Hallo Klaus,
bei Fermacell liegst du falsch.
Zunächst einmal etwas Grundsätzliches:
Gipsfaserplatten wie z.B. Fermacell-Systemplatten haben ein
unkontrolliertes Saugverhalten gegenüber Feuchtigkeit. Manche
Stellen saugen mehr, andere weniger. Das ist materialbedingt
nun einmal so.
Fermacell-Platten sind „werkseitig hydrophobiert“ (Verarbeitungsrichtlinien).
Würde man nun eine Spachtelmasse direkt auf die Oberfläche
bringen, könnte es sein, dass die Feuchtigkeit in der
Kontaktfläche (Gipsfaserplatte/Spachtelmasse) sofort
augenommen wird, damit „wegschlägt“.
Das Ergebnis wäre, dass der Spachtelmasse in der Verbundzone,
welche ja Kräfte/Spannungen auffangen muss, nicht die übliche
Eigenfestigkeit erhält. Weil eben das Wasser zu früh durch die
Platte aufgesaugt und damit der chemischen Umsetzung aus der
Spachtelmasse entzogen wird.
Was du hier beschreibst, trifft i.d.R. auf Gipskartonplatten zu, allerdings nur auf die Oberflächenbehandlung (Anstriche) nach dem Spachteln. Unterschiedliches Saugverhalten Spachtelmasse und Kartonoberfläche. Die Farbpigmente schlagen unterschiedlich stark weg, die gespachtelten Flächen sind gegenüber ungespachtelten Flächen nach Anstrich erkennbar. Für die Verspachtelung ist grundsätzlich Staubfreiheit gefordert, mehr eigentlich nicht.
Damit das nicht geschieht, eine „kontrollierte Saugfähigkeit“
gegeben ist, MUSS vor dem spachteln grundiert werden!
Nein.
Wir haben auch gelesen, dass man die Grundierung mit Farbe anmischen kann, um nicht soviel Grundierung verwenden zu müssen.
Na, das lasst man lieber auch …
Um nicht zu sagen, das wird bereits bei der „Grundierung“ zu später erkennbaren Farbunterschieden führen.
Gruß
Der Franke