Feinstaub, wo bleibt der

Ich höre immer nur vom Feistaub bei Dieselfahrzeugen und auch anderen Ölverbrennern. Was mich nun mal interessiert ist, wo bleibt der Feinstaub nach dem ausblasen beim PKW? Zunächst fällt er irgendwann zu Boden - aber was dann. Bis zu welcher Höhe wird er in etwa hochgewirbelt? Und dann? Vermutlich in den Gully und dann wohin? Wenn der Feinstaub schon so fein ist, dass er sogar in andere Organe außer der Lunge und Magen geht kann er dann über das Wasser usw. wieder auf uns zurückkommen? Wenn jemand etwas dazu sagen kann, würde es mich sehr interessieren.

Hallo,
das ist ein kompliziertes und umfangreiches Thema.

Erst mal zur Begriffsbestimmung. Wenn jetzt in Bezug
auf Dieselabgase von Feinstaub die Rede ist, dann geht es
um Partikel, die so klein sind, daß sie lungengängig sind.

In Verbindung mit Dieselmotoren geht es also um Rußpartikel,
die im Abgas emittiert werden.
Die Größe dieser Partikel ist typisch zwischen 50nm-300nm
(Peak bei ca. 80n).

Diese Rußpartikel setzen sich aus sogenannten Primär-
partikeln zusammen, die ca. 10nm groß sind. Zwischen
den Primärpartikeln sind außerdem reinen Ruß noch diverse
Kohlenwasserstoffe und Schwefelsalze eingelagert.

Die Krebsgefährdung wird nicht unwesentlich durch die
eingelagerten Kohlenwasserstoffe vermutet.

Ich höre immer nur vom Feistaub bei Dieselfahrzeugen und auch
anderen Ölverbrennern. Was mich nun mal interessiert ist, wo
bleibt der Feinstaub nach dem ausblasen beim PKW?

Diese feinen Partikel schweben in der Luft.
Die Belastung unserer Umwelt beträgt in sauberer Landluft
bei feuchter Witterung so ca. 3000-5000 Partikel pro cm³.

In der Stadt sind mehr als 10000 Partikel pro cm³ normal.
In der Nähe von stark befahrenen Straßen und Kreuzungen
noch mehr (50.000…100.000 pro cm³ und mehr).
Allerdings verbreiten sich die Partikel recht gleichmäßig,
so daß z.B. auch in mehreren hundert Metern Abstand zu
Stadtautobahnen annähernd die gleiche Belastung ist wie
in unmittelbarer Nähe.

Zunächst
fällt er irgendwann zu Boden - aber was dann. Bis zu welcher
Höhe wird er in etwa hochgewirbelt?

Nein, diese Partikel fallen nicht einfach zu Boden.
Die haften sich eher an beliebigen Oberflächen an
(dann natürlich auch am Boden) oder Koagulieren mit
anderen größeren Partikeln (die dann runterfallen können)
Diese Partikel gehorchen ganz anderen physikalischen
Mechanismen als grober Staub (größer als ca. 10um).

Und dann? Vermutlich in
den Gully und dann wohin? Wenn der Feinstaub schon so fein
ist, dass er sogar in andere Organe außer der Lunge und Magen

Naja, Lunge ist gefährlich, weil die Partikel mit ihren
Substanzen in Verdacht stehen Krebs zu erzeugen.
-> Verursachen entartungen einzelner Zellen.
Prinzipiell sind alle Lungengängigen Partikel karzogen.

Magen ist unkritisch. Da werden die Partikel gebunden.
Die Menge ist so winzig, daß keine Effekte zu befürchten
sind.

geht kann er dann über das Wasser usw. wieder auf uns
zurückkommen?

Nein, die Belastung des Wassers mit dem Feinstab ist
eher unkritisch. Im Wasser bleiben die Partikel nicht in
der Form, sondern verbinden sich auch mit größeren Teilchen
und werden im Boden gebunden.
Im Trinkwasser wird das sowieso ausgefiltert.

