Fernbeziehung - ja oder nein?

Hallo www-Community,

kurz zu mir, ich bin Thomas, komme aus Vilshofen (bei Passau, Niederbayern) und habe vor kurzem einen wahnsinnig süßen Typen kennengelernt, wie haben uns ineinander verliebt.

Problem er kommt aus Nürnberg ca. 230 km entfernt.

Wir würdens so machen dass wir uns die Wochenenden aufteilen, einmal ist er bei mir, einmal ich bei ihm.

Das heißt ich müsste 2 WEs im Monat zu ihm rauf, das wären pro WE 6,5 Stunden Fahrt und 42 € Zugkosten.

Um die Zeit wärs mir gar nicht, die 84 € im Monat eigentlich auch nicht weil ich gut verdiene.

Aber wenn man das mal hochrechnet ists doch ziemlich teuer auf längere Sicht.

Was haltet ihr von Fernbeziehungen, ist sowas sinnvoll oder lieber gleich aufgeben? :frowning:

Ich liebe ihn wirklich. Er ist jemand der genau zu mir passt und ich habe lange gesucht nach so jemandem.
Ist ja nicht leicht so einen zu finden, vor allem als Schwuler.

Wär nett wenn ihr mir da ein paar Tipps geben oder Erfahrungen schildern könntet ob es die Zeit und das Geld wert ist :-S

Danke für eure Infos. :smile:

MFG Thomas

Hallo hier ist babsy,
Um deine Frage zu beantworten eine fernbeziehung ist in meinen Augen nur sinnvoll auf Zeit dass heißt wenn in naher Zukunft zusammen gezogen wird oder wenigstens in die gleiche Gegend weil Mann erst dann sieht ob Mann zusammen passt weil man so nur 2 Tage die Wochen sieht und man sich da anders verhält als unter der woche!!! LG babsy

Hallo lieber Thomas,

ehrlich gesagt, ich verstehe deine Frage nicht.

Du sagst, du hast lange nach genau so einem „wahnsinnig süßen Typen“ gesucht, du sagst du verdienst gut und um die Zeit, die du Zug fahren würdest, ging es dir auch nicht?
Und wenn man das hochrechnet. 2WEs im Monat, sagen wir für ein Jahr (erstmal als Rechnenbeispiel): sind 24WEs x 84€ = 2016€ pro Jahr fürs hin und her fahren. Das was ich miteinander macht (Ausgehen, Essen, Tanzen, …) kannst du nicht dazu rechnen, weil das würdet ihr in Passau auch machen und soviel teurer ist Nürnberg eher nicht, glaube ich.
Ist dir also - bei dieser rechnerischen Betrachtungsweise - eine Beziehung zu so einem „wahnsinnig süßen Typen“ auf ein Jahr gerechnet etwas mehr als ein Monatsgehalt wert (durchschnittliches Arbeitnehmermonatsgehalt in Deutschland)?
Oder noch anders gefragt: Ist dir DEINE Liebe zu ihm das wert? Bist du bereit für deine Liebe das „Opfer“ Geld und Zeit zu bringen (und darüber hinaus in die Beziehung zu investieren)? Oder ziehst du es vor - das wird jetzt vielleicht a bisserl unbequem - in deinem bequemen „Jammertal“ zu bleiben und weiter zu glauben, dass es für dich als Schwulen total schwer ist, jemanden zu finden, der so gut zu dir passt. Und dann noch in einer Fernbeziehung (das muss ja schief gehen). Ist das so?
Oder anders gefragt: Welche Betrachtungsweise möchtest du FÜR DICH auswählen?
Das scheint mir (eine mögliche) entscheidende Frage zu sein.

Herzliche Grüße

Markus

Lieber Thomas,

Wenn du mit einer Fernbeziehung an sich kein Problem hast, dann solltest du die Beziehung nicht aufgeben…Du sagst ja selber, das ihr perfekt zusammen passt und du ihn liebst…! Da sollte Geld kein Trennungsgrund darstellen, auch wenn es teuer ist…

Gibt es denn keine Chance dass einer von euch den Ort wechselt?

