Fall Mannichl, Totalversagen des Journalismus?

Hi,
anscheinend wird jetzt doch von einer Beziehungstat ausgegangen.
Da haben sich die Medien mit ihren unabhängigen „Qualitätsjournalisten“ (und die Politiker) aber gewaltig geirrt.
Gewissermaßen ein Super - Sebnitz!
Lernen unsere Medien denn nicht dazu?
Und wer frühzeitig (berechtigte) Zweifel an Herrn Mannichls Angaben äußerte, wurde dafür in vielen Foren hart angegangen.
Auch wurde Herr Mannichl nicht 2 cm unter dem Herz getroffen, sondern 2 cm unterhalb des Rippenbogens. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Der Messerstoß erfolgte nicht mit Wucht!
Bitte die Presselinks genau lesen.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/111/453799/text/
Zitat:
Am nächsten Tag kam der bayerische Innenminister ans Bett des niedergestochenen Polizeichefs, am zweiten Tag der Ministerpräsident. Spätestens am dritten Tag aber kamen erste Fragen auf.

… Es sind Fragen von großer Brisanz, die, falls sie von der Sonderkommission des bayerischen Landeskriminalamts nicht beantwortet werden, zu schweren politischen Verwerfungen führen können. Erfahrene Ermittler sagen: „Irgendetwas passt da nicht zusammen.“
Die Fragen entzünden sich an mehreren Punkten: dem Tathergang, dem angeblichen Täter aus der rechtsradikalen Szene, den unklaren Phantombildern, den Spuren auf dem Messer. …

http://www.welt.de/politik/article2995955/Die-Ungere…

Bleibt nur zu hoffen, daß der oder die Täter nicht Sympathisant(en) der etablierten Volksparteien sind, da ja sonst sofort der Ruf nach Verbot dieser Partei(en) im Raum stünde! Oder etwa nicht?
Und die NPD kann jetzt die „verfolgte Unschuld vom Land“ spielen.

lg O

Hi,

Da haben sich die Medien mit ihren unabhängigen
„Qualitätsjournalisten“ (und die Politiker) aber gewaltig
geirrt.

Das ist denen doch völlig egal.
Wer annimmt, die Presse verbreitet Wahrheit, der glaubt auch die Erde ist eine Scheibe.

Man schreibt das, was man glaubt verkaufen zu können.
Und die deutsche Sprache in ihrer Vielfältigkeit bietet unzählige Möglichkeiten, Dinge so darzustellen wie man es braucht ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden zu können.

Und morgen wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.

Was die Poloitiker betrifft: Woher sollen die wissen was sie denken sollen bevor sie gehört haben was sie sagen?

Gruß
Rumburak

Hi,
anscheinend wird jetzt doch von einer Beziehungstat
ausgegangen.
Da haben sich die Medien mit ihren unabhängigen
„Qualitätsjournalisten“ (und die Politiker) aber gewaltig
geirrt.

Hi,
und genau das kann diesmal wieder der Fall sein. Auch aus diesem Artikel lässt sich keine Schlussfolgerung ziehen.
Grüße, Ingo

Interview von Herrn Mannichl zum Tathergang
Hi
Interview von Herrn Mannichl selbst in der Mediendenk, bitte lesen:
http://www.mediendenk.com/index.php?AID=0000012538

Meine Fragen dazu:
wieso wurde in den Medien behauptet, Herr Mannichl sei schwer verletzt worden? Wenn selbst der Gutachter von harmloser Verletzung spricht?
Üble Stimmungsmache bzw. Hetze?
Und das Lebkuchenschneiden sei altes Brauchtum? Wider besseres Wissen?
Zur Tätowierung: die Schlange des 1.90 großen Glatzkopfes (angebl. Täter) erinnert mich frappant an die Tätowierung von Blade 2 mit Wesley Snipes? Hat da jemand zuviel Kino/ TV geschaut?
War gar W. Snipes der Täter? ;-D
lg O

Hallo,

habe mich bisher nicht geäußert, weil mir die ganze Sache zu undurchsichtig war.
Aber nach dem ganzen Medienrummel, der auf eine NPD Täterschaft hinweisen sollte, (mit entsprechenden Maßnahmen gegen diese Partei)
erscheint die Sache nun möglicherweise doch in einem anderen Licht.
Wenn schon ein Staatsanwalt gewisse Zweifel hegt:

http://www.focus.de/politik/deutschland/fall-mannich…

Nachdenkliche Grüße

Jürgen

Hallo,

Meine Fragen dazu:
wieso wurde in den Medien behauptet, Herr Mannichl sei schwer
verletzt worden? Wenn selbst der Gutachter von harmloser
Verletzung spricht?

Das ist Polizeideutsch.
„schwer verletzt“ ist man im Protokoll sehr schnell (übrigens nicht zu verwechseln mit „gefährlicher Körperverletzung“.
Seit ich das weiß, lese ich Zeitungsberichte über Körperverletzungen etwas anders.

Gruß
Elke

Hallo Elke,

„schwer verletzt“ ist man im Protokoll sehr schnell

in der Tat. Schwer verletzt ist, wer eine Nacht im Krankenhaus verbringen muß.

Grüße

Christian

Hallo!

