Feuer - Mensch

Hi Experten,

bis zu welcher Temperatur kann ein Mensch Flammen auf seiner Haut „tolerieren“, bevor er Verbrennungen erleidet bzw. die Schmerzen zu groß sind.

Zusatzfrage: Wie sieht die Sache in der Mundhöhle aus ?!

MfG

Jerry

Hallo Jerry,

die 800°C warme Flamme eines Gasfeuerzeugs und sogar die über 2000°C eines Acetylen-Brenners sind auszuhalten, aber nur für Sekundenbruchteile. Die länger andauernde Berührung von Gegenständen mit > 60°C wird als unangenehm und irgendwann als schmerzhaft empfunden.
Mitentscheidend für das Schmerzempfinden und schließlich Gewebeschäden ist der Feuchtigkeitsgehalt der betroffenen Hautregion. Zunächst kühlt noch verdunstendes Wasser die Haut.
Wenn keine Verdunstung stattfinden kann, weil z. B. die umgebende Luft mit Wasser gesättigt ist, wird der Daueraufenthalt schon bei kurz über 40°C gefährlich.

Gruß
Wolfgang

Hi Experten,

bis zu welcher Temperatur kann ein Mensch Flammen auf seiner
Haut „tolerieren“, bevor er Verbrennungen erleidet bzw. die
Schmerzen zu groß sind.

Ich habe mal gehört, daß Hüttenarbeiter zu Prüfzwecken ihren angefeuchteten Finger in das flüssige Eisen (>1500°C) stecken .
Ich selbst putze die etwa 300-400° heiße Spitze meines Lötkolbens immer mit der Fingerkuppe, weil der dafür vorgesehene feuchte Schwamm meistens ausgetrocknet ist und anbrennen würde.
Auch ein Ei mit den Fingern aus kochendem Wasser zu holen ist eigentlich kein Problem. Bei Versuchen mit hochfrequenten Hochspannungen konnte ich auch, ohne Verbrennungen zu erleiden, mit der Fingerkuppe einen Lichtbogen ziehen. Die Haut kommt dann mit dem über 5000°C heißem Plasma direkt in Berührung ( Bitte nicht ausprobieren !!, kann bei falscher Dosierung auch böse Verbrennungen verursachen ).
Es ist halt immer eine Frage des Timings.

Zusatzfrage: Wie sieht die Sache in der Mundhöhle aus ?!

Die ist sicher sensibler als die Fingerkuppen, weil die schützende Hornhaut fehlt.

Jörg

im Dschungel???
Hi,

danke für die informative Antwort.

Wie stark kann Wasser auf der Haut für wie lange Verbrennungen verhindern? Gibt es da irgendwelche Richtwerte? Ich denke da zB an ein einfaches Experiment: Ich tauche (m)eine Hand unter Wasser und halte sie anschließend ins offene Feuer - wie lange geht das gut? (Bitte keine bösen Kommentare - is nur ein Beispiel!)
Ach ja: Machts einen Unterschied, ob es sich um kaltes oder warmes Wasser handelt?

Aber eines hab ich nicht so ganz kapiert:

Mitentscheidend für das Schmerzempfinden und schließlich
Gewebeschäden ist der Feuchtigkeitsgehalt der betroffenen
Hautregion. Zunächst kühlt noch verdunstendes Wasser die Haut.
Wenn keine Verdunstung stattfinden kann, weil z. B. die
umgebende Luft mit Wasser gesättigt ist, wird der
Daueraufenthalt schon bei kurz über 40°C gefährlich.

Das würde ja für mich bedeuten, dass ich im schwülen Dschungel (mit hoher Luftfeuchtigkeit), wenn ich da mit einer Fackel herumrenne, allein schon dadurch Verbrennungen erleiden kann???

mit Bitte um Aufklärung

Jerry

Da geht heiß her

bis zu welcher Temperatur kann ein Mensch Flammen auf seiner
Haut „tolerieren“, bevor er Verbrennungen erleidet bzw. die
Schmerzen zu groß sind.

Schmerzenpfinden ist sicher sehr relativ, aber wenn die Temperatur der Haut 60 °C überschreitet, kommt es zu Verbrennungen. Wenn der Finger mit dem ich eine glühende Herdplatte berühre feucht/naß ist, macht das weniger, als wenn er trocken ist, weil die Verdunstungskälte erst mal schützt. Der gleiche Effekt tritt ja auch in der Sauna auf. Eigentlich sollten 100 °C (und teilweise noch mehr) recht schnell tödlich sein, aber ein geübter Saunagänger hält es locker 10 min und mehr aus. Des Rätsels Lösung:
Schwitzen.
Ich erinnere mich grob an eine Aufgabe bei einer Übung für Thermodynamik, wo berechnet wurden sollte, wie lange ein Mensch in einer 105 °C heißen Sauna sitzen kann, wenn er soundsoviel Wasser verdunsten kann etc.
Wir kamen auf ca. 12 min

Gandalf