Filesharer-Szene aufgeschreckt

aus einem Internetforum, als Kommentar zu den Polizeiaktionen am vergangenen Dienstag …

"Die Regierung sollte sich mal überlegen neue Knäste zu bauen, weil das nach deren Meinung ein sehr sehr schweres Verbrechen ist!!!

Angenommen Du nimmst eine CD mit runter geladener mp3 zu einem Kumpel mit
und wird unterwegs überfallen und angenommen die Gewaltverbrecher werden
an Ort und Stelle gefasst. Die allerdings liegt neben dir deine Selbstgebrannte CD
die dir leider raus gefallen ist. Na, wer wird denn nun mehr bestraft? DU!!!

Das ist keine Geschichte, das ist wirklich passiert und ich finde man sollte das nicht verschweigen.
Das Urteil die beiden die den Überfall gemacht haben 1 Jahr Bewährung bekommen
und der andere 2 Jahre und 50.000 Euro darf er nun Abzahlen.
Armes Deutschland!"

Sollte es wirklich so sein, dann sind wir echt arm dran! Was denkt ihr?

Sollte es wirklich so sein, dann sind wir echt arm dran! Was
denkt ihr?

Ehrlich gesagt empfinde ich den Diebstahl von geistigem Eingentum nicht als Kavaliersdelikt. Ich würde kotzen, wenn mir als Künstler das passieren würde, denn das einzige, mit dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene, wäre genau dieses.

Und ansonsten ist der unqualifizierte Vergleich zweier Urteile ohne Details und Hintergründe über die jeweiligen Vorgänge populistisch und in der Sache sinnlos.

Grüße
Jürgen

Present, Past and Future of the Musikindustrie
Hallo Jürgen!

Ehrlich gesagt empfinde ich den Diebstahl von geistigem
Eingentum nicht als Kavaliersdelikt. Ich würde kotzen, wenn
mir als Künstler das passieren würde, denn das einzige, mit
dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene, wäre genau dieses.

Ich erlaube mir jetzt, mit 40, mal eine sentimentale Reise zurück in meine Jugend. Seit der ersten Schallplatte „Wish you were here - Pink Floyd“, die ich mir 1977 zugelegt habe, sind noch einige hundert weitere Schallplatten bzw. CDs dazu gekommen. Einige dieser Platten habe ich mir sogar mehrmals gekauft, weil sie auf diversen Feten kaputt gegangen sind oder so verkratzt waren, daß eine Neuanschaffung notwenig wurde. Plattenindustrie und die Künstler sollten also recht zufrieden mit mir sein.

Zusätzlich zu den gekauften Schallplatten habe ich mir früher auch von Freunden bzw. deren Schallplatten die beliebten Cassetten aufgenommen. Das war damals (70er, 80er Jahre) so üblich. Du wirst es vielleicht auch noch kennen.

Heute nimmt man keine Cassetten mehr auf, sondern saugt sich MP3s aus dem Internet. Im Kern hat sich aber nichts geändert. Warum Jugendliche früher unbehelligt ihre Musik hören und archivieren konnten und heutige Jugendliche kriminalisiert werden, ist mir nicht ganz klar. Das Argument vom geistigen Eigentum muß doch auch früher gegolten haben, oder nicht?

Mir ist schon klar, daß der Schaden, der der Musikindustrie entsteht, heute größer als früher ist. Die Jugendlichen, die nun mal - heute wie früher - nicht viel Geld haben, sind aber dadurch heute nicht krimineller als sie das früher waren. Stell dir mal vor, Sondereinsatzkommandos der Polizei hätten in den 70er und 80er die Kinderzimmer der Nation gestürmt und illegale Raubkopien auf Cassetten, sowie Schallplattenspieler und Cassettenrekorder eingezogen!

Und ansonsten ist der unqualifizierte Vergleich zweier Urteile
ohne Details und Hintergründe über die jeweiligen Vorgänge
populistisch und in der Sache sinnlos.

