kann man davon ausgehen, dass die Linkspartei wieder ihren gestig beschränkten, historischen Horizont unter Beweis stellen wird, indem sie ein Loblied anstimmt?
Das ist jetzt aber nichts, was sich nur auf Links beschränkt
Parteichef Heinz-Christian Strache hatte Hofer mehrfach als möglichen -und „exzellenten“ - Präsidentschaftskandidaten der FPÖ genannt. „Ich persönlich strebe dieses Amt nicht an“, betonte dieser aber am Montag - und ergänzte auf den Hinweis auf ähnliche Antworten des möglichen ÖVP-Kandidaten Erwin Pröll: „Aber ich bin nicht der Herr Pröll. Wenn ich sage, ich strebe das nicht an, dann ist es auch so.“
Zwischen „sich augenfällig etwas zieren, um gerufen zu werden“ und „die Macht stückweise an sich reissen, um anschliessend Diktator zu sein“ liegt ein kompletter Atlantik und etwas Mittelmeer.
Vorsicht, Penegrin. Manche Idee kann sich zur zutiefst fixen verfestigen. Am Ende kommst auch Du noch irgendwann beim Thema „Gartenbau“ oder „Malen nach Zahlen“ immer wieder auf das Thema FPÖ raus.
Jetzt bekomme ich selbst Angst vor dem Dezember . Was wird es aus Dir machen, falls tatsächlich Hofer (formerly known as Sohn Satans) gewinnen sollte.
Ich habe lediglich die nahezu identen Aussagen zweier Politiker gegenübergestellt. Dass ich hier nicht den biographischen Werdegang der beiden vergleiche, sollte eigentlich klar sein.
PS: wir können aber natürlich auch über deine Fixierung auf eine gewisse Präsidentschaftskandidatin sprechen
Nein, aber man kann davon ausgehen, dass du weiterhin jede noch so fernliegende Nachrichtenmeldung dazu benutzen wirst, um in deiner gewohnt polemischen Art deinen eigenen geistigen und politischen Horizont hier unter Beweis zu stellen.
Bis 1959 war Kuba ein von mafiösen Gangstern regiertes Großbordell mit Spielhallen und ansonsten ein Paradies für amerikanische Agrar- Sklavenhalter. Für die einheimische Bevölkerung gab es nichts, kein Bildungs- und kein Gesundheitssystem. Die Leute vegetierten, hungerten und verhungerten, sofern sie nicht weitgehend rechtlos in dubiosen Dienstverhältnissen unterkamen. Das hatte Castro beendet und zumindest im Bildungs- und Gesundheitssystem Vorbildliches für die breite Bevölkerung geschaffen.
Die staatlichen Strukturen Kubas entsprachen unter Batista keinem Standard, egal welchen Maßstab man anlegte. Aber die USA und übrigens auch deutsche Politiker fanden alles in bester Ordnung. Der auch vom Kennedy-Clan gehätschelte Mafioso Batista wurde sogar mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Dieser Geist von Vasallentum wirkt bei der Einschätzung Kubas in D bis heute.
Lange Zeit wurde hierzulande gar nicht zur Kenntnis genommen, dass das Land mit etlichen Naturkatastrophen ohne Hilfe von außen zurecht kam (zurecht kommen musste) und gemessen an allen anderen Staaten der Region verträgliche Lebensbedingungen für seine Bürger bot.
Zu keinem Zeitpunkt hatte Kuba ein Staats-, Gemein- und Wirtschaftswesen, das mit bundesrepublikanischer Elle gemessen hinlänglich erscheint. Nimmt man aber die Lebensbedingungen z. B. auf der Nachbarinsel mit Haiti und der Dominikanischen Republik, auch ganz Süd- und Mittelamerikas als Maßstab und blendet dabei die Lebensbedingungen der hauchdünnen Schicht Vermögender aus, erscheint Kuba geradezu als Leuchtturm.
auf der großenKaribikInsel im blauen Adidas Sportanzug ist tot.
–„über das Konzentrationslager auf dem illegalen Militärstützpunkt Guantánamo KUBA wagten sie nicht, in Genf auch nur ein Wort zu sagen.“ Zitat Castro–
Kuba„Insel der Freiheit“
Fidel Castro ist tot und Afrika wird ein Loblied anstimmen :heavy_exclamation_mark:
vdmaster KUBA verstehen heißt
hierarchischen Sichtweise GrundBedürfnisse des Menschen mit der höchsten Wichtigkeit
-von 580 befragten DDR-Übersiedlern gaben knapp 200 familiäre Gründe an.
