FI Schutzschalter in Firmen Pflicht?

Hallo Community,
ich weiss das bei Neubauhäusern, oder alten Häusern die renoviert/saniert werden, die Pflicht für FI-Schutzschalter für mittlerweile alle Räume besteht.
Meine Frage wäre ob diese Pflicht auch für Firmen bzw. Industriehallen gilt?
Angenommen es soll eine neue Produktionshalle für Lebensmittelindustrie gebaut werden, wo ausschließlich Maschinen drin stehen (380V 16A CEE).
Da es Lebensmittelbereich ist, müsste der Boden täglich mit Wasser gesäubert werden (wischen, schruppen, abspritzen usw.).
Unabhängig davon ob es jetzt sinnvoll wäre oder nicht, ist die Frage, ob eine Pflicht besteht, die Steckdosen über FI-Abzusichern?

Danke für die Antworten.

MFG
Cruiser200

Hallo Cojay!

Hoffentlich kriege ich jetzt von Kollegen keine Schläge in den Nacken !
M.Kenntnis nach besteht keine generelle FI-Pflicht. Das mit den Badezimmern stimmt. Auch z.B. Außensteckdosen brauchen diesen Schutz.
Aber die gesamte Verteilung des Hauses,des Betriebes nicht.
Aber:
Es hängt auch von der Netzform ab,den Vorgaben des örtlichen Elektroversorgers und wie man den Schutz der Elektroanlage gegen gefährlich Berührungsspannungen gewährleisten kann. Meist ist der FI-Schalter die praktischte Lösung.
Ich nehme an,Deine Sorge bezieht sich auch auf die bei Reinigung nasse Umgebung der Fertigungshalle. Die dort montierten Elektroanlagen müssen natürlich den dafür nötigen Feuchteschutz haben,vielleicht sogar „Strahlwassersicher“. Das hat aber mit FI-Schutz nicht direkt zu tun.
MfG

Hei!

Unabhängig davon ob es jetzt sinnvoll wäre oder nicht, ist die
Frage, ob eine Pflicht besteht, die Steckdosen über
FI-Abzusichern?

Ich meine ja.

Aber wen interessiert das?
Wenn irgendwas schiefgeht (und die Chance seh ich im Lebensmittelbereich als enorm groß an, weil ewig feucht durch ständige Reinigung und außerdem nur Bananenbieger als Arbeiter - ich komme aus der Branche!) - dann wird dir die Unfallversicherung/Berufgenossenschaft ohne FI sowas von den A**** aufreissen . . .

Die nicht einzubauen ist schon grob fahrlässig sich selbst gegenüber.

lg, mabuse

Das ganze ist geregelt in der VDE 0100 Teil 410 nach dieser gibt es die Auflage das alle Steckdosen bis ich glaube 32 A welche von Laien bedient werden können mit einem FI auszustatten sind.

Geräte die fest verbunden sind müßen nicht durch FI Schutzschalter abgesichert sein ist aber dennoch zu empfehlen.

Meine Frage wäre ob diese Pflicht auch für Firmen bzw.
Industriehallen gilt?

Ja, uneingeschränkt.

Angenommen es soll eine neue Produktionshalle für
Lebensmittelindustrie gebaut werden, wo ausschließlich
Maschinen drin stehen (380V 16A CEE).
Da es Lebensmittelbereich ist, müsste der Boden täglich mit
Wasser gesäubert werden (wischen, schruppen, abspritzen usw.).

Und da haben diese Lebensmüden echt noch keinen FI-Schalter? Sind die wahnsinnig???

Unabhängig davon ob es jetzt sinnvoll wäre oder nicht, ist die
Frage, ob eine Pflicht besteht, die Steckdosen über
FI-Abzusichern?

100% Pflicht. Angesichts der besonderen Gefahren empfehele ich zusätzlich einen selektiven FI als Backup-Schutz.

Man hat Angst, wegen der Feuchtigkeit könne der FI „ungewollt“ auslösen?

Das ist grober, fahrlässiger, ja: krimineller Unfug.
Wenn Feuchtigkeit in die Geräte eindringen kann und den FI auslöst, dann geschieht das vollkommen zu Recht. Man möge dann mal die Schutzarten der Verbraucher kritisch begutachten.

