Fichten fällen oder kürzen?

Hallo,

Ein paar Fichtem, wohl schon über 12 m, sollen leider fallen, da sie sonst zu groß und mächtig werden.

I)
Würde es ähnlich kosten, wenn man sie „köpft“ - bzw. ist der Aufwand dann kleiner oder sogar größer?

Oder sind sie nicht vielleicht untenherum bereits so breit, dass man diese „Enthauptung“ einfach vollziehen könnte?

II)
Ich hörte, dass solche Bäume einfach abgesägt werden, aber eine Alternative sei, sie zu erklettern und die Äste von unten nach oben zu entfernen - so dass man dann scheibchenweise abschneidet.
Was ist ratsamer bzw. günstiger?

Vielen Dank für alle Experten-Antworten!

Moin,

abgesehen davon, dass diese Frage im Gartenforum mehr ANtworten bekommen könnte …

Fichten oben zu köpfen ist ein Sterben auf Raten, die werden absterben, weil sie keine Strauchgewächse sind. Was oben fehlt wird seitlich nicht ersetzt.

Klettertechnik hängt vom Baum ab, ist meistens machbar und hängt vom Aufwand ab, u.a. von der Höhe, der Stärke des Stammes etc. Das kann und darf nur ein Fachmann machen, weil das nicht gerade ungefährlich ist.

Die einfachste Möglichkeit, Fichten loszuwerden (wenn die Fläche es hergibt): fachmännisch fallen lassen. Und danach Stubben ausfräsen.

Egal, welche Lösung - ich würde da einfach mal in der Umgebung nach einem Forstwirtschaftsmeister oder einem GaLaBauer mit entsprechender Qualifikaiton gucken. NIcht zu vergessen: es muss ggf. eine Genehmigung eingeholt werden, die überhaupt fällen zu dürfen. Anruf beim Amt zur Klärung, ob das nötig ist, ist schnell gemacht. Die Konventionalstrafe bei Nicht-Beachten ist brutal.

Gruß
Ex.

Hallo!

Man kann sie kappen, es bilden sich neue Austriebe und eine neue Krone.
Nur sind sie unten doch meist kahl (viel Stamm,wenig Äste)und haben eher unansehnliche Äste.
Dann sieht es zumindest für längere Zeit schäbig aus!

Kappen kann man nur über Hubsteiger(Teleskop-Arbeitskorb) oder Baumkletterer(nur sinnvoll, wenn Baum abseits und mit Fahrzeug nicht anfahrbar wäre)

Aber auch Fällen wird selten im Stück vom Boden aus gemacht, weil meist nie der Platz ist zum Fallen, bzw. weil man die Gefahr des Falschwurfs verhindern muss.

Also trägt man auch einen Fällbaum von oben in Stücken ab und braucht dazu einen Hubsteiger.

Kosten sind also nicht sehr unterschiedlich, es fällt beim Fällen halt noch mehr Abfall an, der sicherlich gegen Geld abtransportiert werden muss.
Fällung sollte also mehr als Kappung kosten.

MfG
duck313

Moin,

zum stückweise Runterholen braucht es mitnichten einen Hubsteiger, auch wenn das oft gemacht wird. Die Kosten für den Hubsteiger sind fast so hoch wie für einen Kletterfäller. Hab ich bei einem grösseren Projekt grad erst durchgezogen. Der Kletterer war schneller als der Aufwand, den STeiger hier antreten zu lassen.

Welche Lösung auch immer: es ist so oder so keine Sache für einen Laien und eine Einzelfallentscheidung. Also: Fachmann ranholen, der soll sich die Bäume real angucken und kann dann eine Empfehlung geben. Im übrigen ist es keineswegs so, dass Fichten immer neue Kronen bilden. Die, die wir hier runtergeholt haben, wurden mal oben gekappt - und waren alle kaputt. Hat nur länger gedauert, weil sie schon älter waren (teilweise über 30 Jahre). Aber als sie lagen, war es nicht zu übersehen.

Und ob Steiger oder Kletterer: idealerweise haben die einen Schredder dabei, um mindestens die Abschnitte zu schreddern, dann ist die Entsorgung weniger aufwendig.

Gruß
Ex.

Moin,

Ein paar Fichtem, wohl schon über 12 m, sollen leider fallen,
da sie sonst zu groß und mächtig werden.

der ev. vorhandenen lokalen Baumschutzverordnung konform?

