Fehlende Risikokultur in Deutschland - und auch Österreich

Hallo,

bei der Gründung von Startups geht es natürlich auch um Geld.
Dies ist aber in Deutschland und Österreich (z.B.) schwer oder gar nicht zu bekommen.
Warum ist das in den USA einfacher?
Egal, was man hier macht, es wird erst einmal als Unsinn eingestuft - viele Widerstände.
In den USA ist gewiß nicht alles Gold, was glänzt, aber diesbezüglich ist es schon besser.
Denken die anders?
„Bucht“ die Gesellschaft Verluste dort anders als wir?
Mein Eindruck ist, dass Unternehmertum hier immernoch nicht so hoch angesehen ist wie
„lern’ erst einmal etwas richtiges“.

Viele Grüße
BigData

Hi, hast du denn deine Unterlagen alle zusammen gehabt bis hin zum Business Plan? Hast du mal ne Schufa Selbstauskunft eingeholt, um zu kontrollieren, ob da alles seine Richtigkeit hat? Hast du dich beraten lassen (Gründungsberatung) vom Steuerberater und einen IHK Gründungsveranstaltung mitgemacht? Ist schon mal einer deiner Kreditanträge abgelehnt worden? Es kann viele Gründe haben, warum so ein Kredit nicht vergeben wird.

Hallo,

aber selten um Kredit. Insofern ist schon einmal die Frage, ob Deine Frage in der richtigen Rubrik gelandet ist.

Das stimmt so pauschal schlicht und ergreifend nicht. Es kommt immer darauf an, was man vorhat und an wen man sich wendet.

Auch das stimmt so pauschal nicht. Richtig ist, daß es Unterschiede zwischen den USA und Deutschland gibt, was die Finanzierungsstrukturen von Unternehmen angeht. In Deutschland ist die Eigenkapitalkultur weniger stark ausgeprägt als in den USA. Vielmehr setzt man hier mehr auf Fremdkapital, was verschiedene Gründe hat, die zum Teil auch in der Historie liegen (stärkere Konkurrenz zwischen den Kreditinstituten, steuerliche Begünstigung von Fremdkapital und Schlechterstellung von Eigenkapital) usw.

Da Fremdkapital bei Unternehmensneugründungen eher seltener ist bzw. prinzipiell kein geeignetes Mittel ist, könnte man auf den Gedanken kommen, daß es Gründer in Deutschland schwerer haben. Allerdings ist auch das nicht ganz so richtig. Wenn man nicht gerade mit einer Eisenbahnlinie oder eine Diamantenmine an den Start gehen will (–> Eigenkapitalfinanzierung), braucht man nicht zwangsläufig größere Mengen an Kapital, wenn man ein Unternehmen gründet. Der Trend, erst einmal auf fremde Mittel zu setzen, ist relativ neu.

Wenn man das so des Öfteren schon gehört hat, sollte man selbstkritisch in sich gehen und überlegen, ob daran nicht vielleicht doch etwas sein könnte. Mit einem guten Konzept kommt man auch in Deutschland in der Regel schon an Geldgeber - welcher Art auch immer.

Gruß
C.

Hi,

man könnte die Frage auch anders stellen … nur mal so als Vorschlag:

Warum gibt es in USA so viele gute Ideen für Startups und hier zumeist Schrott-Ideen?

Ich weiß schon, so war die Frage nicht gemeint … aber vielleicht lohnt es sich, auch mal diese Perspektive zu untersuchen.

Schöne Grüße

BH

Hallo,
ich gründe aktuell nicht.
Was ich meine, sind Beträge, die man nicht eben mal so von einer Bank bekommt.
Ich rede von Millionenbeträgen, von Servern, von Infrastruktur usw.
Die IHK spielt schlichtweg nicht in dieser Liga und ist folglich für mich auch kein
Thema.
Was ich meine, ist Risikokultur, ist Venture Capital…

Alles klar, dann sorry

Ein Ansatz aus meiner Erfahrung könnte sein:

Wenn kompetent, dann normaler fester Job.
Viele Unternehmen „saugen“ so gesehen die MINT-Jobber auf.
Was übrig bleibt, sind die mit den erwähnten „Schrottideen“.
In den USA scheint es diesen „Saugeffekt“ nicht zu geben.
…auch wenn dort so mancher bestimmt scheitert, ohne das wir das merken.

Infrastruktur und Server bekommt man von keiner Bank - allenfalls Geld und das auch nicht in einer Phase, in der man nicht mehr hat als eine Idee. Das ist in den USA auch nicht anders.

Von der IHK bekommt man kein Geld, sondern Informationen, Kontakte und Beratungsdienstleistungen. Da spielt auch die Größenordnung keine Rolle.

Venture Capital gibt’s nicht von Kreditinstituten (wenn man von gelegentlichen Ausnahmen absieht). VC ist Eigenkapital und das gibt es bei entsprechenden Unternehmen, die sich auf diesen speziellen Zweig spezialisiert haben. Auch das ist in den USA nicht anders.

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Also ich kann das in gewisser Art und Weise schon nachvollziehen. Früher hat man bei der Hausbank Geld bekommen, weil man einen entsprechenden Leumund hatte und die Bank sicher war, dass Geld wieder zu bekommen. Heute geht alles nach Basel 2. Haste kein Eigenkapital, kriegste auch nix.

Du gehst zum Beispiel zur Bank und möchtest eine Immobilie erwerben und zu 110% finanzieren. Nach Finanzierung bleiben dir jährlich 30.000 Euro in der Kasse bei 75 % Vermietung. Die Bank lehnt ab!

Du machst einen Meister und eröffnest die 294 Metallbaufirma, legst 25000 Euro für die GmbH Gründung hin und bekommst soviele EU Mittel, dass du dir direkt einen neue Halle mit Maschinen und ein zugehöriges Wohnhaus im Emsland bauen kannst. Ob du was überbehälst, weiss da noch keiner!

Verstehe wer will.