Gruß Uwi

Da du so gut informiert klingst frag ich dich mal was:

Bringt es überhaupt was (wenn ja wie viel) wenn man jetzt Partikelfilter einführt? Hab gerade was gelesen dass die Auswirkung von PKW-Dieselfahrzeugen auf die Feinstaubbeslastung minimal (> 5%) ist.

Danke

MfG

Hallo,

Da du so gut informiert klingst frag ich dich mal was:
Bringt es überhaupt was (wenn ja wie viel) wenn man jetzt
Partikelfilter einführt?

Natürlich bringt das was. Die Rußemissionen durch die
Dieselmotororen werden stark reduziert.

Hab gerade was gelesen dass die
Auswirkung von PKW-Dieselfahrzeugen auf die
Feinstaubbeslastung minimal (> 5%) ist.

In welchem Zusammenhang hast Du das gelesen.
Es kommt dabei sehr stark auf die Betrachtungsweise an.

Bei Betrachtung der Massenbilanz (also Angabe Massen-
Konzentration in mg/m³ Luft) ist es tatsächlich so,
daß der Feinstaubanteil winzig ist.
Bei Betrachtung der Anzahlkonzentration ist es umgekehrt,
die Anzahl der großen Partikel ist vernachlässigbar.

In dem Zusammenhang ist auch die Diskussion der momentanen
Feinstaubwerte als Konzentration (also in mg/m³) nicht
sehr zweckmäßig. Ich weiß jetzt nicht, wie diese
Feinstaubwerte gemessen werten, aber vermutlich ist es
der Gesamtwet unter einem definierten Partikeldurchmesser
-> PM1 oder PM2,5 (PM = Partikel Matter).

Zurück zur Feinstaubproblematik:
Gefährlich am Feinstaub ist tatsächlich nicht nur die Masse,
sondern auch die Anzahl. Deshalb ist der Dieseruß auch so,
gefährlich, weil die Anzahl der Partikel gegenüber dem
normalen Staub (aus Natur=Polen, Kraftwerksasche,
Landwirtschaft, usw. ) sehr hoch liegt und jedes einzelne
Partikel im Körper wirken kann.

Aus diesen Gründen wird es wahrscheinlich auch mit Einführung
der EU5-Norm nicht mehr nur Grenzwerte für die Massen-
konz. geben, sondern auch für die Anzahlkonzentration.
Das hat einen gewissen Sinn, weil man bei ungünstiger
Auslegung der Rußfilter tatsächlich auch die Massenkonz.
deutlich reduzieren kann, bei nur geringfügiger Verringerung
der Partikelanzahl. Allerdings ist die Messtechnik dafür
sehr aufwendig und es gibt nur wenig Ansatzpunkte, etwas
so vorzuschreiben, daß es weltweit repruduzierbar zu
messen ist.
Wie gesagt, das Thema ist sehr kompliziert und absolut
nicht geeignet für Stammtischschwätzer. Die Hintergünde
und Problemstellungen kenne nur sehr sehr wenig Leute.
Die Hysterie, die damit derzeit in den Medien verbreitet
wird ist nicht unbedingt zielführend.
Gruß Uwi

Hallo Uwi,

die Problematik liegt bei der Partikelgröße: je kleiner, je lungengängiger. Diese Größen liegen im unsichtbaren Bereich unterhalb 1 Mikron.

Natürlich bringt das was. Die Rußemissionen durch die
Dieselmotororen werden stark reduziert.

Hab gerade was gelesen dass die
Auswirkung von PKW-Dieselfahrzeugen auf die
Feinstaubbeslastung minimal (> 5%) ist.

Die Leute messen freilich die Menge und nicht die Partikelmenge in Bezug auf die Größe, macht sich ja auch besser.

Bei Betrachtung der Massenbilanz (also Angabe Massen-
Konzentration in mg/m³ Luft) ist es tatsächlich so,
daß der Feinstaubanteil winzig ist.

