Fettlösliches, brennbares Biozid als Benzinzusatz?

Hallo Gemeinde,

ich habe im Internet Produkte gefunden, die Krfatstoffe (Diesel / Benzin) vor bakteriellem Befall schützen sollen.
(Anwendung: Fahrzeuge mit langem Zwischenstandzeiten: Yachten, Motorräder, etc.)

Zuerst dachte ich, diese Produkte wären in dieselbe Kategorie wie die „Wasserenthärtung durch Magnet“ einzuordnen, aber bei weiterer Recherche stellte sich heraus, daß es tatsächlich Schlauchpilze und Bakterien gibt, die - soweit etwas Wasser im Sprit ist - dort leben und gedeihen und  …  den guten Saft über die Zeit verderben.

Wer es nicht glaubt: http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselpest

Dann gibt es auch Mittelchen dagegen, die allerdings astronomisch teuer sind.
Am besten gefällt mir noch „Bactofin“.

Was mich aber am meisten interessiert:

Gibt es ein Biozid, daß zum Einsatz im Benzin geeignet wäre?

Es müsste in Benzin / Alkohol löslich sein, darf nicht zu umweltgefährlich sein und sollte auch gut verbrennen.
Hat jemand einen Vorschlag?

Gruß
Leo

Hi Leo,

Hat jemand einen Vorschlag?

ja, aus der Praxis geboren.

Wenn du vorher wüsstest, wann dein Moppett oder dein Trecker für Jahre stillsteht, dann würdest du es/ihn leer fahren, die Reste entsorgen und evtll. die Schwimmerkammer auskippen. Mit Diesel kenne ich mich nicht so aus.

Und wenn so ein Teil wirklich nach Jahren wieder in Betrieb geht, sind Schmodder, Schleim und ähnliches - aus persönlicher Erfahrung - kein großes Problem. Eher der Rost im Tank, der die Schwimmernadel blockiert.

Wenn du ein Hellseher bist, der vorher weiß, ab wann und wie lange der Stillstand dauert, dann rechne einfach die halbe Stunde Arbeit gegen die eingesparten Steuern und Versichungsbeiträge. Und die chemische Vorsorge.

Gruß, Zoelomat

Hallo,

Am besten gefällt mir noch „Bactofin“.

Was mich aber am meisten interessiert:

Gibt es ein Biozid, daß zum Einsatz im Benzin geeignet wäre?

Zu „Bactofin“ gibt es ein Sicherheitsdatenblattaus dem hervorgeht, dass darin 3,3’-Methylenbis[5-methyloxazolidin] enthalten ist. Das dürfte der Wirkstoff sein der bakterielles Wachstum verhindert. Es wirkt wohl über eine Formaldehyd- Abspaltung.

mfg

Peter

Danke,

dafür einen Stern!

auf die Idee mit dem Sicherheitsdatenblatt hätte ich auch kommen können, wobei ich dort das Biozid nicht hätte identifizieren können.

Hier ist das Sicherheitsdatenblatt des schwedischen Konkurrenzproduktes:

http://www.triboron.de/images/Kraftstoffzusatz.pdf

Kannst Du mir da auch sagen oder einen Verdacht äussern, welches der Inhaltsstoffe hier das Biozid ist?

Gruß
Leo

Moin,

das ist mit Sicherheit die ökologischte Variante.
Allerdings sollte man auch im beachten, daß bei „Trockenlegung“ evtl. die Gummiteile (Dichtungen Schläuche etc.) leiden.

Gruß
Leo

Allerdings sollte man auch im beachten, daß bei
„Trockenlegung“ evtl. die Gummiteile (Dichtungen Schläuche
etc.) leiden.

Und du meinst, der Sauerstoff ließe sich durch Sprit, egal mit Zusatz oder ohne, abhalten? Oder das Entfleuchen der Weichmacher? Wenn das Gummi spröde wird, hilft halt neues.

Borsäure
Hallo,

http://www.triboron.de/images/Kraftstoffzusatz.pdf

Kannst Du mir da auch sagen oder einen Verdacht äussern,
welches der Inhaltsstoffe hier das Biozid ist?

Gruß
Leo

tri bor on

mfg

Peter

Hallo,
warum willst du das teure Zusatzmittel kaufen?
Nimmst du auch Antibiotika zur Vorsorge?
Hier geht es in erster Linie um Fahrzeuge wie Oldtimer oder wenig genutzte Geräte die Jahre rumstehen und Feuchtigkeit ziehen. Ich habe in meiner Karriere noch keinen gehabt, der das hatte. Ich würde mich behaupten trauen, dass wenn das Fahrzeug richtig gepflegt und gelagert wird es nicht so schnell zu einer Infektion kommt, auch nicht wenn es mal ein halbes Jahr über Winter in der Garage steht. Lass dich nicht durch Firmenverkaufsflyer verunsichern. Es gibt nur zwei Möglichkeiten für den Winter: Entweder den Tank ganz voll oder ganz leer machen.
Gruß

Florian

Moin,

Die Sache mit ganz voll (verhältnismässig wenig Oberfläche zur Verdunstung) oder ganz leer (starten mit frischem Sprit) ist gut. Funktioniert weitgehend, wenn man die Vergaser auch trockenlegt. (Ich rede hier immer von Motorrädern).
Oft ist nach einer solchen längeren Trockenlegung aber eine Überholung der Vergaser wegen Problemen mit den Dichtungen fällig. (Warum auch immer, die alten Gummidichtungen bleiben gerne feucht…)
Volelr Tank wird mit Sicherheit den Sprit ein paar Monate erhalten, wenn er sauber ist. (Kein Wasser)

Naja, ich befasse mich halt viel mit alten Motorrädern.
Oldtimer dem Alter nach, aber noch in voller alltäglicher Benutzung.
In meinem mopedfahrenden Freundes- und Bekanntenkreis fahren halt mal so 90% der Leute (und das ist schon so ein Durtzend) Mopeds die vor 1983 konstruiert wurden.
Oft optisch ungepflegt aber technisch tip-top-gewartet.

