Hallo!
Habe noch keine anderen Antwort-Artikel gelesen, deshalb denke ich, dass mein Statement sich in einigen Punkten mit denen der anderen überschneidet…
Mir sind folgende aufgefallen:
- Nicht Arwen brachte Frodo sicher nach Bruchtal, sondern das
Pferd alleine (Name vergessen). Arwen taucht auf der Reise
nach Bruchtal überhaupt nicht auf.
Stimmt! Das Pferd heißt übrigens Asfaloth. Eigentlich treffen Die Hobbits und Aragorn Glorfindel, einen Elbenfürsten aus Bruchtal, der von Elrond ausgesandt wurde den Ringträger zu suchen und nach Bruchtal zu geleiten, da die Nazgûl unterwegs sind.
Es ist, gerade für Fans eines Buches, nicht leicht, eine Verfilmung gänzlich zu akzeptieren. Aber die Dramaturgie eines Zelluloid-Werkes verfolgt eben andere Strukturen (leider). Da Arwen in der Verfilmung (wohl auch in den weiteren Teilen) eine recht zentrale Rolle einnehmen wird, war es den Film-Heinzen wohl ein Anliegen, sie möglichst früh in die Geschichte zu integrieren, auf Kosten anderer Charaktere. Schade eigentlich, dann das geheimnisumwitterte Wesen „Arwen“ machte in ihrer Rolle als quasi unnahbare Tochter des mächtigen Elrond irgendwie mehr her.
- Die Hobbits bekamen ihre Schwerter nicht von Aragorn,
sondern von Tom Bombadil im Hügelgrab.
Ja, das ist sehr schade! Aber da Bombadil, die Hügelgräberhöhen und der Zwischenfall mit dem Höhlentroll gänzlich weggelassen worden sind *grummel*, machte es wohl wenig Sinn, die eigentlich großartige Vergangenheit der Waffen hervor zu heben.
Für das Verständnis des Filmes und des Plots ist Bombadil leider auch nicht unbedingt wichtig. Filme werden halt in erster Linie für Menschen konzipiert, die keine Bücher lesen
Was aber noch viel enttäuschender ist:
Die Herkunft von Narsil, dem Schwert Elendils, wird zwar schon im Vorspann klar, aber die besondere Bedeutung dieser Klinge kommt meiner Meinung nach nicht zur Geltung! Bevor die Gemeinschaft Bruchtal verläßt, wird durch das Schmieden der zerborstenen Klinge und das Geben des neuen Namens „Anduril“ ein Neuanfang symbolisiert - der Kampf gegen das Böse beginnt, und zwar mit mächtigen Waffen. Genauso enttäuschend finde ich, dass zwar Stich, die Klinge von Frodo, als Elbenklinge hervorgehoben wird, Anduril aber, geschmiedet von Telchar selbst, in keiner Weise. Aragorns Klinge leuchtet nämlich auch in der Gegenwart von Orks, was im Film jedoch nicht der Fall ist!
- Frodo rutschte der Ring im Tänzelnden Pony nicht auf den
Finger, weil er ausrutschte, sondern weil er beim Singen vom
Tisch fiel.
Die ganze Bree-Episode ist sowieso ungenügend behandelt worden! Es geht viel zu schnell, dass die Hobbits Aragorn kennenlernen, und schwupps sind sie auch schon unterwegs zur Wetterspitze. Details wie z.B. der Brief von Gandalf an Frodo sind auch einfach nicht vorhanden, da sie, wie schon gesagt, für das Verständnis des Plots nicht wichtig sind…*grmpft*
- Gandalf spendierte den Kindern bei der Ankunft im Auenland
kein kleines Feuerwerk.
Ist auch korrekt. Aber es wird zu Anfang des 1. Buches davon gesprochen, dass Gandalf besonders bei Kindern beliebt war, da er wundervolle Feuerwerke zauberte. Die Darstellung des Zauberers, so, wie ihn die Hobbits kennen, ist eigentlich gut gelungen. Niemand im Auenland weiß um seine wirkliche Macht. Er ist ein gern gesehener Freund, den man mit Kinderbelustigung in Verbindung bringt. Warum also sollte er, in seiner Freundlichkeit den Hobbits ggü., nicht das ein oder andere kleine Feuerwerk spendieren?
- Bilbo ließ den Ring nicht auf den Boden fallen, und Gandalf
hat auch nicht versucht, den Ring zu greifen.
DOch! Bilbo ließ den Ring fallen. Im Buch steht zwar, dass Gandalf den Ringe aufhebt und auf den Kaminsims stellt, was im Film jedoch nicht passiert. Damit wird klar, dass Gandalf Angst vor dem Ring hat. Angst hat, ihn zu berühren, da die Versuchung zu groß wäre ihn selbst zu gebrauchen.