Lediglich vier Befragte nannten politische Gründe und 18 sagten,
es gefalle ihnen in der Bundesrepublik nicht. –
Wenig Sympathie für die Übersiedler aus dem Westen hatten
die Menschen in der DDR. „Eigentlich sollte die DDR-Bevölkerung
sich um die Neubürger kümmern, auch um sie zu überwachen,
doch das fand meist nicht statt“, weiß Stöver zu berichten.
Die Übersiedler wurden in der Regel sich selbst überlassen.
„Der muss doch was zu verstecken haben“, war ein Vorurteil,
mit dem ihnen oft begegnet wurde. Wer würde denn freiwillig
aus der Bundesrepublik in die DDR gehen?–
Oh, auf die bin ich nicht fixiert. Nur derzeit darauf, dass der andere unter Nutzung abwegigster Argumene als das ultimative Böse dargestellt wird. Und wenn Du in meinen Beiträgen weit genug zurückgehen würdest, dann könntest Du nachlesen, dass ich die Wahl stets als zwischen Cholera und Pest beschrieb und HC präferierte, weil sie Profi ist und weitgehend kalkulierbar. Das ändert aber nichts daran, dass ich in ihr auch eine typische Macchiavellistin sehe.
Und vor allem regt mich die miese Berichterstattung in dt. Medien auf. Das hat schon Käsblattniveau (Käsblatt=Dorfpostille).
Ach, hättest Du nur geschwiegen. Unter Batista wurde Kuba zum modernsten und politisch fortschrittlichsten Staat Südamerikas unter Beteiligung der Kommunisten. U.a, ihm ist die Verfassung von 1940 zu verdanken. Touristik war auch damals ein Devisenbringer und Spielkasinos waren ein zuverlässiger Magnet, die Amis auf die Insel zu bekommen.
Aber man hatte sich damit auch (wie in Spielermetropolen der USA) Mafiosi ins Land geholt, die - wie es ihre Art ist - die Ordnung untergraben. 1944 konnte Batista nicht erneut zur Präsidentenwahl antreten und der Posten ging an die bürgerliche Konkurrenz. Batista zog nach Florida um.
Die USA hatten ein Jahr hilflos zusehen müssen wie Lucky Luciano in Kuba ungehindert agieren konnte. Erst als sie 1947 mit dem Stop von Medikamentenlieferungen drohten, wurde er von der kubanischen Regierung des Landes verwiesen. Meyer Lansky hingegen blieb im Land.
1948 kam der mittlerweile von Mafiosi gekaufte Batista zurück und wurde Senator bis er 1952 putschte und einen unfähigen Vorgänger verjagte. Er setzte Teile der Verfassung außer Kraft und ließ sogar 11/54 Wahlen abhalten. Wie (immer wieder) in vielen halbgaren Staaten, die irgendwo zwischen Demokratie und Autoritarismus hängen, versuchte der Amtsinhaber Batista die Wahlen zu manipulieren, während die Opposition sie vollständig boykottierte. Und die Anzahl der Toten des nun diktatorisch herrschenden Regimes hielt sich (für Latein- und mittelamerika) noch in fast „zivilen“ Größenordnungen http://users.erols.com/mwhite28/warstat7.htm#Cuba52
Aber solche Details gehen natürlich aufgrund der Propaganda, die den anderen zum Dämon macht, unter.
Es ist meist so, dass Revolutionäre als erstes die Kassen plündern und als Volkstribune auch gute Geschenke zum Wohl der Menschen verteilen. Leider unterdrücken sie stets die Opposition (nüscht mit Demokratie), beschneiden die Freiheitsrechte und verteilen Leckerli nur, wenn man braver Mitläufer ist.
Vor allem aber wirtschaften sie binnen kurzer Zeit ihr Land in Grund und Boden. Es hilft nichts, gleich zehn Ärzte zu haben, wenn alle zehn keine Infrastruktur, keine Instrumente und keine Medikamente mitbringen.
Kuba entspricht durchaus nicht den landläufigen Vorstellungen von einem unterentwickelten Land. Rund 57 % seiner 6,5 Millionen Einwohner lebten schon 1953 in den Städten. Unter den kommunistischen Ländern liegt nur in der Tschechoslowakei und der Sowjetzone der Prozentsatz der Stadtbevölkerung höher. Und seit der Volkszählung von 1953 dürfte der Prozentsatz der Stadtbewohner auf Kuba dank dem wirtschaftlichen Aufschwung der Ära Batista noch um mehrere Prozent gestiegen sein.
