Familienleben, Termine und Freizeitstress , wie freie Zeit schaffen?

Hallo,

 Zur Zeit haben wir irgendwie null Zeit. Für uns generell nicht, aber auch Zeit als Familie nicht. Soviele Termine , die anstehen, Turniere, alles Pflichttermine wie Geburtstage usw. 

Hier bleibt soviel liegen, Reparaturen, Erledigungen (die ich mangels Auto nicht machen kann, wie zur Kippe fahren, Dinge zurückbringen wie eine geliehene Bank usw), Handwerkliche Sachen , etc, die alle nicht aufwendig sind, aber Zeit kosten würden. 

Und da sind die Nachmittage oft voll, so das wir auch als Familie zusammen keine Zeit haben. Und wir als Paar eigentlich gar keine, waren schon seit Monaten nicht mehr alleine weg. wann denn auch. Tags -auch morgens- liegt auch immer was an. Arzttermine , Ergotherapie, Krankengymnastik diverser Familienmitglieder; Einladungen; Schul und Kindergartentermine wie basteln usw. 

Alle haben diverse Termine, und bis mitte Mai (!!!) sind eigentlich schon alle Wochenenden mit Pflichtterminen voll. geburtstage, Kommunionen, Fussballturniere , Kindergartenausflüge usw. 

Und ich würde gerne wissen, ob ihr diese ganzen termine immer alle wahrnehmt. oder vll den einen oder anderen Geburtstag absagt, und was ihr dann sagt? das es auch zuviel wird? oder flunkert ihr ? 
Mir wird das alles so langsam zuviel, echt. … 
Uns ist klar, das das alles zuviel wird, aber es ist schwierig, auszusuchen, was man wirklich sein läßt… wo man absagt, denn viele sind dann ja auch beleidigt. 

Beispiel Mai: da sind 4 Geburtstage diverser Familienmitglieder. Kommunion des Sohnes einer Freundin, die keine Familei hat, und uns gerne dabei hätte (die Kinder sind auch gut befreundet). 4 (!) Fussballturniere. Kindergartenfamilienausflug (den wir mit dem sohn schon mehrfach hatten, und jetzt mit unserer Tocher eigentlich und der ganzen Familie ).

Alles durchziehen ? Sachen absagen ? wie macht ihr das ? Sind wir nur schlecht organisiert ? Wann macht ihr zb Sachen wie Garten aufräumen, Keller aufräumen, Erledigungen usw? Wann habt ihr wirklich Freizeit ? Und wie nutzt ihr die ?

ganz liebe Grüße
Brenna

keine Familei

Tja, das ist das Problem mit Familei.

Als ich noch 5 Kinder hatte, habe ich es so gehalten:

Keine Sportevents für die Kinder, zu denen sie nicht alleine hinkönnen oder es Fahrgemeinschaften gibt.
Keine regelmäßigen Wochenendsportevents (kollidiert sonst mit Campingplatz).

Uch denke, ich hatte damals trotz allem Zeit, weil ich nicht fernsehe. Nach allem, was ich weiß, habe ich dadurch jeden Tag ca. 3 Stunden mehr zum Leben gehabt. Habe ich noch, aber nun habe ich mehr Muße und glotze auch mal gemütlich.

Arzttermine clustern. Immer gleich die ganze Sippe dorthin.

Am Wochenende die Kinder morgens vor die Glotze setzen und faulenzen. Frühstück erst halb elf.

Immer mal ins Spaßbad und dort essen. Kinder sauber, satt, alle müde. Abend frei.

Eine Freundin macht es tageweise. Nur Montags waschen, nur Dienstags einkaufen.

Dienstags bleibt die Wäsche liegen, Montags wird nur fehlendes notiert.

Mußt Du immer basteln und mit zu den Ausflügen?

Wieviel Stunden arbeitest Du und wo?

Keine regelmäßigen Wochenendsportevents (kollidiert sonst mit
Campingplatz).

