Farben

Hallo!

Also, ich war gerade eben dabei im Internet nach geeigneten Farbideen für die Wände in meiner Wohnung zu suchen und bin dann zufällig auf diese Seite gestoßen:

http://www.farbenlehre.com/

Da hatte ich mich festgelesen und auf jeden Fall stand da, dass Additive Farbsynthese falsch ist, sprich die Dreifarbentheorie nicht stimmt!
(Zitat: „Ein dreipoliges System, wie dies die Rot-Grün-Blau-Theorie suggeriert, erscheint vor allem im Kontext evolutionärer und physiologischer Überlegungen als eine irreführende Hypothese.“
Quellen: http://www.farbenlehre.com/evolution/seite3.html
http://www.farbenlehre.com/rgb-farben/farben.htm)

Nun bin ich ein wenig, sagen wir, „verwirrt“, da mir vor wenigen Jahren (ist wirklich nicht lang her) im Physikunterricht das RGB-Modell erklärt wurde. War das falsch? Oder sind die Informationen der oben genannte Seite falsch (kann man sich im Internet ja nie so sicher sein…)? Hab ich was falsch verstanden? Also was ich verstanden habe ist, dass Lebewesen, evolutionsbedingt, immer zwei Farben als Gegensätze sahen, zunächst Schwarz-Weiß dann auch noch Blau-Gelb, später Rot-Grün und durch diese „Polarität der Farben“ sich das Farbsehen entwickelte.

noch ein Zitat: „…dass Farben bloss Empfindungen darstellen, die je nach Lebensumständen (maximale Überlebensvorteile etc.) auf eine äussere physikalische Grösse projiziert werden; beim Menschen ist dies die Wellenlänge elektromagnetischer Wellen zwischen 400 und 700 nm. Die Behauptung, Farben seien älter als das Leben auf Erden ist demnach falsch.“ (Quelle: http://www.farbenlehre.com/farbensehen/farbenalter.html)

Hallo, Mae,
für alle praktischen Belange ist die Farblehre, die der olle Goethe verzapft hat http://www.garten-literatur.de/Leselaube/goethe/goet… und damit auch das RGB-Farbmodell durchaus hinreichend.

Die Frage, ob Farbe älter ist als der Mensch, der sie sieht, gehört eher ins philoosophische Fach, ähnlich wie die Frage ob ein fallender Baum ein Geräusch verursacht, wenn niemand da ist, der es hört.

Gruß
Eckard

Hallo!

dazu kann ich gerade einen Link zu einem Artikel setzen,
den ich eben geschrieben habe.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Es geht also um den Bezug von Modellen zur Wirklichkeit.

Es ist kein völlig neuer Sachverhalt, daß Modelle nur
eingeschränkt zu gebrauchen sind. Aus dieser Tatsache nun
abzuleiten, daß ein Modell völlig falsch wäre ist Blödsinn.
Man muß sich bei der Benutzung von Modellen nur über diese
begrenzte Verwendbarkeit im klaren sein.

So verhält es sicheben auch mit der Farbenlehre.
Ein rel. einfaches, aber weit angewendetes Modell ist das RGB-Modell.
Daß es trotz seiner Einschränkungen funktioniert, akzeptiert
jeder, der sich einen Farbfernseher oder einen PC-Monitor kauft.

Kein erstzunehmender Wissenschaftler hat behauptet, daß das
RGB-Modell der Weisheit aller letzter Schluß ist.

(Zitat: „Ein dreipoliges System, wie dies die
Rot-Grün-Blau-Theorie suggeriert, erscheint vor allem im
Kontext evolutionärer und physiologischer Überlegungen als
eine irreführende Hypothese.“

Großartiges Gebrüll eines Möchtegernalleswisser!
Damit kann man wissenschaftl. Laien beeindrucken.

Physikunterricht das RGB-Modell erklärt wurde. War das falsch?

Naja. Du hast im Physikunterricht (und in der Schule allg.)
noch einen gewaltigen Haufen weiterer „falscher Modelle“
mitbekommen z.B.
-> Newtonsche Mechanik
-> Borsches Atommodell
-> klassische Optik

Nichts desto trotz läßt sich damit verschiedenes trefflich
erklären und berechnen.

Oder sind die Informationen der oben genannte Seite falsch

Nein, nicht unbedingt falsch. Nur etwas ausführlicher als das
allg. benkannte RGB-Modell.