Das ist Polizeideutsch.
„schwer verletzt“ ist man im Protokoll sehr schnell (übrigens
nicht zu verwechseln mit „gefährlicher Körperverletzung“.
Seit ich das weiß, lese ich Zeitungsberichte über
Körperverletzungen etwas anders.

Das kann ich bestätigen. Als Reporter habe ich mal über einen Großbrand berichtet, bei dem ich selbst vor Ort war. Es gab keine Verletzten - und ich hätte das mitbekommen müssen. Nichtdestotrotz tauchte in den Berichten der Nachrichtenagenturen, die telefonisch recherchiert hatten, ein „Leichtverletzter“ auf. Wie sich später herauastellte, war das unser eigener Fotograf - er hatte etwas Rauch eigeatmet und sich vom Sanitäter ein Rachenspray geben lassen. Im Protokoll tauchte das als „Behandlung eines Leichtverletzten“ auf. Dem entsprechend sind auch Schwerverletzte mit Vorsicht zu genießen.

Max

Hi,

Dem
entsprechend sind auch Schwerverletzte mit Vorsicht zu
genießen.

klar klingt so ein Schwerverletzter in einem Zeitungsbericht „besser“ aber mal im Ernst: Wenn jemand eine Nacht im KH verbringen muss ist das IMHO schon ein Eingriff in seine persönliche Lebensführung/Freiheit. Also so ganz falsch finde ich das nicht.

VG,
J~

Hallo,

Nachrichtenagenturen, die telefonisch recherchiert hatten, ein
„Leichtverletzter“ auf. Wie sich später herauastellte, war das
unser eigener Fotograf - er hatte etwas Rauch eigeatmet und
sich vom Sanitäter ein Rachenspray geben lassen. Im Protokoll
tauchte das als „Behandlung eines Leichtverletzten“ auf. Dem
entsprechend sind auch Schwerverletzte mit Vorsicht zu
genießen.

es würde einfach reichen, sich mit den Begriffen auszukennen, bevor man sie benutzt. Ist aber zugegebenermaßen eine unbeliebte Freizeitbeschäftigung, ganz im Gegensatz zu „von etwas reden, von dem man keine Ahnung hat“. Oder anders: Der Mund ist offensichtlich schneller aufgerissen als die Augen.

Gruß
Christian

P.S.
http://bundesrecht.juris.de/stvunfstatg_1990/__2.html (Abs. 4)

Hi,

ich glaube wenn die Tat geplant gewesen wäre hätte es auch geklappt.
Das Messer hätte der Täter sicher auch mitgebracht und nicht auf eine Tatwaffe die vor dem Haus bereitliegt spekuliert.
Eine tolle Geschichte.

nicki

Danke, Eclastic und Denker,
das wußte ich nicht.
Aber der Hype um Herrn Mannichl am Tattag bzw. kurz danach klang ja, als ob er mit dem Tode rang. Nunmehr stellt sich heraus, es war ein 12 cm langes Küchenkneifchen aus Eigenbesitz, ohne Wucht gestossen, unterhalb des Rippenbogens (nicht 2 cm vom Herz entfernt) und bewirkte eine völlig harmlose Fleischwunde.
Fazit: entweder spricht Herr Mannichl die Wahrheit und es war ein 1,90 großer Skinhead (der die wüste Drohung aussprach und dann mit Herrn Mannichls eigenem Messer zustieß) - oder Herr Mannichl hat gelogen.
Träfe letzterer Fall tatsächlich zu, wer bezahlt dann den immensen Fahndungsaufwand?
lg O

Zeitungsbericht vom 17.12.08
http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-225…
Zitat:
Mannichl war am Samstagabend an seiner Haustür in Fürstenzell (Lkr. Passau) von einem Mann mit den Worten „Viele Grüße vom Nationalen Widerstand, du linke Bullensau. Du trampelst nimmer auf den Gräbern unserer Kameraden herum“ beschimpft und anschließend mit einem Messer schwer verletzt worden. Das Messer, das Mannichl selbst gehörte, traf ihn nur zwei Zentimeter unterhalb des Herzens.

Yo,

es würde einfach reichen, sich mit den Begriffen auszukennen,
bevor man sie benutzt. Ist aber zugegebenermaßen eine
unbeliebte Freizeitbeschäftigung, ganz im Gegensatz zu „von
etwas reden, von dem man keine Ahnung hat“. Oder anders: Der
Mund ist offensichtlich schneller aufgerissen als die Augen.

http://bundesrecht.juris.de/stvunfstatg_1990/__2.html (Abs. 4)

im Rettungsdienst gelten da andere Kriterien. Insofern ist das alles nicht so einfach, wie es scheinen mag… http://de.wikipedia.org/wiki/Sichtungskategorie

So ganz sauber kommt das hinter dem Link nicht raus, aber es gibt ohne weiteres Patienten, die über Nacht im KH bleiben, die keineswegs schwerverletzt sind.

Gruß,

Malte

Hi,
aus volkspädagogischen Gründen könnte hier evtl. keine Endklärung wünschenswert bis möglich (sofern wünschenswerte Klärung unmöglich sein wird :smiley:) sein.
lg O

http://www.sueddeutsche.de/,ra13m1/bayern/26/455700/…