Hier stimme ich dir grundsätzlich zu. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, daß Jugendliche in diesen Tagen und vor dem Hintergrund der jüngsten polizeilichen Aktionen einigermaßen besorgt reagieren.

Gruß,
Klaus

Hallo Klaus,

Heute nimmt man keine Cassetten mehr auf, sondern saugt sich
MP3s aus dem Internet. Im Kern hat sich aber nichts geändert.
Warum Jugendliche früher unbehelligt ihre Musik hören und
archivieren konnten und heutige Jugendliche kriminalisiert
werden, ist mir nicht ganz klar. Das Argument vom geistigen
Eigentum muß doch auch früher gegolten haben, oder nicht?

es gibt einen hauchzarten Unterschied zwischen heute und damals: Spätestens bei der Kopie von der Kopie von der Kopie war die Tonqualität bescheiden. Die Frage der massenweisen Verbreitung von Raubkopien stellte sich damals nicht. Heute liegt die Musik auf einem Server und kann millionenfach heruntergeladen werden.

Und gerade weil Kopien früher kein Problem waren und es heute sind, hat man die Gesetze verschärft.

Übrigens gab es schon in den späten 80ern Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verurteilungen im Zusammenhang mit massenweisem Knacken, Kopieren und Verkaufen von Software. Das Problem war das gleiche: Die Kopie von der Kopie von der Kopie einer Datasette war nicht mehr brauchbar. Die Kopie von der Kopie von der Kopie einer Diskette aber durchaus.

Erst durch die digitale Verbreitung von geistigem Eigentum, ist dessen massenweise und damit geschäftsschädigende Vervielfältigung überhaupt erst möglich geworden.

Gruß,
Christian

Ehrlich gesagt empfinde ich den Diebstahl von geistigem
Eingentum nicht als Kavaliersdelikt. Ich würde kotzen, wenn
mir als Künstler das passieren würde, denn das einzige, mit
dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene, wäre genau dieses.

Bis vor plusminus 100 Jahren verdiente ein Komponist und/oder Musiker seinen Lebensunterhalt durch das was ein Musiker eigentlich tut: MUSIZIEREN. Dann kamen die Musikkonserven und der Verdienst von Musikern verschob sich vom Musizieren auf die Erzeugung und den Verkauf von Musik in Dosen, die man im Unterschied zum Konzert beliebig vervielfachen konnte. Aber die Digitalisierung räumt jetzt mit diesem Unsinn auf: Denn jetzt braucht niemand mehr Vinylplatten und Magnetbänder zu kaufen, sondern jeder kann sich selber seine Musikkonserven herstellen, zum Nulltarif. Der Wert einer Sache ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Da das Angebot an CDs dank Emule gegen unendlich strebt, ist der Wert einer CD gleich Null. Da nutzen auch keine Gesetze was.

Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma sind keine lächerlich hohen Strafen für immer neue erfundene Verbrechen sondern die Rückbesinnung der Musiker auf die MUSIK als eine Kunst der Aufführung.

Gruß
dataf0x

Erst durch die digitale Verbreitung von geistigem Eigentum,
ist dessen massenweise und damit geschäftsschädigende
Vervielfältigung überhaupt erst möglich geworden.

Ich würde es so formulieren: Durch die Digitalisierung hat man entdeckt, daß geistiges Eigentum eine Illusion ist.

Ich schiebe noch schnell was hinterher, bevor du glaubst, ich wäre ein neomarxistischer Spinner von der Linuxfraktion: Ein mp3 ist per Definition keine Musik sondern eine Abbildung von Musik. Ein Konzert ist Musik. Und Konzerte kann man nicht downloaden, sondern nur ein einziges Mal erleben. Und dafür bezahle ICH Geld.

Gruß
dataf0x

Hallo,

Erst durch die digitale Verbreitung von geistigem Eigentum,
ist dessen massenweise und damit geschäftsschädigende
Vervielfältigung überhaupt erst möglich geworden.

