Finanzkrise und Berichterstattung (Medien)

Hi Leute!

Wir bräuchten Hilfe für den Theorieteil unseres Kommunikationsdesign-Diplom. Wir möchten eine Art animierte Illustration zu der Frage, in wie weit und ob Medien selbst durch ihre Berichterstattung Geschehnisse beeinflussen. Aktuelles Beispiel ist die Wirtschaftskrise, dazu folgender Artikel in der Zeit: http://www.zeit.de/2008/47/Medien-und

„The Economist“ beschrieb beispielsweise die Finanzsituation mit den Worten „World on the edge“. Unsere Film bzw. Animation greift diese Formulierung auf und verwendet sie in anderen Kontext, in dem ein Komet die Erde bedroht und die Menschheit sich mehr oder weniger selbst ausrottet bevor es zu dem vermeidlichen Einschlag kommt. Es stellt sich raus, dass alleine die Nachricht vom Kometen der Komet selbst gewesen ist und es keine wirkliche Bedrohung gegeben hat… (Natürlich eine überspitzte Persiflage)

Um unsere Idee nun zu fundieren, sind wie auf der Suche nach Medientheorien die sich mit dieser Thematik beschäftigt haben. Gerne etwas in Richtung Virilio, Postman und Co. (Leider haben wir uns in den bisherigen Semestern zu wenig mit der Medientheorie befasst um dort einen Überblick zu haben)

Vielen Dank schon mal

Nico

PS. Vor einigen Tagen hatte ich bereits Fragen zu unserem Diplom gestellt, allerdings hat sich das Thema etwas gewandelt.

Hallo!

Ich kenne mich mit Medienwissenschaften nicht so richtig aus.

Aber sowas kommt mir bekannt vor.

Das bedeutendste Versagen der Medien der letzten 50 Jahre war meiner Meinung nach die Berichterstattung der U.S.-Medien vor und im Anfang des 2. Irak-Krieges.
Gegen den Krieg zu sein war unpatriotisch. Sämtliche Journalisten der bedeutenden Zeitungen und Nachrichtensender, die sich kritisch zum Krieg geäußert haben, wurden vom Sender genommen.

Durch ihre „Selbstzensur“ haben die Medien die Lage insofern stark beeinflußt als dass sie den Kriegsausbruch(stermin) forciert (z.B. auch durch total unkritische Hinterfragung der Bush/Powellschen „Beweise“ für WMDs vor den vereinten Nationen) haben und auch die Diskussion über die Post-War Strategie wurde unterdrückt (Rumsfeld: „We will be greeted als liberators“). Nicht nur waren die vorgeschobenen Beweise falsch (man kann auch von erlogen sprechen), nach offiziellem Ende der Kriegshandlungen trat das Worst-Case-Szenario ein und es kam zum Bürgerkrieg in dem nochmal ein vielfaches an (Todes-)Opfern zu beklagen war (ist) als während des eigentlichen Krieges.

Kritische Berichterstattung oder zumindest objektive, hätte die Stimmung in der U.S.-Bevölkerung zugunsten gegen Krieg kippen können und ihn somit sogar verhindern können.

Ich hoffe das hilft als Denkanstoß

Gruss