…sondern vielleicht auch überzeugen.
Hallo!
Unter http://www.geo.de/projekte/regenwald/paradies/kronen… fand ich den folgenden Text zu Faultieren:
Faultiere bewegen sich sehr langsam und schlafen rund 18
Stunden am Tag. Der Grund für diese Trägheit ist die Ernährung:
Sie fressen nur Blätter von etwa 20 Baumarten, wobei der
Ymbahuba-Baum (Cecropia lyratiloba) besonders wichtig ist. Viele
Regenwaldbäume enthalten als Fraßschutz Gift oder ihre Blätter
sind derb, nährstoffarm und unverdaulich. Die Blätter ihrer
Nahrungspflanzen können Faultiere mit Hilfe eines komplizierten
Magens und speziellen Bakterien verdauen (wie auch viele
Regenwald-Affen). Die Nahrungsumsetzung ist aber sehr langwierig
und der „Komposthaufen im Bauch“ produziert nur wenig Energie,
aber enorme Kotmengen, die das Faultier etwa alle acht Tage auf
dem Boden entleert. Es wurde beobachtet, daß die Abkühlung
nach einem Gewitter bei mehreren Tieren ein sehr unglücklich
aussehendes Kriechen zu einem Kothügel auslöste.
Du wirst einsehen, daß die tägliche Beschaffung großer Mengen frischer Blätter des Ymbahuba-Baumes hierzulande auf gewisse Probleme stoßen wird. Du kannst davon ausgehen, daß Du statt dessen nicht einfach Birkenlaub nehmen kannst. Ach ja, was ist im Winter? Dann kannst Du täglich in den Regenwald jetten, um (frische!) Ymbahuba-Blätter nebst ungefähr 20 weiteren Sorten zu pflücken.
Thema Stubenreinheit: Vergiss es einfach! Faultiere kennen weder Parkett noch Teppichboden und auch keine Rücksicht darauf. Die Vorstellungen eines Regenwaldbewohners, der ein Faultier hält, würde ich nicht unbedingt auf bundesdeutsche Wohnungen übertragen.
Lt. Vika bist Du 18 Jahre alt. Hast Du eine Ahnung, wie alt ein Faultier wird? Ich auch nicht. Vielleicht 10 Jahre…? Hast Du auch nur den Schatten einer Ahnung, wie Dein Leben in 2 oder 3 Jahren aussieht? Mußt Du zum Bund oder willst eine Ausbildung machen? Vielleicht lernst Du irgendwo ein Mädchen mit Allergie gegen Tierhaare kennen? Ich male absolut nichts schwarz. Aber jedes Jahr schaffen sich viele tausend Menschen völlig gedankenlos ein Tier an, denken nicht von zwölf bis Mittag, erfüllen irgendwelche Kinderwünsche und spätestens vor dem nächsten Urlaub bemerken solche Dumpfbacken, daß das Tier einfach das falsche Format fürs Handgepäck und den Mallorca-Urlaub hat. Die „Problemlösung“ ist dann im günstigsten Fall das Tierheim, oft genug aber wird das Tier erschlagen, ertränkt, irgendwo angebunden und „vergessen“ oder einfach in den nächsten Mullcontainer und Klappe zu.
Und es beginnt regelmäßig genau wie bei Dir. Der Wunsch ist da und er muß unbedingt erfüllt werden. Kaum einer denkt über die Bedürfnisse des Tieres nach und auch nicht darüber, ob man überhaupt für die nächsten vielen Jahre planen kann. Fast jedes Tier im Tierheim ist der Beweis für die Gedankenlosigkeit des ehemaligen Besitzers.
Deshalb: Verzichte auf jedes Haustier (auf Exoten sowieso), bis Dein Leben in einer einigermaßen überschaubaren Bahn verläuft. Das ist bei Dir in den nächsten Jahren garantiert nicht der Fall.
In der Hoffnung, für etwas Einsicht gesorgt zu haben, wünsche ich Dir noch einen schönen Sonntag
Wolfgang