Bei nur 43 % Landbevölkerung aber fällt Kuba schon längst nicht mehr in die Kategorie der reinen Agrarländer, sondern in diejenige der Agrar-Industrieländer. Allerdings ist die kubanische Industrie recht einseitig entwickelt. Außer der Zucker- und der Tabakindustrie, die beide Weltruf genießen, und einem ansehnlichen Bergbau spielen fast nur noch die für den Binnenbedarf arbeitenden Leder- und Bekleidungsindustrien, die Nahrungsmittelindustrie und eine kleine Industrie für pharmazeutische
und kosmetische Produkte eine Rolle. Dazu kam vor der Revolution noch der Tourismus als wichtige Devisenquelle. Dieser Entwicklungsstand genügte immerhin, um die Existenz eines kräftigen bürgerlichen Mittelstandes zu sichern. Eine breite Oberschicht, die vom Industriellen bis zum Buchhändler und Drogeriebesitzer reichte, hatte vor der Revolution sogar einen Lebensstandard, der demjenigen der entsprechenden Schicht in den Vereinigten Staaten mindestens gleichkam und ihn in bezug auf Wohnung und Dienstboten sogar bei weitem übertraf. Der Lebensstandard des Kleinbürgertums und der großen Masse der Angestellten, aber auch der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft, konnte etwa mit dem der entsprechenden Bevölkerungsgruppen in Italien verglichen werden. Auch war die Arbeiterschaft durch eine in den dreißiger und vierziger Jahren – zum Teil dank der Unterstützung Batistas erkämpfte Arbeits- und Sozialgesetzgebung geschützt, die vorbildlich für Lateinamerika war.
Die nachfolgenden Seiten sollte man auch lesen. Is wohl nix mit revolutionären Massen, weil alle unter furchtbarer Ungerechtigkeit litten.
Kuba wurde nicht befreit, sondern tauschte nur einen Diktator gegen den anderen ein. Die Wohlstandsentwicklung wurde erst (vorerst) signifikant besser, nachdem Fidels Bruder ans Ruder kam und niemandem mehr dem Dahinsiechenden ernsthaft zuhörte. Der Rest ist Revolutionsfolklore.
Jenseits von Stilfragen: Die Kenntnis der Vorgeschichte hilft beim Einordnen der Ereignisse. Insofern war Dein Beitrag hilfreich, weil Du beschrieben hast, wie Batista in den 50ern mit seiner Regierungsgewalt vorging. Nur so wird verständlich, wie Castro an die Macht kommen konnte und von breiten Bevölkerungsschichten getragen wurde. Die breite Bevölkerung bestand aus armen Teufeln, chancenlos, entweder irgendwie in der Lage, sich selbst zu versorgen oder zu verhungern. Es gab für die gewöhnliche Bevölkerung weder ein Bildungs- noch ein Gesundheitssystem. Wer einen Staat nach Hotels und Spielcasinos, ein paar Reichen und Autos beurteilt, mag es anders sehen, für die Mehrheit der Bevölkerung sind aber Schulen, medizinische Versorgung und Abwesenheit von Hunger deutlich wichtiger. Das hat Castro dem Land gebracht und - Diktatur hin oder her - dazu geführt, dass er von breiten Bevölkerungsschichten getragen wurde. Ohne diesen Umstand hält sich kein Regime längere Zeit.
Castro beging schwere Fehler. Insbesondere das lange militärische Afrika-Engagement war überflüssig und schädlich für die Volkswirtschaft des Landes. Zudem zögerte das Regime viel zu lange, wirtschaftliche Eigeninitiative wenigstens zuzulassen.
Wohl wahr. Aber Demokratie fällt nicht vom Himmel, braucht fruchtbaren Boden und in Generationen bemessene Zeit, um stabil zu funktionieren. Wie eine Demokratie ohne Demokraten funktioniert, bzw. scheitert, kann man in der deutschen Geschichte nachlesen. Was wäre gewesen, wenn… kann in/auf Kuba keiner mit Gewissheit sagen. Es ist aber zumindest unwahrscheinlich, dass das Land - Wirtschaft und landwirtschaftliche Flächen überwiegend in Händen amerikanischer Eigentümer - zu demokratischen Ansätzen überhaupt fähig gewesen wäre.
