FI-Schalter Fehler suchen

Guten Tag,
Im Gartenbereich gehen mehrere Leitungen über einen Sicherungsautomat auf ein FI-Schalter.
Mein FI-Schalter schaltet aus, nach mehreren Stunden Regen. Wie kann ich den Fehler finden. da ja mehrere Leitungen betroffen sind.
Uebrigens löst sich das Problem nach mehreren ‚trockenen‘ Tagen.
Vielen Dank

Hallo,
es gibt eine leitende Verbindung zwischen einem zu Betriebsstromkreis gehörenden Anlagenteil und der Erde.

Netter Satz oder…

Anders gesagt, da läuft warscheinlich irgendwas mit Wasser voll,
danach fließt ein Teil vom Strom gegen Erde ab.

Diese Verbindung kannst du messen/finden nach dem du den FI ausgeschaltet hast, weil dann N und SL von einander getrennt werden.
Wenn man an die Geräte ran kommt und die entsprechenden Messgeräte vorhanden sind, sollte die Fehlersuche kein Problem sein.

Isolationsmessgerät ist natürlich die erste Wahl, Mit einem guten Widerstandsmessgerät sollte die [falsche] Verbindung aber auch aufzuspüren sein.

Holger

Hallo,

Noch eine Fehlersuchmethode: Wenn der FI gefallen ist, systematisch eine nach der anderen die angeschlossenen Leitungen abtrennen, bis nach Wiedereinschalten der FI nicht abfällt. Der letzte unterbrochene Stomkreis ist der fehlerhafte -jetzt dort die einzelnen Verbraucher abtrennen, bis der FI nicht abfällt - Fehler gefunden!

Gruss von Julius

Guten Tag,

Vielen Dank für die Antwort - Ich werde versuchen ein entsprechendes Messgeät aufzutreiben
Dank und Gruss
Beat Roland

Da mehrere Bezüger in ‚serie‘ angeschlossen sind, komme ich so wahrscheinlich nicht weiter.

Trotzdem vielen Dank für die Antwort - Beat Roland

Die Serienverbindungen wirst Du sowieso trennen müssen!

Hallo Julius,

Der letzte unterbrochene Stromkreis ist der
fehlerhafte -jetzt dort die einzelnen Verbraucher abtrennen,
bis der FI nicht abfällt - Fehler gefunden!

Der Fehler muss aber nicht in einem der Verbraucher sein.

Es kann auch eine beschädigte Leitung oder eine undichte Abzweigdose sein.

Des weiteren können auch mehrere Isolationsfehler vorhanden sein.
Wenn man z.B. 3 Fehler hat und ein jedem ein Fehlerstrom von 10mA auftritt, sollte der RCD nach abtrennen EINER Fehlerstelle nicht mehr fallen, allerdings ist dann die Anlage noch nicht in Ordnung.

Nur eine echte Isolationsmessung schafft hier Gewissheit, notfalls ist eine Widerstandsmessung zumindest aussagekräftiger als das Auslösen des RCD.

MfG Peter(TOO)

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Vielen Dank für die Antwort! Für einen Anfänger … gibt es empfehlenswerte Anleitungen, wie eine echte Isolationsmessung zu machen ist. Der beschriebene Fehler ist ca. 14 Tage nach der offiziellen Kontrollabnahme durch EW (wieder) aufgetreten und ich möchte jetzt das oder die Probleme definitiv anpacken. Vielen Dank für Tipps und Hilfen.
Mit freundlichem Gruss
Beat Roland

Hallo Beat Roland,

Für einen Anfänger … gibt es
empfehlenswerte Anleitungen, wie eine echte Isolationsmessung
zu machen ist.

Zuerst gibt es da die SEV-Vorschriften, dann die von lokalen EW und diverse Intenationale.
Grundsätzliches ist Bestandteil der Berufsausbildung. Vieles steht in den Bedienungsanleitungen der Geräte, auf viele Seiten im Internet und die Gerätehersteller und Verbände führen auch Seminare durch.

Der beschriebene Fehler ist ca. 14 Tage nach
der offiziellen Kontrollabnahme durch EW (wieder) aufgetreten
und ich möchte jetzt das oder die Probleme definitiv anpacken.

Das hört sich nach einer neuen Anlage an. Das wäre dann ein Garantiefall.

MfG Peter(TOO)

Im Gartenbereich gehen mehrere Leitungen über einen
Sicherungsautomat auf ein FI-Schalter.
Mein FI-Schalter schaltet aus, nach mehreren Stunden Regen.

Leider leere ViKa - somit der obligatorische Hinweis:
Sicher hilft nur ein Fachmann mit Erfahrung und entsprechenden Messgeräten.

Du hast einen Isolationsfehler in der Anlage, eine unzulässig niederohmige Verbindung zwischen Außenleiter („Phase“) oder Neutralleiter („Null“) und Schutzleiter („Erde“). Den findet man, indem man von der Quelle ausgehend (hier RCD / „Fi-Schalter“) sucht.

