Filmmusik

Liebe/-r Experte/-in,

für eine Hausarbeit beschäftige ich mich mit der Leitmotivtechnik von Richard Wagner.
für den zweiten Teil der Hausarbeit soll ich mir einen Film aussuchen an dem Leitmotivtechniken von heute deutlich werden.
Ich weiß das Herr der Ringe und Star wars stark mit diesem Hilfsmittel arbeiten. Ich hätte nur gerne einen Film der vielleicht etwas überraschender ist, da über SW und HdR schon oft in dieser Hinsicht gesprochen wurde.

Hilfreich wäre es wenn es ein Buch über den film mit seinen Leitmotiven gäbe oder wenn mir jemand ein gutes Buch anhand dem ich einen Film überprüfen kann empfehlen könnte.

Ich dacht vielleicht auch an Walt Disney Filme.

Was haltet ihr davon?
über Hilfe und Tipps würde ich mich freuen

Hallo,

Deine Ambitionen sind vielleicht schon zu „originell“. Um mit Leitmotiven sinnvoll arbeiten zu können, braucht’s eben eine gewisse Länge. Und die genannten Filme sind eben - wie Wagners Ring - über mehrere TEile erzählt und somit bestens geeignet.
Bei Disney ist mir nichts dergleichen bekannt. Allerdings ist auch „Ben Hur“ (Miklos Rozsa) leitmotivisch konzipiert (da eben auch lang genug dafür). Ein Buch dazu gibt’s meines Wissens nicht - da wirst Du wohl wieder höchstens bei STAR WARS fündig.

Schönen Gruß
Arndt

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Hallo aga1312,

mit Leitmotiven arbeiten heutzutage viele Filmkomponisten. Der bekannteste „Leitmotiviker“ dürfte wohl John Williams sein - neben der „Star Wars“ - Reihe fällt mir da z.B. auch die „Indiana Jones“ - Reihe ein. Ein anderer bekannter Film in dieser Richtung ist „Spiel mir das Lied vom Tod“, in dem Ennio Morricone auch Leitmotive verwendet hat, z.B. mit seinen Motiven für Jill, Cheyenne und natürlich mit dem berühmten „Harmonika“-Thema. Von Disney fällt mir im Moment kein Beispiel ein, aber ich werde weiter nachdenken.

Viele Grüße

Hariolf

Hey:wink:

Star Wars und Herr der Ringe arbeiten sogar hauptsächlich mit Leitmotivtechniken. Bei heutigen Filmen findet man dies doch eher selten. Ältere Filme setzen bei der Musikauswahl, wie eben auch bei hdr und sw, auf erkennungswert und prägung der charaktere. Bei beiden Filmen wird z.B. in allen Szenen wo die „böse“ partei zu sehen ist vergleichsweise „dunkle“ musik gespielt, um diese für den Zuschauer zu prägen.
In moderneren Filmen, zumindest in den meisten, wird darauf verzichtet. Warum auch immer…
Heute versucht man lediglich die gerade ausgegebene Stimmung der gezeigten Bilder mit der Musik zu untersreichen. Diese Art gab es hingegen in älteren Filmen nur selten.
Mit Hilfe der Musik wirken z.B. eigentlich langweilige Szenen plötzlich spannend, lustig oder einfach nur cool.
Auch das kann man in älteren Filmen eher selten finden.

Walt Disney bietet meiner Meinung nach keine Meisterwerke was die Musikuntermalung und vorallem die Einbindung in den Film angeht. Allerdings ist das auch Geschmackssache.
Welcher Film mir persönlich in dieser Hinsicht mitunter am besten gefällt, auch wenn er nicht unbedingt für eine Hausarbeit geeignet ist^^, ist „Crank“.
Hier werden die eben genannten „neuen“ Aspekte recht gut verdeutlicht.
Hier spielt die Musik sogar doch noch eine kleine Rolle bei der Charakterbildung der Hauptfigur aus sicht des Zuschauers.

Stimmungsorientierte Filme (aus musikalischer sicht) sind zweifelsohne Horrorfilme. Hier gibs auch eine riesige Bandbreite an guten und geeigneten Filmen…

Naja… ich hoffe ich konnte dir hiermit schon ein wenig weiterhelfen, ansonsten kannst du dich auch gerne nochmla melden:wink:

MfG und viel erfolg bei deriner Hausarbeit=)

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Hallo,

zur Analyse bzgl. Leitmotivtechnik eignet sich so gut wie jeder Soundtrack von John Williams; er arbeitet sehr ausführlich mit Leitmotiven. Wenn dir Star Wars da zu offensichtlich ist, bieten sich Filme wie „E.T“, „Der Weiße Hai“ oder die Indiana Jones - Trilogie.
Außerdem verwendet Ennio Morricone in einigen „seiner“ Filme Leitmotivtechnik, sehr ausgeprägt in „Spiel mir das Lied vom Tod“.
Ein anderes populäres Beispiel: „Titanic“ (Soundtrack von James Horner).
Sicherlich gibt es auch noch weitere Filmkomponisten, die mit Leitmotivtechnik arbeiten, Williams und Shore (die von dir genannten) sind dabei wahrscheinlich am Nächsten an Wagner dran.

