Hallo, liebe Leutz,
mich würde mal interessieren, was an den Mythen so faszinierend ist, daß zB Filme wie Herr der Ringe (HdR) so einen Boom fanden?
Sind Mythen immer noch von Bedeutung?
Wo/wie bestimmen/beeinflussen Mythen unser Leben?
Welchen Stellenwert haben Mythologien in unserer heutigen Markt- & Medienwelt (aber nicht blos den kommerziellen Aspekt, bitte!)?
Würde mich mal interessieren, was Ihr so denkt…
lg
Hallo
mich würde mal interessieren, was an den Mythen so
faszinierend ist, daß zB Filme wie Herr der Ringe (HdR) so
einen Boom fanden?
Den Film würde ich nicht als Mytos, sondern Märchen bezeichnen.
Sind Mythen immer noch von Bedeutung?
Für viele Menschen schon.
Wo/wie bestimmen/beeinflussen Mythen unser Leben?
Der Forscherdrang der in uns steckt.
Welchen Stellenwert haben Mythologien in unserer heutigen
Markt- & Medienwelt (aber nicht blos den kommerziellen Aspekt,
bitte!)?
Würde mich mal interessieren, was Ihr so denkt…
Wenn wir von Filmen sprechen, beflügelt es die Phantasie
und gibt die Gelegenheit, für den Moment des Erlebens aus
der Realität zu entfliehen.
Gruss
pue
Oft beschreiben Mythen bestimmte Aspekte in unserem Leben auf eine deutlich romantischere Art und Weise (siehe Mysthos vom Morgenstern, Oder die Jahreszeitenmythen aus dem antiken Griechenland).
Es ist natürlich deutlich Unterhaltsamer sich die Geschichte von der Nymphe Echo und Narziss durchzulesen als sich mit den Physikalischen Fakten dahinter zu befassen . Außerdem ist es interessant zu sehen wie sich Menschen früher die Welt erklärten.
Auch Heute noch glauben Menschen an bestimmte Mythen oder ziehen die mythologische Erklärung der wissenschaftlichen vor. (siehe Evolution, Regenbogen, etc)
Es ist natürlich deutlich Unterhaltsamer sich die Geschichte
von der Nymphe Echo und Narziss durchzulesen als sich mit den
Physikalischen Fakten dahinter zu befassen .
Also das ist ja vllt aufschlussreich: die Produktionen der rechten Hemisphäre (ganzheitl. & bildhalftes Denken, etc) werden als ‚unterhaltsamer‘ empfunden?
gibt uns das vllt einen Hinweis auf die verschiedenen Funktionen des Denkens?
denn mythisches Denken unterscheidet sich ja vom rationalen Denken.
Und ich habe den Verdacht, beide arten zu denken haben nach wie vor ihre Berechtigung! Was nur nicht zu allen Zeiten so erkannt wurde: siehe die fortschrittslustigen Zeiten der Aufklärung und des 19.Jhts im speziellen…
könnte man das vllt so sagen: mythisches denken umschreibt erfahrung der rechten hemisphäre (also die Linke Seite, diejenige, die auch als sinister bezeichnet wurde…), während rationales denken den analytischen Aspekt der Erfahrung umschreibt. Aber: erst beide zusammen ergeben ein ganzes Bild
Auch Heute noch glauben Menschen an bestimmte Mythen oder
ziehen die mythologische Erklärung der wissenschaftlichen vor.
(siehe Evolution, Regenbogen, etc)
dazu muss ich anmerken, daß auch die achso rationale Wissenschaft Mythen produzieren kann…
Haha, ich erinnere mich an den mythos vom eisenhaltigen Spinat
Wobei dass nicht wirklich als Mythos bezeichnet werden kann, sondern als Fehlmessung.
Zum obrigen Thred Menschen haben sich eine falsche Meinung aufgrund fehlerhafter Fakten gebildet, und sie verändert als sich die Fakten als fehlerhaft herausstellten.
Gruß Anna
Den Film würde ich nicht als Mytos, sondern Märchen
bezeichnen.
Also es gibt Mythologen, die Märchen als ‚heruntergekommene‘ Mythen deuten.
ist vllt nicht so ganz abwegig, wenn dem auch nicht unbedingt unumwunden zuzustimmen sei.