Dort einen FI nicht einzubauen, weil „der löst dann ja immer aus“, ist genau falsch herum gedacht.

Gerade dort, wo er auslösen würde, weil man mit Strom und scharfem Wasserstrahl arbeitet, gehört er unbedingt hin.
So bekommt der Mitarbeiter auch sofort eine Rückmeldung, dass er da mit dem Reiniger Bockmist gemacht hat, nicht erst Stunden später, wenn der Kollege an der Maschine „kleben“ bleibt.

ALLE Steckdosen mit einem Nennstrom bis 20A müssen über einen FI-Schalter mit einem Bemessungsdifferenstrom nicht größer 30mA gesichert werden.

Ausnahmen:
Steckdosen, die nur von Elektrofachkräften genutzt werden können und einer regelmäßigen Kontrolle unterliegen.

Steckdosen, die zur Versorgung eines bestimmten Gerätes vorgesehen sind. (Soll z.B. die ohne FI abgesicherte Versorgung eines Servers oder eines Kühlschranks ermöglichen). Von dieser Ausnahme sollte man NICHT Gebrauch machen.

Diese Regel gilt seit Juni 2007, Übergangszeiten sind abgelaufen.
Diese Regel ist auf alle seitdem neu installierten Steckdosen anzuwenden.

Danke für die Antworten.
Aber ich Frage mich was an einer Maschine die mit 3 Phasen ohne N-Leiter ein FI-Schutzschalter überhaupt bringt?
Quasi das selbe wie wenn man einen Durchlauferhitzer an einen FI-Schutzschalter anschließen würde.
Der N-Leiter wird ja in dem Sinne gar nicht benutzt/benötigt!
Funktioniert der FI dann trotzdem?
Des weiteren gibt es ja eine Regelung, die besagt das der FI nicht nötig ist, wenn eine Steckdose nur ausschließlich einem Betriebsmittel zugeördnet ist und so benutzt wird.
Das wäre ja dann so, wenn nur eine Maschine angeschlossen wird.

-grüße
Cojay

Aber ich Frage mich was an einer Maschine die mit 3 Phasen
ohne N-Leiter ein FI-Schutzschalter überhaupt bringt?

Das selbe wie mit Neutralleiter.

Er schaltet ab, wenn ein unzulässig hoher Differenzstrom fließt.
Entweder Außenleiter - Gehäuse oder Außenleiter - Mensch - Erde.

Quasi das selbe wie wenn man einen Durchlauferhitzer an einen
FI-Schutzschalter anschließen würde.

Was ich z.B. prinzipiell immer mache. OK, da kommt man nicht mehr mit dem billig-Standard 4x40A FI für die ganze Wohnung aus.

Der N-Leiter wird ja in dem Sinne gar nicht benutzt/benötigt!
Funktioniert der FI dann trotzdem?

Der hat mit dem Fehlen oder Vorhandensein eines Neutralleiter NICHTS zu tun.

Des weiteren gibt es ja eine Regelung, die besagt das der FI
nicht nötig ist, wenn eine Steckdose nur ausschließlich einem
Betriebsmittel zugeördnet ist und so benutzt wird.
Das wäre ja dann so, wenn nur eine Maschine angeschlossen
wird.

http://www.online-de.de/archiv/2007/15-16/DE_15_16_0…

„In erster Linie dachten die Normensetzer
an Verbrauchsmittel, z.B. an eine
Gefriertruhe oder eine Heizung. Für ein
Computersystem aber könnte diese Ausnahme
in manchen Fällen auch zutreffen.
Als Begründung für diese Ausnahmen
wird angeführt, dass derartig
wichtige Verbraucher durch ungewollte
Auslösungen der RCDs keinesfalls ausfallen
sollen.“

In einem Bereich jede Steckdose als „nur zur Verwendung mit einem bestimmten Verbraucher, der keinesfalls ausfallen darf“ zu deklarieren, ist nicht im Sinne der Norm.

Hallo XStrom,

Aber ich Frage mich was an einer Maschine die mit 3 Phasen
ohne N-Leiter ein FI-Schutzschalter überhaupt bringt?

Das selbe wie mit Neutralleiter.

Richtig :wink:

Er schaltet ab, wenn ein unzulässig hoher Differenzstrom
fließt.
Entweder Außenleiter - Gehäuse oder Außenleiter - Mensch -
Erde.