So ist es, und damit argumentieren gewöhnlich die Politiker.

Bei Betrachtung der Anzahlkonzentration ist es umgekehrt,
die Anzahl der großen Partikel ist vernachlässigbar.

Stimmt absolut.

In dem Zusammenhang ist auch die Diskussion der momentanen
Feinstaubwerte als Konzentration (also in mg/m³) nicht
sehr zweckmäßig. Ich weiß jetzt nicht, wie diese
Feinstaubwerte gemessen werten, aber vermutlich ist es
der Gesamtwet unter einem definierten Partikeldurchmesser
-> PM1 oder PM2,5 (PM = Partikel Matter).

Das sind vermutlich elektrostatische Filter hinter einem Rastersieb, das permanent abgestreift bzw. gerüttelt wird, um es konstant durchlässig zu halten. Man wiegt dann die abgeschiedene Menge an den Platten im Verhältnis zur Zeit und des gefilterten Luftdurchsatzes (Volumen*Zeit).

Aus diesen Gründen wird es wahrscheinlich auch mit Einführung
der EU5-Norm nicht mehr nur Grenzwerte für die Massen-
konz. geben, sondern auch für die Anzahlkonzentration.
Das hat einen gewissen Sinn, weil man bei ungünstiger
Auslegung der Rußfilter tatsächlich auch die Massenkonz.
deutlich reduzieren kann, bei nur geringfügiger Verringerung
der Partikelanzahl. Allerdings ist die Messtechnik dafür
sehr aufwendig und es gibt nur wenig Ansatzpunkte, etwas
so vorzuschreiben, daß es weltweit repruduzierbar zu
messen ist.

Man sollte sich nur auf Partikelgrößen kontzentrieren, die lungengängig sind. Alles Andere ist ja Augenwischerei, gibt allerdings den Politkern Gelegenheit, die Massen zu verblöden. Folgerichtig ist dann in der Feinstaubrichtlinie auch nur von Mengen die Rede. Und dann wird das ganze noch mit Gasen vermengt, und schon kann man Birnen mit Äpfeln durcheinanderschmeißen.

Wie gesagt, das Thema ist sehr kompliziert und absolut
nicht geeignet für Stammtischschwätzer. Die Hintergünde
und Problemstellungen kenne nur sehr sehr wenig Leute.
Die Hysterie, die damit derzeit in den Medien verbreitet
wird ist nicht unbedingt zielführend.

Ich habe vor ca. 15 Jahren im Zusammenhang mit elektrostatischen Luftfiltern einen Artikel in einer Fachzeitschrift für Medizin verfasst, nachdem sich damals auch der SPIEGEL des Themas angenommen hatte: mit mäßiger Resonanz. Der Einzelne kann tatsächlich nur in seinen vier Wänden versuchen, die Luft rein zu halten. Sobald er auf die Straße geht, könnte er sich einen Feinstaubfilter umbinden, wie es in Asien in etlichen Städten zum Stadtbild gehört, oder gleich eine Gasmaske.

Schaun mer mal
Richard

p.s.: Tabakrauch ist übrigens im Schnitt noch kleiner als Ölrauch, aber da sind ja diese schönen Tabaksteuern…

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doch am Stammtisch ?
Hallo,

Die Leute messen freilich die Menge und nicht die
Partikelmenge in Bezug auf die Größe, macht sich ja auch
besser.

Natürlich macht sich das besser, Die gravimetrische Messung
von Staubkonz. ist seit Jahrzehnten eine anerkannte und
bewährte Methode. Mit diesem Verfahren lassen die Messungen
überall auf der Welt rel. gut reproduzieren.

Bei der Anzahlmessung sieht das noch anders aus.

Bisher war das auch ok, weil der Ruß am Auspuffende einen
stabilen Endzustand erreicht hat. Der Zusammenhang
Masse und Anzahl ist da also relativ fest, unabhängig von der
Art der Entstehung (Motortyp, Motorgröße, Brennraum usw.)