(kann man sich im Internet ja nie so sicher sein…)? Hab ich
was falsch verstanden? Also was ich verstanden habe ist, dass
Lebewesen, evolutionsbedingt, immer zwei Farben als Gegensätze
sahen, zunächst Schwarz-Weiß dann auch noch Blau-Gelb, später
Rot-Grün und durch diese „Polarität der Farben“ sich das
Farbsehen entwickelte.

Da begibt der Autor sich auch auf Glatteis.
Man sollte solche Theorien auch immer als solche deklarieren
und nicht behaupten, man wüßte wüßte 100%-ig, was in den lezten
paar zig. Mio. Jahren so passiert ist.

noch ein Zitat: „…dass Farben bloss Empfindungen darstellen,
die je nach Lebensumständen (maximale Überlebensvorteile etc.)
auf eine äussere physikalische Grösse projiziert werden; beim
Menschen ist dies die Wellenlänge elektromagnetischer Wellen
zwischen 400 und 700 nm. Die Behauptung, Farben seien älter
als das Leben auf Erden ist demnach falsch.“

Tja, das wurde ja schon besprochen.
Natürlich kann man stark im Zweifel sein, daß die Farbe „rot“
schon so bezeichnet wurde, bevor es Menschen gab.
Was hat das aber mit derm vorhandensein des Farbspektrums
an sich zu tun?

Farben" stimmt, warum dann eine scheinbar falsche Lehre (das
dreipoliges System, die Rot-Grün-Blau-Theorie in den
Schulbüchern verbreitet wird.

Wie geagt, es ist keine falsches, sondern nur ein vereinfachtes
Modell, das für das Niveau einer allgemeinbildenden Schule
sicher ausreicht.
Gruß Uwi

http://www.farbenlehre.com/

Da hatte ich mich festgelesen und auf jeden Fall stand da,
dass Additive Farbsynthese falsch ist, sprich die
Dreifarbentheorie nicht stimmt!

Hallo Mae,

zur Frage Modell und Wirklichkeit haben andere schon genug gesagt.

Ich habe aber sicherheitshalber auf der Seite nachgesehen, ob du was falsch verstanden hast, aber das steht da wirklich. Für einen seriösen Wissenschaftler ist so eine Aussage völlig unverantwortlich, die ganze Internetsite ist bestenfalls Pseudowissenschaft, nicht ganz so abwegig wie Flachwelttheorien und Gegner der Relativitätstheorie, aber gleiche Richtung.

Jeder, der auch nur die Technik einer Bildröhre kennt, weiss, dass es Farben gibt, die sich aus R,G und B nicht zusammensetzen lassen, die also im Farbraum ausserhalb des Dreiecks liegen, das von reinem R,G,B gebildet wird. Daraus zu schliessen, das RGB-Modell und die gesamte heutige Physik wären „falsch“, ist reiner Blödsinn, wie Millionen funktionierender Farbfernseher beweisen.

Gruss Reinhard

Hallo,

(Zitat: „Ein dreipoliges System, wie dies die
Rot-Grün-Blau-Theorie suggeriert, erscheint vor allem im
Kontext evolutionärer und physiologischer Überlegungen als
eine irreführende Hypothese.“

Das Gegenteil ist der Fall. Grade das Auge addiert die Eindrücke verschiedener Spektralfarben, die gleichzeitig beobachtet werden, zu einem Gesamteindruck. Die Subtraktion von Farben, wobei einzelne Spektrallinien von weiß abgezogen werden, ist also mit gleichem Recht als Unsinn zu bezeichnen.
Gruß
loderunner

Hi,

gerade eben habe ich zwei Threads weiter unten eine Bemerkung gemacht, die auch hier anwendbar ist.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

Was Du in der Schule gelernt hast, ist richtig. Das Auge hat drei verschiedene Farbrezeptoren, je für rot, grün und blau. Werden mehrere dieser Rezeptoren gleichzeitig gereizt, dann entstehen weitere Farbeindrücke, wie gelb, lila, etc. Das ist das „additive“ System, und gilt für Dinge, die selber leuchten.

Für das Abmischen von Farben brauchst Du aber das „substraktive“ System, für Dinge (Farben), die Licht schlucken. Dann kannst Du alle Farben aus Cyan (eine Art blau), Magenta(eine Art lila) und Gelb zusammenmischen.

Was aber vielleicht noch wichtiger ist, ist eine geschmackvolle Kombination aus Farben, die man am besten fertig kauft, da würde ich mich mit der Naturwissenschaft gar nicht länger befassen.

Gruß
Moriarty

Hallo Mae!

