Servus,
die Vielfalt der Färbungen u.a. bei Aeonium umfasst eine Palette von rötlichen und bläulichen Tönen bis leuchtendem Karminrot und beinahe Schwarz, auch weißliches Grün: Alles Farben, die vorhandenes Chlorophyll überdecken, ohne das nur parasitär lebende Pflanzen existieren können.
Das bleiche Gelblichweiß und Zartrosa bei dem Aeonium auf dem ersten Bild ist dafür kaum geeignet. Aber „angemalt“ ist das natürlich auch nicht. Es kann aber gut sein, dass Aeonium robust genug ist, dass man eine gut entwickelte Pflanze eine Weile völlig abgedunkelt halten kann - da könnte man sich vorstellen, dass das Blattgrün aus den Blättern verschwindet und das, was vorher „Begleitfarbtöne“ waren, als einzige Färbung sichtbar bleibt. - Etwa der Effekt, den man bei Endivien und Chicoree beobachten kann.
Wenn das so wäre, dann würde eine Aeonium-Pflanze, die wie die auf dem ersten Bild aussieht, bei normaler Belichtung nach und nach außer den auf dem Foto sichtbaren Farben noch ein mindestens zartes Grün annehmen, wie man das auf den anderen beiden Bildern sehen kann.
Vielleicht ist Dir im Wald schon mal Fichtenspargel oder Vogel-Nestwurz begegnet: Das sind einheimische Pflanzen, die ohne Blattgrün zurechtkommen - das kommt aber daher, dass sie als Schmarotzer von den Nährstoffen leben, die sie direkt oder über Mykorrhiza aus Baumwurzeln nehmen. Auch Pilze, die generell kein Blattgrün haben, leben ganz von dem, was andere Pflanzen vorher gemacht haben. Aber der Stoffwechsel ist bei den Genannten so grundsätzlich anders als bei Pflanzen, dass es nicht möglich ist, ein Aeonium mal eben nur durch züchterische Maßnahmen zu einem Schmarotzer umzubauen.
Schöne Grüße
MM