Wenn wir von Filmen sprechen, beflügelt es die Phantasie
und gibt die Gelegenheit, für den Moment des Erlebens aus
der Realität zu entfliehen.
Wozu Mythen (missbraucht?) werden können, wollte ich eigtl gar nicht diskutieren, da ist es genauso wie mit der Atomenergie oder der Genmanipulation… alles hat seine guten und schlechten seiten, nur in der anwendung bzw absicht liegt der unterschied!
Ich frage eher nach dem Gehalt der Mythologie, ihrer Anerkennung, und nach dem was sie ist.
genau, den hatte ich auch gerade im Sinn, als ich es schrieb, bist mir doch zuvor gekommen!
Haha, ich erinnere mich an den mythos vom eisenhaltigen Spinat
Wobei dass nicht wirklich als Mythos bezeichnet werden kann,
sondern als Fehlmessung.
Zum obrigen Thred Menschen haben sich eine falsche Meinung
aufgrund fehlerhafter Fakten gebildet, und sie verändert als
sich die Fakten als fehlerhaft herausstellten.
man kann sich natürlich fragen, warum das so war: wollte man das ‚so wahr haben‘?
war die trockene Wahrheit etwa zu langweilig?
oder gar zu unkorrekt (auch die wissenschaft kann sich irren!)?
liegt wahrheit vllt am ende doch da, wo es nach gesamt/ganz/umfassend ausssieht? das detail gibt nie genug aufschluss über die beschaffenheit der wirklichkeit, wenn nicht der blick über den tellerrand dazu kommt!
übrigens enthält HdR sehr wohl viele mythologische elemente: Trolle, Orks, der Kampf zwischen Gut und Böse, der edle König (der ein goldenes Zeitalter wieder einleitet), der Zauberer Gandalf (der gewisse paralellen zu Merlin aufweist), und und und…
und etwas zynisch nebenbei bemerkt: hat Sauron wohl am ende doch noch die Oberhand gewonnen, wie man an den heutigen Zeiten und (Filmen wie) Matrix erkennen kann… ;-O
Heldenreise nach Joseph Campbell
Hi.
mich würde mal interessieren, was an den Mythen so
faszinierend ist, daß zB Filme wie Herr der Ringe (HdR) so
einen Boom fanden?
Die Lust am Mythos wurzelt in einer bestimmten (ontogenetischen und phylogenetischen) jahrtausendealten Bewusstseinsstufe des Menschen, die der Psychologe Piaget „magisch-mythisch“ nannte. Rationalität ist im vollen Umfang erst seit ein paar Jahrhunderten hinzugekommen, konnte aber das mythische Denken nicht verdrängen. Beide Denkrichtungen bestehen heute also nebeneinander, wobei die Medien Literatur und Film das mythische Bedürfnis nach Kräften bedienen. Der Mythenforscher Joseph Campbell hat die Struktur der Mythen eingehend erforscht und festgestellt, dass ihnen ein bestimmtes Schema (die Heldenreise) weitgehend gemeinsam ist. Ich zitiere unten einen Text von Jürgen vom Scheidt, der das Campbell´sche Muster ausführt.
Entscheidend für die Verbindung klassischer Mythen zu modernen Film- und Romanmythen ist der Stellenwert der Campbell´schen Theorie für moderne Drehbuch- und Romanautoren: Das Heldenreisenschema ist nämlich eine Art Pflichtbestandteil in Drehbuch- und Autorenseminaren und wird dementsprechend von modernen Autoren verinnerlicht.
Was Tolkien betrifft, schrieb er sein Werk zwar vor dem Erscheinen von Campbells Theorie, aber er war selbst ein Mythenforscher und beanspruchte, mit dem „Herrn der Ringe“ einen neuen Mythos geschaffen zu haben. Die Elemente der Heldenreise wird man unschwer auch in der HdR-Story entdecken.
Sind Mythen immer noch von Bedeutung?
Wo/wie bestimmen/beeinflussen Mythen unser Leben?
Allüberall. Ständig produzieren die Medien neue Varianten alter Mythen bzw. mythischer Gestalten (herausragend: Marylin Monroe als neue Aphrodite/Venus), die das Denken und Fühlen der Masse prägen. Ein beliebter Mythos (genauer: ein Mythem, also Mythenelement) ist auch die romantische Liebe. Das ist ein in vielen Geschichten reproduziertes Konstrukt, ohne das die Menschen sicher keinen Begriff dieses Liebestypus hätten.