Eine andere Situation entsteht aber, wenn da jetzt ein
Filter dazwischen kommt. Damit wird die Anzahlkonz.
soweit herabgesetzt, daß die Koagulationsmechanismen
nur noch schwach wirken. Jeder Filter hat eine
typische Filterkennlinie, so daß schon zu erwarten ist,
daß sich das Größenspektrum verändert (nichtreproduzierbar).

In dem Zusammenhang ist auch die Diskussion der momentanen
Feinstaubwerte als Konzentration (also in mg/m³) nicht
sehr zweckmäßig. Ich weiß jetzt nicht, wie diese
Feinstaubwerte gemessen werten, aber vermutlich ist es
der Gesamtwet unter einem definierten Partikeldurchmesser
-> PM1 oder PM2,5 (PM = Partikel Matter).

Das sind vermutlich elektrostatische Filter hinter einem
Rastersieb, das permanent abgestreift bzw. gerüttelt wird, um
es konstant durchlässig zu halten. Man wiegt dann die
abgeschiedene Menge an den Platten im Verhältnis zur Zeit und
des gefilterten Luftdurchsatzes (Volumen*Zeit).

Tut mir Leid, aber mit elektrostaischen Filtern bei
Feinstaub? Und Siebe ??? und irgend was abstreifen ???
Das sind wohl eher sehr ungeeignete Technologien.

In den Luftmessstationen werden meist automatisierte
gravimetrische Meßverfahren mit Diffusionsfiltern
verwendet. Da wird also einfach Luft abgesaugt, über
spezielle Impaktoren werden die größern Partikel
separiert (über PM10). Die Filter werden dann im Nachhinein
klimatisiert und dann ausgewogen.
http://www.isap.com/probe/aerosol-probenahme.html

Wie ich jetzt noch mal gelesen habe, geht es bei der
momentanen Diskussion auch konkret um PM10-Grenzwerte.
http://www.lgl.bayern.de/de/left/fachinformationen/g…

PM2,5 und PM1 sind zwar im Gespräch, aber die Technik
wird da immer komplizierter und die Meßergebnisse
streuen immer stärker. Deshalb wird derzeit erstmal nur
mit PM10 gearbeitet.

Man sollte sich nur auf Partikelgrößen kontzentrieren, die
lungengängig sind. Alles Andere ist ja Augenwischerei, gibt
allerdings den Politkern Gelegenheit, die Massen zu verblöden.

Tut mit leid, aber solche Meinungen sind auch eher
Stammtischniveau und zeigen deutlich, das der Absender
wenig Ahnung von der Sache hat!

Folgerichtig ist dann in der Feinstaubrichtlinie auch nur von
Mengen die Rede. Und dann wird das ganze noch mit Gasen
vermengt, und schon kann man Birnen mit Äpfeln
durcheinanderschmeißen.

Das ist gequirlter Unsinn.

Ich habe vor ca. 15 Jahren im Zusammenhang mit
elektrostatischen Luftfiltern einen Artikel in einer
Fachzeitschrift für Medizin verfasst, nachdem sich
damals auch der SPIEGEL des Themas angenommen hatte
mit mäßiger Resonanz.

Sehr schön, bloß waren das wohl andere Problemstellungen
und andere Randbedingungen.

Der Einzelne kann tatsächlich nur in seinen vier Wänden
versuchen, die Luft rein zu halten. Sobald er auf die Straße
geht, könnte er sich einen Feinstaubfilter umbinden, wie
es in Asien in etlichen Städten zum Stadtbild gehört, oder
gleich eine Gasmaske.

Mag sein, daß es üble Ecken in der Welt und auch in
Deutschland gibt, aber so pauschal ist das auch Unsinn.

