FI-Schalter: 0,3A statt 0,03A - Why?

Hallo Experten,

in vielen Schaltplänen für die Elektroinstallation eines Hauses findet man mehrere FI-Schalter. Einer für 0,03A und einer für 0,3A. Warum sieht man nicht aus Gründen der Sicherheit für jeden FI-Schalter 0,03A vor?

Danke und Gruß
Uli

Hallo Uli,

als Schutz gegen gefährliche Körperströme darf der Auslösestrom max. 0,03 A betragen. Dieser Schutz ist nur vorgeschrieben für Steckvorrichtungen in Feuchträumen und im Freien.

Für alle anderen Stromkreise (fest verdrahtet, z. B. Leuchten (auch Außenleuchten), Schalter, E-Herd, …) schreibt VDE keinen FI-Schalter vor.

Hier setzt man manchmal trotzden einen, der aber in erster Linie Brände, die durch schadhafte Isolationen entstehen, verhindern soll. Damit (besonders im Freien bei Feuchtigkeit) der Schalter nicht bei sehr kleinen Stömen auslöst, wählt man einen höheren Auslösestrom. Diese FI-Schalter sind außerdem etwas billiger.

Gruß Bernhard

Hallo,

in Baustromverteiler sin meistens FI Schalter mit 0,5A zu finden. Ich meine das Stromverteilerkästen mit einem Anschlusswert von >36A keine FI Schalter mit 0,03A, sondern mit 0,5A ausgestattet sein müssen. Würde man 10 Bohrmaschinen an einen solchen Kasten anschließen, so würde der 0,03A FI ständig ansprechen.

Rainer

Leider Falsch:
ist die Elektronlage in Ordnung, löst kein FI-Schalter aus,
außerdem sind die meisten Bohrmaschienen schutzisoliert.
Gruß Volker

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Uli,

Über Sinn und Unsinn eines FI-Schalters zu diskutieren ist
müßig weil Vorschriften eingehalten werden müssen.
Indiskutabel ist der mit 0,03A der Vorschrift wegen.
Der mit 0,3 A oder 0,5 A Auslösestrom ist einfach billiger
und wird deshalb eingesetzt. Weil durch Massenproduktion
der 0,03A billig geworden ist, verstehe ich auch nicht
den Einsatz von denen mit 0,3/0,5 A.
Meiner Meinung nach sollte der Fi-Schalter mit 0,03 oder
sogar mit 0,01 generell Vorschrift werden.
Ist die Elektroanlage in Ordnung, schaltet der Fi nicht ab,
die Menschenleben sind somit sicherer.

Gruß Volker

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Mir ist die Sicherheit natürlich sehr wichtig. Daher würde ich nun für alle Stromkreise FI-Schalter mit 0,03A wählen. Die Elektroanlage wird komplett neu installiert. Wichtig ist natürlich auch, daß ich im Keller Verbraucher wie Kreissäge, Winkelschleifer etc. anschließen kann, ohne daß ständig der FI-Schalter auslöst. Dies dürfte aber nach Deiner Aussage zu urteilen nicht passieren.

Gruß Uli

Du kannst ohne Bedenken davon ausgehen, dass bei allen Geräten, die den Vorschriften entsprechen und keinen Defekt aufweisen der FI - auch wenn er für eine Fehlerstromauslösung von 0,03 A ausgelegt ist - nicht anspricht.
Nur wenn ein Fehlerstrom über einen anderen Stromweg als den korrekten Stromkreis ( Phase–>Verbraucher->Nulleiter) fliesst, wird der FI auslösen.

Gruss,
Jürgen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Im Prizip sind deine Aussagen richtig nur die VDE schreibt nicht unbedingt einen vor sondern die jeweiligen EVU’s. und die vorschriften sind von EVU zu EVU sehr unterschiedlich.
Ich persöhnlich setze in einer Neuanlage immer einen 0.03 A FI ein weil er erstens bei unserem EVU für Feuchtrtäume vorgeschrieben ist und weil er dort auch meistens Fehlerfrei funktioniert .
in alten Anlagen habe ich immer bei umfangreichen Nachinstallationen die direkte Versorgung für’s Bad mit einem 2poligen FI 0,03A zusätzlich bestückt. (ist bei unserm EVU auch vorgeschrieben)
der alte FI wurde dann belassen

übrigens bei grösseren Maschinen im Haus kann aus meiner Erfahrung her ein zu empfindlicher FI viel Probleme bereiten.

