Fer/für/fä umme

Hallo Community,

im Mannheimer Bereich gibt es, wenn man mitteilen möchte, dass etwas kostenlos bzw. umsonst zu haben ist, den mundartlichen Ausdruck fer umme, fä umme bzw. für umme.
Ich wüsste jetzt gern, seit wann dieser Ausdruck in Gebrauch, bzw. auf wen er zurück geht, wie er zustande kommt und ob es dafür eine Herleitung aus dem französischen, lateinischen oder italienischen gibt.

Wenn man es von den Einheimischen hört, dann bietet sich natürlich an, das „fä“ bzw. „fer“ direkt mit „für“ gleichzusetzen, und „umme“ als ein etwas unglücklich verstümmeltes „umsonst“ zu sehen.
Andererseits gibt es schwache Hinweise, dass der Begriff angeblich schon in mittelalterlichen Klosterschriften verwendet worden sein soll, ohne dass ich eine entsprechende Textstelle nachweisen kann.

Meine erste Idee war nämlich, dass das „fer“ etwas mit ferrum, wie Eisen, zu tun haben könnte und dass damit Metallmünzen gemeint sein könnten.

Herzlichen Dank für eure Mühe und Grüße von Fehmarn - medicus237

Gude,

Meine erste Idee war nämlich, dass das „fer“ etwas mit ferrum,
wie Eisen, zu tun haben könnte und dass damit Metallmünzen
gemeint sein könnten.

Das ist wenig wahrscheinlich, weil es dann in anderen Zusammenhängen nicht gebraucht würde.

Ich nehme aber den Siwwener, fer in de Neggerau ze fahre. Und wenn ichs wieder nicht gerichtet kriege und ich seh ihn bloß noch von hinten, bin ich fer nix un widder nix gerennt.

Im Gegensatz zum Woinemerischen ist das Filsbächerische im Aussterben begriffen. Wenn Dus richtig studieren willst, wird die Zeit knapp: Der Käs-Bürger in der Schwetzinger Strooß will dem Vernehmen nach per Ende Jahr zumachen.

Alla dhonn!

MM

für um(sonst) (owt)

Hi Ekhard, hi Martin,

danke für eure Hinweise - auch für das schöne Mundartbeispiel. Leider werde ich dieses Jahr nicht mehr schaffen, dieses Original aufzusuchen.

Herzlichen Dank für eure Mühe und Grüße von Fehmarn -
medicus237

Hello,

Meine erste Idee war nämlich, dass das „fer“ etwas mit ferrum,
wie Eisen, zu tun haben könnte und dass damit Metallmünzen
gemeint sein könnten.

~Grins~, halte ich auch für hochwisenschaftlich und höchst unwahrscheinlich.

Habe dazu wenig Ahnung, aber viel Verwandtschaft. kennst Du das Buch „Die Pälzisch Weltgeschicht“ ? Wir hatten Weihnachten eine halbernste Lesung daraus von drei verschiedenen „Muttersprachlern“ , die alle um die 60 Jahre alt und seit Jahrzehnten in NRW zuhause sind, aber Ihren „Mutterdialekt“ versuchen zu pflegen.
War sehr interessant, auch die Unterschiede zu hören, und herauszufiltern, ob diese durch die lange Abwesenheit oder durch Unterschiede in den sprachlichen Kontakten der Zwischenzeit zustande gekommen sind.

Gruß,
Eddy