Gute Grundlagenliteratur (auch zur Orientierung bei der Filmauswahl):

Peter Moormann (Hrsg.): Klassiker der Filmmusik, Stuttgart: Reclam 2009

Darin findet sich auch eine Literaturliste allgemein zum Thema und auch jeweils zu den Filmen.

Damit solltest du schon relativ weit kommen; hast du Zugriff auf eine größere Bibliothek bzw. ist die Hausarbeit für die Schule oder für die Uni? Und in welchem genaueren Kontext? Also LK, GK (Schule) bzw. Proseminar o.ä. (Uni)? Dann könnte man noch Spezieller helfen.

Viele Grüße!

Danke dir für deine Antwort

Die Hausarbeit ist für die Uni und zwar für Philosophiegeschichte.
Also ich habe wirklich keine Ahnung von sowas.
Bei Richard Wagners Leitmotivtechnik hat es eine Weile gedauert bis ich verstanden habe wie umfangreich das ganze ist.
Ich weiß auch noch nicht so ganz wie ich an das Thema dran gehen soll

irgendwelche Tipps?

Danke und liebe Grüße Aga

Hallo,

zur grundlegenden Information über Leitmotiv-Technik würde ich dann zunächst mal den Griff zum Musiklexikon, bspw. „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ (DAS Nachschlagewerk) oder englischsprachig das „New Grove Dictionary of Music and Musicians“ (Stichwort: Leitmotif) empfehlen. Außerdem eventuell das Riemann-Sachlexikon und/oder die Grundlagenliteratur, die Moormann im schon empfohlenen Buch nennt.
Die drei Lexika sollte jede Unibibliothek da haben.
Leider ist das Buch über die Arbeitstechnik von John Williams (ebenfalls von Moormann) noch nicht erschienen, das würde dir die Arbeit wohl erleichtern.
Gibt es an eurer Uni evtl. auch ein Musikwissenschaftliches Institut? Da könnte man dir sicher direkter helfen.

Viele Grüße!

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Hallo,

war im Urlaub und kann leider erst jetzt auf die Anfrage antworten … falls es hilft, noch zwei Tips:

  1. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug - geniale Leitmotivik mit zahllosen Themen (Gral, Kreuz von Coronado, Indy, Nazis …)

  2. auf meiner Homepage habe ich mich ausführlich z.B. über den Film „Land Before Time“ beschäftigt und dessen Motive:

http://www.treuherz.de/ralf/scores/landtime.htm

Auch von anderen Scores habe ich was dazu geschrieben, Startpunkt hierzu ist http://www.treuherz.de/ralf/scores/horner.htm

Vielleicht hilft es. Literatur speziell zu diesem Thema kenne ich keines, aber das Buch „Knowing The Score“ wird immer gern als Literatur zu Filmmusik genann.

Grüße,

Ralf

für eine Hausarbeit beschäftige ich mich mit der
Leitmotivtechnik von Richard Wagner.
für den zweiten Teil der Hausarbeit soll ich mir einen Film
aussuchen an dem Leitmotivtechniken von heute deutlich werden.
Ich weiß das Herr der Ringe und Star wars stark mit diesem
Hilfsmittel arbeiten. Ich hätte nur gerne einen Film der
vielleicht etwas überraschender ist, da über SW und HdR schon
oft in dieser Hinsicht gesprochen wurde.

Hilfreich wäre es wenn es ein Buch über den film mit seinen
Leitmotiven gäbe oder wenn mir jemand ein gutes Buch anhand
dem ich einen Film überprüfen kann empfehlen könnte.

Ich dacht vielleicht auch an Walt Disney Filme.

Was haltet ihr davon?
über Hilfe und Tipps würde ich mich freuen

Hallo aga1312,
wie wäre es mit „The DaVinci Code“ oder Illuminati??