RCD ausschalten.
Sicherungsautomaten aus.
Alle N hinter dem RCD trennen.
Isolation zwischen allen Abgängen (Außenleitern UND Neutralleitern) und dem Schutzleiter messen. Alle guten (>1 MOhm) anklemmen.

Bitte beachten: Setze nur Außenleiter wieder unter Spannung, deren zugehöriger Neutralleiter auch in Ordnung und angeklemmt ist!
Wenn Du in der Verteilung nicht erkennen kannst, welcher Adern zusammengehören, hast Du die Ar***karte. Neue Anlage? Dann hat der Elektriker aber gehörig gepfuscht. Es ist gefordert, dass man in der Verteilung erkennen kann, welcher Außenleiter und welcher Neutralleiter zu einem Stromkreis gehören!

Mit Glück bleibt ein „böser“ Abgang. Den verfolgen, das heißt weiter Richtung Verbraucher gehen, alle Abzweigdosen öffnen, dort wieder Außen- und Neutralleiter trennen und messen. Irgendwann hast Du den Bösewicht.
Die andere Methode ist „andersrum“.
Einfach mal alle Verbraucher in Augenschein nehmen. Gehäuse alle unbeschädigt und dicht? Die Edelstahl-Pollerleuchte für 10€ aus dem Baumarkt ist wahrscheinlicher als Fehlerquelle als der BEGA-Strahler an der Wand.
Wenn die Sonne wieder scheint: Beschlagen irgendwo Reflektoren oder Gläser von INNEN?
Sind überall im Erdreich auch Erdkabel benutzt worden, oder wurde mit normaler Installationsleitung gepfuscht?
Wurden in der Erde vernünftige Gießharz- oder Schrumpfmuffen benutzt, oder wurden normale Abzweigdosen mit viel Klebeband umwickelt und in der Erde versenkt?
Ich habe vor kurzem eine Verbindung ausfindig gemacht, die bestand aus Lüsterklemme plus 10m Isolierband - im Erdreich. Hat aber einige Jahre gehalten, bevor es auffällig wurde, man mag es kaum glauben.

Guten Abend,
Es handelt sich nicht um eine neue Anlage, sondern es war die offizielle periodische Kontrolle, die OK war und der Fehler wurde nicht festgestellt.

MfG Beat Roland

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Es handelt sich um eine ‚alte‘ Anlage. Es ist so, die Adern sind nicht bezeichnet. Es ist wie eine Fahrt im dichten Nebel.

MfG Beat Roland

Hallo Beat Roland,

Es handelt sich nicht um eine neue Anlage, sondern es war die
offizielle periodische Kontrolle, die OK war und der Fehler
wurde nicht festgestellt.

OK, wenn der Fehler gerade nicht auftritt kann man ihn auch nicht finden.

Als Elektroniker suche ich solche Feuchtigkeitsfehler mit einem hochwertigen Ohmmeter. Da funktioniert aber nur, wenn man auch genau weiss was man da macht und dadurch auch Fehlmessungen erkennen kann.
Allerdings darf ich das auch nur, weil ich einem befreundeten Elektriker ab und zu aushelfe wenn er in Not ist und ich Zeit habe, und dadurch offiziell als Hilfselektriker geführt werde.

Grüsse aus Basel
Peter(TOO)

Deine Antwort hilft mir weiter, das Ganze besser zu verstehen. Seit gestern Abend ist das Problem wieder weg, denn wir haben Temeraturen unter Null. Vielen Dank und noch einen schönen Tag.

MfG Beat Roland

Hallo beatroland.
Was hast Du nicht verstanden?

  1. Deine Anlage muß Spannungsfrei gemacht werden.
  2. Sämtliche Verbraucher entfernen.
  3. Sämtliche Verbindungen trennen. Abzweigdosen, Lampen usw.
  4. Mit dem Isolationsmessgerät sämtliche Kabel und Geräte durchmessen.
    Damit ist eigentlich jeder Isolationsfehler feststellbar.
    Draht für Draht untereinander und gegen Erde durchmessen.

Wie Du richtig erkannt hast, ist Feuchtigkeit die Ursache.
Also, nicht auf trocknes Wetter warten, der Zeitpunkt ist günstig.
Unter Umständen kann man sogar mit dem Megohm-Messbereich Deines Multimeters Fehler finden. Aber nicht bei Schönwetter.
Ich tippe auf unsachgemäße Verbindungsstellen und/oder undichte Leuchten.
Kabelfehler sind bei ordentlicher Verlegung die Ausnahme.
Und denke dran: Spannungsfrei machen bedeutet auch abklemmen.
In diesem Forum wird auch auf die erforderliche Mithilfe eines
Elektrikers hingewiesen.
Trotzdem wird dieser Fachmann bei den so unscheinbaren Leitungen meisten eingespart.
Viele Grüße
noge

Vielen Dank für die klaren Worte - MfG Beat Roland