Hi,
Hallo, Jörg!
Wie versprochen, hier ein paar meiner elektrischen Phänomene:
Naja, nicht alles unbedingt typisch elektrische Phänomene.
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Wir haben einen Kippschalter neben der Badezimmertür. Wenn er
an ist, leuchtet ein rotes Lämpchen in dem Schalter. Etwa zwei
Wochen nach dem Tod meines Mannes schien die untergehende
Sonne auf den Flur. Sie traf dabei auch an die Wand mit dem
Schalter. Der Schalter war an, und der Lichtschein der Sonne
(oder des Lämpchens) war zwischen Wand und Schalter zu sehen,
obwohl der Schalter ja eigentlich an der Wand anliegen sollte
und normalerweise auch liegt. Es sah so aus, als habe jemand
den Schalter ein wenig von der Wand weggezogen.
Ich vermute mal, dass die Blende vom Schalter nicht fest aufgesteckt war.
Ich traute mich kaum, den Schalter auszumachen (Angst vor
einem Stromschlag), und verbot auch meiner Tochter, ihn an
diesem Abend zu benutzen.
Da dürfte kaum ernsthaft Gefahr bestanden haben.
Als ich am nächsten Tag meinen Vater
(wie gesagt: Elektriker) bitten wollte, sich den Schalter
anzusehen, war alles wieder vollkommen normal. Der Schalter
war und blieb fest in der Wand verankert.
Wie wird ein Elektriker da wohl vorgehen ? Vielleicht die Funktion testen und dann die Blende abnehmen, um zu sehen, ob darunter alles ok ist und anschließend die Blende wieder fest aufstecken, nachdem er festgestellt hat, dass alles in Ordnung ist. Falls er vorher nicht darauf geachtet hat, ob die Blende richtig aufgesteckt war (das fällt einem nicht unbedingt ins Auge), sind alle „Beweismittel“ vernichtet.
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2001 gab es am Weltspartag bei unserer Sparkasse ein
Spielzeughandy. Dabei handelte es sich eigentlich um ein
Aufnahmegerät. Es gab neben ein paar Pseudo-Tasten nur eine
Play- und eine Aufnahme-Taste. Die Kinder konnten einen kurzen
Text von wenigen Sekunden daraufsprechen und wieder abhören.
Unsere Tochter (damals 4) war ganz begeistert davon und
besprach es immer wieder neu.
Ein paar Monate nach dem Tod ihres Vaters entdeckte sie (jetzt
9) das Spielzeug wieder. Das „Handy“ war nun etwa 5 Jahre alt.
Wir haben nie Batterien gewechselt (das ist auch nicht
möglich). Bald darauf hatte es einen Wackelkontakt und spielte
immer wieder den gleichen Text ab, wenn man nicht rechtzeitig
auf die Aufnahmetaste drückte. Manchmal war das der zuletzt
aufgenommene Text, manchmal auch ein früherer, der eigentlich
schon längst überspielt worden war.
So weit, so gut. Ich weiß, dass zumindest im Computer
„gelöschte“ Dateien nicht wirklich gelöscht sind, wenn sie
nicht ausdrücklich überschrieben werden. Vielleicht war das
bei diesem Spielzeug-Handy auch so. Aber die erste dieser
Fehlfunktionen trat auf, als meine Tochter einmal ganz
besonders unglücklich wegen des Todes ihres Vaters war. Das
„Handy“ spielte ein Lied, das sie (wie sie sagte) schon Jahre
zuvor daraufgesungen hatte (es war auch ihre Stimme zu hören),
das sie aber seitdem schon unzählige Male überspielt haben
musste. Das Lied hatte den Text: „Wie schön, dass wir uns
wiedersehen!“
Vermutlich war da so ein Sprachaufzeichnungschip eingebaut. Je nach Typ können damit 1 bis mehrere Minuten aufgezeichnet werden. Vielleicht war es ursprünglich so vorgesehen, dass die Aufzeichnung immer wieder überschrieben wird. Offensichtlich gab es aber eine Fehlfunktion, sodass Aufzeichnung und Wiedergabe sporadisch an unterschiedlichen Stellen des Speichers stattfanden. So ist das Verhalten des Gerätes jedenfalls erklärbar. Die Ursache der Fehlfunktion kann sehr gut eine schwache Batterie sein, was nach über 5 Jahren Lagerzeit sogar höchst wahrscheinlich ist. Wurde das Gerät dann plötzlich wieder häufiger benutzt, haben sich natürlich die Fehlfunktionen angesichts der leeren Batterie gehäuft.
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Ich telefonierte an einem Abend mit einer Bekannten, die ich
über das Internet kennengelernt hatte und die, genau wie ich,
ganz plötzlich ihren Partner verloren hatte. Draußen war
schwülwarme Luft; am Tag vorher hatte es ein Gewitter gegeben.