Mal unabhängig von Gesetzen, ist es hier nicht eine Industrie, die aufschreit? Eine Industrie die nix weiter tut als vervielfältigen? Sicher, Promotion und Produktionen kosten Geld, sehr viel Geld. Und Konzerte wollen finanziert sein, der „arme“ Musiker will auch was zu essen haben. Heute macht man kein Geld mehr mit Konzerten, verdient mittels massenhaftem Verkauf von Musik. Überall wo was verkauft wird und es sich irgendwie nachmachen, kopieren oder billiger reproduzieren läßt, wird genau dies getan. Ob nun Gesetze existieren oder nicht.

Wer ist nun machtlos oder geschädigt? Provokant gefragt…

Gruß
André

Erst durch die digitale Verbreitung von geistigem Eigentum,
ist dessen massenweise und damit geschäftsschädigende
Vervielfältigung überhaupt erst möglich geworden.

Hallo Christian,

das sind berechtigte Einwände. Sicherlich ist die Vervielfältigung einfacher geworden. Ganz grundsätzlich ist und war das Raubkopieren, Verkaufen oder Kaufen der Kopien kriminell. Egal, ob es sich dabei um digitale oder analoge Aufnahmen handelt. Das nur, um Mißverständnisse zu vermeiden.

Ich spreche jetzt nur mal vom durchschnittlichen Jugendlichen, der früher eben Cassetten und heute MP3s hört. Es hat sich nicht viel geändert. Und für ein gutes Stück Vinyl, mit liebevoll gestalteten Cover und cooler Mucke gehen die Kids auch heute noch in den Laden.

Die Musikindustrie macht einen Denkfehler. Sie glaubt, die Digitalisierung und die Tauschbörsen wären für die geringen Umsätze verantwortlich. Sie hat es jedoch versäumt, hochwertige Produkte bereit zu stellen, für die die Kids auch gerne zahlen. Sie hat es auch versäumt, funktionierende Kopierschutzmaßnahmen zu entwicklen. Hochwertige Produkte im Spielesektor bringen im Vergleich übrigens recht ordentliche Umsätze.

Von der Kriminalisierung der Jugendlichen im Gegenzug halte ich jedoch nicht viel.

Gruß,
Klaus

Hallo!

Das ist keine Geschichte, das ist wirklich passiert und ich
finde man sollte das nicht verschweigen.
Das Urteil die beiden die den Überfall gemacht haben 1 Jahr
Bewährung bekommen
und der andere 2 Jahre und 50.000 Euro darf er nun Abzahlen.
Armes Deutschland!"

„Leider“ gibt das das derzeitige dt. Strafrecht nicht her. Insofern halte ich die Geschichte ohne glaubwürdige Quellen für Humbug.

Ciao
Kaj

P.S.: „leider“ bedeutet nicht, dass ich eine Änderung des Strafrechts wünsche, sondern bezieht sich auf die Glaubwürdigkeit der Geschichte.

Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma sind keine lächerlich
hohen Strafen für immer neue erfundene Verbrechen sondern die
Rückbesinnung der Musiker auf die MUSIK als eine Kunst der
Aufführung.

Ja, cool, dann gibts aber auch Deine MP3 nicht mehr, weil es keine CDs und DVDs gibt. Du hättest wahrscheinlich niemals die Möglichkeit, die Musik von einem Künstler aus einem anderen Land zu hören, weil eine Reise mit dem ganzen Geraffel und Personal zu Dir für ein Konzert mit 20 oder 100 Zuschauern sich gar nicht rechnen würde. Größere Hallen bekäme man dann ja nicht mehr voll, weil kein Schwein die Musik kennt.

Irgendwie scheint mir Deine Theorie nicht ganz zu Ende gedacht zu sein.

Gruß,
Christian

Hallo,

Wer ist nun machtlos oder geschädigt?

die Plattengesellschaft und der Musiker. Gruppen wie U2 oder die Rolling Stones werden auch weiterhin genug verkaufen und durch Konzerte einspielen, daß sie nicht am Hungertuch nagen werden.

