Feldsteinfundament von außen verputzen - Ameisenproblem

Hallo,

ist ja nicht mehr viel los hier, aber vielleicht findet sich jemand, der mir fundierte Tips geben kann.

Prblem: ein altes Feldsteinfundament (Granit und Gneis, typisches grobes Eiszeitsedimentgemisch eben) ist lange nicht gewartet worden, Ameisen haben sich bis in Haus druchgegraben. Das alte Fugenmatererial ist bröselig und morsch, Ameisennest an Ameisennest.

Die Lücken zwischen den Steinen sind an der Außenseite teils Faustgoß, und oft mit Staub und Sand gefüllt.

Wie und womit verputze ich das am besten? Es geht um ca. 10 qm, da nur eine Hausseite betroffen ist.

Sollte ich erstmal mit starkem Wasserstrahl Staub- und Sand entfernen (mit Bürste gehts nicht, rieselt immer nach)?

Ameisen töten, damit die sich nicht gleich wieder Löcher in den neuen Putz buddeln?
Welchen Putz nehme ich für außen?
Ist eine Vorbehandlung mit anderem Material nötig?

Würde mich über erfahrene Tips freuen.

Gruß, Paran

Ich würde die Fugen ordentlich sandstrahlen und neu verfugen mit einem Kalkmörtel. Die Ameinsennester beim Sandstrahlen entfernen. Im Haus drinnen mit Ameisenbuffett von Neudorff bekämpfen, sie tragen den Wirkstoff in die Nester und verteilen ihn dort. Das Feldsteinfundament brauchst Du nicht verputzen, die Steine selber können ja nix dafür, dass Ameisen in die Fugen eingezogen sind. Nur die Fugen behandeln wie oben beschrieben. Ansonsten noch einen Fachbetrieb fragen für die Neuverfugung. Und regelmäßig warten und beobachten.

Hoffe, meine Antwort hilft Dir.

Grüße Malvenblüte

Hallo,

die Ameisen im Haus habe ich schon eliminiert (mit Antischimmelspräh, war grad zur Hand und hats gut getan, die Futterfallen hatte ich schon bei anderer Gelegenheit probiert - Effekt eher mäßig). Die schlimmsten Öffnungen habe ich von außen mit Fliesenkleber abgedichtet.

Sandstrahlen - hm. Dann habe ich ev. mehr Loch als Wand. Es gibt richtig große Lücken, viele kleinere, halblose Steine und eine Menge bröseliges Material dazwischen, innen ev. eine Lehm-Sand-Füllung. Ich will nicht gleich die ganze Füllung mit raus strahlen. Mir reicht es, wenn der Putz Haftung hat.
Und ich möchte schon richtig verputzen, das war, soweit ich recherchieren konnte, bei Feldsteinwänden ursprünglich üblich. Es muss auch absolut nicht schön werden, nur haltbar und so gut wie möglich Ameisensicher.

Diese Wand sieht kein Mensch außer mir, und ich schaue sie nur an, um sie auf Mängel zu prüfen.
Ein bißchen Dämmeffekt wäre wünschenswerter.

Gruß, Paran

hallo paran…kennst du fachwerk.de?Da gibt es prima Tipps
gruß gabita

hi,

mit einem Mörtel aus Trasszement und Sand.
Da es eher große Stellen sind muss es kein Quarzsand sein, nimm normalen Sand 0-4 mm und Trasszement.
Alternativ auch fertig angemischten TM10, die Körner sind aber sehr kantig.

Fugen verfüllen, eventuell mehrlagig, antrocknen lassen und zum Schluss mit einem Schwamm abwaschen oder gleich mit einem Fugeisen glätten.

grüße
lipi

Hallo,

Danke für die Tips, damit kann ich etwas anfangen. Fragt sich nur noch, wie ich die Fugen so weit staubfrei bekomme, das der Zement hält? Wäre ein mäßiger Wasserstrahl, wie man ihn mit einem Schlauchaufsatz erzeugt, eine Idee?

Gruß, Paran

hi,

Das bekommst du ohnehin nicht sauber.
Der Mörtel wird nicht irgendwo wieder besser werden. So tief ‚graben‘, dass die Steine lose liegen wäre ohnehin eine blöde Idee.

Entferne das Gröbste, so dass du - sagen wir mal - 5.bis 10 cm tief verwitterten Mörtel entfernst.
Der frische Mörtel verkeilt sich dann schon ausreichend, es ist zu 90% ja nur eine optische Sache, man kommt ja nicht an alle Fugen ran.

Wenn sich dabei kleine Steine lösen, drückst du die einfach in den Mörtel wieder mit rein.
grüße
lipi

Hallo,

hier liegt ein Missverständniss vor. Es ist leider nicht zu 90% eine optische Sache, sondern zu 100% ein Feuchte-, Heiz- und Ameisenproblem.
Wand und Balken innen an der durchlässigsten Stelle schimmeln teils, werde einen Teil des Balkens ersetzen müssen, die Ameisen zeigen, dass es Öffnungen von draußen nach drinnen gibt.
Das kann so nicht bleiben.
Die Optik ist an der Stelle piepegal. Hauptsache, ich bekomme das wieder gut dicht, möglichst langfristig.
5-10 cm Haftfläche könnten dem Mörtel ja ev. reichen, aber die kriege ich mit Bürsten und Schaben auch nicht hin, es bröselt immer nach. Ich kann nicht jede Fuge mit Zeichenpinseln putzen.
Werde es wohl einfach mal mit sachtem Wasserstrahl versuchen.

