Feuchtemessung Wände + Decken mit Digis-Feuchtemessgerät. Ab Decken feuchter als Wänd. OK?

Hallo.
Ich habe mit einem Feuchtemeßgerät (Meßgerät mit Metallkugelkopf) welches per Digis mißt,
meine Wänd und Decken gemessen.
Bau ist ca. 2,5 Jahre Neu.
Die Anzeige in Digis bedeutet, dass z.b. bei einem Wert von 20 (von 100) die Betonstelle trocken ist.
Bei 20-50 normal und ab 50 als feucht gilt.

Nun habe ich festgestellt, dass alle Decken einen Wert von ca. 55-60 Digis haben, und die Wände
zwischen 20 und 35 Digis.

Die Wände (Poroton) wie Decken (Beton) sind ganz normal weiß verputzt.

Frage:
Ist es „normal“, dass Decken einen höheren Feuchtigkeitswert aufweise wie Wände?
Weil z.B. die Feuchtigkeit im Raum ja nach oben zu den Decken aufsteigen?

Ist der Wert von 55-60 (lt. Tabelle ja leicht im feuchten Bereich) noch „normal“ bzw. muß/sollte man hier etwas unternehmen?

Besten Dank

Die Anzeige des streng geheimen Messgerätes ist wohl eher nicht in ‚Digis‘, sondern in ‚Digits‘ - also ganz einfach ‚Zahlen‘. Und was du hier gemessen hast, ist vermutlich Unsinn, weil du nicht ins Handbuch geschaut und die falschen Einstellungen und/oder Tabellen verwendet hast.

Aber das weiß niemand, weil die Kristallkugeln grad Lieferprobleme haben.

Nein, was aufsteigt ist warme Luft (Thermik) die gebundene (Luft)feuchte mitnimmt. Und dann könnte sich solche Feuchte an kühlen Bauteilen niederschlagen und diese durchfeuchten. Dort würde man also höhere Feuchte messen.
Am ehesten tritt diese Kondensierung an Schwachstellen der Dämmung auf, auch an Wänden. Wenn du da nichts feststellen kannst, so ist es dort eben gut und gleichmäßig gedämmt. Keine kalten (kälteren) Stellen, Feuchte schlägt sich, wenn überhaupt, gleichmäßig nieder und wird immer wieder an die Raumluft abgegeben und weggelüftet.
Bei Schadstellen bleibt es dauerfeucht, es zieht mehr in Wand ein.
Das sieht ja nicht so aus, siehe Testwerte.
Übrigens, kritische Stellen sind immer Ecken (bodennah, deckennah, Außenecken)

Bei Decken müsste man wissen, ob das „nur“ eine abgehängte Decke ist und drüber wieder ein warmes Geschoss ist oder ob das schon das Dach wäre (also Kaltbereich).
Wohnst Du nicht in einem Dachgeschoss ?
dann hast Du unter der Kartonplattendecke die Dampfsperre/-bremse und die Dämmung.
Wäre die Sperre undicht (Kantenbereich, Stöße) dann kann sich dort eine Luftströmung ausbilden, es kommt unter den Platten zu Feuchteeintrag, Dämmung und Unterdecke werden feucht.

Man kann solche Luftströmungen aufspüren (lassen) mit einem Rauchtest (es zieht zum Leck hin) oder mit Strömungsmessern.

Nochmal zu den "Mess"werten, als Anhalts- oder Vergleichswert (zu den Wänden) kann man es sicher so nehmen, aber m.E. muss man die Werte immer interpretieren. Man kann nicht sagen, alles über X wäre feucht.

Diese Geräte (das mit Kugel wäre ja schon ein „besseres“, bzw. kann so eins sein, Bausachverständige nutzen sie auch) sind eher nicht für Laien gedacht.
Es fehlt der bauphysikalische Hintergrund um die Werte einzuordnen und zu sagen „so weit OK“ oder "hier stimmt etwas nicht, da müssen wir weiter nachforschen "

MfG
duck313

total quatsch!

danke für die info.
hat mir soweit geholfen.
ich lasse dann mal checken, wie der Aufbau (dämmung etc.) der Decken ist.

hi,

eigentlich nicht.

