Hallo, bin gestern abend, Ostermontag, von Nürnberg kommend, auf der Autobahn auf das Feuchtwangener Kreuz zu Richtung FFM gefahren, In der Gegend des Feuchtwangener Kreuzes (also Hohenlohe, Franken etc.) sieht man eine ganze Reihe von großen Feuern in der Landschaft, kommt man näher, erkannt man, daß große Reisighaufen verbrannt werden. Junge Männer stehen drum rum. Was hat das für eine Bedeutung? Danke für Tips Antal
Hi,
das wird wohl ein Osterfeuer gewesen sein. Wann die abgebrannt werden ist regional wohl verschieden.
Wir Rand-Sauerländer fackeln Ostersonntag-Abends das Feuer ab, einige km weiter im tiefen Sauerland wird es erst Ostermontag entzündet.
Gruss,
Little.
PS: Weiterführende Lektüre z. B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Osterfeuer
Hi
Und einige brennen schon Samstag. Nicht aus Tradition, sondern weil die Behörden nicht wollen, dass zuviele Feuer auf einmal brennen. Daher müssen die Gemeinden sich da zeitlich aufteilen.
lg
Kate
Hi,
wenn hier am Samstag Feuer brennen, dann weil ein paar ‚verfeindete‘ Dörfler dieses vorher anstecken
Von einer Aufteilung kann ich hier nichts sehen. Das örtliche Osterfeuer ist recht hoch gelegen, man hat einen fantastischen Rundumblick in mehrere Gemeinden - und überall qualmte und brannte es.
Gruss,
Little.
Hi Little,
wenn hier am Samstag Feuer brennen, dann weil ein paar
‚verfeindete‘ Dörfler dieses vorher anstecken
also hier im Norden (Schleswig-Holstein) sind mir nur Osterfeuer am Samstag bekannt. Ich wusste gar nicht, dass die Feuerei auch am Samstag und sogar Montag vorkommt.
Sehr interessant!
Gruß Inge
Also, das seltsamste an all dem finde ich, ist folgendes: ich bin als Jugendlicher aufgewachsen im Taubertal, also mitten in dem Gebiete, das ich grade durchfahren hatte, und wo mir diese Feuer aufgefallen waren. Und von einem Osterfeuer habe ich, dort in der näheren Gegend, nie nie nie was gehört !!! Gruß Antal
Servus,
das Taubertal ist konfessionell eine Gemengelage. In und um das hohenlohisch-evangelische Weikersheim wird es, wenn überhaupt, erst in allerjüngster Zeit Osterfeuer geben. Bei den Evangelischen in Hohenlohe und Franken sind solche Ausschmückungen der Feiertage wenig angesehen, auch wenn sie sich gegendweise (im Nordwesten) in reformierten und lutherischen Regionen gehalten haben.
Im katholischen Südwesten findet man Osterfeuer sonst eher zur Osternachtmesse, die in jüngerer Zeit immer früher in den Samstagabend hinein gewandert ist. Es gab stellenweise den Brauch, das sonst ständig unterhaltene Herdfeuer zu Gründonnerstag verlöschen zu lassen und nach der Ostermesse mit etwas Glut vom Osterfeuer als eine Art Haussegen wieder anzuzünden. Auch das „ewige Licht“ in den Kirchen war an Karfreitag und Karsamstag gelöscht (und ist es heute noch, soweit noch eines unterhalten wird).
Diese Osterfeuer werden aber im unmittelbaren Zusammenhang mit der Ostermesse vor oder in der Nähe der Kirche angezündet. Das Abbrennen von Feuern unter Regie der Jugend an exponierten Stellen und gleichzeitig elternfreien Zonen außerhalb der Ortschaften (bei denen es interessant wäre, ein wenig nachzugraben, ob da nicht vor der Christianisierung der Franken auch schon gefeuert wurde) kommt mir für Tauberfranken ziemlich neu vor, es kann eine Entlehnung vom alemannischen Funkensonntag sein, der südlich der Donau nicht am Ende, sondern am ersten Sonntag in der Fastenzeit begangen wird („Die alte Fasnacht“ genannt), und in dem eine ganze Reihe vorchristlicher Elemente enthalten sind.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
danke, peter