Hallo Annie,
man sollte fixe Stunden für die Familie freihalten können.
Das kann das regelmäßige gemeinsame Frühstück oder das Abendessen sein.
Diese gemeinsame Zeit muss nicht Stunden dauern, aber für alle verlässlich sein und darf grundsätzlich nicht durch ‚noch Wichtigeres‘ immer wieder wegfallen.
Jedes Familienmitglied hat Anspruch darauf, dass Du Dich ihm mit der gleichen Aufmerksamkeit widmest, die Du auch einem Kunden gönnst.
Deine Familie ist mindestens genau so wichtig, wie die Fortführung des Familienbetriebes und sie bedarf derselben Aufmerksamkeit. Deinen Vorfahren bist Du nichts mehr schuldig - Deinen Nachkommen schon.
Es wäre sicher nicht in Deinem Sinne, wenn Du die Werkstatt gut im Griff hast, Dir aber Deine Familie nach und nach entgleitet.
Du könntest Deine Familie in die Aufgaben und in die Problematik eines Familienbetriebes aktiv mit einbeziehen und ihr Verständnis wecken.
Frage zuerst Dich selbst ganz cool und mit innerem Abstand und dann Deine Familienmitglieder, wie es wäre, wenn es die Werkstatt nicht mehr gäbe.
Du hättest mehr Zeit für die Familie.
Aber würdest Du eine Festanstellung finden mit regelmäßigen Arbeitszeiten UND ausreichender Bezahlung, die Dein Werkstatt-Einkommen annähernd ausgleicht?
Wenn ja - dann mach das.
Wenn Du nichts fändest und Dein Einkommen wegfiele, wäre das für alle Familienmitglieder ok?
Ja - Selbständige und ihre Familienmitglieder haben kein planbares Leben mit gesetzlich verbrieften Feierabenden und Urlaubszeiten und kein verlässliches regelmäßiges Einkommen .
Wie münzer schrieb… delegieren und auslagern, soweit es geht… das wäre auch mein Rat.
MfG
M.