Festplatte defekt: Kann man die Elektronik einfach tauschen?

Hallo,

wenn man eine normale 3,5" Festplatte hat, die nicht mehr erkannt wird, aber „akustisch“ noch scheinbar einwandfrei funktioniert (also anläuft, normale Zugriffsgeräusche, kein „klacken“ oder sonstiges) und dort die Elektronik abschraubt, ist dies ja eine eigene Einheit, die sozusagen nur aufliegt.
Wenn man sich nun die identische Festplatte noch einmal holt und die dortige Elektronik auf die neue schraubt (mal den Fall genommen, dass sie dann wieder von Windows erkannt wird), sind die Daten dann wohl noch drauf, oder wird sie trotzdem als „leer“ erkannt?

Weil ich mir vorstellen kann, dass die Partitions-Daten und Zugriffsinformationen auf dieser Elektronischen Einheit gespeichert werden?

Vielleicht kennt sich jemand etwas mehr mit der Materie aus.
Also die Frage im Kurzen: Werden die Festplatteninformationen (Partitionen und Dateiinformationen) auf der Festplatte mitgespeichert oder in der Elektronik (also z.B. in einem Speicherchip).

Vielen Dank

Gruß
Taki

Hallo!
Es gibt mittlerweile Platten, die ein Zwitter aus SSD und magnetischer Platte sind, läuft teils unter dem Namen SSHD. Da sind auch Daten auf der Platine.

Bei rein magnetischen Platten stehen die Infos zu Partitionen und so natürlich auf der Platte, und nicht in der Elektronik.

So eine Operation kann also funktionieren, sofern man eine wirklich identische Platte findet. Das lässt sich oft nicht absolut genau sagen, da es in einer Baureihe winzige Unterschiede geben kann.
Möglicherweise sind in der Elektronik auch Kalibrationsdaten gespeichert, die zum Betrieb erforderlich sind, und von Platte zu Platte unterschiedlich sind.

Gleich zu www.krollontrack.de

Aber für die Zukunft besser ein etwas fundierteres Datensicherungskonzept verwenden.

„Erkannt“ ist ein sehr ungefährer Begriff. Unter Windows weiss ich auch nicht, wie man dem aus Rechner mehr Informationen hervorlockt, was das Problem ist, unter Linux dahingegen schon. Ich hatte Dir ja im Mai den Tip mit dd_rescue gegeben: war der nichts?

Das kann klappen, muss aber nicht, je nachdem, ob die Festplatte unterschiedliche Hardware/Firmware-Reviso

nen hat, die untereinander inkompatibel sein können.

Elektronik bei Festplatten zu löten ist auch nicht jedermanns Sache. Ich kann auch nur zu einem professionellen Dienstleister raten …

Oder eben … siehe die ersten Worte meines Postngs

Ich hatte sie mal jemanden mitgegeben, der meinte, er könne die Daten noch auslesen, aber hat wohl nicht geklappt. Mit Linux kenne ich mich halt überhaupt nicht aus, weswegen ich es jetzt für einfacher hielt mir einfach noch mal das selbe Modell als gebrauchte zu holen, bis mir das eingefallen ist, dass es ja so vielleicht auch nicht klappt, aber da war es quasi schon „zu spät“ :smile:
Wobei es ja bei Festplatten auch immer die Partition „Volume Information“ oder so ähnlich gibt…

Naja… Der Festplattenhersteller hatte mir auch „Hilfe“ angeboten, allerdings nur gegen 600 Euro Arbeitsgebühr und das sind mir die vier Dateien, die mir aktuell so „richtig“ fehlen auch nicht wert. :smile:

Ganz blöde Frage:
Hast du schon mal versucht unter Windows in die Festplattenverwaltung zu schauen?
Ich nehm mal an, du hast Win10 und da hatte ich auch immer wieder das Problem, dass gewisse Platten die ich angesteckt habe vom Format NTFS ins RAW umgestellt wurden.
Dann kann Windows die Platte nicht mehr lesen.
An und für sich kommt davor die Meldung: Sie müssen Datenträger formatieren, bevor sie ihn verwenden.
Wenn du wie angeführt die Daten nicht mehr zwingend brauchst würde ich folgende Methode vorschlagen:
Festplatte am PC anstecken.
Klick auf Windows Symbol, dort bei Suche Festplatte eingeben dann auf den Punkt Festplattenpartion erstellen formatieren klicken, dann schauen ob deine Platte als RAW angezeigt wird. Klick auf die Platte, neues einfaches Volume, formatieren.
Und diese formatierte Platte nun mit Recuva (ist ein Programm dass man sich runterladen kann mit Deep Scan untersuchen lassen.) Findet dann noch einiges an Daten (im günstigsten Fall fast alles) an Daten.
Wird die Platte dort nicht erkannt ist wahrscheinlich wirklich der Controller defekt und kann das Speichermedium nicht mehr ansprechen.

