Hallo Experten,
ich habe gerade eine Wohnung bezogen, in der die Elektroinstallation in den 60er Jahren ohne Schutzleiter, also klassische Nullung durchgeführt wurde. Um die Sicherheit der Elektrik zu erhöhen, möchte ich für jeden Stromkreis einen 2-poligen FI-Schutzschalter 10mA/16A einbauen. Befugnis vorhanden. Mir ist klar, dass FI-Schutzschalter eigentlich einen Schutzleiter benötigen. Ich setze hier aber auf den Abschaltfehlerstrom von max. 10 mA, wenn wirklich mal ein Nullleiter (PEN) unterbrochen ist und Metallgehäuse dann unter Spannung stehen und jemand einen Schlag erleidet. Das sollte soweit funktionieren. Mehr Sorgen mache ich mir darüber, dass der FI ständig auch im Normalbetrieb auslösen könnte. Man stelle sich z.B. einen Backofen vor, der 12 Ampere zieht. Bei einem geschätzten Leitungswiderstand des Nullleiters bis zum Potentialausgleich von 0,5 Ohm würde das Backofengehäuse eine Spannung von 6 Volt annehmen. Mit meinem Körperwiderstand von 1000 Ohm würde ich bei Berührung 6 mA gegen Erde ableiten, was den FI auslösen könnte?! Allerdings sollten die 6 mA bereits ganz schön kribbeln, was ich bisher nicht feststellen konnte, was dafür spricht, dass der Körperstrom sehr viel niedriger ist. Ich komme mit der Theorie hier irgendwie nicht weiter. Bevor ich nun aber die teuren 10 mA FIs kaufe, gibt es vielleicht einige Erfahrungen mit Fehlerströmen bei der genannten Installation?
Viele Grüße
Nils