Jaa, das ist auch eines unserer Probleme, da mein Mann trainer ist, wird unsere Campingplatzzeit noch weniger…

Mußt Du immer basteln und mit zu den Ausflügen?

Wieviel Stunden arbeitest Du und wo?t

Da ich noch nicht wieder arbeite ( weiß noch gar nicht, wo ich die Zeit hernehmen soll… ), wird das erwartet, habe ich aber zurückgeschraubt. Haben ja eine 7 Monatealte Tochter zuhause. Aber die Elternbastelsachen in Kiga und Schule zu Ostern und Weihnachten usw müssen schon sein, da wären unsere Kinder auch traurig. Wir teilen uns da schon auf , abends geht oft der Papa, aber trotzdem ist das viel .

Hi

Man muss nicht zu jedem Geburtag trudeln. Was sind das denn für Geburtstage?
Pflicht war z.B. die Geburtstage der Großeltern.
Die Patentante lebte zu weit weg (hatte zuviele Termine), der Onkel ist sehr Alkohollastig - dessen Geburtstage wurden erst so ab 12 mitgenommen. Der Geburtstag der anderen Tante wurde nur absolviert, wenn andere Kinder da sein würden, da sonst zu öde für Kinder. Weihnachten traf sich die ganze Familie an EINEM Tag an EINEM Ort und dann war gut. Kindergeburtstage nur auf Einladung. Einmalige Events (wie z.B. die erwähnte Kommunion) wurden aber immer mitgenommen.

Ich stimme ahaznicht zu: Keine Sportvereine die komplett von der Mobilität der Eltern abhängig sind.

Und du musst auch nicht zu JEDER Bastelei mitgehen. Wer erwartet das denn? Deine Kinder sterben schon nicht dran. Wenn ich mich so zurückerinnere war es schwer genug meine Eltern mal zum Elternabend in der Schule zu kriegen, in den Kindergarten kamen sie nur um mich abzuholen. Darunter habe ich nie gelitten oder mich vernachlässigt gefühlt, meist ist es mir gar nicht aufgefallen weil alle anderen Kinder auch niemand ständig dabei hatten, meistens waren es pro Event so 5-6 wechselnde Mütter, die sich um alle kümmerten.

lg
Kate

Hi,

und wo bleibt ihr? So wie sich das gelesen hat, seid ihr mehr für andere da als für Euch selbst. Und es fehlt an Zeit für Euch selbst.

Dann ändert etwas daran und reduziert das. Bei allem Respekt, das eigene Wohl der Familie und die wertvolle Zeit für einander geht über den anderen Bullshit genannt „gesellschaftliche Pflichten“.

Macht Euch frei von dem und konzentriert Euch auf Euch selbst.

Gruß vom Raben

Hallo,

kann es sein, dass du zumindest einen Teil der Termine schlicht falsch definierst? Turniere der Kinder und Bastelstunden SIND Familienzeit, gemeinsam besuchte Geburtstage im Familienverbund ebenfalls.

Oder was bezeichnest du als Familienzeit?

Wenn den Kindern wichtig ist, dass ihre Eltern sie irgendwo hin begleiten, ist das Familienzeit. Andersrum übrigens auch.

Wir haben bei unseren Vieren eine Menge Zeit auf irgendwelchen Turnierplätzen verbracht. Meist haben wir versucht, das so angenehm wie möglich zu gestalten, indem wir einen Camping- oder zumindest einen Picknickausflug daraus gemacht haben. Mit zunehmendem Alter der Kinder wurde das von selbst weniger.

Wir haben viele Jahre über den Familienrat entschieden, was wir machen und was nicht. Das ging natürlich nicht immer diskussionsfrei ab, aber unterm Strich haben wir immer Lösungen gefunden.

Kinderfreie Tage muss man organisieren. Von selber ergeben die sich nach meiner Erfahrung frühestens, wenn auch der Letzte in der Pubertät angekommen ist. Wir haben meist zwei fixe Termine im Monat gehabt: Einmal Theater oder sonstwas Kulturelles, worauf wir Lust hatten und einmal Essen gehen. Für diesen Zweck gab es einen bezahlten Babysitter, solange das Volk noch zu jung zur gegenseitigen Aufsicht war.

