Aber ich probiere es trotzdem mal: Ich möchte mich gerne als
Betroffener über die Beratungssituation in Deutschland bei
Trennungskonflikten austauschen.
Hallo, Kürbiskopf,
nachdem ich Deinen Rüffel zur Kenntnis genommen und Deiner Beschwerde im Rahmen meiner Fähigkeiten abgeholfen habe, nun zu Deiner Frage.
Trennungskonflikte gehören m.E. zu den sozialen Erscheinungen, die von Nichtbeteiligten i.d.R. nie zur allseitiger Zufriedenheit geschlichtet werden können.
Das liegt an der Nähe der Beteiligten zueinander. Niemand kennt einander besser, als ein Paar, das einige Jahre Tag und Nacht miteinander gelebt hat. Da kennt jeder die Schwächen und Verletzbarkeiten des anderen aus dem ff und nutzt diese Kenntnis im Konfliktfall natürlich zu seinem eigenen Vorteil. Dem Außenstehenden sind Motive und Reaktionen nur in den seltensten Fällen nachvollziehbar, da die Hintergründe nur selten offengelegt werden, zum einen, weil sich die Kombattanten ihrer (vermeintlichen) Vorteile begeben würden, zum anderen, weil sie eigene Schwächen eingestehen müßten.
Ein Außenstehender hat also wenig Chancen zum wirklichen Kern der Dinge vorzudringen. Auch würden solche Bemühungen qualifizierte, psychologisch hervorragend geschulte Moderatoren erfordern, die nicht vor jeder Imbissbude zu finden sind. Zudem würde eine solche Schlichtung über geraume Zeit hinziehen, selbst wenn beide Teile dazu bereit wären.
Durch das Trennungsgeschehen ist wohl auch in vielen Fällen weder die Neigung noch die Möglichkeit sehr groß, die zusätzliche finanzielle Belastung durch ein solches Verfahren zu tragen. Und dies der Öffentlichkeit aufzulasten? Noch ist jeder für eigene Entscheidungen und deren Folgen selbst verantwortlich. Bei jedem auftretenden Lebensproblem nach dem Staat, der Allgemeinheit zu schreien ist zwar in Mode, aber von keiner Gesellschaft der Welt wirklich zu leisten.
Grüße
Eckard.