Familienfeier ausfallen lassen wegen Gewinnspiel?

Hallo,
bei uns in der Familie findet jedes Jahr am Samstag vor dem 3. Advent ein Familientreffen mit ca. 26 Leuten statt.
Wir treffen uns gegen 10 Uhr und das geht dann meistens bis späten Nachmittag.

Jetzt gibt es ein Gewinnspiel, bei dem man auf einer Veranstaltung (Weihnachtsfeier) 2 Stars treffen kann u.a. mein Lieblingsstar. Natürlich muss es so sein und diese Veranstaltung ist an dem Tag, wo das Familientreffen ist. Die Veranstaltung ist abends in Berlin und ich müsste ca. 3 1/2 Stunden dorthin fahren. Müsste dann aber schon den Zug gegen 12:00 nehmen, weil die anderen zu spät ankommen würden. Die ganze Reise, Hotel etc. wird übernommen.

Ich würde so gerne bei dem Gewinnspiels mitmachen, weil es ein wunderschönes Ereignis sein würde. Schon alleine der Gedanke ich kann gar nicht mitmachen ist so deprimierend. Selbst wenn ich nicht gewinnen würde, wüsste ich, dass ich es versucht habe. Es haben noch nicht mal so viele Leute mitgemacht.

Was würdet ihr machen? Familienfeier, die jedes Jahr stattfindet oder mit etwas Glück nach Berlin fahren? Wie würden eure Eltern/Familie reagieren, wenn ihr mal nicht dabei wärt?

Hallo,

Wieviel „etwas Glück“ wird denn gebraucht? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei diesem Glücksspiel zu gewinnen? Wie viele Leute machen mit und wie viele kommen zum Zug?
Ich würde „Familienfeier“ planen und mir erst dann Gedanken machen, wenn ich gewonnen habe.

Wie meine Eltern/Familie reagieren würde, ist hier egal, wichtig ist wie Deine Familie reagiert.

Gruss
Jörg Zabel

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Danke für die Antwort.
Es haben noch nicht viele mitgemacht und es werden 15 x 2 Tickets verlost. Also so unwahrscheinlich, dass ich nicht gewinne ist es nicht. Würde sagen so 50 %.
Ich müsste dann auch noch jemanden finden der mit mir dahin fahren würde.

Ich meine nur, falls du dich entscheiden müsstest wie würdest du es machen? Wie würde es für deine Familie sein?

Und jetzt überlege mal, wer in Deinem Leben eine wichtigere Rolle spielt, falls Du eines Tages Hilfe brauchst.

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Hallo,

in meiner Familie hieße es: „Ach, schade, dass Du diesmal nicht dabei bist. Hoffentlich hast Du ein schönes, besonderes Erlebnis!“ Aber in meiner Familie werden Zusammenhalt und Wohlgesonnensein auch nicht über Erwartungen und Druck hergestellt.

Du (!) musst entscheiden, wie Du (!) Dich zu den Erwartungen, die in Deiner Familie herrschen, verhalten willst. Welche das sind, weißt Du selbst am ehesten.
Wie Du Dich dazu verhältst, ist eine eigene Entscheidung. Mach weder uns noch Deine Familie dafür verantwortlich.

Omchen freut sich immer so sehr, wenn sie Dich sieht und wenn alle Enkelkinder zusammen sind?
a) Dir ist es wichtig, ihr diese Freude zu machen, und dafür verzichtest Du sogar auf das Gewinnspiel.
b) Du sagst: „Omchen, ich hab Dich lieb, aber ich hab dieses Jahr ein ganz besonderes Glück. Ich komm Dich am Wochenende vom soundsovielten besuchen, und nächstes Jahr möchte ich auch wieder dabei sein.“