In den Ferien schickten wir alle ab dem Schulalter für mindestens 10 Tage auf Zeltlager und ähnliches. Möglichst parallel. Familienurlaub war dann davor oder danach.

Schöne Grüße,
Jule

Willkommen im Club :smile:
Hi!
Wurde haben ja „nur“ ein Kind, dafür eigentlich immer Belastungen und Engagements anderer Arten.
In befreundeten Familien haben wir sehr verschiedene Strategien kennengelernt.

  1. Die chaotische: nicht viel planen, dafür locker lassen, mal was sausen lassen, in den Tag hinein leben (für mich wäre das nix)
  2. planen und organisieren, ein paar Vorschläge gab e ja schon. Das Leben außerhalb der Stadt macht das nicht einfacher.
  • Aktivitäten vor Ort haben Vorrang, lieber die Frauengymnastik vor Ort als das Yoga-Studio in der Stadt, lieber Kreisklasse-Alltagskicken im Dorf als Förderfussball in der Stadt etc.
  • aktiv nach Fahrgemeinschaften suchen
  • Kinder früh selbständig machen, bei anderen Familien mitgeben etc.
  • aussortieren, aussortieren, aussortieren: was ist Euch wirklich wichtig? Ansprüche runterschrauben: muss es eine Supertorte sein für irgendeine Veranstaltung oder tun es vielleicht auch 3 Schachteln Schokoküsse?
  • Dinge konsequent bündeln: Kind zum Sport in die Stadt bringen, inzwischen einkaufen/selbst zum Sport, Kind wieder holen
  • Kinderfreie Zeit fest einplanen, evtl. mit ein wenig Druck: Theaterabo, Tanzkurs, Sauna-Jahreskarte
  • noch ein Wort, wir hatten es ja davon an andere Stelle: ich käme ohne Auto hier einfach überhaupt nicht klar, das ist der Preis für unseren Wohnort. (das ist hauptsächlich eine Zeitfrage) Wie oft hast Du denn ein Auto? Regelmäßig? Das würde ich versuchen: regelmäßig einmal wöchentlich oder alle zwei Wochen für einen Tag ein Auto leihen/mieten/sharen.
  • und dann das Mantra nicht vergessen: es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur…
    Es wird besser, wenn die Kinder älter werden, das kann ich versprechen.

Alle haben diverse Termine, und bis mitte Mai (!!!) sind
eigentlich schon alle Wochenenden mit Pflichtterminen voll.

Ich würde Amok laufen, wenn meine Zeit so fremdbestimmt wäre.

geburtstage,

muss ja nicht immer gleich ein Tagesfüllender Programmpunkt sein. Nur zum Café einplanen z. b.

Fussballturniere ,

da gilt, was Julie sagte: das ist doch gemeinsame Zeit? Oder man minimiert das - musst du da mit hin?

Kindergartenausflüge usw. 

?? bei uns hieß das: die Kinder machen einen Ausflug…

Und ich würde gerne wissen, ob ihr diese ganzen termine immer
alle wahrnehmt. oder vll den einen oder anderen Geburtstag
absagt, und was ihr dann sagt? das es auch zuviel wird? oder
flunkert ihr ? 

Ich flunkere eigentlich nie. Ist mir zu anstrengend, man muss sich dann ja merken, was man wem vorgeflunkert hat:smile:
Ich orientiere mich nicht allzu sehr an anderen

wo man
absagt, denn viele sind dann ja auch beleidigt. 

das ist deren Problem, wenn es einen Grund gibt abzusagen, dann ist das halt so.

Alles durchziehen ? Sachen absagen ?

Ja. und kurz abhandeln. Oder die Pflicht mit was Schönem verbinden: Radtour zur Gadtstätte, in der die Familienfeier stattfindet. Oder vorher/nachher noch was vornehmen und sich deshalb zügig wieder verabshieden.

