FI knallt raus - nur bei bestimmten Gerät, welches woanders problemlos läuft

Hallo Ihr Wissenden!

Wie kann ich folgendes Problem einkreisen:

Eine 4er Steckdose in der Küche. Wird genutzt für sämtliche Küchengeräte, Aufladung der Smartphones …

Nun habe ich 2x problemlos auch einen Sous Vide Stick an jenen Steckdosen in Betrieb gehabt. Beim 3. Anlauf flog direkt der FI Schalter raus - aber nur bei diesem Gerät. Bei weiteren Versuchen mit gleichem Ergebnis. Es fliegt nur der FI raus, keine Sicherung, andere Geräte liefen bislang problemlos.

Habe den Stick jetzt an einen Elektriker weitergegeben. Das Durchmessen hat ergeben, dass keine Fehlströme vorhanden sind und das Gerät läuft bei ihm auch problemlos.

In der Zwischenzeit habe ich gestern bemerkt, dass beim stecken des Ladegeräts an eine dieser Steckdosen leichte Funkenbildung zu sehen war.

Kann es also eher sein, dass diese 4 Steckdosen das Problem sind?

Besagten Stick habe ich leider nicht an anderen Steckdosen in der Wohnung getestet, bekomme ihn auch erst am Freitag wieder.

Ich habe von Strom keine Ahnung, will da auch keineswegs dran, versuche halt nur das Problem etwas einzukreisen, bevor ich mich an den Vermieter wende.

Möchte aber natürlich auch keinen Alarm schlagen, wenn es mitunter doch eher an meinen Geräten liegt.

Vielen Dank und viele Grüße
Whitby

Hallo Whitby,

Der FI löst aus, wenn ein bestimmter Gesamtstrom überschritten wird. Bei einem 30mA FI typisch 22mA.
Alle guten Geräte haben Netzfilter am Eingang, welche einen bestimmten Ableitstrom erzeugen. Im Haushalt sind bis zu 2mA, laut norm, pro Gerät zulässig. Wenn also schon eine gesamtlast von 20mA vorhanden ist, kann ein weiteres Gerät zum Auslösen reichen, obwohl es Fehlerfrei ist.

Ein anderes Problem, kann ein Fehler in der Anlage sein.

Hat man einen hochohmigen Schluss zwischen N und PE (Neutralleiter und Schutzerde) geschieht zunächst gar nichts. Der Schluss bildet dann aber einen Stromteiler.
Nehmen wir mal an, es fliessen 99.9% des Stroms durch den FI und 0.1% daneben vorbei.
Erst wenn jetzt der Strom über 22A ansteigt, fehlen dem FI die 22mA und er löst aus.
Auch so ein kleines Netzteil, kann einen hohen Einschaltstrom haben, wenn es eingesteckt wird und die Elkos entladen sind. Da könne für 1/100 Sekunden schon Ströme über 20A auftreten. ist aber eigentlich auch normal.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Wenn der Stick http://www.unold.de/unold/sous-vide-vakuumierer/58905/
Getestet wurde und OK ist (Kein Fehlerstrom) dann liegt vermutlich ein Fehler in der Installation vor.
Muss nicht an der 4-fach-Steckdose sein, muss nicht im Stromkreis Küche sein, kann irgendwo in Wohnungen sein.
Es ist der angesprochene N-PE-Schluss . das ist eine unzulässige Verbindung des N-Leiters mit dem Schutzleiter oder geerdeten Metallteilen.

Fließt ein höherer Strom (meist passiert das z.B. bei Staubsaugern mit ihrem hohen Anlaufstrom), dann löst der FI aus.
Es handelt sich hier also nicht um einen Gerätefehler, es liegt ein Installationsfehler vor.
Hier muss ein Elektriker kommen ,messen ,suchen und beheben.

Prüfe doch statt Stick ein anderes E-Gerät, Staubsauger etwa. Löst FI auch jetzt aus ? Wenn nein, dann muss man den Stick nochmals gründlich untersuchen, aber im Betrieb durch einen Ableittest. Kalttest kann fehlerfrei vortäuschen.

Übrigens, leichte Funkenbildung beim Stecken von Ladegeräten/Netzteilen ist normal und i.d. R. ungefährlich. Das geschieht im Grunde bei allen Geräten ohne Netzschalter beim Abstecken.