Die Menschheit hatte zu aller Zeiten Staub in der
Atemluft. Früher waren sehr oft weit höhere Belastungen
zu verkraften (offene Feuer in Höhlen, Hütten, offene
Funzeln und Kerzen ein Leben lang, starke Staubbelastungen
in vielen Gewerken -> Bauern, Müller, Lederherstellung, Textilherstellung und Verarbeitung usw. ).
Die natürlichen Belastungen sind außerdem auch nicht
vernachlässigbar (Vulkanausbrüche, Feuersbrünste,
Sandstürme, Pollen und Samen).

Ich will den heutigen Zustand nicht schönreden, aber
bevor hier Leute wieder denken, früher wäre alles viel
besser gewesen, sage ich mal klipp und klar:
So gut wie heute,in den reichen Ländern dieser Welt,
haben die Menschen niemals gelebt.
Daß wir uns Gedanken um paar ug/m³ machen, ist eine Folge
des erreichten rel. hohen Standes in der Luftreinhaltung.

Außerdem führen das sehr hohe Lebensniveau, die gute
med. Versorgung, der rel. schonende Lebenswandel, gesunde
Ernährung, eitgehende Ausrottung traditioneller tödlicher
Seuchen und Volkskrankheiten usw. zu einer Verschiebung der
Prioritäten.
Mal etwas flapsig ausgedrückt: Wenn die Leute früher mit
45j. an Entkräftung,Typus oder Binddarmentzündung
gestorben sind, konnten sie nicht mit 65 noch Krebs bekommen.

p.s.: Tabakrauch ist übrigens im Schnitt noch kleiner als
Ölrauch, aber da sind ja diese schönen Tabaksteuern…

Hab ja schon gesagt, Raucher brauchen bei der Diskussion
eh nicht mitmachen.

Gruß Uwi

Poli-tisch statt Stamm-tisch
Hallo,

Mir geht es im Wesentlichen um den malignen Aspekt der Feinstäube, gerade wenn sie gut lungengängig sind (größere Brocken bleiben in den Bronchen hängen und werden über die Flimmerhärchen hochtransportiert und abgehustet).

Bisher war das auch ok, weil der Ruß am Auspuffende einen
stabilen Endzustand erreicht hat. Der Zusammenhang
Masse und Anzahl ist da also relativ fest, unabhängig von der
Art der Entstehung (Motortyp, Motorgröße, Brennraum usw.)

Das fand ich bemerkenswert, hast Du da einen Link? Ich meine die relativ konstante Größe der Partikel am Auspuff.

Jeder Filter hat eine
typische Filterkennlinie, so daß schon zu erwarten ist,
daß sich das Größenspektrum verändert (nichtreproduzierbar).

Die deutsche Autoindustrie strebt ja eine andere Lösung an, die die Ausfilterung bzw. Abscheidung der Partikel überflüssig macht, weil diese vorher nachverbrannt werden sollen. Liegen Dir zu diesem Thema neuere Erkenntnisse vor, oder ist das eher der Versuch der Industrie, Zeit zu gewinnen?

In dem Zusammenhang ist auch die Diskussion der momentanen
Feinstaubwerte als Konzentration (also in mg/m³) nicht
sehr zweckmäßig. Ich weiß jetzt nicht, wie diese
Feinstaubwerte gemessen werten, aber vermutlich ist es
der Gesamtwet unter einem definierten Partikeldurchmesser
-> PM1 oder PM2,5 (PM = Partikel Matter).

Das sind vermutlich elektrostatische Filter hinter einem
Rastersieb, das permanent abgestreift bzw. gerüttelt wird, um
es konstant durchlässig zu halten. Man wiegt dann die
abgeschiedene Menge an den Platten im Verhältnis zur Zeit und
des gefilterten Luftdurchsatzes (Volumen*Zeit).

Tut mir Leid, aber mit elektrostaischen Filtern bei
Feinstaub? Und Siebe ??? und irgend was abstreifen ???
Das sind wohl eher sehr ungeeignete Technologien.