Sind
wir nur schlecht organisiert ?

Zu unentschieden.

Wann macht ihr zb Sachen wie
Garten aufräumen, Keller aufräumen,

traditionell Samstags.

Erledigungen usw?

zwischendurch, verknüpft mit anderen Terminen wegen der Fahrerei.

Achso, der Tipp mit dem Fernsehen war gut. Könnte man auch aufs Internet ausweiten - wobei das ja auch Zeit sparen kann…

Grüße
kernig

Hallo,

das Problem ist, das wir wirklich kaum zeit zusammen haben, weil die termine grad am we sich oft überschneiden. Fussball zb ist so eine sache, da ich ja noch zwei kleine Kinder habe bin ich ungerne stunden auf dem fussballplatz, da die kleinen sich echt langweilen.

Und natürlich sind geburtstage und so auch familienzeit, aber immer fremdbestimmt. Und ich würde auch gerne mal was anderes machen ausser bei freunden sitzen und kaffe trinken - zumal man ja auch immer unter zeitdruck steht. Morgens fussball, nachmittags hierhin, abends dann ev noch einladung von freunden etc.

Vll liegt es auch daran, das man immer allen gerecht werden will.

lg

Brenna

Hallo brenna,

wir haben uns vor 10 Tagen auf unsere „endgültige“ MItgliederzahl (4) runterreduziert. Wir haben lange Jahre zu sechst gelebt (AuPair und der Älteste waren noch da), letztes JAhr zog der Älteste aus, letztes Wochenende das AuPair :wink:

Nun müssen wir uns auch neu organisieren, da ja der hauseigene Babysitter nicht mehr da ist. Mein Mann hat seine Arbeitszeiten reduziert und holt die Jungs um 14.30 Uhr aus der Betreuung. Dann ist er mit Haushalt beschäftigt und was er nicht schafft, weil der Lütte mit ihm 2 Stunden puzzeln wollte, bleibt liegen! Staubsaugen kann man auch noch am nächsten Tag und Wäsche zusammenlegen auch (läuft ja [leider] nicht weg).
Dann werden mal so „Gewaltaktionen“ gemacht a la Power-Wäsche-Zusammenlegen oder Express-Staubwischen. Da haut man dann zu zweit einen Schlag rein (und mein Mann ist da deutlich ordentlicher als ich), da müssen einfach beide an einem Strang ziehen.
Einkaufen wird 1x pro Woche erledigt (

Hallo,

versucht einfach, freie Zeit für Euch fest als Termin einzuplanen. Und wenn dieser Termin sitzt, kann dort eben kein anderer Termin hin. Seht Euch als genauso wichtig oder sogar wichtiger als die anderen Events. Und versucht, bei den übrigen Terminen eine Prioritätsfolge zu erstellen. Also vielleicht Familie und Freunde vor Sport und Veranstaltungen.
Und akzeptiert ganz einfach, wenn dann mal Termine nicht wahrgenommen werden können.

Viel Erfolg,

MaToK

Hallo,

kommt mir irgendwie bekannt vor, wobei wir allerdings beide auch noch 40+ Jobs, zum Glück mit freier Zeit und überwiegend freier örtlicher Wahl, haben. Letzteres beschert uns zumindest häufiger auch mal gemeinsame „Tagesfreizeit“ (mit Smartphone in der Tasche), und wir sehen auch zu, diese zu nutzen. Sei es nur mal für einen ruhigen Kaffee zwischendurch, oder einen Einkauf, verbunden mit einer Tasse Kaffee in irgendeinem Laden …

