Festplatte: Steuerplatine tauschen möglich?

Computer: Hardware Speichermedien
#1

Moin,

meine P-ATA Festplatte (WD1600JB-00GVCO) erzeugte beim letzten mal booten erst noch ein paar Fehlermeldungen, nach einen Neustart kommt nun gar keinen Ton mehr aus ihr.
Es gab vorher keinen lauten Lagergeräusche und auch kein Scratchen der Köpfe.
Tja, wie kann ich nun auf die Daten zugreifen um diese zu kopieren?

Hat hier schon mal jemand die Steuerplatine getauscht? Ist das überhaupt sinnvoll und reicht dafür eine funktionierende Festplatte mit der o.g. vollständigen Bezeichnung? Oder muss die Platine gar die selbe Revision haben?

Wäre es auch prinzipiell möglich die Platten selbst in ein anderes Gehäuse der selben Serie umzusetzen? Klar würde der Staub einen baldigen Tod hervorrufen, aber geht das nicht für eine einmalige Kopie?

Vielen Dank und Grüße,
J~

#2

Moin,

Hat hier schon mal jemand die Steuerplatine getauscht? Ist das
überhaupt sinnvoll und reicht dafür eine funktionierende
Festplatte mit der o.g. vollständigen Bezeichnung? Oder muss
die Platine gar die selbe Revision haben?

ja ich habe das schon mal gemacht vor langer Zeit bei einer alten 10 GB - Platte von WD (WD102AA). Diese Baureihe ist damals reihenweise wegen eines Bauteilproblems auf der Platine gestorben. Die Ursache war daher recht sicher und ich hatte auch Erfolg mit der Tausch-Aktion.

Für den Tausch reicht - gerade bei Western Digital - keine Platine von einer namensgleichen Platte. WD optimiert/ ändert Bauteile gern innerhalb derselben Baureihe ohne das Namensschema zu ändern. Du solltest darauf achten, dass die Seriennummer der Austauschplatte möglichst nahe an der Seriennummer der defekten Platte liegt. Je besser diese übereinstimmen, esto größer ist deine Erfolgsaussicht.

Wäre es auch prinzipiell möglich die Platten selbst in ein
anderes Gehäuse der selben Serie umzusetzen? Klar würde der
Staub einen baldigen Tod hervorrufen, aber geht das nicht für
eine einmalige Kopie?

Nein. Ein Platinentausch ist nach meiner Ansicht deine einzige Option als Laie.

Gruß, Jesse

#3

Moin und Danke erstmal für deine hilfreichen Einschätzungen!

Inzwischen habe ich die Platine entfernt und bin mir recht sicher, das hier ein elektronisches Problem vorliegt.
Hier ein Bild: http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=d2c9df-132…

Erstmal werde ich eine Reparatur versuchen, siehe auch meine Frage im Elektronik-Brett:
http://www.wer-weiss-was.de/article/6726924

Diese Baureihe ist
damals reihenweise wegen eines Bauteilproblems auf der Platine
gestorben.

Nicht zufällig der STPA? :wink:

Für den Tausch reicht - gerade bei Western Digital - keine
Platine von einer namensgleichen Platte. WD optimiert/ ändert
Bauteile gern innerhalb derselben Baureihe ohne das
Namensschema zu ändern. Du solltest darauf achten, dass die
Seriennummer der Austauschplatte möglichst nahe an der
Seriennummer der defekten Platte liegt. Je besser diese
übereinstimmen, esto größer ist deine Erfolgsaussicht.

Das klingt nicht sehr viel versprechend… :frowning:
Inzwischen habe ich diverse bzw einen Verkäufer von Platinen ausfindig gemacht. Dieser schreibt, man müsse ggf. den ROM wechseln falls sie nicht funktionieren sollte. Klingt das deiner Meinung nach schlüssig?
Links dazu:
http://www.ebay.de/itm/PCB-for-Western-Digital-WD160…
http://de.ioffer.com/i/pcb-for-western-digital-wd160…

Falls die Reparatur nicht funktionieren sollte, würde ich gerne so ein Board kaufen.