Wir vermuteten. Wenn ich eine bestimmte Größe bzw. Größenbereich messen will, muss ich vorneweg ein „Sieb“ oder Filter setzen (von mir aus auch selektivpermeable Membran), andernfalls habe ich wieder ein Gemisch aus allen Partikelgrößen, was ja nicht beabsichtigt ist.

In den Luftmessstationen werden meist automatisierte
gravimetrische Meßverfahren mit Diffusionsfiltern
verwendet. Da wird also einfach Luft abgesaugt, über
spezielle Impaktoren werden die größern Partikel
separiert (über PM10). Die Filter werden dann im Nachhinein
klimatisiert und dann ausgewogen.
http://www.isap.com/probe/aerosol-probenahme.html

Diese Messtechnik muss ich mir mal reinziehen. Freilich könnte man auch im Nachhinein die Stäube im Labor größenmäßig differenzieren. Wenn man googelt, findet man da etliche messtechnische Verfahren.

Man sollte sich nur auf Partikelgrößen kontzentrieren, die
lungengängig sind. Alles Andere ist ja Augenwischerei, gibt
allerdings den Politkern Gelegenheit, die Massen zu verblöden.

Tut mit leid, aber solche Meinungen sind auch eher
Stammtischniveau und zeigen deutlich, das der Absender
wenig Ahnung von der Sache hat!

Aber, aber, warum so polemisieren? Gerade Politiker neigen dazu, Grenz- und Messwerte so zu setzen, dass immer noch ein Hintertürchen offen bleibt für Ausreden aller Art. Gerade Richtlinien werden schon mal verwässert. Im übrigen können Messtationen nur stets das messen, wofür auch die Sensorik - sofern vorhanden - auch eingesetzt wird. Fehlt mir z.B. das Feature zur Erfassung von Gasen, gibt’s da auch nichts zu messen. „Wer misst, misst Mist“, ist ein alter Elektronikerschnack. Im Umweltbereich kann nur das gemessen werden, was Bund, Länder und Gemeinden auch bereit sind zu bezahlen. Und das wiederum tun sie nie freiwillig. Da muss der mündige Bürger schon selber aufpassen und entsprechend wählen. Und wenn es die neuen verschärften Feinstaubgrenzwerte der EU nicht gäbe, hätten wir heute nicht die entsprechenden Pressemeldungen. Es liefe alles weiter, wie gehabt: 65.000 Tote pro Jahr.

Folgerichtig ist dann in der Feinstaubrichtlinie auch nur von
Mengen die Rede. Und dann wird das ganze noch mit Gasen
vermengt, und schon kann man Birnen mit Äpfeln
durcheinanderschmeißen.

Das ist gequirlter Unsinn.

Dann schau Dir doch mal den „gequirlten Unsinn“ hier an. Ich wusste gar nicht, dass Gase auch zu den Partikeln gehören :smile: Das meinte ich mit Birnen und Äpfeln:

http://216.239.59.104/search?q=cache:2iggUx-jrhoJ:ww…

Der Einzelne kann tatsächlich nur in seinen vier Wänden
versuchen, die Luft rein zu halten. Sobald er auf die Straße
geht, könnte er sich einen Feinstaubfilter umbinden, wie
es in Asien in etlichen Städten zum Stadtbild gehört, oder
gleich eine Gasmaske.

Mag sein, daß es üble Ecken in der Welt und auch in
Deutschland gibt, aber so pauschal ist das auch Unsinn.

Dass es möglicherweise auch Ecken in Deutschland gibt (an Wasserfällen im Wald vermutlich), wo kaum Feinstäube nachweisbar sind, will ich nicht ausschließen. Den Feinstaub in Wohnungen siehst Du auf dunklen Möbeln oder Wänden, wenn die Hausfrau ca. 8 Tage nicht geputzt hat, insbesonders in Innenstädten oder an Ausfallstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen, wobei der freilich nicht ausschließlich aus Auspufftöpfen stammt. Was ein Glück, dass es noch den roten Saharastaub gibt, aber der ist nun mal rot.