Das ist auch genau der Grund dafür, daß unbekannte Gruppen heute viel schwieriger an Plattenverträge kommen als früher, weil sich die großen Labels voll auf die großen Namen konzentrieren, weil man zusehen muß, daß man durch Promotion im großen Stil schnell genügend Scheiben verkauft bekommt, bevor in China die Presswerke angeworfen.

Aus dem Grunud kosten die Neuerscheinungen heute die Hälfte von dem, was sie nach einem Jahr oder so kosten, weil nämlich dadurch dafür gesorgt wird, daß die Titel schnell in den Top 10 zu finden sind, was wiederum die Verkaufszahlen steigen läßt. Aus diesem Grund gibt es sogar einen Mindestpreis für eine CD, den man verlangen muß, weil sonst die Verkaufszahlen von mediacontrol nicht gewertet werden.

Also: Geschädigt werden nicht die großen Götter des Kommerz, sondern die Künstler, bei denen sich noch nicht entschieden hat, ob sie hauptberuflich Musiker werden können, oder das als Hobby neben der Taxifahrerei betreiben.

Gruß,
Christian

Bis vor plusminus 100 Jahren verdiente ein Komponist und/oder
Musiker seinen Lebensunterhalt durch das was ein Musiker
eigentlich tut: MUSIZIEREN. Dann kamen die Musikkonserven und
der Verdienst von Musikern verschob sich vom Musizieren auf
die Erzeugung und den Verkauf von Musik in Dosen, die man im
Unterschied zum Konzert beliebig vervielfachen konnte. Aber
die Digitalisierung räumt jetzt mit diesem Unsinn auf: Denn
jetzt braucht niemand mehr Vinylplatten und Magnetbänder zu
kaufen, sondern jeder kann sich selber seine Musikkonserven
herstellen, zum Nulltarif. Der Wert einer Sache ergibt sich
aus Angebot und Nachfrage. Da das Angebot an CDs dank Emule
gegen unendlich strebt, ist der Wert einer CD gleich Null. Da
nutzen auch keine Gesetze was.

Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma sind keine lächerlich
hohen Strafen für immer neue erfundene Verbrechen sondern die
Rückbesinnung der Musiker auf die MUSIK als eine Kunst der
Aufführung.

Hi,

das hast du schön gesagt und als aktiver Musiker, der gelegentlich auftritt, würde ich eine solche Entwicklung sehr begrüßen.

Allerdings kenne ich keinen Künstler, der nicht Musik aufnehmen und verkaufen läßt, um damit Geld zu verdienen bzw. will, daß seine Musik von möglichst vielen Menschen gehört wird. Die Plattenindustrie ist insofern nur Erfüllungsgehilfe. Je besser eine solche Musik dem Publikum gefällt, um so mehr kann man davon verkaufen, um so wohlhabender und bekannter wird der Kreative.

Es müssen also zunächst einmal die Künstler selbst jegliche Aufnahmen von sich verbieten lassen. Es würde mich sehr wundern, wenn es dazu käme.

Gruß,
Klaus

Hallo Klaus,

Die Musikindustrie macht einen Denkfehler. Sie glaubt, die
Digitalisierung und die Tauschbörsen wären für die geringen
Umsätze verantwortlich. Sie hat es jedoch versäumt,
hochwertige Produkte bereit zu stellen, für die die Kids auch
gerne zahlen. Sie hat es auch versäumt, funktionierende
Kopierschutzmaßnahmen zu entwicklen. Hochwertige Produkte im
Spielesektor bringen im Vergleich übrigens recht ordentliche
Umsätze.

auch hier gilt das gesagte: Heute werden die Hitlisten für Computer- und Konsolenspielen von den großen Namen beherrscht. Kleinere Softwarebuden haben kaum noch die Chance, von einem der großen „Produzenten“ gefördert und auf den Markt gebracht zu werden. Der Grund ist wieder der gleiche: Das massenweise Raubkopieren der Datenträger.