Wäre es auch prinzipiell möglich die Platten selbst in ein
anderes Gehäuse der selben Serie umzusetzen? Klar würde der
Staub einen baldigen Tod hervorrufen, aber geht das nicht für
eine einmalige Kopie?

Nein. Ein Platinentausch ist nach meiner Ansicht deine einzige
Option als Laie.

OK, das hat sich eh erledigt. Aber warum meinst du würde das nicht gehen? Alte Festplatte habe ich schon öfters mal aufgeschraubt und angeschlossen.

Viele Grüße,
J~

#4

Hallo,

Nicht zufällig der STPA? :wink:

ist schon möglich, dass auch damals ein Defekt im Spannungswandler die Platten gekillt hat, ich bin kein Elektroniker und hab im Detail nicht viel Ahnung davon. Aber visuell schienen mit die Platinen meiner 2 gestorbenen WD102AA damals unauffällig, während deine ja sichtlich cross durchgebraten ist. :frowning:

Das klingt nicht sehr viel versprechend… :frowning:
Inzwischen habe ich diverse bzw einen Verkäufer von Platinen
ausfindig gemacht. Dieser schreibt, man müsse ggf. den ROM
wechseln falls sie nicht funktionieren sollte. Klingt das
deiner Meinung nach schlüssig?

Ja klingt für mich schon schlüssig, dass die korrekte Firmware auf der Platte sein sollte, da diverse Bauteile auch innerhalb einer HDD-Serie mit gleicher Modellbezeichnung oftmals gewechselt werden und ein korrekter Betrieb natürlich nur mit der korrekten Firmware möglich ist. Deshalb hat uns wahrscheinlich auch damals bei unserem Platinentausch-Experiment der befragte Experte dazu geraten, die Austauschplatine von einer Platte mit möglichst identischer Seriennummer (= gleiche FAB und Produktionsdatum = identische Bauteile) zu beschaffen. Das ging dann durch die Baugleichheit auch ohne Umlöten des ROM-Chips (zum Glück, über derartige Fertigkeiten verfüge ich nicht).

OK, das hat sich eh erledigt. Aber warum meinst du würde das
nicht gehen? Alte Festplatte habe ich schon öfters mal
aufgeschraubt und angeschlossen.

Ich habe diesbezüglich keine persönlichen Erfahrungen sondern kann dazu nur das mündlich überlieferte Wissen eines Datenrettungsexperten weitertragen. :smile: Danach beträgt der Abstand des Schreib-/Lesekopfes vom Platter im Betrieb einer Festplatte wenige Nanometer (= Millionstel Millimeter). Ein Staubkorn ist mindestens Faktor 1000 größer. Wenn der Kopf da drüber stolpert, ist eine sehr harte Kollision mit der Datenträgeroberfläche zu erwarten, was der Magnetschicht und den darin gespeicherten Daten sicher schlecht bekommt. Also ein paar Staubkörner und das war es für die Daten, daher werden Festplatten ausschließlich im Reinraum aufgemacht.

Gruß, Jesse

#5

Moin und danke für deine hilfreichen Einschätzungen!

Platinentausch-Experiment der befragte Experte dazu geraten,
die Austauschplatine von einer Platte mit möglichst
identischer Seriennummer (= gleiche FAB und Produktionsdatum =
identische Bauteile) zu beschaffen.

leider ist das Angebot an gebrauchten Festplatten dieses Modells offenbar nicht sehr groß. Auf die Seriennummer werde ich wohl nicht achten können, so ich überhaupt noch eine bekomme.
Evtl kaufe ich mir diese polnische Platine, mal sehen ob das die Sache Wert ist.

Danach beträgt der
Abstand des Schreib-/Lesekopfes vom Platter im Betrieb einer
Festplatte wenige Nanometer (= Millionstel Millimeter).

Ich weiß, allerdings wäre es ein einmaliger Versuche, kein Dauerbetrieb. Außerdem: kaputt ist eh kaputt :smile:

VG
J~