Hallo!
Wir leben als kleine Familie mit anstehendem zweiten Nachwuchs berufsbedingt mehrere hundert Kilometer von unseren Elternhäusern entfernt. Bisher haben wir es je viermal pro Jahr geschafft, diese zu besuchen (also acht große Fahrten). Die Großeltern des Kindes kommen auch jeweils drei- bis viermal zu uns zu Besuch. Trotz der widrigen Situation sind wir also eigentlich zufrieden mit der Besuchshäufigkeit der Großeltern. Unser Kind kennt Oma und Opa. Das ist für uns durchaus wichtig.
Nun kommt also der zweite Nachwuchs. In der Vorstellung der Großeltern ändert sich natürlich wenig. Für mich waren diese Fahrten schon immer furchtbar anstrengend. „Nebenbei“ sind wir beide auch noch fast Vollzeit berufstätig und ich wünsche mir auch mal ein Wochenende nur für die eigene Familie. Mein Partner und ich haben den Deal, dass wir uns zwei Wochenenden im Monat freihalten von Besuchen und Gegenbesuchen. Das klappt in zwei von zwölf Monaten…
Unabhängig davon gibt es noch ein weiteres Problem: Die Familie meines Partners wohnt in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Wenn wir dort sind, bewohnen wir zu dritt sein altes 12qm-Kinderzimmer. Die Taschen stehen auf dem Flur. Ich habe sofort zu ihm gesagt, dass ich mit zwei Kindern nicht weiter in diesen beengten Verhältnissen schlafen werde (Mal davon abgesehen, dass gar keine zwei Babybetten in das Zimmer passen). Der Vorschlag der Schwiegereltern war nun, dass ja der Große (gerade 2 Jahre alt) bei ihnen im Schlafzimmer schlafen wird und wir uns dem neuen Kind annehmen können. Dieser Vorschlag kommt für mich überhaupt nicht in Frage, weder will ich nachts im Notfall mein Kind im Schlafzimmer meiner Schwiegerleute trösten müssen noch wüsste ich wohin mit ihm, wenn er einmal bei uns ist. Mein Partner steht dieser Sache sehr neutral gegenüber.
Mein Vorschlag der Güte ist, dass wir uns dann immer eine kleine Ferienwohnung nehmen. Das käme mir entgegen, denn dann könnten wir uns auch abends zeitig zurückziehen und morgens sehr entspannt unser eigenes Ding machen und auch etwas flexibler mit alten Freunden zusammentreffen. Die Schwiegerleute sind schwer schockiert von dieser Idee. Sie fürchten die Kosten (die wir natürlcih selbst tragen würden) und dass die Anzahl der Besuche abnimmt (was sie wird, so oder so), was sie mir nun vorwerfen.
Wenn die Schwiegerleute hier sind, verfrachten wir sie mittlerweile auch ab und zu mal in eine Pension (die wir bezahlen), wo sie aber das Frühstück ausfallen lassen und ab 8 Uhr bei uns auf der Matte stehen. Vor 22 Uhr sind sie nicht wieder weg. Die Uroma, die stets mit anreist, bekommt unser Gästezimmer/Arbeitszimmer. Ich will einfach nicht mehr wie in Studentenzeiten, dass da irgendjemand im Wohnzimmer auf dem Sofa schläft und ich am Morgen nicht weiß, wohin ich gehen soll, wenn ich eher wach bin und nicht mehr schlafen kann. Auch diese Regelung nervt mich, ich will eigentlich, dass die Leute kommen, wenn es UNS passt, und auch irgendwann (freiwillig) wieder gehen. Auch hier ist mein Partner keine große Hilfe. Er meint immer, es sei ja nur für drei Tage und ich solle mich mal nicht so haben. Blöderweise muss ich mich für meinen Job am Wochenende vorbereiten und kann so erst am Sonntagabend in mein Arbeitszimmer. Ich muss mir da einfach alles diktieren lassen.
Bin ich zu engstirnig? Seht ihr organisatorische Alternativen? Hat jemand eine Idee, wie ich zu Einigkeit mit meinem Partner kommen könnte?
Grüße,
sonne