Von der Kriminalisierung der Jugendlichen im Gegenzug halte
ich jedoch nicht viel.

Ich denke, hier wird ein Szenario gezeichnet, das es so nicht gibt. Niemand wird vor Gericht gestellt, der sich eine Musikdatei runterlädt und evtl. an zwei Leute per mail verschickt. Wer einen schwunghaften Handel über Ebay mit kopierter Musik betreibt, allerdings schon.

Gruß,
Christian

Erst durch die digitale Verbreitung von geistigem Eigentum,
ist dessen massenweise und damit geschäftsschädigende
Vervielfältigung überhaupt erst möglich geworden.

Ich würde es so formulieren: Durch die Digitalisierung hat man
entdeckt, daß geistiges Eigentum eine Illusion ist.

Du betonst doch immer wieder, daß Isreal so ein Hightech-Land ist. Was glaubst Du wohl, womit die Softwareindsutrie ihr Geld verdient? Damit, daß sie ihre Software bei Kunden vorführt, oder damit, daß sie die CDs an ihre Kuunden verkauft? Was meinst Du wohl, was bei Euren Softwarebuden für eine Freude aufkommt, wenn Du denen erzählst, daß geistiges Eigentum eine Illusion ist?

Ich schiebe noch schnell was hinterher, bevor du glaubst, ich
wäre ein neomarxistischer Spinner von der Linuxfraktion: Ein
mp3 ist per Definition keine Musik sondern eine Abbildung von
Musik. Ein Konzert ist Musik. Und Konzerte kann man nicht
downloaden, sondern nur ein einziges Mal erleben. Und dafür
bezahle ICH Geld.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß sich der Rest der Welt für Deine seltsamen Definitionen nicht interessiert. Nehmen wir dennoch für einen Moment spaßeshalber an, daß es so ist, wie Du schreibst: Dann gilt der Schutz eben genau für das Abbild der Musik. Die Definition ändert am Sachverhalt überhaupt nichts.

Gruß,
Christian

Heute macht man
kein Geld mehr mit Konzerten, verdient mittels massenhaftem
Verkauf von Musik.

Hi,
hab gestern den Stern in der Hand gehabt, und da wird genau das Gegenteil behauptet.
Viele (vor allem natürlich die grossen) Künstler verdienen mittlerweile mehr an den Konzerten und Touren als an ihren CDs.
Gruß
Felix

Das ist auch genau der Grund dafür, daß unbekannte Gruppen
heute viel schwieriger an Plattenverträge kommen als früher,
weil sich die großen Labels voll auf die großen Namen
konzentrieren, weil man zusehen muß, daß man durch Promotion
im großen Stil schnell genügend Scheiben verkauft bekommt,
bevor in China die Presswerke angeworfen.

Na, ohne die massenweise Verteilung im Internet würde es sicher keine Group Tekkan oder Schnappis in die Hitparaden schaffen. Von den Presswerken in China sind wohl auch eher die großen Namen betroffen.

Das Tauschen und Bekanntwerden im Internet wird gerne genutzt, wenn man dann schnell die Konserven hinterher werfen kann. Gleichzeitig bekämpft man aber das Medium. Dann entsteht eine gewisse Machtlosigkeit und vor allem ein kreatives Vakuum bei der Industrie.

Die Maschinenbauindustrie z. B. kämpft seit Jahrzehnten gegen Plagiate aus China. Mit Qualität und technologischem Vorsprung konnte man sich aber bis heute erfolgreich halten und sogar in China selbst hervorragende Umsätze sichern. Die Musikindustrie könnte hier viel lernen. Das wird sie auch, aber bis sie es dann kapiert hat, werden die Umsätze noch ein bißchen sinken. Das, um beim Thema zu bleiben, völlig unabhängig davon, wie viele Jugendliche man bis dahin kriminalisiert hat.

