Feuchte Wand durch Baum direkt am Haus?

Guten Morgen.

[Vorab: wenns doch das falsche Brett ist, bitte verschieben, Danke.]

An unserem bald 50 Jahre alten Haus steht ganz dicht ein Baum. Kein Laubbaum, sondern so ein immergrünes Ding, sieht aus, als wäre es ein Teil einer Hecke in groß. Keine Ahnung, wie das heißt, jedenfalls ziemlich „puschelig“.

Der Baum muß schon länger da stehen, denn er ist schon über die Dachlinie hinaus gewachsen (wir haben das Haus erst letztes Jahr gekauft).

Als ich nun eine Gärtnerin engagiert habe, sagte die, der Baum müsse weg, da die Wand sonst feucht wird, wenn er so dicht daran steht (das Grünzeug liegt ganz leicht an der Wand an, es streift sie quasi).

Habt Ihr davon schon gehört? Der Baum paßt mir so gut ins Bild und bisher sind die Wände - soweit man das von außen und innen sieht - trocken. Muß ich wirklich Angst haben, daß es der Wand schadet, wenn der Baum stehen bleibt?
Wieviel „Luft“ sollte dazwischen sein? Ggf. lassen wir ihn nur erstmal stark zurückschneiden?!

Vielen Dank im Voraus für sachdienliche Hinweise.

Gruß,
m.

Auch Guten Morgen.

[Vorab: wenns doch das falsche Brett ist, bitte verschieben,
Danke.]

An unserem bald 50 Jahre alten Haus steht ganz dicht ein Baum.
Kein Laubbaum, sondern so ein immergrünes Ding, sieht aus, als
wäre es ein Teil einer Hecke in groß. Keine Ahnung, wie das
heißt, jedenfalls ziemlich „puschelig“.

also eine Konifere - ich vermute bei puschelig entweder Eibe oder Thuja.
Benutze bitte mit diesen beiden Stichworten Google Bildersuche; damit Du weißt, was Du hast.

Der Baum muß schon länger da stehen, denn er ist schon über
die Dachlinie hinaus gewachsen (wir haben das Haus erst
letztes Jahr gekauft).

Koniferen schaffen solche Höhen innerhalb von 10 Jahren, wenn der Boden okay ist.

Als ich nun eine Gärtnerin engagiert habe, sagte die, der Baum
müsse weg, da die Wand sonst feucht wird, wenn er so dicht
daran steht (das Grünzeug liegt ganz leicht an der Wand an, es
streift sie quasi).

so ein Baum wächst jedes Jahr mindestens einige Zentimeter in Höhe und Breite. Irgendwann streift das Grüne die Wand nicht nur. Irgendwann legen sich die Äste quer und das Grüne verschwindet, weil kein Licht mehr hin kommt.

Habt Ihr davon schon gehört? Der Baum paßt mir so gut ins Bild
und bisher sind die Wände - soweit man das von außen und innen
sieht - trocken. Muß ich wirklich Angst haben, daß es der Wand
schadet, wenn der Baum stehen bleibt?

Ja! Wenn der Baum der Wand quasi aufliegt, kann Regen nicht mehr so gut von der Wand abtrocknen.
Kommt es ganz dumm, krabbelt die ständige Feuchtigkeit durch die komplette Mauer und ihr habt sie als Schimmelfleck im Zimmer.

Wieviel „Luft“ sollte dazwischen sein? Ggf. lassen wir ihn nur
erstmal stark zurückschneiden?!

vom Zurückschneiden rate ich ab. Eine so alte Konifere kann man nicht mehr formen wie eine Hecke. Wenn es eine Thuja ist, hast Du nach dem nötigen starken Rückschnitt eine Ruine, die aussieht wie abgenagte Hühnerknochen. Eibe kann bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden, und treibt im Gegensatz zu so gut wie allen Nadelbäumen(Koniferen) tatsächlich wieder aus, sieht danach in der Wartezeit für Jahre sehr, sehr traurig aus.

Übrigens, wenn die Gärtnerin - die den Baum sicherlich erkannt hat - sofort von Fällen sprach, kannst Du davon ausgehen, dass Stutzen nicht möglich ist.

Möglich ist aber, einen neuen jungen Baum zu pflanzen. Erkundigt Euch bitte bei Eurer Gemeinde/Stadt, was die Baumschutzordnung vorsieht. In vielen Fällen ist eine Neuanpflanzung beim Herausnehmen eines alten Baumes sogar Pflicht.
Außerdem braucht man ebenfalls in vielen Fällen für solche Aktionen eine Genehmigung.
Ohne könnte es teuer werden.

viele Grüße
geli

Hallo Geli,

Danke für Deine Antwort.

Das mit den Genehmigungen habe ich nun heute früh auch schon öfter gelesen. Da muß ich dann definitiv noch vorab mit der Gärtnerin sprechen - sicherlich ist sie doch dafür zuständig, mich wenigstens darüber aufzuklären und das Ding nicht ohne Genehmigung zu fällen.
Schauen wir mal, was sie sagt.

Gruß,
m.