Allen ist es wichtig, dass einmal im Jahr alle zusammen sind und zeigen, dass sie zusammenhalten? Wenn Du nicht kommst, sind sie gekränkt, weil sie es als Ablehnung erleben?
a) Du möchtest sie nicht kränken und verzichtest lieber.
b) Eigentlich ist Dir das Familientreffen wurscht und die beleidigten Verwandten auch, aber Du hast keine Lust auf den Zerf, der entsteht, wenn Du nicht kommst. Also fährst Du aufseufzend hin.
c) Du denkst Dir: Das können sie mal aushalten. Sollen sie halt sauer sein, mir ist das Erlebnis wichtig, ich mach beim Gewinnspiel mit.
d) Du kontaktierst Deine Verwandten und fragst: Könntet Ihr Euch vorstellen, dass wir uns dieses Mal schon am Freitagabend/ erst am Sonntag/ an einem anderen Wochenende treffen? (Hängt sehr von der Logistik ab: Ob sich alle in Tante Ernas großem Haus treffen und zeitlich flexibel sind oder ob seit Jahresanfang das ausgebuchte Restaurant reserviert ist und alle Termin und Anreise mühsam eingeplant haben, macht einen großen Unterschied. Und ist, bis Du den Gewinn erfährst, natürlich sehr kurzfristig. Vielleicht zu viel verlangt, dass alle sich nach Deinen Gegebenheiten richten.)

Keiner mag diese Familientreffen, und alle sind sauer, wenn sich eine die Freiheit nimmt und sich entzieht?
a) Der Familienfrieden ist Dir wichtiger, und Du fährst hin.
b) Du begibst Dich fröhlich in die Rolle des schwarzen Schafs und lebst damit, dass es Dir noch in 20 Jahren vorgehalten werden wird.

und so weiter und so fort.

Wichtig finde ich: Triff Deine Entscheidung und steh selbst möglichst unbekümmert dafür ein, auch Dir selbst gegenüber - welche auch immer das ist. Das kann in beide Richtungen gehen! Auch wenn Du Dich für das Familientreffen entscheidest, ist es eine Entscheidung, die Du aus guten Gründen getroffen hast.

Und:

Müsstest Du nicht. Du könntest. Menschen können auch alleine reisen, wenn sie wollen.

Ich würde aber an Deiner Stelle auch nochmal sehr genau überprüfen, was Du von dem Gewinn wirklich hättest - ob Du Dein Idol einmal von ferne winken siehst und was Du davon hast, wie glücklich Dich das macht.

Viele Grüße und fröhliche Entscheidungsfindung,

Jule

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Hallo Jule,

Mitunter kann es auch einfach um Ablösungsschritte gehen, dafür dienen dann alle möglichen Gelegenheiten.
Dass das gute Gelingen eines solchen Schrittes (in die Individuation) sehr wichtig sein kann für eine gute Entwicklung wäre hier ein sinnvoller Hintergrundgedanke, wenn es so wäre, dass Krissi noch recht jung ist (?), was sich an verschiedenen Stellen vermuten liesse.

Hier steht ja Individuation versus „Herdenzusammenhalt“ und ich würde sagen, dass dein Einleitungssatz:

ein schönes Beispiel einer Familie darstellt, die trotz Zusammenhalt und Sicherheit Individualität zulässt.

Dieser Satz hat Kraft und könnte von Dir, @Krissi geprüft werden, wie es sich anfühlen würde, so eine Reaktion zu erhalten und was Du dafür tun kannst, dass Du eine Reaktion dieser Art bekommst von deiner Familie.
Vielleicht würdest Du dann gar nicht mehr so dringend da hin wollen, weil so eine Familie einfach toll ist…
Vielleicht merkst du aber auch, dass Dir etwas fehlt in der Familie.

Darum geht es an so vielen Stellen unserer Entwicklung , wir dürfen wir selber sein und wir dürfen dazu gehören. Statt entweder/ oder.
Diesen Spagat zu meistern, auch durch Entwicklungsschritte dieser Art, wie hier gefragt, kann die Basis für ein stabiles emotionales Leben darstellen.
Nur Mut, Konflikte sind zum Wachsen da :slight_smile:

Grüße,
farout

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Hey Krissi,
das musst Du leider ganz allein entscheiden.
Hast Du schon eine Dafür / Dagegen Liste erstellt?
Was spricht für das Gewinnspiel, was für die Familienfeier.
u.s.w.