Letztlich wurde die Batista-Diktatur durch die Castro-Diktatur abgelöst. Wer dann durch Vergleich der Bruttosozialprodukte Batista - Castro zu einem Urteil kommen will, wird das Hohelied von Batista singen. Dass die Bevölkerung dabei vor die Hunde ging (wenn sie doch wenigstens so gut wie die Hunde hätten leben dürfen), wird ausgeblendet. Das Castro-System war ein gutes Sozialsystem. Keine Pressefreiheit, Demokratie schon gar nicht, aber kein Hunger, keine unversorgten Kranken und eine Analphabetenquote, die sich hinter D nicht verstecken muss. Man sollte die Zustande mit anderen Ländern der Karibik, Mittel- und Südamerikas vergleichen, dabei die Breite der Bevölkerung und nicht nur die Vorzeigeschicht aus wenigen Wohlhabenden sehen.
Identitätspolitik ist nicht den Rechten vorbehalten. Schließlich ist es Castro etwa 50 Jahre gelungen, bei der Mehrheit der Menschen in seinem Land dieses Zusammenspiel zwischen dem subjektiven „Innen“ und politischen/sozialen/gesellschaftlichen „Außen“ auf ein erträgliches, wenn nicht gar zufriedenes Maß zu bringen und zu halten. Sonst hätte es erneut Revolte gegeben.
Dass es derzeit zu Gunsten der Rechten in D, Europa, USA läuft, liegt wohl daran, dass es an erfolgreicher Identitätspolitik mangelt.
Zum einen drückt die zunehmende Kluft zwischen Arm-Reich, die abnehmende Einflussmöglichkeiten auf gesellschaftliche Gestaltung, die Feststellung einer Ohnmacht gegenüber einem politischen und wirtschaftlichen Establishment,…
Kurz: Die zunehmende Abwendung vom Bürger/Bewohner des Landes, welches man regiert.
Zum anderen werden D und Europa für das gesellschaftliche „Außen“ mit schwammigen undefinierten Begriffen wie Werte, Multikulti und Globalisierung geradezu überschwemmt. Und damit Richtungslosigkeit propagiert. Sehr kurzfristig eingeführt, langfristig bis dauerhaft angelegt.
Was das bis dahin meist ausgewogene Zusammenspiel von „Innen“ und „Außen“ vieler Menschen in erhebliche Konflikte bringt. Gewisse politische, im Wesentlichen nationale Ansätze verhelfen dann in ein ruhigeres persönliches Fahrwasser zu kommen.
Er wurde eben nicht von breiten Bevölkerungsschichten getragen, sondern als Söldner angeheuert.
1953 ein Angriff auf eine Militärkaserne. Seine „Truppe“ sind vorwiegend Halbstarke. Im gleichen jahr wird Castro zu 15 Jahren verurteilt. 1955 wird er von Batista noch amnestiert und verkrümelt sich nach Mexico. Er kehrt 1956 zurück und seine erste mil. Aktion endet in einem Desaster. Seine Truppe wird fast vollständig aufgerieben. Allerdings kann er einige Bergbauern rekrutieren. Seiner aufgefrischten Truppe gelingen einige regional begrenzte militärische Erfolge, aber „die Revolution“ dümpelt so vor sich hin. Politisch reicht es nicht einmal dazu, einen Generalstreik zu organisieren.
Batista wählt 1959 schliesslich das Exil, weil die bürgerliche Opposition Druck macht. Aus deren Reihen wurde auch Castro schon 1955 finanziert (u.a. vom Ex-Präsidenten). Die Kommunistische Partei Kubas hingegen sprang erst sehr spät auf den Zug auf. Den Abgang Batistas allerdings erklärte Castro PR-wirksam zum „Sieg der Revolution“ und gab ihn fälschlich als seinen Erfolg aus.
Und nun folgt der eigentliche Coup. Ähnlich wie Hitler, der ja auch mit Hilfe der Bürgerlichen an die Macht kam. Castro tariert die pol. Macht zuerst zwischen Radikalen und Bürgerlichen aus. Allerdings ersetzt er dann Stück für Stück die Bürgerlichen durch seine Leute und wird im gleichen Zug immer radikaler bis hin zum offenen Tyrannentum. Jede Art von Widerspruch oder gar pol. Opposition wird in der ein oder anderen Weise ausradiert.
Das kubanische Volk war nicht ausgebeutet/unterjocht. Es stand zuletzt unter der tyrannischen Fuchtel eines früher demokratisch-aufklärerischen Putschisten (Batista), der auch Handlanger der organisierten Kriminalität war. Dieser hatte zweimal unfähige und unbeliebte Präsidenten abgesägt. Beim ersten Mal hat er sich an die Spielregeln gehalten, beim zweiten Mal sich aber mit der Opposition nicht geeinigt.