Gruß,
Klaus

Ich denke, hier wird ein Szenario gezeichnet, das es so nicht
gibt. Niemand wird vor Gericht gestellt, der sich eine
Musikdatei runterlädt und evtl. an zwei Leute per mail
verschickt. Wer einen schwunghaften Handel über Ebay mit
kopierter Musik betreibt, allerdings schon.

Nein, hier ging es ganz konkret um die Tauschbörse eDonkey. Hier wurden etwa 40.000 IP-Adressen mitgeschnitten und die 3.500 IPs aus Deutschland werden strafrechtlich verfolgt.

Detaills hier: http://www.heise.de/newsticker/meldung/73446

Von gezeichneten Szenarien kann leider keine Rede sein.

Gruß,
Klaus

Das ist auch genau der Grund dafür, daß unbekannte Gruppen
heute viel schwieriger an Plattenverträge kommen als früher,
weil sich die großen Labels voll auf die großen Namen
konzentrieren, weil man zusehen muß, daß man durch Promotion
im großen Stil schnell genügend Scheiben verkauft bekommt,
bevor in China die Presswerke angeworfen.

Hi!
Ich glaube das es früher genauso schwierig war für unbekannte Künstler an Verträge zu kommen wie heute. Es gibt genug Geschichten von Künstlern und Gruppen die bei diversen Firmen zuerst abgelehnt wurden und erst viel später gross rauskamen.

Ich behaupte sowohl früher als auch heute braucht man einfach das Glück als Künstler zur richtigen Zeit in ein bestimmte Schema zu passen und von einer Plattenfirma/einem Manager für vermarktungstauglich gehalten zu werden.

Gruß
Felix

Detaills hier: http://www.heise.de/newsticker/meldung/73446

Da steht was davon, daß man erst ab 500 angebotenen Dateien tätig geworden ist. Das ist für mich nichts mehr, was unter den von mir geschilderten Kleinkram fällt.

Gruß,
Christian

Das ist auch genau der Grund dafür, daß unbekannte Gruppen
heute viel schwieriger an Plattenverträge kommen als früher,
weil sich die großen Labels voll auf die großen Namen
konzentrieren, weil man zusehen muß, daß man durch Promotion
im großen Stil schnell genügend Scheiben verkauft bekommt,
bevor in China die Presswerke angeworfen.

Na, ohne die massenweise Verteilung im Internet würde es
sicher keine Group Tekkan oder Schnappis in die Hitparaden
schaffen.

Also da verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wo da das Problem ist.

Von den Presswerken in China sind wohl auch eher die
großen Namen betroffen.

Das schrieb ich ja auch. Dadurch aber, daß man die Scheiben der großen Namen noch schneller als früher an den Mann bringen muß, fehlen die Kapzitäten, um sich um die kleinen zu kümmern, an denen man zusätzlich ohnehin kaum was verdienen kann - heutzutage dank Raubkopien noch weniger als früher.

Die Maschinenbauindustrie z. B. kämpft seit Jahrzehnten gegen
Plagiate aus China. Mit Qualität und technologischem Vorsprung
konnte man sich aber bis heute erfolgreich halten und sogar in
China selbst hervorragende Umsätze sichern.

Das ist zwar richtig, aber dennoch gibt es eine große Nachfrage nach schlechten Kopien mit geringerem Durchsatz und größeren Toleranzen. Das Zeug wird dann hier bei Kik und H&M für 3,99 je T-Shirt und 2,99 je Bikini verscheuert.

Das, um beim Thema zu bleiben, völlig unabhängig davon, wie
viele Jugendliche man bis dahin kriminalisiert hat.

Hier wollte ich auch noch was einwerfen: Schadenersatzansprüche konnten auch bisher schon zivilrechtlich durchgesetzt werden. Neu ist die Verfolgung durch die Staatsanwaltschaft und damit auch die verbesserte Durchsetzbarkeit der zivilrechtlichen Ansprüche, weil nämlich die Beweiserhebung durch die Staatsanwaltschaft erleichtert wird.

Gruß,
Christian