In erster Linie will da einer sein Buch verkaufen. Das ist offensichtlich. Damit der potenzielle Kunde tatsächlich dieses neue Werk kauft, muss der Autor die Konkurrenz möglichst schlecht dastehen lassen, und deswegen suggeriert er, dass das etablierte Modell grob falsch sei. Das ist aber so nicht haltbar.

Das ursprüngliche Dreifarbenmodell, das angeblich noch von allen deutschen Physiologie-Büchern vertreten würde, findet sich dort allenfalls noch am Rande. Im Gehirn werden nicht die relativen Intensitäten von Rot, Grün und Blau verarbeitet, sondern die Schwarz/Weiß-, Rot/Grün- und Blau/Gelb-Kontraste. Siehe dazu z. B.

http://de.wikipedia.org/wiki/Farbensehen

und so wird das in der Fachliteratur auch dargestellt. (Übrigens auch in den von Sölch kritisierten Werken Schmidt-Thews und Silbernagel-Despopolos).

Sölch möchte vermutlich Goethes Farbenlehre wieder zu ihrem Recht verhelfen. Ob Goethes Farbenlehre aus naturwissenschaftlicher Sicht aber das Farbensehen präziser erklären kann, als die aktuelle Lehrmeinung (oder auch nur die Dreifarbentheorie), lasse ich mal dahingestellt.

Mit diesem Satz disqualifiziert sich Sölch jedoch selbst als ernstzunehmenden Wissenschaftler:

Weshalb sollte das seit vielen Jahrmillionenen polar funktionierende Farbensehen mit einem male einem „dreipoligen“ System weichen? In der Physiologie existieren zahlreiche polare Mechanismen: der Säure-Basen-Haushalt, das Nervensystem (Plus/Minus), die Polarität der Geschlechter und viele weitere.

ying und yang erklären die Welt: Herzlichen Glückwunsch!

(wie gesagt: In der Wissenschaft wird das Farbensehen gar nicht mit einem dreipoligen Modell erklärt)

Michael

Hallo,

was auf dieser Seite

http://www.farbenlehre.com/farbensehen/farbenalter.html

steht, ist im Prinzip in Ordnung. Farbe ist nicht mit der Wellenlänge elektromagnetischer Strahlung gleichzusetzen, wie es leider immer noch oft zu lesen ist. Daß Farbe nicht gleich Wellenlänge ist, kann man sich leicht klar machen, wenn man an Phänomene wie Farbkonstanz oder Metamerie denkt. Metamerie bezeichnet das Phänomen, daß durch Mischung von elektromagnetischer Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge der gleiche Farbeindruck wie durch die elektromagnetische Strahlung einer bestimmten Wellenlänge (Spektralfarbe) hervorgerufen werden kann. Das ist einer der schlagendsten Beweise dafür, daß Farbe keine physikalische Eigenschaft eines Objektes ist, sondern eine Sinnesempfindung (mehr dazu hier:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Dementsprechend korrekt wird dies auf der angegebenen Seite und auch in der Wikipedia beschrieben:

"Farbe - im Unterschied zum Pigment - ist ein subjektiver Sinneseindruck […]

Farbe ist also eine Sinnesempfindung und keine physikalische Eigenschaft eines Gegenstandes. Der Begriff der Farbe gibt nur in Bezug auf einen lebenden Organismus mit Sinneszellen für Licht einen Sinn. Das Phänomen Farbe ist daher auch nicht auf der Oberfläche des betreffenden Objekts selbst lokalisiert, sondern nur auf dessen Abbild, das uns unser Gehirn in unserem Bewusstsein präsentiert, und damit in unserem Gehirn selbst."
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbe

Grüße,

Oliver Walter

Farbe ist also eine Sinnesempfindung und keine physikalische
Eigenschaft eines Gegenstandes. …

Hallo,

wieso gibt es dann Messgeräte für Farbe? Nach dieser abstrusen Behauptung dürften sie nicht nur nicht funktionieren, sondern es könnte sie garnicht geben.

Man kann natürlich grundsätzlich abstreiten, dass es da draussen überhaupt eine Welt gibt, aber dann existiert ja auch www nur in der Vorstellung, und du kannst dir selbst antworten. Bloss wieso hast du dir dann meine Antwort überhaupt eingebildet?

Gruss Reinhard

hi reinhard,

was für messgeräte messen farbe?

gruss
coco

Hallo,

wieso gibt es dann Messgeräte für Farbe? Nach dieser abstrusen
Behauptung dürften sie nicht nur nicht funktionieren, sondern
es könnte sie garnicht geben.