Zu meinen eigenen Erfahrungen: Also mein Ex-Freund und ich haben 5 Jahre zusammen gewohnt, dann ist er wegen Arbeit weit weggezogen…leider hat das mit der Beziehung dann nicht mehr so gut geklappt, wobei der Umzug nicht der Hauptgrund der Trennung war (da gab es viele Unstimmigkeiten) und das Problem war auch dass wir vorher so lange zusammengelebt haben…und dann nach so langer Zeit auf Fernbeziehung umsteigen mussten…

Aber meine Schwester zB, die hat 4 Jahre lang eine Fernbeziehung geführt (Bremen-Heidelberg), und das ging bei den beiden auch ziehmlich aufs Geld, aber die Beziehung war von Anfang an eine Fernbeziehung…nachdem sie dann die Ausbildng in Heidelberg fertig hatte, ist sie zu ihm nach Bremen gezogen…hat super funktionniert…die beiden sind jetzt verheiratet und bekommen dieses Jahr ein Baby :smile:
Natürlich war die Zeit für beide auch nicht immer einfach…schließlich vermisst man den Partner ja auch…aber es hat sich definitiv gelohnt darum zu kämpfen und durchzuhalten :smile:

ALso bitte hör auf dein Herz und beende die Beziehung NICHT, das wäre wirklich zu schade! Schaut lieber gemeinsam, ob es nicht in ein paar Jahren die Chance geben könnte zusammenzuziehen…

LG

anna

Wenn man denn WAHRHAFT erwachsen ist und dementsprechend das Prinzip der bedingungslosen Liebe leben kann, kann man JEDE Art von Beziehung - auch ohne Partner(in) - leben.

Wahrhaft erwachsen ist, wer seine (kindliche) Neurose überwunden hat und zur höheren Bewußtseins-Dimension, zum „Höheren / wahren Selbst“ aufgestiegen ist.

Mehr dazu im Salutogenese-Forum.

Alles Gute!

Hallo Thomas

es gibt zwei Entscheidungsträger, das Herz und der Verstand. Dein Herz sagt Dir, ja, das isser, dein Verstand sagt Dir, will ich mir das finanziell leisten? - was ist, wenn es nicht funktioniert?

Bei meinem heutigen Mann und mir war das so. Wir lernten uns kennen und wollten uns so sehr, dass wir 900 km Entfernung in Kauf nahmen. Die Entscheidung dafür war keinesfalls leicht. Wir waren damals noch mit anderen Partnern verheiratet und mussten jeweils einen dicken Trennstrich ziehen, inklusive Scheidung, Stress, finanzielle Sorgen, viel Geheule und jede Menge Anwalts- und Notarkosten. Die Frage aber, ob wir überhaupt eine Fernbeziehung führen wollen stellten wir uns garnicht. Wir hatten uns für „uns“ entschieden, mit allen Folgen und Konsequenzen. Wer da wo wohnte war völlig egal. Finanziell und jobmässig konnten wir es uns nicht leisten uns jede Woche zu sehen. Wir sahen uns alle 5 Wochen und wenn wir uns in die Arme schliessen konnten flennten wir vor Freude, wenn wir uns wieder verabschieden mussten, heulten wir vor Trennungsschmerz. Bahnhöfe hassen wir bis heute!
Wir haben 4 Jahre ohne Probleme eine Fernbeziehung geführt und vor einem halben Jahr sind wir zusammen gezogen.

Man muss die Chancen im Leben nutzen, die sich einem anbieten. Morgen könntest Du tot sein, also lebe jeden Tag als ob es der letzte wäre. Hört sich vielleicht blöd an, aber ich habe eine schlimmen Autounfall überlebt und ich bin froh, dass ich meine Chancen im Leben immer genutzt habe!
230 km sind ja nichts! Ihr könnt euch jedes Wochenende sehen!
Und falls es später doch nicht funktioniert hat, dann hast Du es wenigstens versucht und kannst dir nichts vorwerfen. Das Finanzielle ist dabei absolut nicht wichtig! Wenn Du dir das Pendeln leisten kannst, dann sowieso nicht.

Wichtig ist bei einer Fernbeziehung absolutes Vertrauen! Keine eifersüchteleien, keine Vorschriften, keine grossen Geheimnisse, keine Angst, aber auch absolute Treue, Rituale (z.B. jeden Morgen und jeden Abend ein Anruf), tägliches chatten, tägliche Mails.
Heute vermissen wir das ein bisschen. Manchmal chatten wir - ich unten vom Wohnzimmer aus, er oben vom Arbeitszimmer :smile:

Es gibt Paare, die ein Leben lang damit zufrieden sind, dass sie eine Fernbeziehung führen, andere so wie wir planen mit der Zeit das Zusammenziehen (mit Job kündigen, Freunde verlassen, neuen Job finden, neue Freunde finden). Ich bereue es nicht, dass ich meinen top-bezahlten Job aufgegeben habe. Ich verdiene heute ein viertel von dem, was ich vorher verdient habe, aber Geld macht nicht glücklich. Glücklich ist man, wenn man bei seinem Schatz ist und man sich zuhause fühlt. Das einzige, was ich vermisse, sind meine „alten“ Freunde und die Schweizer Berge. Aber da machen wir dann eben Urlaub.