Guss joachim

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

übrigens bei grösseren Maschinen im Haus kann aus meiner
Erfahrung her ein zu empfindlicher FI viel Probleme bereiten.

Aber warum? Ein FI-Schalter löst doch nur bei einer Stromdifferenz aus. Wie kommt diese Stromdifferenz zustande? Etwa auf Grund eines hohen Anlaufstromes oder der Zeitverzögerung?

Gruß Uli

Ich bin jetzt 35 Jahre im Installateurberuf das soll zwar nichts heissen aber diese von mir gemachten Erfahrungen hat man in der Zeit gemacht. Im Prinzip haste ja recht und ehrlich gesagt ich hab das nie theoretisch berechnet weil das war mir viel zu aufwendig .
Wenn so was wie bei dir vorkam hab ich den Leuten immer geraten für den Haushalt 0,03A FI zu nehmen und dort wo starke Maschinen angeschlossen werden einen 0,3A FI zu nehmen.
Die Erklärung liegt sehr warscheinlich in dem hohen Anlaufstrom und der dabei entstehenden Phasenverschiebung die dann unter Umständen die Fehlerstromdifferenz ergibt.

Übrigens in Betrieben mit hohen Anlaufströmen wird immer mit Nullung die Sicherheit gemacht weil mit einem FI nicht zu arbeiten ist und dort wo das Büro ist wieder mit FI gearbeitet.

Gruss joachim

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Aber warum? Ein FI-Schalter löst doch nur bei einer
Stromdifferenz aus. Wie kommt diese Stromdifferenz zustande?
Etwa auf Grund eines hohen Anlaufstromes oder der
Zeitverzögerung?

Hallo Uli!

Fast alle Geräte mit Heizungen, Motoren oder Entstörkondensatoren erzeugen solche im Regelfall kleine Stromdifferenzen. Hauptsächlich durch Feuchtigkeit im oder am Heizkörper/Wicklung (Dazu kann schon Luftfeuchtigkeit und Staub oder ähnliches beitragen).
Diese Stromdifferenzen addieren sich für den Fi.
Noch dazu löst ein 30mA Fi nicht erst bei 30mA aus, sondern viel früher.

Gruß Frank

Hallo Volker

Über Sinn und Unsinn eines FI-Schalters zu diskutieren ist
müßig weil Vorschriften eingehalten werden müssen.
Indiskutabel ist der mit 0,03A der Vorschrift wegen.

Da gehe ich mit dir einig.

Der mit 0,3 A oder 0,5 A Auslösestrom ist einfach billiger
und wird deshalb eingesetzt. Weil durch Massenproduktion
der 0,03A billig geworden ist, verstehe ich auch nicht
den Einsatz von denen mit 0,3/0,5 A.

Meiner Meinung nach sollte der Fi-Schalter mit 0,03 oder
sogar mit 0,01 generell Vorschrift werden.
Ist die Elektroanlage in Ordnung, schaltet der Fi nicht ab,
die Menschenleben sind somit sicherer.

Leider vergisst du, dass jedes gute Entstörfilter einen kleinen Fehlerstrom (bis 0.001A gegen PE sind erlaubt) erzeugt.

MfG Peter(TOO)

Richtig, das heißt in deinem spezielle Fall leider wirklich nichts.

Das ist grober Unfug.
Ströme auf dem Neutralleiter erzeugen bei vorhandenem Isolationsfehler einen Differenzstrom.
Große (Anlauf-)Ströme erzeugen dann auch größere Differenzströme.

Würde man die Anlage regelmäßig prüfen, wozu man als Gewerbetreibender eigentlich verpflichtet ist, dann würden solche Fehler auffallen.
Aber statt dessen setzt man halt lieber einen fahrlässig unempfindlichen FI ein - oder lässt ihn weg.

Ja klar. Auch im TT System. Ganz bestimmt.

Dass die „EVU’s“ (Energieversorgungsunternehmen’s???) sowas vorschreiben, ist ziemlich egal.
Denn SEIT 1984 sind für Räume mit Dusche oder Bad sowie für Außensteckdosen 30mA FI-Schalter zwingend vorgeschrieben - in den DIN VDE Normen!
Das war vor 16 Jahren.
Und du wusstest das nicht?