Feuerstein (ohne Fred ;-)

Hallo!
Ich stoße in einem Roman bei einer Ortsbeschreibung (Gebirgsschlucht)auf „rises of flint“. Also Feuersteinklippen oder Felswände aus Feuerstein. Nach einigem Gug’lhupf’n hatte ich den Eindruck, Feuerstein gibt es nicht als ganzen Berg, sondern eher in Knollen?

Gruß,
Eva

Genau.

Da sich Feuerstein üblicherweise durch Lösungserscheinungen in Karbonaten bilden, dürfte es meines Erachtens keine „Klippen“ daraus geben.

Moin,

Genau.

im Badischen gibt es meines Wissens als größte Aggregate Brocken, die einige tausend kg schwer werden können. Aber Klippen oder Felswände sind das dann immer noch nicht.

Gandalf

Da ich eh annehme, dass wir hier über ein Buch von George R. R. Martin reden, gehe ich auch davon aus, dass es sich um ein reines Fantasieprodukt handelt :smiley:

Welcher Roman isses denn?

Mal ernsthaft: Ich habe beim Kartieren (GK25 7138 Langquaid) mehrere Meter mächtige Hornsteinschichten in Oberkreideablagerungen gefunden.
Feuerstein/Flint ist ja in der allerengsten Definition stratigrafisch an Kreidegesteine gebunden (was imho völliger Unsinn ist) im Süddeutschen spricht man auch bei den Kieselvorkommen im Jura gerne mal von Feuerstein. Da gibt es auch teilweise mehrere Meter mächtige Hornsteinhorizonte, die auch in der Steinzeit bergmännisch gewonnen wurden.
Auch die Kieselknollen in den Triassischen Arkosen wurden als „Feuersteine“ verwendet.

Man muss natürlich auch den Romanschreibern gewisse künstlerische Freiheiten lassen :smile:

LG
Mike

Da ich eh annehme, dass wir hier über ein Buch von George R.
R. Martin reden,

Nein, tun wir nicht :wink: Fantasieprodukt is richtig, aber nicht in dem Sinne, dass alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind. Muss mal schauen, ob das engl. „flint“ auch noch ein anderes Gestein bezeichnen kann.

Danke & Gruß,
Eva

Danke @ alle
Ich werde nachschauen, ob „flint“ noch ein anderes Gestein bezeichnen kann, sonst bleibt’s einfach bei „Fels-“ :smile:

Gruß,
Eva

Hi
Eine Anmerkung:
Im Englischen "Laien"Sprachgebrach gibt es immer wieder Vermischung zwischen den Begriffen „Chert“ und „Flint“ wobei anscheinend der Unterschied in der Qualität des Materials besteht. Flint ist die höhere Qualität.

Man könnte es also auch ins Deutsche mit dem Begriff „Hornstein“ übersetzen, von dem Zeug gibt es z.B. in den Alpen und im Appeninn sehr mächtige Ablagerungen, die auch teilweise imposante Klippen bilden können.
„Hornsteinklippen“ liest sich doch ganz nett… :smile:

Wobei ganz generell die wissenschaftliche Terminologie ein wenig unklar ist, was nun „Chert“ und was nun „Hornstein“ ausmacht. Flint im klassischen Sinn ist jedenfalls eine Untergruppe davon.

LG
Mike

2 Like

Hi, vertrau Deiner Phantasie, und übersetz es mit scharfkantige Felsen, die aus dem Wasser ragen oder unter Wasser lauern und jedes Boot, oder Lebewesen, das da durchtreibt, aufschlitzen würden.
Irgendwelche „Feuersteinknollen“ geben doch keinen Sinn!

Na ich glaube, für den geneigten Fantasy-Leser ist die „Feuersteinklippe“ aber besser.

Bücher leben von den Bildern, die man im Kopf hat. Unter einer Feuersteinklippe, realistisch oder nicht, kann sich jeder was vorstellen. Bei einer Hornsteinklippe sieht das schon anders aus.

Hallo Eva

Feuerstein (Flint) war seit der Urzeit bis in die Moderne (18. Jahrhundert) ein wichtiger Rohstoff und eine begehrte Handelsware. Er kam längst nicht überall vor. Man hat auf Grund von Feuersteinfunden (unbearbeitete Feuersteinknollen) steinzeitliche Handelsbeziehungen über mehrere Hundert Kilometer nachgewiesen.

Eine Kalksteinklippe, in der Feuersteinknollen im Tagebau oder sogar bergmännisch abgebaut werden konnten, kann auf Grund dessen durchaus den Namen „Feuersteinklippe“ erhalten haben.

Gruß merimies

nochmals …
… danke an alle!

Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass diese Felswände „schimmern“, als der Frontscheinwerfer der Lokomotive darüber wandert.

Wegen der Dynamik der Passage will ich keine umständlichen oder dem Leser unbekannte Ausdrücke benutzen, bei denen er stutzt, grübelt und ein bisschen den Faden der Handlung verliert. Das „Schimmern“ der Schluchtwände aber muss ich berücksichtigen, wollte jedoch nicht einfach Feuersteinklippen schreiben, wenn es Feuerstein in dieser Form gar nicht gibt.

Kann man was mit „geädert“ machen? „Von Adern durchzogen“?

Gruß,
Eva

Hallo,

antworte als Nichtsteinexperte, aber leidenschaftliche Leserin.

Ich hätte mit der Bezeichnung „Felsen, die wie Feuerstein glänzten, als der Lichtkegel der Lokomotive auf sie fiel“ überhaupt keine Probleme und könnte mir das sehr gut vorstellen.

Viele Grüße

Gesine

Hi
Ich hab ja ein bissle Geologie studiert… :smile:
… und würde in einem nicht fachspezifischen Werk den Begriff „Feuersteinklippe“ nicht unpassend finden. Ich glaube, dass das für den Leser auch verständlich ist, da sich ja auch die „Hornsteine“ von „Feuersteinen im engeren Sinne“ nicht großartig unterscheiden (für den Laien :smile: )

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden „Feuersteine“ „Hornsteine“ „Radiolarite“ „Lydite“ usw auch gerne mal zusammengeschmissen und durcheinandergewürfelt.
Ich gehe mal davon aus, dass der Autor der zu übersetzenden Zeilen kein Geologe ist *g*

Lg
Mike
(Fachmann für langweilige Felsformationen)

2 Like

Hallo,

denkbar wären stark Feuersteinhaltige Kalkfelsen, an denen der Kalk logischerweise stärker verwittert ist und der Flint vorsteht. So könnte der Eindruck entstehen, dass der Flint überwiegt und Felswände im Scheinwerferlicht glänzen.
Mal als Idee.

Gruß, Paran