Gruß, Paran

hi,

und du meinst, das hört im Erdreich auf? :wink:

da reden wir eventuell aneinander vorbei.
Wenn etwas abbröselt ist es doch kein Problem es abzusaugen oder wegzunehmen.
Man will die Mauer ja nicht abtragen, also nicht unnötig weit die Fugen entfernen.

Wenn es so stark bröselt, dass man nie fertig wird, dann spüh Tiefengrund (durchaus 1:1 mit Wasser verdünnt) in die Fugen. Danach rieselt nix mehr und du kannst die Fugen verschließen. Eine billige Sprühflasche opfern und nach dem trocknen die letzten rausgerieselten Reste beseitigen damit man eine freie Fuge hat.

Gegen eindringendes Regenwasser hilft es natürlich, wenn man die Fugen saniert. Aber aufsteigende Feuchtigkeit wird man dadurch auch nicht los.

grüße
lipi

Guten Abend!

Vermutlich und am besten gar nicht. Der Natursteinsockel eines alten Hauses verträgt keine unsachgemäßen Versuche und Basteleien. Der Sockel muss zusammen mit dem Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit betrachtet werden. Schon viele alte Häuser wurden durch Verputzen des Natursteinsockels durch aufsteigende Feuchtigkeit schwer geschädigt. Bevor man überhaupt irgendwas macht, muss man sich die Bauweise ansehen und die Funktion des Sockels durchschauen.

Hier http://ingenieurbüro-böttcher-asl.de/mediapool/88/885822/data/Beispiele_aus_der_Sanierung_von_Natursteinmauerwerk.pdf Lesestoff zur Problematik, der Dich hoffentlich davor bewahrt, mal eben einen Natursteinsockel zu verputzen. Ist etwas für Leute, die genau hingucken, denken und begreifen, aber das ungeeignete Gebiet für Baumarktempfehlungen und irgendwelche Kellenkünstler, die „machen wir immer so und gab noch nie Klagen“ erzählen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Tiefengrund ist verm. eine gute Idee. Aufsteigende Feuchtigkeit von unten ist hier kein Problem, die Wand ist eigentlich sehr trocken, weshalb sich auch die Ameisen dort so wohl fühlen. Aber nach außen offen kühlt halt innen massiv, dadurch schlägt sich die Luftfeuchte dort nieder. Denke ich.

Gruß, Paran

Hallo,

Dein Link bringt: Fehler: Server nicht gefunden-

Außerdem geht es hier nicht um aufsteigende Feuchte im Feldsteinfundament, sondern um mangels Fugenfüllung offene Durchgänge, in Folge kalte Stellen innen und dort kondensierende Feuchtigkeit.
Das Fundament selbst ist trocken. Aber eben undicht.

„Ist etwas für Leute, die genau hingucken, denken und begreifen“ - genau darum bemühe ich mich derzeit. Offene Fugen sind eindeutig nicht Sinn der Sache, auch nie gewesen. Die Steine wurden schon zur Bauzeit verfugt, ev. auch verputzt.

Gruß, Paran

Hallo!

Gehe auf http://ingenieurbüro-böttcher-asl.de/
Klicke links auf Tipps und Infos, sodann auf kostenlose Downloads. Die meisten aufgeführten pdf-Dateien halte ich für lesenswert, bevor man zu Werkzeug und Material greift.

Gruß
Wolfgang

Also erst mal zu den Ameisen. Vergiss sie einfach. Wenn erst mal die Baumängel behoben sind, dann sind auch die Ameisen weg. Keine Nistgelegenheit - keine Ameisen!
Die Frage ist, wie bekommen wir das Fundament wieder ordentlich hin?
Kalk- oder Kalkzmentmörtel kann man im Fundamentbereich getrost abschreiben. Der löst sich mit der Zeit wieder auf. Da hilft nur Zementmörtel. Das ganze wieder ordentlich verputzen und abdichten. Drainageschicht und evtl auch eine Drainage. Da die alte Mauer wahrscheinlich auch keine waagrechte Absperrung enthält, müssen wir hier schon von vorn herein vorbeugen so gut es geht.
Sollte davor wieder Pflaster verlegt werden, dann auf Splitt oder Brechsand, darin können Ameisen nicht graben.

Hallo,

danke für den Tip. Nachfrage zur Drainage: davor ist schlicht gut durchlässiger Boden, soll auch so bleiben. Außerdem Ostseite, also eher trocken. Sollte man trotzdem eine Drainage anlegen und falls ja, wie genau? Ich habe den Eindruck, die Ameisen fühlen sich dort gerade weil es trocken ist sehr wohl - und die können einiges kaputt machen.

Gruß, Paran

Was sollen sie an einem Natursteinfundament kaputt machen? Was bitte hast Du da für Ameisen?
Das Problem ist wohl eher, dass man das Fundament einfach nicht vollständig sanieren kann. Da sollte man einen Fachmann hinzu ziehen, denn bei unsachgemäßer Reparatur könnte sich das evtl setzten und es könnten Risse entstehen oder sogar schlimmeres.