Die Mopeds parken und überwintern teilweise in kalten, feuchten (aber gut gelüfteten) Schuppen unter Abdächern etc…

Wir haben nur durchweg die Erfahrung gemacht, daß der Zusatz von diesen kleinen, superteuren, voodoomäßig fähigen, unglaubwürdig beworbenen Vergaserreinigern etc. dazu führt, daß die Mopeds am Ende der Winterpause (so etwa Dezember bis März) soweit man das Zeug vor dem Abstellen in den Tank gekippt und damit die letzten km gefahren ist, einfach problemlos anspringen.
Bei den Kollegen, die ohne das Zeug abgestellt werden beginnt meist der Zauber mit Vergaser ablassen, Startpiolt verwenden etc.
Bei den alten Tanks etc. werden die Vergaser auch alle paar Jahre (so 2-4) mal rausgenommen durchgesehen und gereinigt. Die Mopeds, bei denen wir im Winter mit Zusatz abstellen haben blanke Vergaser, die anderen hier und da Verharzungen, gelbliche Ablagerungen etc.
Wenn man diese Ablagerungen beseitigt, dann lassen sich in der Regel die Vergaser auch wieder problemloser syncen und abstimmen. Hier reichen oft ja kleineset Querschnittsverändeurngen um die Eigenschaften eines Lastbereichs auf dem Vergaser zu verändern.

Ob das jetzt ausschliesslich auf einen bakteriellen Befall zurückgeht oder an etwas anderem in dem Zusatzmittel liegt muss man dann herausfinden.
Da das Zeug aber ganz gut verdünnt wird (Louis-Spritzusatz: 200ml auf 20ltr, also 1:100, Bactofin 1:1000) gehe ich nicht davon aus, daß die physikalische Eigenschaften der Verdunstungsneigung der leichtflüchtigen Betsandteile wesentlich verändert werden kann.

Damit bleibt dann nur noch der mysteriöse „bakterielle Befall“.
Also ausprobieren.

Auf die Frage ob:
"Nimmst du auch Antibiotika zur Vorsorge? " würde ich also antworten, nö das ist keine Vorsorge, die Krankheit ist vermutlich da und wird akut, wenn nicht alle zwei Wochen ein Teil des Sprits ausgetauscht wird.

Also schauen wir mal, ich mache mir mal so ein paar Gedanken, werde vielleicht mal ein paar Tests aufsetzen und dann gucken wir mal, ob das nicht genauso effektiv auch billiger geht.

Gruß
Leo

Hallo!

Am besten gefällt mir noch „Bactofin“.

Das Zeug wird für 69 €/l als Tankrostschutz unters gläubige Volk gebracht. Für sowas Überschaubares wie ein Motorrad oder Auto braucht es kein Mensch. Beim Blechtank tankt man voll und gut ist’s. Beim Kunststofftank gibt es ohnehin kein Rostproblem.

Von Frostschutz abgesehen, würde ich die Finger von sämtlichen Mittelchen und Additiven lassen, die in den Betriebsflüssigkeiten eines Fahrzeugs irgendwas bewirken sollen. Statt für teuer Geld Überflüssiges zu kaufen, schaffe lieber anständiges Werkzeug an, sorge für brauchbare Unterlagen, z. B. Werkstatthandbücher. Haste mehr davon.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Das Zeug wird für 69 €/l als Tankrostschutz unters gläubige
Volk gebracht. Für sowas Überschaubares wie ein Motorrad oder
Auto braucht es kein Mensch. Beim Blechtank tankt man voll und
gut ist’s. Beim Kunststofftank gibt es ohnehin kein
Rostproblem.

Von Frostschutz abgesehen, würde ich die Finger von sämtlichen
Mittelchen und Additiven lassen, die in den
Betriebsflüssigkeiten eines Fahrzeugs irgendwas bewirken
sollen. Statt für teuer Geld Überflüssiges zu kaufen, schaffe
lieber anständiges Werkzeug an, sorge für brauchbare
Unterlagen, z. B. Werkstatthandbücher. Haste mehr davon.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
was das „Bactofin“ angeht, kann ich bei diesem keine „Rostschutz- Eigenschaft“ entdecken. Das Zeugs spaltet in Gegenwart von Wasser Formaldehyd ab und dieses macht Bakterien und Schleimpilzen den Garaus. Da dieses werbetechnisch hochstilisierte Phänomen „Dieselpest“ wohl tatsächlich möglich ist, vermute ich (wohlgemerkt vermute), dass die großen Mineralölkonzerne ohnehin so etwas wie „Bactofin“ als Additiv einsetzen (z.B. Shell-Holland). Das nennt sich dann etwa „Grotamar 71“ enthält aber den gleichen Wirkstoff. Kurz gesagt, so etwas bezahlt man möglicherweise eh schon an der Tanke mit und braucht es nicht nachträglich mit dem Motto „viel hilft viel“ hinzukaufen.

Die Begründung mit dem un ökonomischen Verhalten hattest du ja bereits geliefert.

Gruß

Peter