Feuchtraumlampe und Erdung

Hi,

vorab will ich erwähnen dass ich Elektrolaie bin.

Heute habe ich mir die Installationsanweisungen für eine
Feuchtraumdeckenleuchte durchgelesen in der unter anderem sinngemäß
stand:

„die Lampe ist dopelt isoliert, auf keinen Fall die Lampe an das
Erdungskabel anschließen“

Es war auch gar kein Anschluß (weder Schraube noch Klemme) für das
Erdungskabel vorhanden, sondern nur für Null- und Lastleiter.

Weiß jemand was so schlimm sein soll ein Erdungskabel an solch eine
Lampe anzuschließen? Ich als Laie würde sagen dass es die Sicherheit
nur erhöht, weil wenn der Lastleiter, aus welchem Grund auch immer,
Kontakt zur Metall der Lampe hat und ich die Lampe anfasse und
geerdet bin und der Strom keine andere Leitung mit niedrigerem
Widerstand zur Verfügung hat fließt ja der ganze Strom über mich.
Gerade das will man ja durch die Erdung vermeiden. Warum das bei
einer Feuchtraumlampe anderst sein soll leuchtet mir nicht ein.

Mir leuchtet eh nicht ein was der Sicherheitsvorteil einer
Feuchtraumlampe sein soll. Wenn hierzu jemand was sagen kann wäre das
auch echt hilfreich.

Für Antworten danke ich im Voraus.

Mit freunlichen Grüßen

Max

also eins kann ich dir mit sicherheit sagen: feuchtraumlampen sind schutzisoliert, die brauchen keinen pe da kann nichts passieren…
aber warum man keinen schutzleiter anschliessen soll könnte ich mir höchstens vorstellen: wenn du irgendwannmal irgendwo in deiner anlage erdschluss hast (L1 zu PE) und strom fliesst über erde könnte ich mir vorstellen dass er dann zu deiner feuchtraumlampe geht und wenn die geerdet ist und es ist im raum nass, hast du halt eine gefahr… weil feuchtigkeit überträgt strom…
aber würd mich auch interesieren…

Weiß jemand was so schlimm sein soll ein Erdungskabel an solch
eine
Lampe anzuschließen? Ich als Laie würde sagen dass es die
Sicherheit
nur erhöht, weil wenn der Lastleiter, aus welchem Grund auch
immer,
Kontakt zur Metall der Lampe hat und ich die Lampe anfasse und
geerdet bin und der Strom keine andere Leitung mit niedrigerem
Widerstand zur Verfügung hat fließt ja der ganze Strom über
mich.
Gerade das will man ja durch die Erdung vermeiden.

Hallo,

der Schutzleiter ist keineswegs immer „freundlich“: wenn du in einem Raum 2 Steckdosen mit Geräten dran hast, aber die Verbindung der Steckdosen-Schutzleiter ist nicht weitergeführt zur Verteilung (ist nicht so unwahrscheinlich - z.B. altes Haus und jemand hat das Zimmer neu verdrahtet), dann bringt dich gerade der Schutzleiter um; tritt nämich in einem der Geräte ein Kurzschluss zum Gehäuse auf, so sorgt der Schutzleiter dafür, dass an allen Geräten im Raum 220 V am Gehäuse anliegen! Es gibt Fachleute, die glauben, dass Schutzleitersysteme ebenso viele Menschen umbringen wie sie retten.

Deine Leuchte ist doppelt isoliert, du kannst also kein Metallteil berühren. Das ist eine bessere Schutzmassnahme als ein Schutzleiteranschluss, und wenn ein Gerät schon besser geschützt ist, dann darf kein Schutzleiter verwendet werden, weil er wie oben beschrieben auch Risiken hat.

Gruss Reinhard

also eins kann ich dir mit sicherheit sagen: feuchtraumlampen
sind schutzisoliert, die brauchen keinen pe da kann nichts
passieren…

Feuchtraumleuchten gibt es in SK1, SK2 und SK3.

aber warum man keinen schutzleiter anschliessen soll könnte
ich mir höchstens vorstellen: wenn du irgendwannmal irgendwo
in deiner anlage erdschluss hast (L1 zu PE) und strom fliesst
über erde könnte ich mir vorstellen dass er dann zu deiner
feuchtraumlampe geht und wenn die geerdet ist und es ist im
raum nass, hast du halt eine gefahr… weil feuchtigkeit
überträgt strom…

Dies gilt, wenn der PE unterbrochen ist (sonst hast Du kein gefährliches Potenzial auf dem PE), wenn er an irgendein Metallteil der Leuchte angeschlossen wurde (obwohl da gar keine Klemme dran ist), wenn trotz SK2 dieses Metallteil berührbar ist (wohlgemerkt, trotz doppelter/verstärkter Isolierung) oder die Leuchte trotz passender Schutzart innen feucht ist.