Die Menschheit hatte zu aller Zeiten Staub in der
Atemluft. Früher waren sehr oft weit höhere Belastungen
zu verkraften (offene Feuer in Höhlen, Hütten, offene
Funzeln und Kerzen ein Leben lang, starke Staubbelastungen
in vielen Gewerken -> Bauern, Müller, Lederherstellung,
Textilherstellung und Verarbeitung usw. ).

Wie gesagt, die Konzentration und die Dauer der Exposition macht’s. Wenn ich zum Arbeitsplatz 1 Stunde fahre, ist das weniger als wenn ich mich 12 Stunden in einer Wohnung aufhalte, die zwar vielleicht nur die halben Messwerte wie draußen auf der Straße aufweist, dafür aber eben 12 Stunden, macht immer noch das 6-fache total. Und freilich sind Silikate anders einzuordnen als feinste Rußpartikel mit eingelagerten kancerogenen Substanzen. Wo der Grenzwert für den Einzelnen liegt, kann sowieso keine Richtlinie festlegen.

Die natürlichen Belastungen sind außerdem auch nicht
vernachlässigbar (Vulkanausbrüche, Feuersbrünste,
Sandstürme, Pollen und Samen).

Da hat die Evolution schon einiges gerichtet. Vielleicht tut sie das ja auch bei Rußpartikeln nach 500 Mille Jahren :smile: Da werden wohl noch einige Menschen ins Gras beißen dürfen.

Ich will den heutigen Zustand nicht schönreden, aber
bevor hier Leute wieder denken, früher wäre alles viel
besser gewesen, sage ich mal klipp und klar:
So gut wie heute,in den reichen Ländern dieser Welt,
haben die Menschen niemals gelebt.

Das empfinde ich total anders. Ich würde eher sagen: So raffiniert, wie die heutige Politik als Hure des Kapitals die Bürger „desinformiert“, haben die Menschen noch nie erlebt.

Daß wir uns Gedanken um paar ug/m³ machen, ist eine Folge
des erreichten rel. hohen Standes in der Luftreinhaltung.

Oder Folge des hohen Krankenstandes, den die Krankenkassen bald nicht mehr bezahlen können. Wir haben ja dort schon die Zwei-Klassengesellschaft. Bei Privatpatienten wird das zu viel gemacht, was bei den Kassenpatienten zu wenig gemacht wird.

Außerdem führen das sehr hohe Lebensniveau, die gute
med. Versorgung, der rel. schonende Lebenswandel, gesunde
Ernährung, eitgehende Ausrottung traditioneller tödlicher
Seuchen und Volkskrankheiten usw. zu einer Verschiebung der
Prioritäten.

Gut gebrüllt, Meister! Diese Passagen könnten aus einem Wahlprospekt der SPD stammen, ich nehme sie dennoch nicht wahr im Sinne von ernst. Noch mehr so Leute braucht das Land :wink:

Mal etwas flapsig ausgedrückt: Wenn die Leute früher mit
45j. an Entkräftung,Typus oder Binddarmentzündung
gestorben sind, konnten sie nicht mit 65 noch Krebs bekommen.

Da gab es auch noch keine EU-Grenzwerte für Feinstäube. Mir ging und geht es um die Möglichkeiten des Eizelnen, sich vor der Gefahr von Krankheiten zu schützen, zumal wenn er merkt, dass die Gefahr der Feinstäube schon jahrzehntelang bekannt ist, aber die Politiker erst wach werden, wenn sie Gefahr laufen, nicht wiedergewählt zu werden. So lange sie in der Regierung sitzen, reißen die sich den A… nicht auf.

Gruß
Richard

Hallo,

das Umweltbundesamt greift das Thema auf seiner Homepage gerade auf:

http://www.umweltbundesamt.de/

ujk