Was etwas hilft, sind Selbstbeschränkung und die Akzeptanz eigener Grenzen, unabhängig davon ob andere diese akzeptieren können/wollen. D.h. wenn Dir nicht danach ist, die ein oder andere Festivität im Freundes- oder Bekanntenkreis mitzumachen, dann stehe dazu, dass Du sie nicht mitmachen wirst. Natürlich muss man Kompromisse machen (nicht ständig Onkel X abzusagen und regelmäßig bei Tante Y teilnehmen), wenn man den Familienfrieden und den Freundeskreis erhalten will. Aber wenn drei Wochenende mit entsprechenden Einladungen vor Dir liegen, ist eben ene, mene, muh eine draußen, wenn Dir das zu viel ist. Grundsätzliche Regelungen wie eine Beschränkung bzgl. Weihnachts- und Osterbesuchen (nein, da muss man kein tägliches Familienhopping machen, sondern kann sich auf einen oder zwei Termine beschränken), können ebenfalls helfen. Auch die Dauer der Veranstaltung kann man selbst steuern (wir sind grundsätzlich weg von Geschichten mit mehr als einer Mahlzeit, maximal Kaffee und Kuchen + Abendessen).

Das ganze Vereinsleben der Kinder kann man für zwingend notwendig erachten, oder auch nicht. Wir selbst waren nie die großen Vereinsmeier und insoweit müssen unsere Kinder das auch nicht sein. Käme der Wunsch auf (bislang nicht passiert, und wir drängen da auch nicht), würden wir sehr genau überlegen, was von uns welches Engagement verlangen würde, und ob wir dies leisten können/wollen. Denn da gibt es ja doch massive Abstufungen von Dingen, die hier um die Ecke im Dorf stattfinden, wo die Kinder alleine hin und zurück kommen, und was nicht mit ständigen Wochenendterminen für die ganze Familie verbunden ist, und Geschichten außerhalb des Dorfes mit ständigen Wettbewerben am Wochenende, … Dafür sehen wir aktuell zu, möglichst oft einen Tag des Wochenendes etwas gemeinsam zu unternehmen, was auch uns Spaß macht. Die Gegend hier zwischen Harz und Heide hat ja genug zu bieten.

Wenn man noch ausreichend fitte Verwandtschaft in greifbarer Nähe hat, die die Kinder mal übernehmen kann, wunderbar, wenn nicht, Pech gehabt (so wie wir). Meine Eltern waren da besser dran, und konnten uns drei auch mal für eine ganze Woche bei Oma und Tante abliefern. Was wir jetzt allerdings erstmals erfolgreich gemacht haben war, bei einem längeren Besuch bei der weit entfernt wohnenden Tante zumindest mal Kinder und Au-Pair da einzuquartieren, und uns selbst im Hotel einzuquartieren. D.h. da war dann am Abend relativ früh Schluss für uns, und wir sind dann erst nach ausgiebigem späten Frühstück wieder aufmarschiert. Das war schon mal eine Wohltat hintereinander zwei Abende für sich zu haben, durch- und ausschlafen zu können, und am Frühstückstisch auf die ersten Katastrophen des Tages und die ersten Streitereien verzichten zu können :wink:

Und ansonsten stellen wir fest, dass man für sich eigentlich nur Zeit hat, wenn man „flieht“. D.h. solange wir im Haus sind, nützen Au-Pair und Babysitter überhaupt nicht, weil die das dann mit uns viel zu gemütlich und interessant finden, und die Kinder auch ständig um die Ecke kommen. Und das finde ich insoweit belastend, weil man nach einem harten Tag natürlich gerne mal richtig ausruhen würde, und „in Kauf nehmen würde“, auch mal beim Fernsehen einzuschlafen. Sich statt dessen dann aufzuraffen, und „zwangsweise“ auswärts zu essen, nur um mal raus zu sein, während daheim ein eigentlich perfekt mit allen Entspannungsmöglichkeiten ausgestattetes Haus wartet, ist irgendwie auch pervers. Da kann man wohl nur hoffen, dass irgendwann doch noch mal die Bereitschaft und der Wunsch wächst, auch mal über Nacht bei Freunden zu bleiben (bislang dürfen die alle gerne über Nacht zu uns kommen, aber zumindest der Große weigert sich standhaft, auch mal auswärts zu schlafen). Aber immerhin, nächstes Wochenende ist Schlaffest im Kindergarten, und die Kleine wird sich das sicher nicht entgehen lassen :smile:

Aufschieberitis?
Hallo Brenna,

zu den bereits gegebenen und wie ich finde sehr guten Antworten, möchte ich noch einen anderen Blickwinkel hinzufügen.