Hier ist ein Überblick über Campbells „Heldenreise“:
http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=255
_A. Die 13 Elemente der Heldenreise
Die Heldenreise (Heroes´ Quest) besteht aus einer Reihe deutlich abgrenzbarer Elemente und Schritte. Diese tauchen nicht immer alle, nicht immer in genau dieser Reihenfolge und auch nicht immer mit der gleichen Bedeutung auf. Die folgende Aufzählung ist also mehr eine idealtypische Entwicklung.
Vor-Geschichte: Unzufriedenheit bis Verzweiflung
- Dilemma und Konflikt (Agon)
Es geht bei der Heldenreise immer um einen Konflikt:
° sei es um einen äußeren Konflikt, in dem der Held sich bewähren muss (im Krieg zum Beispiel),
(…)
Letzteres läuft, psychologisch gesehen, immer auf einen unbewältigten, verdrängten Rest der Kindheit des Helden hinaus, der ihn irgendwann einholt und die Wurzel seines Dilemmas ist (wie man im Film bei der Plot-Dramaturgie den Zustand des Helden benennt, bevor er seine eigentliche Reise beginnt). Das kann eine Geschwister-Rivalität sein, oder eine offene Rechnung mit dem Vater (Luke Skywalker im Kampf gegen seinen Vater Darth Vader, zum Beispiel).
Hier findet sich, in der Tiefe der Psyche der Hauptfigur, die alte Wunde, die nicht verheilt ist. Um deren schmerzhafte Nachwirkungen zu kompensieren, hat der Held in seiner Vor-Helden-Phase eine Reihe von psychischen Abwehrmechanismen (Anna Freud) entwickelt, die zu falschen Befürfnissen (needs) geführt haben, welche nun endlich korrigiert werden müssen. (Hieraus hat übrigens Hollywood sein überaus erfolgreiches Konzept von wound and need entwickelt - was nichts anderes ist als „the Heros Quest* in a nut shell“
* Quest ist ein altertümliches Wort für Heldenreise
Es ist also sicher nicht übertrieben festzustellen, dass die Psychodynamik des Familienromans, wie Sigmund Freud das nannte, der eigentliche Motor jeder Heldenreise ist.
Letztlich ist es ein Kampf auf Leben und Tod, wie das alte griechische Wort für Konflikt deutlich sagt: Agonie heißt auch heute noch der Todeskampf des Sterbenden. Von diesem agon leiten sich die Bezeichnungen der Theaterwelt für den Helden (Protagonist) und seinen Gegenspieler (Antagonist) ab.
- Call to Adventure (Der Ruf des Abenteuers)
Warum ziehe ich den englischen Ausdruck dem deutschen Der Ruf des Abenteuers vor? Weil er das Moment des Exotischen hervorhebt. Denn jede Heldenreise führt in einen zuvor unbekannten Bereich der Wirklichkeit - in ein fremdes Land zum Beispiel. Oder in ein Land, das es gar nicht (mehr) gibt: das Phantasién von Michael Endes Unendlicher Geschichte, die Welt der Zauberer bei Harry Potter oder das Kreta der Antike mit seinem sagenhaften Labyrinth. Und manche Länder sind in unseren Tagen noch gar nicht erreichbar: der Mars, extrasolare Planeten, die um ferne Sterne kreisen . . .
Von irgendwoher kommt eine Anregung, manchmal sogar auch die ganz unverblümte Aufforderung: „Tu dies!“ (schreib zum Beispiel ein Buch zu dem und dem Thema). Und damit beginnt die Abenteuerreise. Es ist eine Reise in eine ganz andere Welt - Campbell nennt dies die Unterwelt oder Nachtwelt (bei Tannhäuser ist es der Venusberg).
Man könnte es auch AnderWelt nennen, was ich vorziehe. Denn um dieses anders sein als die gewohnte Wirklichkeit geht es dabei. Ein jedem Menschen geläufiges Beispiel ist die Welt der Träume, in der wir uns jede Nacht begeben.