@Paul:
Was für eine Ausbildung hast Du eigentlich?

Heute habe ich mir die Installationsanweisungen für eine
Feuchtraumdeckenleuchte durchgelesen in der unter anderem
sinngemäß
stand:

„die Lampe ist dopelt isoliert, auf keinen Fall die Lampe an
das
Erdungskabel anschließen“

Es war auch gar kein Anschluß (weder Schraube noch Klemme) für
das
Erdungskabel vorhanden, sondern nur für Null- und Lastleiter.

Nenn es Neutral- und Außenleiter, dann bist du ein bisschen weniger Laie :wink:

Weiß jemand was so schlimm sein soll ein Erdungskabel an solch
eine
Lampe anzuschließen?

Schlimm wäre es, wenn der Schutzleiter an eine Klemme angeschlossen würde. Der Hinweis soll wohl sagen: Schließe niemals den PE an die N oder L Klemme an!
Wenn die Leuchte im Inneren leitfähige Teile hat, dann könnte man den PE dort anschließen. Du würdest sie damit von SK2 auf SK1 umbauen. Somit wärst du „Hersteller“ mit allen damit verbundenen Pflichten und Anforderungen.

Ich als Laie würde sagen dass es die
Sicherheit
nur erhöht, weil wenn der Lastleiter, aus welchem Grund auch
immer,
Kontakt zur Metall der Lampe hat und ich die Lampe anfasse und
geerdet bin und der Strom keine andere Leitung mit niedrigerem
Widerstand zur Verfügung hat fließt ja der ganze Strom über
mich.

Wenn der Außenleiter zu einem leitfähigen Teil der Leuchte Berührung hat, so garantiert die Schutzklasse II immer noch Sicherheit.
Wenn Du allerdings die Leuchte öffnest (unter Spannung, PFUI) und dann das leitfähige Teil berührst, dann haut es Dich tatsächlich um.

Gerade das will man ja durch die Erdung vermeiden. Warum das
bei
einer Feuchtraumlampe anderst sein soll leuchtet mir nicht
ein.

Es gibt auch Feuchtraumleuchten der anderen Schutzklassen.
Und, nebenbei: Alle drei Schutzklassen sind gleichwertig, sie bieten immer doppelten Schutz gegen gefährlich Berührungsspannungen.
(Für bestimmte Bereiche ist allerdings SK3 vorgeschrieben, Kinderspielzeug z.B.)
Sei es nun durch doppelte Isolierung, durch einfache Isolierung i.V. mit Schutzleiter oder durch Schutzkleinspannung. (Ein Schutzkleinspannungs-Netzteil ist kein einfacher Trafo)

Übrigens: Kennt ihr die vier Anforderungsklassen für elektrische Betreibsmittel gegen _m_echanische _B_eschädigung? Nein. Hier:

MB1: Verwendung in Wohnungen, Haushalten, Büros

MB2: Verwendung in Industrieanlagen und auf Baustellen.

MB3: Verwendung bei Streitkräften, bei Vandalismusgefahr, in Bergwerken und in der Schweerindustrie mit erhöhter Gefahr durch Explosion, Steinschlag, Erdbeben oder Vulkanausbruch

MB4: Verwenung in Kindergärten

@Paul:
Was für eine Ausbildung hast Du eigentlich?

ist ja kein Geheimnis: ich mache Ausbildung (nach meinem Fachabitur) als Elektroniker Energie und Gebäudetechnik…

und warum soll man jetzt den pe auf keinen fall anschliessen?

ist ja kein Geheimnis: ich mache Ausbildung (nach meinem
Fachabitur) als Elektroniker Energie und Gebäudetechnik…

und warum soll man jetzt den pe auf keinen fall anschliessen?

Weils da keine Klemme für gibt :wink:

Nee, im Ernst, ich hab’s oben schon geschrieben.

off Topic
Hallo,

MB3: Verwendung bei Streitkräften, bei Vandalismusgefahr, in
Bergwerken und in der Schweerindustrie mit erhöhter Gefahr
durch Explosion, Steinschlag, Erdbeben oder Vulkanausbruch

Kann man daraus jetzt schliessen, dass Bergleute zum Vandalismus neigen ?

*SCNR*

MfG Peter(TOO)

Hi,

für alle Antworten vielen Dank. Die Sache ist mir jetzt etwas klarer.

Gruß

Max