Eine Betondecke hat eine viel höhere Dichte als ein Ziegel mit Putz.

Daher sind auch die Digits niedriger.
Das Messgerät zeigt keine Feuchte direkt an. Der Wert muss immer in Bezug auf das Bauteil betrachtet werden.

eine entsprechende Tabelle sollte dem Gerät beiliegen.

Richtig sinnvoll sind diese Geräte nur um bei einem Bauteil - etwa einer Wand - eine feuchte Stelle zu orten und mit einer andere Stelle der gleichen Wand zu vergleichen.

Der direkte Vergleich Beton zu Ziegel funktioniert hier nicht.

zeig mal die Tabelle, bzw. benenne das Gerät.
Die Tabellen sind üblich deutlich umfangreicher als ein bloßes ‚feucht‘ und ‚trocken‘
Üblich gehen die Digits auch über 100, das irritiert mich noch etwas.

grüße
lipi

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hi,

er hat recht.
Wenn du das Gerät beim Namen nennst, könnte man nachsehen und dir den Fehler aufzeigen (was ich vermute) oder dir doch recht geben (was ich nicht vermute).

Die Geräte, welche direkt die Feuchtigkeit ausgeben (in CM%), habe eine Möglichkeit das Material vorab auszuwählen.
Die kosten dann aber um die 500€.

grüße
lipi

Ah. Ein Experte.

Warum fragst du eigentlich, wenn du alles schon weißt?

Btw., ich befasse mich seit ungefähr 30 Jahren mit Sensoren. Was ist deine Entschuldigung?

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Tach.
Leider sagst du nicht, wie das Gerät heißt.

Aber eins fällt mir auf:

Du misst einmal den Werkstoff Beton mit Putzschicht, danach dann Poroton mit Putzschicht.

Prinzipiell sind die Messergebnisse eines solchen Prüfgeräts (es ist kein Messgerät im eigentlichen Sinn) nur zur orientierenden Feuchtemessung tauglich.
Die Höhe des Messwerts ergibt sich aus der ermittelten dielektrischen Konstante des Messguts, eine weitere wichtige Einflussgröße auf den Messwert ist zudem die Rohdichte dess Messguts.

Und da hast du zwei VÖLLIG verschiedene Baustoffe!
Je höher die Rohdichte des Baustoffs ist, desto höher ist das Messergebnis.

Beton hat eine viel höhere Dichte als Poroton.

Du kannst niemals die Displayanzeigen von Baustoff A mit Baustoff B vergleichen.

Diese Prüfgeräte erlauben nur eine grobe Abschätzung. Erwarte bei der Betondecke selbst im völlig abgetrocknetem Zustand immer ein höheres Ergebnis als bei einer völlig trockenen Wand. Das muss so, messbedingt.

Zudem steigt der Messwert sprunghaft an, wenn im Bereich des Messung Metall vorhanden ist. Man würde hoffen, in deiner Betondecke sei davon hinreichend viel enthalten.

Neben der eingangs benannten „orientierenden, groben Abschätzung“ von Feuchteverhältnissen haben diese Messgeräte noch den Sinn, einen Feuchte-Scan bei einem Bauteil durchzuführen. Dazu kann man bei dauerhaft aktiver Messung über (ein- und dasselbe) Bauteil fahren. Kommt es dann zu relevanten Änderungen der Anzeige, so kann man davon ausgehen:

  • dass sich die Materialzusammensetzung verändert
  • dass sich Metallteile, etwa Armierungen, nähern
  • dass der Feuchtigkeitsgehalt erhöht.

Eigentlich sollte sowas in der Anleitung eines solchen Schätzgerätes erwähnt sein - bei dir nicht?