LG Markus

Hallo Aga,

mit dem Mittel des Leitmotivs arbeiten viele Filme, wie es mit Literatur dazu aussieht, kenne ich mich aber nicht so gut aus. Du könntest dir aber mal die Soundtracks zu folgenden Filmen besorgen und schauen bzw. hören, ob die Filme zu Deiner Hausarbeit passen:

  • Spiel mir das Lied vom Tod

  • Vom Winde verweht

  • King Kong von 1931

  • Harry Potter mit den Musiken von John Williams, überhaupt arbeitet Mr. Williams gern leitmotivisch, siehe Star Wars oder Indiana Jones,

  • ein anderer Komponist, der auch gern mit immer wiederkehrenden Melodien arbeitet ist Nino Rota, dazu vielleicht mal seine Musiken zu den Fellini-Filmen anhören

  • oder auch mal bei Bernhard Herrmann reinhören, seine Musiken zu den Hitchcock-Filmen, vielleicht „Immer Ärger mit Harry“

  • ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Alex North hat auch gern mit Leitmotiven gearbeitet

  • in dem Kontext wären die Meister der alten Schule sicher auch interessant: Korngold, Steiner oder Waxman

  • lohnenswert ist auch immer Jerry Goldsmith, hör mal in seinen Soundtrack zu „Patton“ rein

Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

Liebe Grüße,
M. Smith

Ich möchte Dir ja gerne helfen, aber Dein Anliegen ist ein bißchen schwierig, zumal in dieser allgemein Form.

Leitmotive haben natürlich die meisten Filmmusiken, aber Bücher darüber gibt’s meines Wissens kaum - und wenn, dann eher im englischen Sprachbereich. In Deutsch fällt mir nur Norbert J. („Enjott“) Schneider ein, Professor für Filmkomposition an der Münchner Musikhochschule, der einige Handbücher über Filmmusik herausgebracht und auch selber unterschiedlichste Scores komponiert hat („Jahrestage“, „Schlafes Bruder“, „Wildfeuer“, „Stalingrad“, „Schwabenkinder“, „Herbstmilch“, „Die Flucht“, „Bibi Blocksberg“, „Charlie & Louise“ usw.). Da hätte man wenigsten Theorie und Praxis aus einer Hand.

Es gibt ferner einige deutschsprachige Online Magazine über Filmmusik, die auch mit längeren Rezensionen zu bestimmten Soundtracks aufwarten - vielleicht findest Du dort geeignete Beispiele auch zu Filmen, die Dir für Deine Analyse besonders zusagen. Die wichtigsten Webadressen sind:
www.cinemusic.de
www.filmmusik2000.de
www.filmmusikwelt.de
www.cinemamusica.de
www.original-score.de
www.filmusicjournal.ch

Im englischsprachigen Bereich gibt’s natürlich noch viel mehr, ich greife nur zwei wichtige heraus:
www.filmtracks.com
www.soundtrack.net

Sowie der Klassiker Film Score Monthly (allerdings nur mit Anmeldung):
www.screenarchives.com/fsmonline/main.cfm

Mir selbst fällt als geeignetes Beispiel für den gekonnten Einsatz eines Leitmotivs auf Anhieb ein amerikanischer Film von 1988 ein: „Shoot to Kill“ (dt. „Mörderischer Vorsprung“) - kurioserweise aufgrund Deiner Frage nach Disney, denn tatsächlich wurde der Film von Disney produziert, auch wenn es sich um einen Thriller und nicht um einen von Disney’s üblichen Märchen-, Kinder- oder Familienfilmen handelt.

Im dem Film von Roger Spottiswoode (ehemals Cutter von Sam Peckinpah) geht es um die Verfolgung eines Killers, wozu sich zwei völlig konträre Charaktere zusammentun müssen: ein moderner Großstadt-Cop (gespielt von Sidney Poitier) und ein zivilisationskritischer Naturbursche (gespielt von Tom Berenger). Je nach Umgebung, sei es in der Stadt oder in der Bergwildnis, kann der eine oder der andere seine Kompetenzen ausspielen.

Der britische Komponist John Scott (ein Oldtimer, bekannt durch viele Scores wie „Lionheart“, „William the Conqueror“, „Greystoke - The Legend of Tarzan, Lord of the Apes“, „The Deceivers“, „The Long Duel“ usw.) hat dazu eine Musik komponiert, deren Leitmotiv sich kongenial den unterschiedlichen Umgebungen anpaßt, in der Stadt als leicht jazziges Saxophon-Thema, in der Natur als breit ausladene Sinfonie. Ein wirklich bemerkenswerter Score, der es wert wäre, mal genauer beschrieben zu werden. Die DVD wird bei eBay oder Amazon öfters preisgünstig angeboten. Leider gibt’s keine separate Veröffentlichung des Soundtracks - übrigens gerade wegen Disney: John Scott beklagt seit Jahren auf seiner Website, daß ihm Disney die Lizenz zur Veröffentlichung nicht erteilen will. So geistern bis heute nur Bootlegs umher, die bei eBay hin und wieder angeboten werden.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen geben, und wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Arbeit!

keine Ahnung