Quasi das selbe wie wenn man einen Durchlauferhitzer an einen
FI-Schutzschalter anschließen würde.

Was ich z.B. prinzipiell immer mache. OK, da kommt man nicht
mehr mit dem billig-Standard 4x40A FI für die ganze Wohnung
aus.

Gibt es überhaupt Installateure die den DLE nicht ueber einen RCD laufen lassen? :o
Pflicht ist es nicht, aber angebracht schon!
Im Schadensfalle ist dann das Theather gross :s

Der N-Leiter wird ja in dem Sinne gar nicht benutzt/benötigt!
Funktioniert der FI dann trotzdem?

Der hat mit dem Fehlen oder Vorhandensein eines Neutralleiter
NICHTS zu tun.

Des weiteren gibt es ja eine Regelung, die besagt das der FI
nicht nötig ist, wenn eine Steckdose nur ausschließlich einem
Betriebsmittel zugeördnet ist und so benutzt wird.
Das wäre ja dann so, wenn nur eine Maschine angeschlossen
wird.

… und wenn sie nur von einer Fachkraft benutzt wird.

http://www.online-de.de/archiv/2007/15-16/DE_15_16_0…

„In erster Linie dachten die Normensetzer
an Verbrauchsmittel, z.B. an eine
Gefriertruhe oder eine Heizung. Für ein
Computersystem aber könnte diese Ausnahme
in manchen Fällen auch zutreffen.
Als Begründung für diese Ausnahmen
wird angeführt, dass derartig
wichtige Verbraucher durch ungewollte
Auslösungen der RCDs keinesfalls ausfallen
sollen.“

Für EDV Systeme u.a. kommen deswegen nicht ohne Grund USV’s zum Einsatz :wink:

In einem Bereich jede Steckdose als „nur zur Verwendung mit
einem bestimmten Verbraucher, der keinesfalls ausfallen darf“
zu deklarieren, ist nicht im Sinne der Norm.

Ich hatte heute in meinem Schuhladen die Abnahme durch den TÜV. Und zu meinem Erstaunen hatte er mal richtig Zeit gehabt und war auch gespraechig. Wir kamen da auch mal auf das Thema RCD / Steckdose und kein RCD bei einem Festanschluß etc.
Die Vorschriften sind da echt schwammig und kann man beliebig auslegen. Im Schuhladen gab es zum Bsp. folgende Situation. Im Kassenbereich, sind unten im Schrank Mehrfachverteiler installiert! Angeliefert wurden sie schon vorverdrahtet. Sprich die Mehrfachsteckdose war installiert und der Stecker abgeschnitten und in eine Abzweigdose geführt. Dort wurde dann ein NYM angeschlossen. Ergo ein Festanschluß! Dafür besteht wiederrum KEINE Pflicht einen RCD vorzuschalten … Bei einer Steckdosenleiste? :s
Naechster Punkt Küche, Kühlschrank. Kuehlschrank wird als Ortsveraenderliches Geraet angesehen --> RCD ist Pflicht… Also ich habe noch keinen einen Kühlschrank durch die Gegend tragen gesehen, nur zur Montage und Demontage der Kueche! Man faehrt mal übers WE weg, der RCD schaltet auf Grund der zulaessigen Ableitströme ab ( mehre Geräte) Man kommt nach dem WE wieder nach Hause und hat dann die Sauerei :confused:

Ein anderer Punkt ist der DLE …

Vom TÜV wird eine Steckdose die nicht über einen RCD läuft nicht gerne gesehen!

Ein anderer Punkt ist… Strippchen aus dem Verteilerschrank heraus, durch einen Rangierkanal, 1,5m!) ab in den naechsten Schrank und dort auf Reihenklemme, oder das selbe Bsp. nur nicht auf Klemme, sondern auf eine Steckdose. In beiden Faellen ein B16A vorgeschalten mit einen RCD. Warum zum Geier da ein 2,5mm² ? ( Die kanäle waren nun weiss gott nicht voll!)

In manchen Punkten soll man mal die Vorschriften verstehen :s

MfG Alex

… und wenn sie nur von einer Fachkraft benutzt wird.

Die Steckdose oder die daran angeschlossene Maschine?

lg, mabuse