Geld ist nicht alles, nutzt die Chance und lebt euer Leben!

alles Gute
marion

Hallo Thomas,
Ganz ehrlich … eine Fernbeziehung ist eine große Herausforderung. Ich habe bis jetzt nur wenige erlebt, die eine große, räumliche Entfernung länger überstanden haben.
Es ist nicht unmöglich, aber schwer …
Zu Beginn ist jeder natürlich besonders motiviert, aber je länger so eine Beziehung dauert, umso mehr Probleme treten auf. Meistens ist es Eifersucht und Ungewissheit („Was macht er die ganze Zeit ohne mich?“).
Aber lasst euch nicht abhalten, versucht es … vielleicht gehört ihr ja zu denjenigen, die für eine Fernbeziehung „gemacht“ sind.
Alles Gute
Christian

hallo
fahrt zusammen vier wochen in urlaub
ideal einsame insel
dann wisst irh wo ihr wohnen wollt und wie

gruss und viel erfolg

Hallo lieber Thomas

Entschuldige meine späte Antwort.

Wieviel Geld kostet das Glück?
Was kostet die Liebe?

Scheiß auf das Geld,setzt dich in den Zug und ab nach Nürnberg. In Straubing winke ich dir am Bahnsteig:wink:

Wenn du ihn liebst und du solange schon suchst warum dann diese frage?
Lebe im jetzt und hier. Denk nicht über sowas nach auch wenn vorbei sein könnte denke immer an das schöne an die Liebe denn ein 2.mal wirst du sie nicht mehr finden und ausserdem, stellt er auch die gleiche frage?

Lösungen gibts für jedes Problem. Ihrkönnt euch überlegen in die Mitte zu ziehen wo jeder die gleichen km in die Arbeit hat. Das wär fast in Straubing da wo ich her komme oder einer von euch sucht sich einen neuen Job in der Stadt wo der liebste wohnt.

Also es gibt schon möglichkeiten wie du lesen kann:wink:

Machs gut und genieße:wink:

Deine Froschkönigin13

Die wahre Liebe kann keine Distanz und keine Zeit hindern! Das kann ich nur sagen!

Trotzdem solltest du immer auf dein inneres Gefühl hören!

Und nach einer weile hin und her, ergeben sich dann bestimmt auch andere Wege, so dass du zu ihm, oder er zu dir ziehen kann!

Also Kopf hoch und nicht gleich aufgeben, den wahre Liebe ist schwer zu finden!

Viel Glück und noch mehr Liebe aus Berlin :wink:

Hi,

tut mir leid, dass ich erst jetzt zum antworten komme.

Wahrscheinlich hast Du Dich inzwischen entschieden und bist um eine Erfahrung reicher. So wie Du es beschreibst, klingt es doch, als ob es sich lohnen würde.

Ich persönlich halte nichts von Fernbeziehungen, schon gar nicht auf Dauer. Es müsste m. E. von Anfang an klar sein, dass das kein Dauerzustand sein kann.

Das in Geld aufzurechnen, passt nicht so ganz, zumal Du meinst, dass Du es hast.

Ich gebe noch zu bedenken, dass eine Fernbeziehung ganz anders läuft als das, was meiner Meinung daraus werden sollte: Eine „richtige“ Beziehung. Bei der Gelegenheit stellt sich für mich auch die Frage, wie ihr es überhaupt geschafft habt, euch schon „vorab“ so gut kennen und lieben zu lernen.

Ich unterscheide übrigens auch zwischen „verliebt“ und „lieben“. „Verknallen“ kann man sich auch mal aus „versehen“. Zu Liebe gehört weit mehr und der, in den man sich verliebt hat, ist nicht unbedingt der Richtige dafür. Gefühle können einen auch ganz schön in die irre leiten, weil ihnen Weitsicht und Umsicht fehlt, das ist eben die berühmte „rosa Brille“.

beste Grüße,

Marco