MfG
duck313

Ist das ne 4er Steckdosenleiste oder sind es fest verbaute Steckdosen? Wenn es ne Leiste ist: Erstmal ohne odee mit ner anderen an der selben Steckdose probieren. Steckdosenleisten gehen naemlich relativ oft kaputt.

Fest verbaut. Andere Geräte wie Küchenmaschine und Co liefen bisher problemlos. Trau mich jetzt nicht mehr wirklich die Dose zu nutzen.

Dann muss ein Elektriker kommen , Dosen öffnen und innen nach dem rechten schauen.
Es wäre zwar selten, aber zumindest denkbar, innen ist etwas lose und verlagert sich beim Einstecken, es berührt sich und löst dann den FI aus.

So richtig eindeutig ist das nicht.

Naja, gefährlich ist es nicht, wenn der FI fälschlicherweise auslöst! Ganz im Gegenteil, aber es ist mühsam, wenn man im Dunkeln steht.

MfG Peter(TOO)

moin,

darf ich das für mich, als Laie, aber Interessierte zusammenfassen? Wie ein FI funktioniert, weiß ich grundsätzlich. So, wie du es jetzt geschrieben hast, sind es zu viele Abnehmer? Wenn ich eine normale Hausinstallation nehme mit 16 A Absicherung, würde der FI auch rausfliegen, wenn die 16 A überschritten werden? Es kommt in dem Moment nicht auf die speziellen Steckdosen an.
So ein Sous vide braucht übrigens auch ein paar kW.

Data

Hallo Data,

Du beziehst dich auf obigen Fehlerfall, mit dem Schluss zwischen N und PE?

Eine 16A Sicherung (Eigentlich LS = Leitungsschutz-Schalter) löst nun eben nicht bei 16.01A aus.

Die klassische Sicherung besteht aus einem Draht, welcher sich erwärmt, durchbrennt und so den Stromkreis unterbricht. Nun braucht es aber immer Zeit bis die Schmelztemperatur erreicht wird.

Eine Sicherung darf sich beim 1-45-fachen Strom 1 Stunde damit Zeit lasen (1.45 x 16A = 23.2A).
Kurzzeitig, für ein paar ms kann man auch 100A ziehen, ohne das sie auslöst.
Für eine 1/10 Sekunde werden, je nach Charakteristik, das 2- bis 10-fache des Nennstroms garantiert, ohne das die Sicherung auslöst.
Dies ist so, weil viele Geräte eine hohen Anlaufstrom für ein paar Halbwellen benötigen.

Ein FI reagiert aber wesentlich schneller als eine Sicherung.

Die Automaten haben einen magnetischen Auslöser für hohe Ströme und einen thermischen für den Überlast-Bereich. Im Prinzip bilden sie das Verhalten des alten Drahtes in etwa nach.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/Standard-Auslösekennlinie.svg
B, C und D sind gebräuchliche Auslösecharakteristiken und diese Buchstabe ist auch auf den Automaten aufgedruckt.

Ein C-Typ löst im irgendwo grün gezeichneten Bereich aus. Links vom grünen Bereich darf er nicht auslösen und rechts vom grünen muss er ausgelöst haben.
ganzer Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/LeitungsschutzschalterG

In vielen Fällen löst nur der FI oder der LS aus, manchmal auch Beide. Das hängt auch mit der Art des Fehlers zusammen.
bei einem saftigen Kurzschluss zwischen L und N sollte nur der LS auslösen. Zwischen L und PE lösen meist beide aus.

MfG Peter(TOO)

Moin Moin!

So, ich habe das Gerät nun wieder und erneut angeschlossen. Es läuft OHNE Probleme.

Nun bin ich am überlegen, ob zusätzliche große Energiefresser (Spülmaschine/Waschmaschine) am laufen waren als ich es getestet habe.

Wenn dem so ist, kann man denn irgendwas an der Absicherung ändern, dass dies eben nicht passiert?

Vielen Dank und viele Grüße
Whitby

Der FI reagiert nicht auf Überstrom, es sei denn, du hast nen LS-FI-Kombischalter. Insofern ändert ne Änderung an der Absicherung (LS) gar nichts.
Es kann aber sein, dass andere Verbraucher zuviel Ableitstroeme verursachen, im gewerblichen Bereich eher als im privaten. Dann wüerde die Einzelabsicherung mit LS und FI bzw. o.g. Kombi fuer verschiedene Verbraucher einzeln Sinn machen. Oder auch nur die Extraabsicherung deiner „FIauslösemaschine“ an eigen FI oder Kombischalter.