2.1 Die Weigerung des Helden, dem Ruf zu folgen
Nicht immer macht sich der Protagonist gleich auf den Weg. Manchmal muss er mehrmals (meistens dreimal) gerufen werden, damit er loszieht. Und gelegentlich ist sogar so etwas wie ein Kick to Adventure, ein richtiger Tritt in den Hintern nötig, damit der Held seine Reise ernsthaft beginnt. Denn es ist nicht leicht, die alten Wurzeln in der vertrauten (Ober-) Welt zu kappen.
Das Neue, Unbekannte macht Angst. Erst die Überwindung dieser und anderer Ängste macht den Protagonisten ja zum Helden.
- Das Überschreiten der Schwelle
Um in diese AnderWelt zu kommen, muss man eine Schwelle überschreiten, die in der Regel streng bewacht wird: vom Hüter der Schwelle (s.übernächster Punkt).
3.1 Abstieg in die Unterwelt
In der Unterwelt muss man allerlei Gefahren = Prüfungen bestehen. Da ist die Hilfe eines erfahrenen Mentors wichtig (s. nächster Punkt).
Während einer Psychoanalyse ist diese Unterwelt nichts anderes als die Inhalte (Erinnerungen) der eigenen Lebensgeschichte, die nach und nach aus dem Vorbewussten und Unbewussten aufsteigen.
3.2 Der Hüter der Schwelle
Der Schwellenhüter hindert einen daran, diese AnderWelt zu betreten. Diesen Schwellenwächter muss man überwinden.
Ein triviales Beispiel: Wenn man unbedingt in eine bestimmte Disco hineinmöchte, liegt es im Ermessen des Cerberus am Eingang und in unserer Überzeugungskraft, ob uns dies auch gelingt.
Ein literarisches Beispiel: Franz Kafka hat eine berühmte Geschichte über so einen Türhüter geschrieben: „Vor dem Gesetz“.
Im Arbeitsleben ist es vielleicht der Personalchef einer Firma, der angesichts unserer Bewerbung um eine Stelle zum Schwellenhüter wird.
(Für einen angehenden Autor kann es jemand aus der eigenen Familie sein, der einen zunächst am Schreiben hindert.)
- Der Mentor
Der Mentor ist eine hilfreiche Figur, ohne die der Held seine schweren Prüfungen kaum bestehen könnte - sei es, dass er ihm beibringt, wie man richtig mit dem Schwert (oder der Feder) umgeht - sei es, dass er ihr wichtige Auskünfte über das unbekannte Terrain vermittelt, in welches der Held, die Heldin aufbricht.
Der Mentor ist also einer, der die Heldenreise selbst schon einmal erfolgreich bewältigt hat. Das ist der Grund, weshalb Psychoanalytiker selbst eine (Lehr-)Analyse absolvieren müssen, in deren Verlauf sie ihr eigenes Leben einigermaßen verarbeiten (sollen).
Für einen angehenden Buchautor könnte so ein Mentor ein erfahrener älterer Kollege sein (obgleich man so jemanden mit der Lupe suchen müssen wird - erfolgreiche Autoren haben selten Zeit, weil sie gerade ihr nächstes Buch schreiben).
Hilfreich ist in der Unterwelt auch ein schützendes Amulett (s. nächster Punkt).
- Das Amulett
Dieses magische Objekt (von arabisch hammalât = Tragband) ist nicht nur Aberglaube. Psychologisch gesehen handelt es sich um ein kleines Objekt, das vom Träger symbolisch stark aufgeladen wird. Es soll immer wieder die Aufmerksamkeit auf eine zu bewältigende Aufgabe lenken - zum Beispiel auf das Buch, das man schreiben möchte.
Außerdem treten Helfer-Figuren auf und (Magisches) Werkzeug wird dem Helden übergeben.
- Hindernisse und Prüfungen
Erste kleine Hindernisse müssen überwunden, Prüfungen bestanden werden, damit die Reise fortgesetzt werden kann.
Warum heißt das Abitur wohl Reife-Prüfung? Weil es nur ganz am Rande darum geht, ob Sie alle Fragen in allen Prüfungsfächern richtig beantworten können, sondern ob Sie den enormen Stress adäquat bewältigen, der mit dieser Mutprobe verbunden ist.