Man kann natürlich grundsätzlich abstreiten, dass es da
draussen überhaupt eine Welt gibt, aber dann existiert ja auch
www nur in der Vorstellung, und du kannst dir selbst
antworten. Bloss wieso hast du dir dann meine Antwort
überhaupt eingebildet?

Gruss Reinhard

hi reinhard,

was für messgeräte messen farbe?

gruss
coco

Hallo,

schon mal was von google gehört? Einer von mehr als 3 Millionen Treffern:

http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/1998/11.04-15.31…

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

wieso gibt es dann Messgeräte für Farbe?

diese Meßgeräte machen folgendes:

„die Probe - zum Beispiel ein Autolack, Papier während des Druckvorganges oder die Flüssigkeit in einem chemischen Reaktionsgefäß - [wird] über Lichtleitfasern mit einer Halogenlampe bestrahlt. Das zurückgestrahlte Licht wird zu einem Meß- und einem Vergleichskanal geleitet. Beide Kanäle sind jeweils mit einer roten, einer grünen und einer blauen Photodiode ausgestattet.“
http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/1998/11.04-15.31…

Es wird also das von dem Objekt zurückgestrahlte Licht analysiert. Aus welcher elektromagnetischer Strahlung verschiedener Wellenlängen dieses Licht zusammengesetzt ist, hängt davon ab, welche Strahlung welcher Wellenlänge das Objekt reflektiert und welche es absorbiert. Anhand dieser Zusammensetzung wird dem Licht ein Zahlenwert zugeordnet. Dieser Zahlenwert repräsentiert den Farbeindruck, der durch diese Art von Licht beim Beobachter ausgelöst wird. Abgekürzt wird dies als „Farbmessung“ bezeichnet.

Wenn das Objekt ein Licht mit einem anderen Spektrum zurückstrahlen würde, z.B. weil eine andere als die oben genannte Halogenlampe verwendet würde, dann hätten die das Objekt betrachtenden Menschen immer noch den Eindruck, daß Objekt sei rot (oder blau, grün, etc.) (–> Farbkonstanz). Der aufgrund des reflektierten Lichts ausgewählte Lack würde aber einen anderen Farbeindruck hervorrufen und der Autobesitzer würde sich beschweren, daß sein Auto nicht mehr die Farbe „habe“, die sein Auto früher gehabt hätte. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, daß Farbe ein psychologisches Phänomen - eine Sinnesempfindung - ist.

Man kann natürlich grundsätzlich abstreiten, dass es da
draussen überhaupt eine Welt gibt,

Aus der Aussage, Farbe sei keine Objekteigenschaft, folgt nicht, daß es „eine Welt da draußen“ nicht gibt.

Grüße,

Oliver Walter

Hallo Oliver,

viele Worte, aber massive Denkfehler, sonst liesse sich die Ideologie nicht aufrecht erhalten. Selbstverständlich ist die Eigenschaft eines Objekts, unterschiedliche Wellenlängen verschieden zu reflektieren, unabhängig von der spektralen Zusammensetzung der Beleuchtung. Der Absorptionskoeffizient einer bestimmten Spektrallinie ändert sich ja schliesslich nicht deswegen, weil irgendeine andere Spektrallinie schwächer oder stärker beleuchtet wird. Die Gesamtheit dieser Koeffizienten ist das, was man gemeinhin als Farbe bezeichnet.

Ein Farbmessgerät darf daher natürlich nicht von der Farbtemperatur der Beleuchtung abhängig sein, und wenn du die Beschreibung wirklich sorgfältig gelesen hättest, könntest du auch wissen, dass das so ist, es passt dir nur nicht in den ideologisch bestimmten Kram.

Ganz abgesehen davon sind solche Details der Messung ja irrelevant, wenn behauptet wird, ausserhalb des Gehirns gäbe es keine Farbe, oder glaubst du daran, dass in die Messgeräte 100g Gehirn eingebaut wurden?

Gruss Reinhard

Hi,

deine technischen Ausführungen sind alle korrekt.
Jetzt ist es aber so, dass gleiche Farben von unterschiedlichen Menschen verschieden wahrgenommen werden.
Ich rede ausdrücklich nicht von Sehfehlern, sondern von einem Empfinden, das bei den Menschen unterschiedlich ist.
Beispielsweise ist dein Gelb nicht notwendigerweise gleich meinem Gelb, und somit auch physikalisch nicht definiert.
Wenn man mit hinreichend vielen Menschen über Farben diskutiert, dann kommt man zwangsläufig zu dieser Erkenntnis.