Also ich habe mir jetzt gebraucht mal exakt die selbe Festplatte geholt.
Interessanterweise wird die genausowenig erkannt (eine andere, die ich zwischenzeitig gekauft habe funktionierte aber).
Seltsamerweise kann ich in der Datenträgerverwaltung überhaupt nichts machen. Normalerweise kann man ja mit rechts drauf klicken und „Volume erstellen“, Löschen, formatieren usw. Aber dort nichts. Die ist einfach in zwei Partitionen unterteilt und sonst nix.
Taucht auch im Explorer nicht auf.
Der Seagate Support hat dies geantwortet:

Nachdem ich Ihre E-mail gelesen habe, ist mir klar geworden, dass Sie Ihre Festplatte nicht initialisieren können.

Herr Preuss, ich empfehle Ihnen die Festplatte mit der Eingabeaufforderung zu löschen und sie dann neu zu formatieren.

Um die Festplatte zu löschen folgen Sie bitte diese Anweisungen:

1- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung:
Rechtsklick auf den Startbutton oder Win + X drücken und die Eingabeaufforderung (Administrator) starten.

2- Hier gibt man den Befehl „diskpart“ + ENTER ein, damit wird die Datenträgerpartitionierung gestartet.

3- „list disk“ eingeben und ENTER drücken. Sich die Nummer Ihrer Festplatte merken.

4- „select disk #“ + ENTER (Nummer eingeben, der richtigen Festplatte. Enter drücken) z.B. select disk 2.

5- „clean all“ + ENTER damit wird die Festplatte gelöscht und überschrieben.

6- „exit“ + ENTER um die Eingabeaufforderung wieder zu verlassen.

Bevor ich das allerdings mache, wollte ich noch das mit dem Linux-Betriebssystem versuchen, komme leider im Moment nicht dazu.

Wie groß ist die Platte ? Ist die nämlich größer als 4 Terabyte muss man sie in GPT Datenträger umwandeln.
Unter Win10 einfach unter Win7 würde die Reaktion genau so sein wie beschrieben.
(wird aber wohl kaum der Fall sein)
Ich hatte ja wie angeführt mit einer 1TB Platte ein ähnliches Problem (wurde nachdem mir der CPU abgefackelt ist, nicht mehr erkannt.
Wurde durch diesen Vorfall in RAW umgewandelt und auf keinem Betriebssystem mehr brauchbar erkannt.
Habe dann einfach alle Partitionen gelöscht, schnell formatiert und konnte dann mit Recuva so ziemlich alles wieder herstellen. (waren weit über 200 GB an Daten die ich so retten konnte)

Edit zu oben:
ist die Platte größer als 2 Terabyte muss man sie in GPT Datenträger umwandeln.

http://knowledge.seagate.com/articles/en_US/FAQ/207837en?language=de-de

Also im Moment versuche ich die Sache, die Seagate mir empfohlen hat. Mit der Eingabeaufforderung die Festplatte löschen.
Allerdings tut sich da seit einigen Minuten nichts mehr und ich habe keine Ahnung, ob das so lange dauern muß, bzw. wie lange das überhaupt dauert. In der Datenträgerverwaltung heißt es allerdings, dass die Festplatte gerade bereinigt wird, deswegen hoffe ich mal, dass noch alles OK ist.

Die Festplatte hat 3TB. Welches Format die aktuell hat kann ich nicht sagen, weil ich ja überhaupt nicht drauf zugreifen kann. Wie gesagt es ist alles ausgegraut, lediglich auf „Eigenschaften“ kann ich gehen und da steht, das alles Einwandfrei funktioniert :smile:

Bei diesem „in RAW“ umgewandelt würde mich mal interessieren warum dies passiert?

Recuva ist mir auch bereits bekannt. Allerdings bin ich auch kürzlich auf das Programm „Testdisk“ aufmerksam geworden, welches wohl die Festplatte „richtig“ wieder herstellen kann. Mit allen Partition und Ordnern usw.
Das wäre mal nicht schlecht…

Die Umwandlung ist einfach „passiert“
Insgesamt waren 2 Festplatten und 1 Stick betroffen. Ich vermute, dass ein USB Anschluss auf einem Laptop defekt war und die Platten dann „geschossen“ hat. (Laptop ist zwischenzeitig Geschichte)
Die zweite Festplatte war dann eine Testplatte ohne wirklichen Wert, die ich dann mehrmals angeschlossen habe, weil mir das auch spanisch vorgekommen ist.
Und siehe da - nach mehrmaligen Anschließen und Abstecken - war die Platte auch auf einmal im RAW Format.

Hatte ähnliches schon mal mit der Festplatte eines Bekannten, war ein 4TB Festplatte und die war unter Windows 7 komplett unbrauchbar.
Die Platte (ursprünglich eine externe Festplatte) war ebenfalls RAW Format und hatte auf einmal dubioser Weise 4 Partitionen obwohl sie vorher als einziges GPT Laufwerk eingebunden wurden. Auf ggst. Platte war der Kontroller des Gehäuses geschossen. Also hab ich das Teil ausgebaut und mit Lesegerät an den PC des Bekannten angeschlossen (Win7) Da ging schon mal überhaupt nichts, wie bei dir. Dann mitgenommen und bei mir zu Hause mit Win10 war das Löschen und zurücksetzen kein Problem. Datenrettung hab ich dann mit XWays durchgeführt auf das ich beruflich Zugriff habe. Allerdings ist ggst. Programm für Privat nicht leistbar :slight_smile: bzw rechnet es sich nicht. Also wenn du Win7 als Betriebssystem hast könnte das - in Zusammenspiel mit der Platte - die Ursache sein, warum nichts reagiert.