I)
Würde es ähnlich kosten, wenn man sie „köpft“ - bzw. ist der
Aufwand dann kleiner oder sogar größer?

Das musst Du die Firma den Baumgärtner fragen, der die Arbeiten ausführt bzw. was sie ins Angebot schreiben.

Oder sind sie nicht vielleicht untenherum bereits so breit,
dass man diese „Enthauptung“ einfach vollziehen könnte?

siehe oben.

II)
Ich hörte, dass solche Bäume einfach abgesägt werden, aber
eine Alternative sei, sie zu erklettern und die Äste von unten
nach oben zu entfernen - so dass man dann scheibchenweise
abschneidet.
Was ist ratsamer bzw. günstiger?

Wie gesagt, siehe oben.

Es gibt nun mal keine generelle Vorgehensweise, sondern man ist immer an die Lokalen Begebenheiten gebunden. Oft kann man einen Baum nicht in voller länge fällen und muss dann Stück für Stück abtragen. So haben wir mal einen sehr alten, abgestorbenen Apfelbaum in einer Aktion stückeln müssen, weil es keinen Platz gab. Man hatte im Laufe der Jahre hier einen Wintergarten angebaut, dort einen Schuppen, dort eine Laube

Gandalf

Hallo, es ist natürlich erstmal günstiger die Fichten nur teilweise zu kappen, sieht  nicht schön aus wachsen auch nicht gut weiter, geht aber mit Kranwagen und Platz zum Fallen.
Aber wenn es keine Risikofällung ist und die Bäume Platz, haben auch für Großmaschinen zum Abtransport ist es günsiger sie ganz zu entfernen, dann zahlt man An und Abfahrt nur einmal. (Es wird auch nicht billiger wenn man länger wartet )
Für Baumkletterer sind Fichten meiner Meinung nach nicht geeignet weil sie zu dicht beastet sind, es ist auch nicht die günstigere Lösung.
Es würde sich anbieten wenn 1 Baum gefällt werden muß der keinen Platz hat zum Fallen und so stückchenweise abgesägt werden muß. 
Verschiedene Angebote einholen.
Lieben Gruß 
Syringia

Mein Kletterer hat 16 Fichten (eng bewachsen) mit Abstand von 1-3 Meter zwischen den Bäumen in knapp 2 Tagen runtergeholt. Beim Raufsteigen mit Kletterseil Äste runter und dann stückweise gekappt.

Klettern geht immer, wenn der Baum die nötige Stabilität hat. Die Dichte der Äste hat darauf keinen Einfluss, dafür gibt’s ja die Sägen, die Äste kommen schneller runter als man gucken kann. Und wenn der Kletterer weiss, was er tut, dann fallen die so, dass sie nicht hängen bleiben auf dem Weg nach unten.

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Hi!

Fichten oben zu köpfen ist ein Sterben auf Raten, die werden
absterben, weil sie keine Strauchgewächse sind. Was oben fehlt
wird seitlich nicht ersetzt.

??? Also das stimmt alles so nicht ganz. Man kann Fichten durchaus als Hecke regelmäßig schneiden, die verzeigt sich ganz gut. Wenn man sie unten breiter lässt als oben, verkahlt sie auch nicht. Richtig ist, dass sie aus verkahlten Stellen seitlich und unten nicht mehr nachtreibt.

Köpft man eine Fichte, so stellt sie einen Ast auf und macht aus ihm den neuen Wipfeltrieb. Sie stirbt davon nicht.
Sie wird aber dadurch nicht schöner und auch nicht standfester, die Schnittstelle und der Abzweig bilden einen Sollbruchstelle.

Kleiner bleibt die Fichte dadurch auch nicht. Man wird sich wundern, wie schnell der neue Trieb die Höhe des alten Wipfels erreicht… (Die Wurzelmasse ist ja noch da für den ganzen, vorher größeren Baum und schiebt mit erstaunlicher Kraft Energie fürs Wachstum nach)

Die einfachste Möglichkeit, Fichten loszuwerden (wenn die
Fläche es hergibt): fachmännisch fallen lassen. Und danach

Vorher vor Ort begutachten lassen und Angebote einholen.

Der Anruf beim Amt ist eine gute Idee.

Grüße
kernig

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branchenbuch / baumfällungen

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