Deiner Argumentation zufolge müsste man den Sinneseindruck EINES Menschen genau kartieren und Farbmessgeräte genau darauf ausrichten.
Damit könnte man „Farbe“ als physikalische Eigenschaft bezüglich dieses EINEN Menschen definieren, was offenbar völliger Nonsens ist.

Gruss,

Ergänzung
Hi,
(…)

Jeder, der auch nur die Technik einer Bildröhre kennt, weiss,
dass es Farben gibt, die sich aus R,G und B nicht
zusammensetzen lassen, die also im Farbraum ausserhalb des
Dreiecks liegen, das von reinem R,G,B gebildet wird.

Das liegt daran, dass die Empfindlichkeitscharakteristik menschlicher Rezeptoren bezogen auf die Wellenlänge etwas komplizierter ist.
Beispielsweise enthält der blaue Rezeptor ein Nebenmaximum im roten Bereich (oder der Rote im Blauen? Ist eigentlich vom Prinzip her egal)

Gruss,

Hallo Heleg,

ich bestreite ja eben nicht die Tatsache, dass es im Gehirn eine Farbrepräsentation gibt mit all den beschriebenen Eigenschaften - im Gegensatz zu der angesprochenen Website behaupte ich aber, dass es auch eine entsprechende physikalische Eigenschaft der Objekte gibt, beides muss man strikt auseinanderhalten, aber das sollte bei logischem Denken ja auch kein Problem sein.

Ich habe ja auch kein Auto im Kopf (was ungesund wäre), sondern eine Repräsentation eines Autos, die natürlich unvollkommen ist, so wie die Repräsentation der Farbe auch. Daraus kann man aber keinesfalls schliessen, dass es in der Realität keine Autos gibt, im Gegenteil.

Ausserdem, warum sollte sich das Gehirn überhaupt die Mühe machen, so etwas wie Farbe zu konstruieren, wenn es in Wirklichkeit keine gibt?
Das ganze ist im übrigen weder neu noch bemerkenswert, die Unterschiede zwischen Objekt, Abbild und innerer Vorstellung haben schon die alten Griechen beschäftigt und können sogar von höheren Säugetieren wie Affen oder Hunden begriffen werden.

Also: es gibt die Farbe, die ein Objekt hat, und die ich mit einem Spektralphotometer auch objektiv bestimmen kann, und es gibt das Farbempfinden, das ich beim Betrachten des Objekts habe. Wie die Evolution so spielt, ist das Ergebnis, das das Gehirn hervorbringt, recht brauchbar, wenn auch nicht perfekt. Z.B. ist die Tatsache, dass eine einzelne Spektrallinie das gleiche Farbempfinden auslöst wie ein Gemisch verschiedenfarbigen Lichts, wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass es in der Natur monochromatisches Licht sehr selten gibt und es daher bei der Evolution keine Rolle gespielt hat.

So sieht das auch die gesamte Wissenschaft, während der Betreiber der Website farbenlehre behauptet, es gäbe überhaupt keine solchen physikalischen Grundlagen der empfundenen Farbe bzw. alle diesbezüglichen Modelle und Theorien wären falsch. Sicher kann man mit so „revolutionären“ Behauptungen mehr Umsatz machen als mit der etablierten Physik, Bücher gegen die Relativitätstheorie erreichen ja auch hohe Auflagen.

Gruss Reinhard

PS die Absurdität zeigt sich ja schon darin, dass es prinzipiell unmöglich ist, überhaupt Sinneseindrücke verschiedener Menschen zu vergleichen - ich habe keine Ahnung, wie für dich rot aussieht, und werde sie auch nie haben. Dass Bäume grün sind, haben wir einfach gelernt, aber woraus, wenn es gar keine physikalische Farbe gibt?
Die Bäume sind übrigens auch grün, wenn es dunkel ist oder wenn keiner hinschaut.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Interessant
Hi,

deine interessante Abhandlung lass ich einfach mal so stehen.
Ich habe im Prinzip nichts einzuwenden.
Aber über dein PS bin ich gestolpert.

(…)Die Bäume sind übrigens auch grün, wenn es dunkel ist oder
wenn keiner hinschaut.

Im „Dunkeln“ findet photonentechnisch gesehen ja „nichts“ statt.
Also dürfte da auch keine Farbe existieren.
Oder definierst du Farbe als etwas, das „unter gegebenen Bedingungen existenr ist“ ?

