Fertigungstoleranz und deren Kontrolle

Hallo,

ich habe eine Frage zum Thema Fertigungstoleranzen und deren Kontrolle:
Habe den Fall, dass die Fertigungstoleranz eines Produkts von einem Lieferanten aufs Zehntel angebeben wird (konkret: 6mm + - 0,2mm).
Bei einer Kontrolle dieses Produkts in der Qualitätssicherung wurde ein Messwert von 5,75mm gemessen und der Artikel mit der Begründung gesperrt, der Messwert liege außerhalb des Toleranzbereichs.
Meine Frage nun, macht es Sinn eine aufs Zehntel angegebene Fehlertoleranz mit einem Messgerät, das aufs Hundertstel genau misst, zu prüfen? Sollte man den gemessenen Wert von 5,75 nicht auf 5,8 runden, was dann wiederum in der Toleranz liegen würde?
Hoffe das ist keine all zu blöde Frage, Messtechnik ist lange her.
Im Voraus vielen Dank für eure Mühe

Hallo Fragewurm,

ich habe eine Frage zum Thema Fertigungstoleranzen und deren
Kontrolle:
Habe den Fall, dass die Fertigungstoleranz eines Produkts von
einem Lieferanten aufs Zehntel angebeben wird (konkret: 6mm +

  • 0,2mm).

Hier liegt der erste Fehler:
+/-0.2mm ist nicht das Selbe wie +/-0.20mm!

Nach den Rundungsregeln liegt der Exakte Wert von 0.2 irgendwo zwischen 0.150000000000 und 2.4999999999.

Wenn wir etwas Grosszügig sind, runden wir auf 0.24mm.

Wenn nun der Messfehler +/-0.01 beträgt liegt das Produkt mit 5.75mm noch im grünen Bereich (6mm - 0.24mm - 0.01mm).

MfG Peter(TOO)

Hallo,

man mißt immer mit dem nächst genaueren Meßmittel, d.h. Maßangabe 0,1 mm >> dann wird mit einem Meßmittel mit einem Anzeigewert mit 0,01 mm gemessen. Maßangabe 0,01 mm >> Meßmittel mit einem Anzeigewert von 0,001 mm. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich auch Fähigkeiten ermitteln.

Gruß
Tobi

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Hallo,

wenn ich dazu so spät noch was dazuschreiben darf (sorry, erst spät gesehen): Eine Toleranz von 0,4mm darf nach der einfachsten Regel nur mit Messmitteln gemessen werden welche eine minimale Auflösung von 0,02mm haben ( wenn man sich wie es zur Zeit noch Standard in der Industrie ist auf die MSA 2nd. Edition bezieht), sprich die Auflösung darf nur 5% der Toleranz betragen. Und auch bei Auswertungen nach der 3rd. Edition wäre eine Messsystemanalyse noch fraglich. Ein Messen mit der Auflösung von 0,05 demnach nicht zulässig. Bezüglich der rein theoretischen Messunsicherheit: rein theoretisch dürften Bauteile deren Messwerte im Unsicherheitsbereich außerhalb der Toleranz liegen eigentlich nicht abgelehnt werden, allerdings dürften auch Bauteile deren Messwerte im Unsicherheitsbereich innerhalb der Toleranz liegen auch nicht ausgeliefert werden. So die gängigen Kunden-Liefernaten-Beziehungen. Durch diesen Konflikt geht man stillschweigen nur auf die Toleranzgrenze, sofern Messsystemanalysen vorliegen.
Ich hoffe etwas Klarheit und nicht noch mehr Verwirrung gebracht zu haben.