Ich weiß nicht, ob das auf dich/euch zutrifft, aber du beklagst ja nicht nur, dass ihr zu wenig Zeit für euch habt, (darauf zielten die meisten Antworten überwiegend ab…), sondern auch, dass ihr es neben den täglichen Erledigungen und den vielen besonderen Anlässen/Verpflichtungen, nicht schafft, den Keller aufzuräumen, im Garten was zu machen etc.

Mir gehts oft so, dass ich so bestimmte Aufgaben im Kopf hab, die ich „demnächst“ eigentlich mal machen müsste. Aber irgendwie komm ich nicht dazu. Unter der Woche bin ich froh, wenn ich abends neben den regelmäßigen Terminen und Aufgaben noch ein wenig Ruhe hab und die Wochenenden sind meistens viel zu verplant. (Wochenendbeziehung) Solche unerledigten Aufgaben können ganz schön belasten. Wenn ich ehrlich bin, hat das aber auch ganz viel mit „Aufschieberitis“ zu tun. Wenn ich wirklich wollte, könnte ich mir die Zeit dafür auch nehmen. Ich müsste nur meine Prioritäten anders setzen.

Falls du dich darin wiederfindest, hilft es vielleicht, wenn ihr konkret mal ein Wochenende mit einer Großaktion plant. Ich finde, wenn man sich zu zweit darauf festlegt, geht schon etwas leichter. Und wenn ihr das als fixen Termin behandelt, könnt ihr andere Sachen für dieses Wochenende leichter absagen. (Auch eine Geburtstagsfeier, die euch nicht sooo wichtig ist.) Wenn das geschafft ist, und dieser ganze unerledigte Aufgabenberg weg ist, kann man wieder viel freier planen. (Zumindest gehts mir so.) Und es fällt leichter, auch mal kürzere Zeiteinheiten für solche Aufgaben zu nutzen. Wenn es so vieles gibt, was erledigt werden müsste, fühl ich mich oft wie blockiert und kann, wenn ich mal zwei Stunden Zeit hab, nicht damit anfangen, weil ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und was ich in dieser kurzen Zeit jetzt am besten als erstes machen soll. Dann lass ich es lieber ganz bleiben, schieb es noch weiter vor mir her und hoffe, dass ich irgendwann mal genug Zeit hab, alles auf einmal zu machen.

Leider hab ich auch keinen richtig guten Tipp, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Den Vorsatz, alles zeitnah zu erledigen, kann ich immer nur relativ kurz halten. Das liegt aber vor allem daran, dass ich es nicht so mit konkreten Plänen und festen To-Do-Listen hab. Vielleicht fällt dir das ja leichter.

Liebe Grüße
M.

Hallo,

einerseits gebe ich Dir natürlich recht, wie belastend es sein kann, ständig an ein Thema denken zu müssen, dass man vor sich her schiebt. Aber andererseits stelle ich fest, dass dieses eine Thema eigentlich nur die Deckung für die nächsten anstehenden Themen ist, und dass man in bestimmten Situationen gar nicht dahin kommt/kommen kann, mal so viel weg zu schaffen, dass man dann in eine Erholungssituation kommen kann, bevor die nächsten Dinge an der Tür klopfen.