Gegen diesen revoltierte mit terroristischen Mitteln ein offenbar charisamtischer Egomane und Narzist, der über erhebliche rhetorische Fähigkeiten und eine imposante Erscheinung verfügte. Er scheiterte kläglich, wurde aber nach kürzester Zeit begnadigt.
Der gleiche Typ ließ sich von den Bürgerlichen sponsern, konnte einge wenige Erfolge verbuchen, nachdem er fast ein zweites Mal draufgegangen wäre. Genau dieser Typ stahl anschliessend den Sieg über den Tyrannen, spielte auf der Klaviatur der Propaganda und seiner eigenen Mystifiierung (revol. Legendenbildung), trat als Wolf im Schafspelz auf und verriet dann die Volksdemokratie mit den gleichen tyrannischen Methoden wie einst Batista.
Für lateinamerikanische Verhältnisse war Kuba bereits zuvor prosperierend, sozial und aufgeklärt-gebildet. Wirtschaftlich hat es der neue Tyrann aber gründlich in den Sand gesetzt. Und seine Führung als Tyrann hat Kuba von weiterer Entwicklung abgehalten. Von wg. Leuchtturm.
Die anderen Länder Lateinamerikas hatten nur anfänglich deutlich schlechtere Ausgangslagen, haben aber zu großen Teilen mittlerweile leicht aufschliessen können.
Und nachdem er aufgrund des Zusammenbruchs der UdSSR auch nicht mehr finanziell als Vorzeigeprojekt gepäppelt wurde, war das Ende absehbar. Es wäre bereits früher gekommen, wenn nicht der Chavez eingesprungen wäre. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13684375.html (20% Zuschuss zum BIP)
Erst durch die Hinwendung zu mehr Marktoffenheit nach dem Rückzug Fidels konnte das Schiff vor dem völligen Absaufen bewahrt werden.
Nun wird alles davon abhängen, ob Trump ideologisch agiert oder pragmatisch die Tauwetterpolitik von Obama (das war wirklich mal sinnvoll) gegenüber Kuba fortführt. Betonkopf"revolution"snostalgie ist für Kuba jedenfalls keine tragfähige Zukunftsvision. Es wäre auch vorstellbar, dass es zur gewaltsamen Transformierung Kubas kommen wird. Hängt davon ab, wieviel Demokratisches in den Hirnen seit 1940 überlebt hat.
Du scheinst geflissentlich zu ignorieren, dass es eine sehr breite Mittel- und Oberschicht gab. Groß- und Kleinbürger, nicht nur arme Landbevölkerung. Aus den servierten Links geht hervor, dass sich auch die Unterschicht mit der Italiens der 50er vergleichen ließ.
Da stimme ich Dir zu. Man benötigt wenigstens etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung in entscheidenden Machtpositionen, die man bei Laune halten muss. Und darf den Rest nicht allzu sehr unterdrücken/verfolgen. Da helfen selbstverständlich soziale Wohltaten.
Sind für sehr viele Staaten wichtig, um an Devisen heranzukommen mit denen dann in der Welt eingekauft werden kann. Aber das bringt langfristig nur dann etwas, wenn die wirtschaftliche Basis auch diversifiziert wird. Wer sich auf nur ein oder zwei nichtkomplexe Wirtschaftsgüter für den Export konzentriert, der kann nicht in die Puschen kommen bzw. säuft schneller ab. (->Rohstofffalle)
Bei knapp etwas über 13% landwirtschaftliche Nutzfläche 1961 von 110.000 Quadratkilometern waren das lediglich 10%. Auch die Anzahl der landw. Betriebe, die aus einem vorangegangen Link hervorgeht, deutet darauf hin, dass von überwiegend nicht die Rede sein kann. Aber ich lasse mich mit Fakten gerne berichtigen.
Ne, aber wer das von Castro singen möchte, der vergisst die Massenfluchtbewegung, den Braindrift, den die Politik Castros in den ersten Jahren auslöste. Die konnten ihr Hab und Gut ja auch nicht mitnehmen. Und die Entrechtung von Eigentum sowie dessen fortgesetzte Ausbeutung füllt auch erst einmal die revolutionären Kassen.