- Nur Frodo, Sam und Pippin waren auf dem Weg nach Krickloch.
Und auch nur, weil Frodo einen Umzug vortäuschte. Merry kam
erst an der Brandyweinfähre dazu.
KLar, aber Merry und Pippin habn auch nie den aus Feuerwerk bestehenden Drachen geklaut und auf eigene Faust hochgehen lassen. Würde man die Umzugs-Episode genau darstellen, müsste man auch Dick Bolger mit einbeziehen, der ebenfalls nicht vorkommt. Auch, dass Frodos Freunde von dem Ring wissen, wird nicht klar. Auch hier wird im Film lediglich darauf hingewiesen, dass eine Art Flucht beginnt, weg aus dem Auenland. Dass solche Details auf der Strecke bleiben, ist sehr schade!
- Tom Bombadil fehlt gänzlich! Obwohl er eine sehr mächtige
Person ist. Selbst der Ring konnte nicht über ihn herrschen.
s.o.
- Nicht Gimli schlug vor durch Moria zu gehen, sondern
Aragorn. Auch wurde der Ringträger Frodo nicht gefragt zu
entscheiden.
Für eine Person, die den Film sieht und das Buch nicht kennt, ist es unerheblich, WER den Vorschlag macht. Hauptsache, sie GEHEN in die Zwergenbinge.
- Nicht Saruman war dafür verantwortlich, daß sie die Passage
über den Berg (Name vergessen) nicht schafften, sondern der
Berg selbst.
Es ist auch nicht Caradhras selbst, der ihnen den Weg versperrt. Im Buch wird davon gesprochen, dass der dunkle Arm des Sauron schon so weit reicht, dass er über die Berge und deren Witterungsverhältnisse herrschen kann.
Saruman´s Rolle ist, im Gegensatz zu anderen, ein wenig zu sehr interpretiert worden. Sein Vorhaben und seine Gier kommen zwar gut heraus, aber wo bitte steht geschrieben, dass er und Gandalf gegeneinander kämpfen und sich an die Wand schleudern? Für einen Film ist klar, dass er gewisse Action-Momente braucht, diese aber derart zu gestalten, das finde ich in diesem Fall sehr schade!
- Zwischen Bilbos und Frodos Abreise sind im Buch Jahre
vergangen. Im Film ist das nicht oder nur sehr schlecht
wiedergegeben.
Ja, das stimmt. Die Geschichte musste gestrafft werden. Schon wieder ein Detail, dass für den Film nicht vonnöten ist.
- Die Gefährten übernachteten auf dem Wetterberg nicht auf dem
Gipfel, sondern in einer Mulde am Hang.
Das ärgerte mich auch. Aragorn sagt im Buch noch, dass eine Übernachtung auf dem Gipfel selber zu gefährlich erscheint!
- Frodo bekam den Schwertstoß nicht als er regungslos darlag,
sondern als er dem Schwarzen Reiter entgegensprang.
Dieses Detail finde ich unerheblich, da die Szene des Angriffs der Nazgûl eigentlich ziemlich gut dargestellt wird!
Viel erwähnenswerter finde ich den Umstand, dass der aufregende Kampf mit den Wargen überhaupt nicht vorkommt! HIER hätte man doch mal wirklich etwas Action in den Film bringen können. Heulende Wölfe, kämpfende Gefährten und einen Gandalf, der zum ersten mal zeigt, welche Kraft in ihm steckt!
- Der Wirt im Tänzelnden Pony ist kein Mensch, sondern ein
Hobbit.
Ähm, da wage ich zu widersprechen. Der Herr Butterblume IST ein Mensch! Oder habe ich deine Anmerkung falsch verstanden? Also, im Buch ist er ein Mensch. Kann mich jetzt leider nicht daran erinnern, ob er im Film als Hobbit dargestellt wird *schäm*.
Sind noch weitere „Abweichungen“ bekannt?
Ja, viele! So viele, dass meine Freunde, nachdem wir aus der Vorstellung herauskamen, sagten, dass sie NIE wieder mit mir ins Kino gehen werden, außer, ich würde ein Schweigegelübde ablegen! *lol*
Aber trotz allem finde ich den Film sehr gelungen! Dass er dem literarischen Werk nicht gerecht werden kann, war schon vorher klar! Dennoch hat man das Beste daraus gemacht, und ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf nächstes Jahr, wenn es heißt „The Baggin-Empire strikes back“ ))
MfG
Jojo