. Damit komme ich bei der Auswertung noch ganz gut klar. Dabei kommt heraus, dass es 5 Faktoren gibt.

Anschließend möchte ich auswerten, ob besonders viele Studenten einer Nationalität in einem bestimmten Lerntyp zu finden sind. Dafür wollte ich eigentlich die Diskriminanzanalyse verwenden. Jedoch kann ich da mit den SPSS-Ausgaben nicht besonders viel anfangen.

Ich hatte mir bei der Faktorenanalyse die Faktorwerte als Variablen speichern lassen (fac1_1 ,…). Bei der Diskriminanzanalyse habe ich dann als Gruppenvariable „Herkunftsland“ angegeben und als unabhängige Variablen die gespeicherten Faktorwerte.

So weit so gut. Nun bin ich leicht überfordert mit der Interpretation der SPSS-Ausgabe. In einem SPSS-Buch habe ich gelesen, dass einem die Mittelwerte in der Gruppenstatistik am ehesten sagen in welche Gruppe sich das Herkunftsland am besten einordnen lässt. (so ähnlich zumindest :wink:) Da kommt aber für Deutschland bei allen Mittelwerten Zahlen um 0 heraus, es sich in keinen Lerntyp einordnen lassen würde…

Außerdem wird mir bei den Klassifizierungsergebnissen angezeigt, dass „50,3% der ursprünglich gruppierten Fälle“ korrekt klassifizier wurden. (Ist das nicht zuwenig?).

Auf jeden Fall, weiß ich überhaupt nicht mehr weiter. Vielleicht habt ihr ja auch eine Idee, welche Methode man sonst noch nehmen könnte oder habt sonst noch Hinweise.

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Kika

Hallo, Kika,

In einem SPSS-Buch habe ich
gelesen, dass einem die Mittelwerte in der Gruppenstatistik am
ehesten sagen in welche Gruppe sich das Herkunftsland am
besten einordnen lässt. (so ähnlich zumindest :wink:)

diese Mittelwerte sind die Mittelwerte der unabhängigen Variablen innerhalb der Gruppen von Personen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Mit ihnen läßt sich abschätzen, ob sich die Personen aus unterschiedlichen Herkunftsländern in den unabhängigen Variablen im Mittel unterscheiden und ob eine Diskriminanzanalyse unterschiedliche Mittelwerte in den Funktionswerten der „Herkunftsländer“ ergeben wird.

Da kommt aber für Deutschland bei allen Mittelwerten Zahlen um 0
heraus,

Klar: Die unabhängigen Variablen sind Faktoren aus der Faktorenanalyse. Diese Faktoren haben Mittelwerte von 0. Viel wichtiger ist es zu überprüfen, ob sich die Mittelwerte zwischen den „Herkunftsländern“ unterscheiden. Dazu berechnet SPSS auch Signifikanztests (im Menü zur Diskriminanzanalyse unter „Statistiken“ - univariate ANOVAs, denke ich).

es sich in keinen Lerntyp einordnen lassen würde…

Nein, das folgt nicht daraus.

Ich frage mich allerdings auch, ob die von Dir gewählten statistischen Methoden die für Deine Fragestellung angemessenen Verfahren sind.

Grüße,

Oliver Walter

Hallo!

Nun habe ich u. a. vor anfangs eine Faktorenanalyse
durchzuführen, um herauszufiltern, wie viele verschiedenen
Lerntypen es überhaupt in der Stichprobe gibt. Damit komme ich
bei der Auswertung noch ganz gut klar. Dabei kommt heraus,
dass es 5 Faktoren gibt.

Um herauszufinden, wieviele verschiedene Lerntypen es gibt, halte ich eine Clusteranalyse für angebracht. Durch die Faktorenanalyse würde man vielmehr einsetzen, um die Hauptkomponenten zu ermitteln, die das Freizeitverhalten bestimmen.

Stimmst du mir darin zu Oliver?

Falk

Hallo, Falk,

Um herauszufinden, wieviele verschiedene Lerntypen es gibt,
halte ich eine Clusteranalyse für angebracht. […]

Stimmst du mir darin zu Oliver?

zuerst würde ich mir die Fragestellungen, die Erhebungsmethoden und die Daten anschauen wollen, bevor ich eine Empfehlung abgebe, welches Auswertungsverfahren sinnvollerweise anzuwenden wäre. Aber: Ja, ich hatte auch an eine Clusteranalyse oder an eine Latente Klassenanalyse gedacht.

Grüße,

Oliver Walter