Hätte Castro es dabei belassen, zwischen Sozialreformern, Radikalen und Bürgerlichen als Mittler zu dienen, lediglich solche Großbesitzer enteignet, denen aufgrund rechtsstaatlicher Prinzipien ein verdientes Urteil zukam (Korruption, Steuerhinterziehung etc. pp.), den Rest über Steuergesetzgebung angemessen geschröpft und mit den Amerikanern neue, bessere Verträge ausgehandelt, so hätte er Kuba tatsächlich in eine blühende Zukunft führen können und den Titel Máximo Líder auch verdient. Aber das wäre ja auch schwierig und komplex gewesen. Nichts für so einen Typ wie Castro.
Es ist auch nichts schändliches dabei, eine festgelegte Zeit mit diktatorischen Befugnissen ausgestattet (im guten Sinne) zu regieren, um neue Ordnung zu schaffen. Aber das festhalten daran und die Unterdrückung der zivilen (gewaltfreien) Kritik führt unweigerlich in ein politisches Desaster.
Das ist ja einmal eine sehr eigenwillige Geschichtsinterpretation.
Ich will einmal nur einen Punkt herausgreifen:
Inequalities
There were, however, profound inequalities in Cuban society - between city and countryside and between whites and blacks. In the countryside, some Cubans lived in abysmal poverty. Sugar production was seasonal, and the macheteros - sugarcane cutters who only worked four months out of the year – were an army of unemployed, perpetually in debt and living on the margins of survival. Many poor peasants were seriously malnourished and hungry. Neither health care nor education reached those rural Cubans at the bottom of society. Illiteracy was widespread, and those lucky enough to attend school seldom made it past the first or second grades. Clusters of graveyards dotted the main highway along the foothills of the Sierra Maestra, marking the spots where people died waiting for transportation to the nearest hospitals and clinics in Santiago de Cuba.
Two Worlds
Racism also blighted Cuban society. The island’s private clubs and beaches were segregated. Even President Fulgencio Batista, a mulatto, was denied membership in one of Havana’s most exclusive clubs. „One might best summarize the complex situation by saying that urban Cuba had come to resemble a Southern European country (with a living standard as high or surpassing that of France, Spain, Portugal and Greece) while rural Cuba replicated the conditions of other plantation societies in Latin America and the Caribbean,“ according to analyst Mark Falcoff. (http://www.pbs.org/wgbh/amex/castro/peopleevents/e_precastro.html)
Kleiner Tipp: Exil-kubanische Quellen sind nicht unbedingt objektiv.
Gilt das auch für Nordkorea? Dass dort Hunger unbekannt sein sollte, wäre mir neu.
Aber vielleicht ist es dort ja auch die medizinische und/oder schulische Versorgung, von der die breiten Bevölkerungsschichten so begeistert sind.
Oh, es gab ein verarmtes Prekariat aus Saisonarbeitern. Das hat nur mit „Ausbeutung“ nicht sonderlich viel zu tun, wenn man bei vier Monaten Arbeit pro Jahr ansonsten nicht durch ein soziales Netz aufgefangen wird. Das war und ist Alltag für Abermillionen Menschen. Ausbeutung wäre ein Lohn bei ganzjähriger Arbeit, mit dem man sich gerade so vor dem Hungertod retten kann.
Auch Ungleichheiten zwischen Stadt- und Landbevölkerung sind die Norm und nicht die Ausnahme. Vergleich es mal mit der UdSSR oder der VRC in den 50ern jenseits von staatlicher Propaganda.
Wäre D nicht - in Relation betrachtet - sehr reich und eine soziale Marktwirtschaft, dann gäbe es auch hier Saisonarbeiter ohne Zuschuss und viel deutlichere Abstände zwischen Stadt und Land ohne Absicherung.
Die Revolution hat nur etwas überlackiert und verfügt, dass es keine Rassismus mehr geben dürfe, weil es so im Handbuch steht.
Allerdings hat auch das mit Ausbeutung und Unterjochung wenig zu tun. Keine offizielle Gewalt, keine Zwangsarbeit, keine Sklavenhalterknute, keine Leibeigenschaft.
Gesellschaftliche Ungleicheit/Benachteiligung ist noch keine Unterjochung.
Na ja, niemand mit Verstand, der frei reden kann, verklärt die Sippe in Nordkorea. Aber Fidel und noch mehr Che spuken vielen im Westen noch als eine Art Vorbild und Weltverbesserer im Kopf herum.
Fidel war immerhin auch kein Pol Pot und hat sich mit Völkermord angenehm zurückgehalten.