Ich habe keine Lust auf meine Familie. Meine Mutter kann mich mal, ihr neuer Freund ist Mist. Meine Schwägerin nervt nur und die Neffen sind sowieso Besserwisser. Omas und Opas sowie meinen Vater gibts nicht mehr. Meine Tochter hängt sowieso bei der Familie Ihres Freundes rum. Also was solls.

Möchtest Du, dass es Dir irgendwann genauso geht wie mir? Bestimmt nicht.
Also geh’ zur Familie und freue Dich, dass Du eine hast. Leute die Dich akzeptieren,

Kermit , die Feiertage total traurig findet

Hallo farout,

ja! Es wäre nur keine schöne Erfahrung, wenn Stunk mit einer beleidigten Familie mit Enttäuschung über das Erlebnis zusammenkäme. Aber nun gut, es muss nicht alles schön sein im Leben. Manchmal reicht wichtig.

Auch ja, und das macht auch die Familientreffen zu durchaus erfreulichen Gelegenheiten. Ich bin trotzdem nicht sooo oft dabei, aus verschiedenen Gründen, aber wenn, dann ist es in der Regel nett.
Das ist es ja: Der Druck, dass alle Zusammengehörigkeit zeigen müssen, kann so gewaltig nach hinten losgehen.

Wie dem auch sei, Krissi wird ihre Entscheidung finden, die jetzt zu ihr passt, und wir können ihr Daumen, dass es gut für sie wird.

Viele Grüße,

Jule

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In meiner Familie würde man das einsehen.

Wie du schon sagtest: Die Familienfeier ist jedes Jahr und wenn man sich liebt, dann freut man sich für den anderen. Für mich wäre also gar keine Frage wohin ich gehe.

Nur mal ne blöde Frage: wie alt bist Du denn? Im ganzen klingt mir das ein bissle so, als wärest Du minderjährig :slight_smile: Und das könnte Strategie / Entscheidungsfreiheit doch erheblich beeinflussen…

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Moin Krissi,
bei wieviel der 26 freust du dich, mit ihnen den Tag vor dem 3. Advent zu verbringen? Wievielen der 26 bereitest du eine Freude? Und nicht zu unterschätzen, wie hoch ist die Toleranz bei euch in der Familie für die, die nicht dabei sind? Ich habe in meiner Familie für die Toleranz gesorgt durch Fernbleiben, das hat nach weit über 10 Jahren langsam angefangen, und ist immer noch nicht tiptop.

50% sind deine Chancen nur, wenn 30 Lose vergeben werden, ab dann werden deinen Chancen kleiner, bei 100 Losen 15% und so weiter.
Warum müsstest du noch jemanden finden, der mit dir fährt? Etwa jemand der 26 Verwandten?
Grüße ynot

Hallo,
ich finde das kommt ganz auf die genaue Situation an. Wenn du deine Familie nur einmal im Jahr siehst und sie weiter weg wohnt wäre das was anderes wie wenn ihr Nachbarn seid. Genauso spielt die Beziehung, die du zu deiner Familie hast eine wichtige Rolle. Da das bei jedem von uns wahrscheinlich ganz anders ist, können wir das für deine Situation nicht beantworten. Mir persönlich wäre die Familie wichtiger und ich bin da auch eher pessimistisch eingestellt, was das Gewinnen bei so Gewinnspielen angeht, deshalb würde ich darauf verzichten. Aber wie schon gesagt, das musst du entscheiden. Du könntest ja auch mit deiner Familie/deinen Eltern mal darüber sprechen, sie müssen dir vermutlich sowieso erst die Erlaubnis erteilen. Und du könntest dich ja auch mal umhören ob es jemanden gibt, der mitkommen würde, und dann davon die Entscheidung abhängig machen.
LG und viel Spaß beim Entscheiden

Nimm ggf. besser noch einen Zug früher. Die Deutsche Bahn ist sehr unpünktlich, und manchmal fallen Züge einfach aus.

Also bitte. Die Familie wird ja wohl einmal auf Krissi verzichten können.

Die „Promis“ aber auch.:relaxed:

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