Insoweit versuche ich (gelingt mir auch nur schwer) einfach mehr Gelassenheit für Dinge zu entwickeln, die zwar „auch mal gemacht werden müssten“, aber jetzt keine konkrete zeitliche Vorgabe außer der haben, dass ich sie erledigt haben will. Der nicht aufgeräumte Keller ist dafür so ein Paradebeispiel: Ich hasse es auch, wie mein Werkstattkeller momentan mal wieder aussieht, und der gehört selbstverständlich mal aufgeräumt. Mich nervt sogar die dadurch oft längere Suche nach Werkzeug und Material. Aber das Ding aufgeräumt zu bekommen, kostet sicher einen ganzen Tag. Und wenn das erledigt ist, ist zwar ein Ding von der Liste runter, aber dadurch schrumpft sie nicht wirklich. Und daher lasse ich das Thema momentan liegen, und gönne mir lieber mal einen freien Samstag, z.B. weil das Wetter für die an sich vorgesehenen Baumaßnahmen draußen nicht taugt, weil mich nichts dazu zwingt, genau diesen Job genau jetzt machen zu müssen (was bei genug anderen Dingen der Fall ist).

Gruß vom Wiz

Moin brenna40,

hier noch ein paar pragmatische Tipps von mir.

  • Mir hat ein Wochenenplan geholfen. Da habe ich ganz konkret meinen Sport mit eingeplant, weil er sonst immer hinten über fällt. So kannst Du für alles Zeit einplanen, was Du machen musst und auch für die Sachen, die Du gerne machen möchtest (also nicht nur Wäsche waschen, sondern auch Sport, Paarzeit, Freunde treffen etc.).

  • Lebensmotto: Gut genug! (Statt perfekt, ich könnte das besser…); kein selbst gebackener Kuchen, Blumenstrauß statt aufwändig selbst gemachtes Geschenk, T-Shirt statt gebügeltes Hemd

  • Deligieren : Verantwortung an Partner, Großeltern, Babysitter etc. geben; wenn es für Euch finanziell machbar ist: Putzhilfe, Gärtner, Babysitter etc.; musst Du alles selber machen? Was kann Dein Partner übernehmen?

  • Wenn mir alles zu viel wird, stelle ich mir vor, dass ich einen Burnout bekomme und dass dann alle komplett auf mich verzichten müssen. Dann nehme ich mir eine Auszeit und denke: Besser jetzt selber entscheiden als wenn eine Krankheit für mich entscheidet.

  • Wenn ich keine Lust habe auf Konflikte, verschaffe ich mir sozial verträglich Zeit, indem ich mich beispielsweise bei Familienfeiern krank melde ; außerdem gehe ich nur die Familienfeiern meines Mannes, auf die die wirklich Lust habe, die anderen muss er alleine machen, weil es ja seine Familie ist.

  • Ich kann Dir eine Kur wärmsten ans Herz legen! Es war eine tolle Zeit, in der ich ganz viel Zeit mit meinem Kind verbracht habe und gelernt habe, auf mich selber zu achten und für mich selber besser zu sorgen.

Ich wünsche Dir, dass Du einen guten Weg für Dich findest!
Liebe Grüße
Stefanie

Hallo Brenna,

du hast ja schon viele tolle Antworten bekommen.

Uns hat ein Zufall geholfen. Unser Sohn wollte gerne in die Wassergewöhnung und der einzig freie Platz war in einem Schwimmkurs, der Sonntag Nachmittags um halb drei stattfindet. Zuerst dachten wir, dass das ja unsere ganzen Wochenenden kaputt macht, aber das stimmt nicht. Wir haben nun endlich Zeit für uns und sagen zur Zeit viele Termine ab, wofür alle Verständnis haben. Gerne sind aber auch jene Abgesagten Sonntags um sechzehn Uhr zum Kaffee bei uns eingeladen. Natürlich keine Lösung für immer, aber für uns eine bis zum Sommer.

Viele Grüße
Anita

Hallo Brenna,

mir fällt gerade noch etwas ein. Was ist denn mit solche „Treffen“ auch für Euch nutzen? Die Patentante/ Großeltern/ Freunde… sonst wie kommen zu Besuch oder ihr fahrt zu ihnen? Super. Ihr verbringt etwas gemeinsame Zeit und dann macht ihr etwas Schönes zu zweit und ihr habt einen Babysitter, der sich um Eure Kinder sorgt.

Viele Grüße
Anita