Wenn allerdings keiner hinschaut… ich glaube, jetzt wir es philosophisch.
Das erinnert mich an Schrödinger’s Katze. In Analogie dazu wäre Farbe in der Tat existent, auch wenn keiner hinsieht.
Das impliziert aber, dass Farbe -wie du sagst- etwas Physikalisches und kein Sinneseindruck ist.

Ich denke nach wie vor, dass Farbe eher Sinneseindruck ist.

Gruss,

Hallo Reinhard,

vielleicht hilft Dir diese Seite, es zu verstehen:

http://www.farbwahrnehmung.de/farbwahr/node2.html#SE…

Beachte gleich zu Beginn die DIN 5033:

„Farbe ist diejenige Gesichts empfindung…“

und dann weiter:

„Die Farb empfindung , die von bestimmten Objekten unserer Umgebung ausgelöst wird, hängt also von verschiedenen Faktoren ab, von denen die wichtigsten nun genannt werden:“

  • Spektrum der Beleuchtung
  • Reflektanz
  • Zusammensetzung des (räumlichen) Kontextes des Objektes
  • Adaptationszustand des (betrachtenden) Auges

Daß das Spektrum der Beleuchtung und die Reflektanz beide die Farbwahrnehmung beeinflussen, hatte ich Dir bereits im vorigen Posting auseinandergesetzt. Es steht auf der Seite im Absatz unter den genannten vier Faktoren, die die Farbwahrnehmung beeinflussen.

Und weiter:

„Bisher sollte gezeigt werden, daß die Unterscheidung zwischen dem physikalischen Reiz und der Wahrnehmung dessen von großer Bedeutung ist: Der Reiz läßt sich eindeutig durch sein Spektrum beschreiben. Bei der Wahrnehmung handelt es sich dagegen um die dadurch bei dem Beobachter hervorgerufene Empfindung. Die Empfindung ist dabei nicht direkt proportional zur Intensität des Reizes und läßt sich durch die Angabe von nur drei Kennwerten charakterisieren: Diesen Unterschied zwischen den Reizen und den Empfindungen erkannte bereits Maxwell

Ja, Maxwell hat das erkannt.

Grüße,

Oliver Walter

PS: Wen das Thema weitergehend interessiert:

http://www.verhaltenswissenschaft.de/Psychologie/Lit…

Hallo helge,

Jetzt ist es aber so, dass gleiche Farben von
unterschiedlichen Menschen verschieden wahrgenommen werden.
Ich rede ausdrücklich nicht von Sehfehlern, sondern von einem
Empfinden, das bei den Menschen unterschiedlich ist.
Beispielsweise ist dein Gelb nicht notwendigerweise gleich
meinem Gelb, und somit auch physikalisch nicht definiert.

das ist ein weiterer Aspekt. Von dem habe ich allerdings nicht gesprochen und der ist auch nicht gemeint. Gemeint ist, daß Farbe nicht 1:1 von Wellenlänge oder Spektrum abhängt. Obwohl ich bereits einiges dazu erläutert habe, doch der Link auf eine Seite, in der es ausführlicher beschrieben ist:

http://www.farbwahrnehmung.de/farbwahr/node2.html#SE…

Grüße,

Oliver Walter

Begriffsverwirrung, Erklärung
Hallo,

Du hast natürlich mit Deinen Ausführungen im ganzen Threat recht.

Die Verwirrung kommt von Seiten der Techniker daher, daß
einfach davon ausgegangen wird, daß man für jede Farbe
einfach ein Spektrum benennen kann. Daß diese Zuordnung
nur eine einzige von vielen ist, wird übersehen.

Also ist es so, daß einem Spektrum nur ein einziger Farbeindruck
entspricht aber anderherum
kann ein Farbeindruck durch verschiedene Sprektren erzeugt werden.

Dabei ist das RGB-Modell nur einen technische Variante von
vielen anderen Möglichkeiten (egal, ob diese nun techn.
realisierbar sind).

praktisches Beipiel:

Exakt die gleiche Farbwahrnehmung „Rot“ kann dargestellt
werden mit

  • monochromatischem Laserlicht mit z.B. 635nm
  • LED mit Peekwellenlänge um 635nm aber Bandbreite von einigen 10nm
  • Filterfolie mit mittlerer Wellenlänge um 630nm und
    Bandbreite bis ins UV und IR.
  • 2 Spektralinien, die stück unter und über 635nm liegen
    usw.

Gruß Uwi