Finanzierungsvertrag? Was soll ich damit?

Hallo ihr Lieben,

hab bei der Luzern Finanz GmBH eine Kreditanfrage gestellt und wurde auch genehmigt. Ich habe den Vermittlervertrag unterschrieben und musste noch 217,50 Euro bezahlen, habe ich gestern gemacht.
Jetzt sollen mir meine Originalunterlagen zugeschickt werden. In meinem Vermittlervertrag steht aber was von Finanzierungsvertrag. Wozu brauche ich das? Wollte einen Kredit um meine Kaution zu bezahlen für eine Wohnung. Schulden habe ich keine, also brauch ich keine Sanierung.
Was mache ich damit jetzt? Hat da jemand Erfahrungen mit dieser Firma?

Freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße
Caro

Guten Tag

Sie sind auf einen Betrug hereingefallen.

Grund:

  1. Immer wenn Sie vorgängig eine „Gebühr“ zahlen müssen, ist die Sache bereits „Betrugsverdächtig“. Dann sollten Sie sofort im google eine Schnellanalyse durchführen, bevor Sie zahlen.

  2. Sie geben bei Google „Luzern Finanz GmBH“ ein. Von den ersten 6 Einträgen (soviel zeigt ein üblicher Bildschirm ohne zu scrollen) sind zwei von der Firma selbst und drei kritisieren die Firma als (mal gelinde gesagt) „unseriös“. Ein Eintrag enthält eine Frage, ob die Firma seriös sei. Sie müssen gar nicht mehr in die einzelnen Einträgen hinein, das genügt schon.

  3. Wenn Sie nichts anderes kennen und nur diese Kurzanalyse haben, dann sollten Sie jetzt Abstand von dieser Firma nehmen. Grund: Wenn es sich trotzdem um eine seriöses Firma handelt, dann ist sie darum bemüht, diese Einträge zu entfernen oder sie wird das Geschäft aufgeben. So kann niemand existieren, besonders niemand im finanziellen Bereich.

In Ihrem Fall gibt es jetzt zwei Dinge zu tun:

A) Wie bekommen Sie mit kleinem Aufwand die Gebühr zurück? (Ein grosser Aufwand lohnt sich nicht.)

B) Wie lösen Sie die Sache mit der Kaution Ihrer Wohnung?

Ich bin dem finanziellen Gebiet aktiv, d.h. ich coache Leute, dass Sie mit wenigen einfachen Faustregeln sich im „Dschungel“ den Finanzwelt zurechtfinden und mit wenig Aufwand zielsicher die richtige Entscheidung fällen. In der Schnelle sehe ich für Sie folgende Möglichkeiten:

A) Schreiben Sie eingeschrieben, dass Sie von der Kreditanfrage zurücktreten und die Gebühr zurück möchten. Geben Sie Ihre genauen Kontoangaben an und vermeiden Sie, die eventuell vorhandene „Unseriösität“ zu erwähnen. Als Grund können Sie sagen, dass Sie den Kredit andersweitig angehen.

B) Finden Sie eine günstigere Möglichkeit, an die Kaution zu kommen (Kredite sind alle sehr teuer):

  1. Das Geld bei Freunden oder Verwandten leihen (am einfachsten. Geht nur, wenn Sie als „Kreditwürdig“ gelten, sonst nicht machen.)
  2. Budgetplan machen und so die Zahlung der Rechnungen, die nicht „gefährlich“ sind (z.B. Steuer), verschieben (nicht einfach, braucht manche Stunden, ist in etwa so wie ein grosses Sudoku).
  3. Es gibt Versicherungen, die eine Wohnungsmietekaution vorschiessen (suchen und herumfragen, ich weiss nur, dass es das in der Schweiz gibt.)
    Punkt 2 bringt am meisten Geld hervor, mehr noch als nur die Kaution, und kann ganz im stillen Kämmerchen gemacht werden. Natürlich kommt damit die ganze finanzielle Situation von Ihnen zu Tage, und die wollen Sie vielleicht gar nicht so genau wissen.

Ich hoffe, Sie können jetzt ruhig weiterleben.

Ruben Dellers
www.finanzcoa.ch

Sehr geehrter Herr Dellers,

vielen vielen Dank für Ihre Antwort. Soll ich das Einschreiben machen wenn die Originaldokumente da sind? Oder geht das auch sofort per E-Mail? Problem ist, ich bin zurzeit im Krankenhaus, komme am Dienstag wieder raus.
Hab Angst das ich im Finanzierungsvertrag wieder was unterschreiben muss, wieder Kosten bzw. Gebühren drin sind und wenn ich garnicht reagiere, wieder Drohbriefe kommen. Hab nach Finanzsanierungsverträgen gegoogelt und da muss man Gläubiger eintragen die man hat, aber hab ja keine.
Will den einfach nur wieder loswerden.

Nächstes Mal bin ich vorsichtiger was Kredite angeht.

Freue mich auf Ihre Rückantwort. Und nochmals vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Carola Hahlbohm

Liebe Frau Hahlbohm

Das Einschreiben können Sie sofort machen. Nicht mehr auf irgendetwas warten. So markieren Sie Selbständigkeit und klar entschiedenes Handeln.

Wenn weiter Gebühren gefordert werden oder gar Drohbriefe kommen, ist dies laut dritter Faustregel ziemlich sicher ein Betrug. Dann nicht darauf eingehen, sondern nur auf Ihre Sache bestehen: Gebühren zurück! Denn im Gegensatz zu der Firma haben Sie tatsächlich juristische Möglichkeiten, Ihrem Anliegen Gewicht zu geben – nur würde sich das nicht lohnen (und das weiss ein Betrüger). Auf der anderen Seite wird der Betrüger auch nie ein wirklich juristischer Schritt machen, weil sich auch das nie lohnen würde, und das wissen Sie jetzt auch.

Ihn los zu werden wird u.U. nicht einfach. Schreiben Sie mir doch auf meine direkte Emailadresse, dann kann ich erklären, wie Sie die Firma trotz allem wieder los werden. Auf dieser Plattform bin ich in der Textlänge beschränkt.

Auf alle Fälle wünsche ich Ihnen einen ruhigen Spitalaufenthalt. Und lächeln Sie zwischendurch, dann werden Sie schneller gesund.

Ruben Dellers
ruben ad wieselweb.ch