Aus vielen Märchen sind uns die Rätselfragen vertraut, die dem Helden gestellt werden. Beantwortet er sie falsch - kommt er nicht selten zu Tode. Ödipus hat Glück (und Verstand genug), um diese geheimnisvolle Frage der Sphinx richtig zu beantworten:_
(Fortsetzung auf verlinkter Seite)
Chan
*) [MOD] Link korrigiert
Die Lust am Mythos wurzelt in einer bestimmten
(ontogenetischen und phylogenetischen) jahrtausendealten
Bewusstseinsstufe des Menschen, die der Psychologe Piaget
„magisch-mythisch“ nannte.
nun, Gebser hat ja auch eine archaische, magische, eine mythische und eine mentale Bewußtseinsstruktur postuliert!
Ich glaube, daß er da gar nicht so falsch lag (Jung lieferte immerhin einige Indizien, wenn nicht Beweise!)
Das magisch-mythische Denken entspricht dann (mal wieder) der rechten Hemisphäre, die für eine Art ganzheitliches, bildliches Wahrnehmen verantwortlich signiert, während die rechte Hemisphäre fürs analytische & dergleichen zuständig ist.
(wir erinnern uns, daß beide Seite über quer laufen, und rechte Hemisphäre für die linke Körperseite zuständig sind, etc!)
Da passt die ‚Mythologie‘ ganz gut zu der rechten Hemisphäre!
Rationalität ist im vollen Umfang
erst seit ein paar Jahrhunderten hinzugekommen,
eben die linke, nicht-sinistre Hemisphäre (= rechte Körperseite), deren intelektuelle Funktion scheint in der Tat recht jung zu sein…
konnte aber
das mythische Denken nicht verdrängen. Beide Denkrichtungen
bestehen heute also nebeneinander,
Gottseitank! aber es würde auch jeglicher Natur zuwider laufen, das ist mein (Bauch-)Gefühl dazu. Wenn die Menschen etwas mehr auf Ihren ‚Bauch‘ achten würden, gäbs vllt nicht so viel Mist!?
wobei die Medien Literatur
und Film das mythische Bedürfnis nach Kräften bedienen. Der
Mythenforscher Joseph Campbell hat die Struktur der Mythen
eingehend erforscht und festgestellt, dass ihnen ein
bestimmtes Schema (die Heldenreise) weitgehend gemeinsam ist.
Was den Boom sicherlich medienwissenschaftlich erklären kann.
Entscheidend für die Verbindung klassischer Mythen zu modernen
Film- und Romanmythen ist der Stellenwert der Campbell´schen
Theorie für moderne Drehbuch- und Romanautoren: Das
Heldenreisenschema ist nämlich eine Art Pflichtbestandteil in
Drehbuch- und Autorenseminaren und wird dementsprechend von
modernen Autoren verinnerlicht.
Dem entspricht sehr wahrscheinlich das Muster der Individuation nach C.G.Jung
Was Tolkien betrifft, schrieb er sein Werk zwar vor dem
Erscheinen von Campbells Theorie, aber er war selbst ein
Mythenforscher und beanspruchte, mit dem „Herrn der Ringe“
einen neuen Mythos geschaffen zu haben. Die Elemente der
Heldenreise wird man unschwer auch in der HdR-Story entdecken.
Ich verweise da einfach auf C.G.Jungs Erkenntnisse zur Intuition (die sog. 4 Funktionen und ihr Zusammenspiel mit BW und UB)!
Ständig produzieren die Medien neue Varianten
alter Mythen bzw. mythischer Gestalten (herausragend: Marylin
Monroe als neue Aphrodite/Venus), die das Denken und Fühlen
der Masse prägen. Ein beliebter Mythos (genauer: ein Mythem,
also Mythenelement) ist auch die romantische Liebe. Das ist
ein in vielen Geschichten reproduziertes Konstrukt, ohne das
die Menschen sicher keinen Begriff dieses Liebestypus hätten.
Woran man ja letztlich auch die ‚Bedürfnisse der Seele‘ erkennen kann.
lG
Count
Korrektur:
statt:
während die rechte Hemisphäre fürs analytische & dergleichen zuständig ist.
lies:
während die linke Hemisphäre fürs analytische & dergleichen zuständig ist