Feuchte Kalksandsteine auf Streifenfundament

Hallo Leute,
auf einem Streifenfundament aus armiertem Beton befindet sich eine etwa 80 cm hohe Kalksandsteinmauer mit Kalkmörtel in den Fugen, darüber - in Höhe des Erdniveaus - ist eine Sperrschicht aus Bitumenpappe angebracht. Das Kalksandstein-Mauerwerk unterhalb der Bitumenpappe befindet sich im Erdreich , in das Regenwasser eindringt; der Boden ist also immer ziemlich feucht.

Nun habe ich gelesen: feuchte Kalksandsteine zersetzen sich. Wieso?

Es ist geplant, die Wand mit Schlemme zu streichen, dann die Fugen zu füllen, dann eine Dickbeschichtung aus Bitumen anzubringen plus Noppenfolie davor. Drei Meter der Mauer sind probeweise schon mit Schlemme und Ausfugung behandelt.

Allerdings, das Streifenfundament unter der Kalksandsteinmauer soll nicht angerührt werden , weil es sein kann, dass dieses im feuchten Fließsand steht, dann würde die ganze Mauer instabil.

Die zweite Frage ist nun, ob so ein feuchtes Streifenfundament unter der Kalksandstein-Mauer diese Mauer von unten her weiter nachhaltig schädigen kann, auch wenn die Mauerseite nach außen hin gegen Feuchtigkeit durch Beschichtung geschützt wird?

Hallo !

KS ist auch gegen Feuchte sehr beständig,eben weil es kaum welche aufnimmt.
Das was Du möglicherweise aus der Presse entnommen hast,ist eine fehlerhafte Charge von KS-Steinen aus drei Werken,die den nötigen Branntkalk aus Kalk von Rauchgas-Entschwefelungsanlagen aus Kraftwerken verwendet hatte.
Da gibt es Probleme mit der Standfestigkeit der ganzen Gebäude,weil hier bei Feuchte der Stein zerfallen kann.
In der Presse wurde eine Zahl von ca. 75.000 Häusern genannt,vom Hersteller aber reduziert,weil die Steine nur aus 3 Werken stammten und regional (westl. NRW ?) vertrieben wurden.
Aktuell kein Problem mehr,weil dieser Kalk nicht mehr verwendet wird.

KS im Erdreich musste aber schon immer geschützt werden,oder hast Du mal einen KS-Keller gesehen,wo das Erdreich einfach so angefüllt wurde ?
Und warum fehlt denn die Dichtbahn unter der 1. Steinlage ?

Wenn man jetzt nachbessert,und die erdberührten Teile des KS abkapselt(Bitumenanstrich,Noppenbahn),dann sperrt man die von unten nachkommende Feuchte ein. Sie kann auch nicht mehr austrocknen.

Gut ist das nicht,aber es geht nur um eine Mauer.
M.E. nach passiert da auch in Jahrzehnten nichts.

MfG
duck313

KS ist gegen Feuchte sehr beständig, eben weil er kaum welche aufnimmt.

da stand: wenn KS dauerd der Nässe ausgesetzt ist, zersetzt er sich…
Hier zu lesen, 2. Absatz, ganz unten:
www.siller-bau.de/index.php?option=com_content&view=…

…eine fehlerhafte Charge von KS-Steinen…

Das betrifft mich nicht, da der KS vor 1980 vermauert wurde.
Ich kann manche Steine mit dem Messer/Spachtel gut einritzen.

Und warum fehlt denn die Dichtbahn unter der 1. Steinlage ?

Guter Hinweis, muss ich untersuchen, ob so eine Lage vorhanden ist, ich vermute/hoffe ja, denn Mörtel konnte ich NICHT darunter ausmachen.

Dann hätte ich noch Hoffnung, alles zu retten.

Gut ist das nicht, aber es geht nur um eine Mauer.

Leider nein, es geht um die Grundmauern eines Einfamilien-Hauses.
Nach innen hin ist nur Sand an der Mauer, dahin könnte die Wand austrocknen.

Gruß! Neuefrage

hier noch ein Bild, das Wasser stammt vom Abspritzen der Wand:

http://www.pic-upload.de/view-14758348/Bild2.jpg.html

Selbstantwort:
Habe Verbindung mit der Kalksansteinindustrie aufgenommen.
Ergebnis:
im 10 seitigen (6. Auflage 2011) PKA-Themenheft_16_SpezielleAnwendungen.pdf
von www.kalksandstein.de lese ich, das KS selbst ungeschützt im Erdreich mit wechselndem Grundwasser die Steindruckfestigkeit auch nach 20 Jahren nahezu unverändert ist.

da stand: wenn KS dauerd der Nässe ausgesetzt ist, zersetzt er
sich…
Hier zu lesen, 2. Absatz, ganz unten:
www.siller-bau.de/index.php?option=com_content&view=…

Siller-Bau ist inzwischen vom Kalksandstein eV aufgefordert worden diese falsche Aussage von seiner Homepage zu entfernen.