Fernglas scharf auf Planeten einstellen

Hallo,
Ich richte oftmals das Fernglas (FG) gegen den Himmel, um Mond, Planeten oder Sternbilder zu beobachten.

Mein FG ist von hoher Qualität (Swa…). Den Mond scharf zu sehen geht gut.

Bei Planeten oder Sternen ist es aber nicht möglich, die Objekte scharf zu sehen, sondern diese ändert sich beim Einstellen (ist an sich i.O.) aber auf diese Weise:
unscharf (=nahe Objekte) >schärfer (zB. Mond, auch die Planeten werden etwas schärfer, sind aber immer noch ‚unscharf‘) >> noch ‚schärfer‘ > jetzt werden Planeten u. Sterne wieder ‚unschärfer‘.
Es gibt also so etwas wie ein optimaler Schärfegrad, der aber nicht ausreicht, sprich unbrauchbar ist.

Darum ärgere ich mich auch über in Astromischen Meldungen angefügte Bemerkung " ist gut mit dem Fernglas erkennbar".

Ich danke für jede Antwort
Gruss
Ruedi

Moin,

Es gibt also so etwas wie ein optimaler Schärfegrad, der aber
nicht ausreicht, sprich unbrauchbar ist.

Wenn ich Dein Problem richtig verstehe ist die Erklärung einfach.

Die Gläser haben einen gewissen Spielraum um Temperatureinwirkungen u.a. abzufangen. D.h. wenn Du bis zum Anschlag auf scharf stelltst hast Du den optimalen Schärfepunkt überschritten.

Vlt. hilft dir dieser Hinweis.

Clear skys

Volker

Moin,

Mein FG ist von hoher Qualität (Swa…).

welche vergrößerung hat es und welche Öffnung?
z.B. 8 x 42
= achtfache Vergrößerung und 42 mm Öffnung.

neben der von Volker schon genannten Überfokusierung ist es bei kleinen Objekten oft so, daß sie freihändig schwer zu beobachten sind, weil sie ‚tanzen‘

Dann kann es sein, daß die Öffung schlicht zu gering ist. Die Öffung korreliert direkt mit der theoretisch möglichen Auflösung und wenn man kleine Gläser hat, haben sie trotz optimaler Korrektur eine schlchte Auflösung.

Und jetzt, ich wage es kaum zu fragen, die Frage, ob die Gläser tiptop sauber sind.

Gandalf

Hallo Volker,
Du antwortest mir:

„wenn Du bis zum Anschlag auf scharf stelltst hast Du den optimalen Schärfepunkt überschritten“

Ja, aber warum  ist der ‚optimale Schärfepunkt‘ so unscharf, dass ich zB. die _ Ränder _ eines Planeten  völlig unscharf sehe, von der ’ Venussichel’ ganz zu schweigen?

Gruss
Ruedi
PS. Wie geht das: ein Zitat einfügen…

Gandalf,
Hier sind die Angaben:
FG: _ SW Habicht 8x30 _, Sehfeld 136m (weiss allerdings nicht was das ist)

Habe beim angegebenen Link ‚…Auflösung‘ nachgeschaut, scheint schon daran zu liegen.

_ Celestron Teleskop  C60-RC _ , D=60 mm (mit dem habe ich schon mal der ‚Orionnebel‘ sehen und bestaunen können. 
(Aber manchmal ist ‚man‘ etwas zu bequem, das aufs Stativ zu montieren usw., usf.)

Gruss
Ruedi

Moin,

Hier sind die Angaben:
FG: _ SW Habicht 8x30 _,

wie befürchtet.
Die 30 bedeutet daß die Frontlinse 30 mm Durchmesser hat und das ist für den Normalgebrauch auf der Erde ausreichend. Für astronomische Beobachtungen ist das aber deutlich zu klein.

Sehfeld 136m (weiss allerdings nicht was
das ist)

Auf 1000 m Entfernung kann man einen Streifen von 136 m (von rechts nach links) beobachten.

_ Celestron Teleskop  C60-RC _ , D=60 mm (mit dem habe ich schon
mal der ‚Orionnebel‘ sehen und bestaunen können. 
(Aber manchmal ist ‚man‘ etwas zu bequem, das aufs Stativ zu
montieren usw., usf.)

Für ein Teleskop sind 60 mm auch recht mager. Bei Spiegelteleskopen sagt man, daß es bei 114 mm losgeht (weil das theoretisch! grob eine Bogensekunde auflösen kann), bei Linsen sollten es so 80 mm sein.
Bei Ferngläsern beginnt es bei 50 mm Spaß zu machen, weil da beide Augen beteiligt sind und Dein Bildprozessor zwischen den Ohren viel rausholt.

Gandalf

1 Like

Hallo,

Ja, aber warum  ist der ‚optimale Schärfepunkt‘ so unscharf,
dass ich zB. die _ Ränder _ eines Planeten  völlig unscharf sehe,
von der ’ Venussichel’ ganz zu schweigen?

zu dem gesagten noch einige Bemerkungen:

Keine Optik ist ideal. Das fängt beim Auge an.

Vor allem bei recht billigen Geräten muß man mit diversen Fehlern rechnen.
Hier ist eine Übersicht über solche Fehlereinflüsse, die das Bild mehr oder weniger unscharf machen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler

Dazu kommt die begrenzte Auflösung und auch optische Fehler des Auges.

Nicht zuletzt muß auch noch der Einfluss der Atmosphäre genannt werden.
10km Lufthülle verursachen auch merkliche Verzerrungen.
Gruß Uwi

Moin Ruedi,

Ja, aber warum  ist der ‚optimale Schärfepunkt‘ so unscharf,
dass ich zB. die _ Ränder _ eines Planeten  völlig unscharf sehe,
von der ’ Venussichel’ ganz zu schweigen?

Das klingt danach, dass die Optik nicht „sauber“ justiert ist. Dies fällt im „normalen“ Gebrauch fast nie auf, aber sobald man an Himmelsobjekte geht bemerkt man diese Fehler.

Schon ein fester Stoß oder gar ein Fallenlassen kann die Optik dejustieren. Leider ist es sehr schwer dieses wieder zu korrigieren.

Deine andere Frage, direkt unter [Antworten] steht [Antworten mit Zitat], das sollte die Lösung Deiner Frage sein.

Gruß Volker