Hallo.
Wenn Dir der Baum gefällt und er hat keine Auswirkungen auf Feuchtigkeit im Haus, lass ihn stehen. Die Zweige, die an der Wand anliegen, schneide ab auf einen Abstand von ca. 20 cm, so dass Luftbewegung in dem Zwischenraum möglich ist. Das musst Du dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jährlich machen. Ist meiner Ansicht nach das kleinere Übel.
Gruss Peter

Hallo Peter,
das war ja auch mein erster Gedanke. Aber ich als Laie lasse mich gern eines besseren belehren - jedoch möglichst nicht durch eine nach Jahren feucht gewordene Wand :wink:
Ich spreche mit der „Fachfrau“(?) nochmal die genauen Möglichkeiten durch.
Wenn der Baum durch den Schnitt nicht mehr schön, sondern gerupft ausschaut, ist ja auch keinem geholfen…
Morgen weiß ich mehr.
Danke und Gruß,
m.

Hallo Geli,

Danke für Deine Antwort.

Das mit den Genehmigungen habe ich nun heute früh auch schon
öfter gelesen. Da muß ich dann definitiv noch vorab mit der
Gärtnerin sprechen - sicherlich ist sie doch dafür zuständig,
mich wenigstens darüber aufzuklären und das Ding nicht ohne
Genehmigung zu fällen.

warum sollte die für eine Rechtsauskunft zuständig sein? Da würde ich an Deiner Stelle doch lieber die Fachleute fragen: Juristen

Schauen wir mal, was sie sagt.

Du kannst der Gärtnerin vertrauen, was Gartenfragen angeht.

viele Grüße
Geli

Hallo

warum sollte die für eine Rechtsauskunft zuständig sein? Da
würde ich an Deiner Stelle doch lieber die Fachleute fragen:
Juristen

ich denke, dass der Verweis auf die Gärtnerin durchaus ok ist. Das „Baumrecht“ ist Kommunalrecht und da wird die Gärtnerin mit Kenntnis der örtlichen Baumsatzung mit Sicherheit besser Auskunft darüber geben können, als ein Jurist, der sich zunächst ersteinmal die richtigen lokalen Rechtsquellen raussuchen muss (und der vermutlich noch nicht einmal wissen wird, ob dieser oder jener Baum überhaupt von der Baumsatzung erfasst ist).

Um auf den UP zurückzukommen: Wenn der Baum einerseits gefällt, durch ihn aber die Gefahr einer feuchten Wand besteht, dann würde ich mal darüber nachdenken, ob man nicht eine flache Schutzwand vor das eigentliche Mauerwerk setzt (z.B. eine wetterfeste faserverstärkte Verbundplatte von 1 cm Stärke). Diese 5 cm vor dem Mauerwerk befestigt, hält die Äste des Baumes fern, erlaubt aber eine ungehinderte Luftzirkulation.

Gruss

Iru

Hallo,

warum sollte die für eine Rechtsauskunft zuständig sein? Da
würde ich an Deiner Stelle doch lieber die Fachleute fragen:
Juristen

Entweder man geht auf die Seite der Kommune und sucht dort unter dem Stichwort „Baumschutz“ , oder man ruft einfach dort beim Grünflächenamt an. Notfalls auch die Auskunft.
Gruß
Karl

Hallo,
auch ich bin ein Freund von Grün und Bäumen.
Aber … : Entferne den Baum, solange das noch mit halbwegs ertragbarem Aufwand möglich ist. Denn je länger du damit wartest, desto mehr wachsen mit dem Baum auch Aufwand und Kosten für die Entfernung von dem. Irgendwann muss das Ding - wegen der Nähe zum Haus - aus Sicherheitsgründen sowieso weg.
Und man will die Aktion ja nicht solange herauszögern, bis Kinder/Erben damit ihre Last haben.
Gruß
Karl

ich denke, dass der Verweis auf die Gärtnerin durchaus ok ist.
Das „Baumrecht“ ist Kommunalrecht und da wird die Gärtnerin
mit Kenntnis der örtlichen Baumsatzung mit Sicherheit besser
Auskunft darüber geben können, als ein Jurist, der sich
zunächst ersteinmal die richtigen lokalen Rechtsquellen
raussuchen muss (und der vermutlich noch nicht einmal wissen
wird, ob dieser oder jener Baum überhaupt von der Baumsatzung
erfasst ist).

Einen Juristen zu fragen, halte ich auch für übertrieben.
(Muß sich die Gärtnerin nicht vergewissern, daß es rechtens ist, was sie da tut?)

Diese 5 cm vor dem Mauerwerk befestigt, hält die Äste
des Baumes fern, erlaubt aber eine ungehinderte
Luftzirkulation.

…und sieht bescheiden aus. Dann lieber den Baum weg.

Danke Euch trotzdem.
m.

Ja, Karl, die Sorgen mache ich mir auch, daß es dann nur noch aufwendiger wird, wenn er irgendwann definitiv weg MUSS.
Wenn die Gärtnerin mir sagt, der Baum kann ohne Genehmigung weg, dann wird er wohl spätestens morgen Abend auch nicht mehr stehen.
In diesem Sinne: nostalgische Grüße :wink:
m.

Hallo Maboli,
noch 1 Aspekt: würdet ihr den Baum selber fällen oder verdient die Gärtnerin da was drann? Bei uns haben die sog. Gärtner möglichst viel gesägt, damit sie möglichst lange arbeiten und bezahlt kriegen - also ich bin 'n bißchen mißtrauischer geworden! Und ich glaub, der Wurzelraum kann eher zum Problem werden, wenn er die Außenmauern beschädigt(Nässe)! Aber sonst: lassin wachsen!
Grüße
LaWa