Ich erzählte gerade von den Phänomenen, die ich erlebt hatte,
und dass ich trotz allem nicht glauben konnte, dass sie von
meinem Mann kämen. Da erschien plötzlich ein weißblaues Licht
im Zimmer, das einen Teil des Zimmers erleuchtete und sofort
wieder verschwand. Ihm folgte nach wenigen Sekunden ein
ähnliches, schwächeres Licht.
Es hatte genauso ausgesehen wie das Licht, das man im Zimmer
sehen kann, wenn es draußen geblitzt hat. Aber es war kein
Donner zu hören gewesen, und außer mir hatte niemand etwas
von einem Gewitter bemerkt. Es war niemand sonst im Raum
gewesen, und alle glaubten, ich hätte mir den Blitz
eingebildet.
Das kann auch ein Wetterleuchten gewesen sein. Ein weit entfernter Blitz kann durchaus unhörbar bleiben. Das habe ich schon desöfteren erlebt. Bei Gegenwind kann der Schall im Extremfall sogar vollständig in höhere Luftschichten abgelenkt werden.
Allerdings hatte sich der „Blitz“ auf eine Raumecke
beschränkt, und die Jalousien waren heruntergelassen gewesen.
Sie hätten eigentlich kein Licht von draußen hereinlassen
können. Von der anderen Seite her hätte das Licht erst um die
Ecke, dann durch zwei Glastüren und dann noch an mir vorbei
gehen müssen.
Für das helle Licht eines Blitzes wäre das kein Problem. Aber selbst in Jalousien gibt es immer noch Ritzen, durch die Licht hereinkommen kann.
Übrigens: Das Telefongespräch wurde von dem Blitz in keinster
Weise beeinflusst. Es gab kein Knistern, Rauschen oder sonst
etwas.
Bevor das passiert, muß der Blitz schon gefählich nahe der Leitung einschlagen.
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Ein Icon auf unserem Desktop hatte plötzlich das Symbol
gewechselt. Es sah genauso aus wie das Icon eines Spiels
meiner Tochter (ein blonder Mädchenkopf). Niemand hatte das
Icon verändert. Nachdem ich das entsprechende Programm laufen
lassen habe, sah das Icon wieder aus wie immer.
Unerklärbare Fehlfunktionen eines Computers sind eigentlich normaler als ein korrekt funktionierender PC. Davon kann Dir jeder ein Lied singen, der regelmäßig damit arbeitet Dafür gibt es allerdings unzählige mögliche Ursachen, sodass es wenig Sinn hat, hier irgendwelche Vermutungen anzustellen.
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Das jüngste Phänomen:
Wir haben eine Musikanlage (ca. 15 Jahre alt, mit Radio,
Schallplattenspieler, CD-Laufwerk und Kassettenrekorder), die
selten genutzt wird, aber an der Steckdose hängt. Ursprünglich
gehörte eine Fernbedienung dazu, die aber schon lange
verschwunden ist. Wir schalten sie immer direkt am Gerät ein.
Diese Anlage ging ein paar Mal von allein an, und das
(voreingestellte) Radio spielte. Manchmal genau dann, wenn ich
das Zimmer betrat, und manchmal auch, wenn niemand in der Nähe
war. Meine Tochter konnte es nicht gewesen sein. Die Uhrzeit
(ca. 18 Uhr) war immer irgendwie dieselbe, obwohl es nicht an
jedem Tag geschah. Irgendwann zog ich entnervt den Stecker
heraus, und obwohl er längst wieder drin ist, ist das Phänomen
seitdem verschwunden.
Ich nehme an, es handelte sich um einen Standby-Schalter, d.h., das Gerät war nie richtig ausgeschaltet. Dann kann der der IR-Sensor für die Fernbedienung allerlei Störungen einfangen und gelegentlich auch mal das Gerät einschalten. Hattet Ihr vielleicht eine Energiesparlampe eingeschaltet bevor der Effekt auftrat ? Weitere Störquellen sind z.B. Handys und Schnurlostelefone. Das kann natürlich auch ein Wackelkontakt sein, der durch Erschütterungen ausgelöst wurde. Der kann manchmal auch für Monate und Jahre ohne Symptom „schlummern“
Wir wohnen in einem Reihenhaus. Die Musikanlage steht etwas
versetzt zur Wand des Nachbarn. Kurz bevor sie zum ersten Mal
von selbst anging, waren dort neue Nachbarn eingezogen. Ich
überlege, ob sie vielleicht irgendein elektronisches Gerät
(Fernseher oder so) an ihre Wand gestellt haben und es
vielleicht immer um diese Uhrzeit anmachen. Vielleicht
reagierte unsere Musikanlage ja auf ihre Fernbedienung. Aber
wie gesagt: Der Effekt ist seit Monaten nicht mehr
aufgetreten.
Fernbedienungen funktionieren meistens mit Infrarotlicht. Das kann keine Wände durchdringen
So, ich glaube, das waren erst einmal genug „Phänomene“!
Wie Du siehst, gibt es für Alles eine mögliche Erklärung.
Jörg