Also sowas hatte ich ja auch noch nicht gehabt.
Zunächst mal, habe ich Windows 10 64Bit (und zwar mittlerweile ein „sauberes“, also kein Upgrade von Windows 7 mehr). Aber was hat es mit diesem RAW Format auf sich. Ich kenne das nur bei meiner DSLR, also als Bilddatei ^^

Mir entzieht sich ein wenig der Sinn und Zweck, warum Windows einfach ein anderes Format nimmt, womit es am Ende gar nichts anfangen kann…

Den „Clear All“ Befehl von Diskpart habe ich gestern erstmal abgebrochen, nachdem ich so viel schlechtes drüber gehört habe. (Nur „clear“ hätte wohl auch schon gereicht). In der Datenträgerverwaltung taucht die Platte jetzt auch wieder normal auf und hätte formatiert/partioniert werden können.

Nun muß ich nur noch überlegen, ob ich die eigentliche defekte Platte damit auch irgendwie wieder zum laufen bekomme.

Das Linux-Betriebssystem vom USB-Stick hat irgendwie nicht geklappt. Ich bekomme da eine Fehlermeldung, dass irgendwelche Konfigurationsdateien fehlen. Damit kann ich dann nix anfangen. Keine Ahnung, warum so viele Leute auf Linux schwören :smile:

Sorry hat etwas gedauert. RAW ist eigentlich kein Format. Bedeutet soviel, wie der Name hergibt: Roh…
Hat nicht mit dem Fotoformat zu tun.
Laienhaft: Der Master Boot Record ist zerschossen und die Platte weiß von sich selber gar nix mehr.
Somit muss man ihr diesen Eintrag wieder verpassen, damit sie wieder erkannt wird. (war jetzt wirklich ziemlich laienhaft)

Danke für die Info.
Im Moment liegt die Platte „auf Eis“, bis ich mir überlegt habe, ob und wie ich dran komme. Ich denke mal, wenn die Platte schon beim Hochfahren nicht erkannt wird, dann wird sie wohl auch nicht von Linux erkannt und wenn ich mich damit sowieso nicht auskenne, kann ich da wohl auch keiner Wunderheilmittel erwarten. Ich halte jetzt mal die Augen offen, ob ich vielleicht einen Controller für die Platte finde. Die werden relativ häufig angeboten, allerdings habe ich „meine“ Version noch nicht gefunden.
Wie gesagt. Anhören tut die sich eigentlich ganz normal. Da habe ich schon ganz andere defekte Platten gehabt, wo man wirklich hörte, dass was im argen ist :smile:

Versuche diese Festplatte zuerst einmal an einem USB Adapter und schaue mit mini partition tool nach ob die Platte noch erkannt wird. Bei mini partition tool gibt es auch ein Programm was verlorenenPartitionen wiederherstellen kann.

Das was Dir Segate da erzählt hat ist von mir aus gesehen Unfug.

Mit Linux kannst Du fast nichts erreichen.

Und höre bitte auf herumzuspielen… das ist gefährlich für Deine Daten, wenn die noch vorhanden sind.

Notfalls kannst Du mir die Platte auch schicken … dann schaue ich nach ob ich sie wieder zum Laufen bekomme…

Hallo Taki,
In der Partitionstabelle im MBR ist neben der Unterteilung der Platte auch noch das verwendete Dateiformat angegeben. Steht hier ein für Windows unbekanntes Format, wird RAW angegeben. Man kann zwar auf jeden Sektor zugreifen, weiss aber nicht wie sie zusammengehören.

Das mit dem Tauschen der Elektronik, ist so eine Jain-Geschichte.
Das Problem ist, dass heutige Festplatten Reserve-Spuren enthalten. Wenn das Laufwerk einen angeschlagenen Sektor erkennt, wird dessen Spur durch eine Reserve-Spur ersetzt und die alten Daten in die neue Spur kopiert. Die Liste mit den ersetzten Spuren befindet sich auf der Elektronik,
Grundsätzlich sind aber schon ein paar Spuren defekt bzw. ersetzt wenn die Festplatte das Werk verlässt,

Mit etwas Glück kannst du dann die meisten Daten lesen, wenn der MBR oder der erste Track des Dateiverzeichnisses verschoben sind ist gar nichts lesbar.

Manche Laufwerke legen die Firmware auf unsichtbaren Spuren auf der Platte ab, Ist da etwas schief gegangen, bekommt auch eine neue Leiterplatte keine funktionierende Firmware geladen.

MfG Peter(TOO)