Firmenwagen abgeben, Bruttolohn anpassen

Hallo zusammen,

in absehbarer Zeit wird Arbeitnehmer AN seinen Firmen abgeben müssen. Dies ist Fakt und nicht mehr umkehrbar.

Kennt jemand von euch einen Online-Rechner, in dem man eine Neu- bzw. Korrekturberechnung vornehmen kann um das äquivalente Bruttogehalt zu bestimmen? Wie wird dieses berechnet?

Wie geht man hierbei mit Leasingrate und Tankkarte um? Besonders letztere ist ja „bares Geld wert“:wink:

Wie wird diese Differenz berechnet? Denn AN möchte seinen Bruttolohn in diesem Zuge neu verhandeln und wird viele Argumente bringen müssen…! Die Limousine war ANs „Trostpflaster“ für Dinge wie mehr als 500 unbezahlte Überstunden in 2009 oder die vielen Wochenenden, an denen man im Büro gewohnt hat. Daran wird sich nichts ändern, aber wie auch der Arbeitgeber hat der AN heute auch nichts mehr zu verschenken:wink:

Danke für eure Hilfe!

Aus dem Kopf bei Anwendug der 1% Regel bei auch privater Nutzung:

Brutto = 1% des Firmenwagenkaufpreises + 0,01%*km Wohnung zu Arbeit

Tankkarte etc. sind damit pauschal enthalten.

Hallo,

pass bitte auf mit deiner Forderung. Bitte schau in deinem KFZ Übernahmevertrag nach und dort wird bestimmt ein Passus sein der besagt: „… das Unternehmen stellt dem Mitarbeiter bis auf weiteres ein KFZ zur Verfügung … das Unternehmen nimmt sich jedoch das Recht heraus aufgrund betrieblicher Gründe dieses rückgängig zu machen …“. Daher fordere aber nicht zu hart. Lote deine persönliche Situation im Unternehmen aus. Es könnte auch eine Zermürbetaktik des Unternehmens sein. Jeder weiß das die Wegnahme von Privilegien zu einer Demotivation führt und die Frustration erhöht. Entweder das Unternehmen ist gezwungen signifikante Einschritte zu machen oder die wollen dir an die Wäsche. Bist du der einzige der den Wagen verliert ? Läuft dein Leasingvertrag zum Auto gerade aus (120.000 km und oder 3-4 Jahre)

Abhängig vom Fahrzeugtyp geht man davon aus das ca. 6000€ - 8000€ du auf dein Brutto aufschlagen kannst.

Das mit der Tankkarte solltest du vorsichtig betrachten. Denke daran, auch wenn dir der Wagen zur privaten Nutzung überlassen worden (sollte schriftlich fixiert sein) ist sollte der Hauptanteil deines Tankverbrauchs beruflich bedingt gewesen sein. Ist es nicht schriftlich fixiert pass mit deiner Argumentation auf ! Wenn du dann sagst du wärst im Jahr 5.000 km privat damit gefahren könnte es sein das (falls man dir an die Wäsche will) Betrug vorwirft.

Fazit: Ich habe hier ein negatives Bild gezeichnet da ich deine Situation nicht einschätzen kann. Sollen nur Denkanstöße sein um die Motivation des Unternehmens zu verstehen. Wenn du die kennst dann weißt du auch wie du verhandeln kannst.

Halte uns auf dem Laufenden.

Gruß
Thorsten

Hallo Thorsten,

dank Dir für die Antwort! Recht hast Du, die Medaille hat immer 2 Seiten. Aber um es vorweg zu nehmen, mein Chef will mich nicht schikanieren, er muss mir den Wagen nehmen. Der Leasingvertrag läuft aus und ein neuer Wagen steht mir nicht mehr zu. Soweit kein Problem und schon länger bekannt. Auch die Fahrten privater Natur sind im getätigten Umfang von meinem Chef genehmigt.

Mit „Trostpflaster“ meinte ich nur, dass die Gehaltsüberweisung einmal im Monat vor Augen führt, wofür man arbeitet. Das Auto nutzt man jeden Tag… aber vor dem Geld kommt dann doch das Ziel erfolgreich zu sein:wink:

Nun gut, ich frage mich also, wie man denn den Wert des Autos bzw. das äquivalente Brutto-Gehalt begründen/ berechnen kann? (Auto 27250€ inkl. Mwst., Leasing-Rate 504,10€ zzgl. Mwst.) Dieses Gehalt ist ja dann der Ausgangspunkt für die Neuverhandlungen mit dem GF. Hier will ich gut argumentieren können, wenn es um die Basis, also das Äquivalent geht. Das gewünschte Mehr kommt ja dann erst.

Aber auch ohne die angestrebte Lohnerhöhung möchte ich mich mit der Wagenabgabe ja nicht schlechter stellen als ich jetzt schon dastehe.

Wie kommt man also auf die 6000 - 8000 Euro, die Du auf das Jahresbrutto aufschlagen würdest?

Dank und Grüße,
Kawapilot

Hallo Birk,

vielen Dank für Deine Antwort.
Leider suche ich die nicht die Formel zur Versteuerung, sondern die Rechenvorschrift, mit der ich das Bruttogehalt berechnen kann, das meinem jetztigen geringeren Gehalt und dem Firmenwagen als „Geldersatz“ entspricht.

Also „BruttoNeu == BruttoAlt + Auto“ :smile:

Eine Idee?

Grüße,
Kawapilot

Leider suche ich die nicht die Formel zur Versteuerung,
sondern die Rechenvorschrift, mit der ich das Bruttogehalt
berechnen kann, das meinem jetztigen geringeren Gehalt und dem
Firmenwagen als „Geldersatz“ entspricht.

Also „BruttoNeu == BruttoAlt + Auto“ :smile:

Eine Idee?

Ja, die Antwort steckt in der Formel:

BruttoNeu = BruttoAlt + (1% des Neuwagenpreises deines aktuellen Firmenwagen) + (0,01% des Neuwagenwertes * km zum Arbeitsort)

Also Beispiel:

Brutto 5.000
Auto 45.000
km 10

BruttoNeu = 5.000 + 450 + 45 = 5.495 Euro

Morgen!

Nun gut, ich frage mich also, wie man denn den Wert des Autos
bzw. das äquivalente Brutto-Gehalt begründen/ berechnen kann?
(Auto 27250€ inkl. Mwst., Leasing-Rate 504,10€ zzgl. Mwst.)

Hole dir beim ADAC die aktuelle Autokosten Tabelle, schaue bei deinem
Wagen nach und multipliziere den Wert mit den privat gefahrenen
Kilometern.

Bei deinem Auto (30k€ Klasse) dürfte das irgendwo um die 40 Cent pro
Kilometer sein.

Gruß
Stefan

Hole dir beim ADAC die aktuelle Autokosten Tabelle, schaue bei
deinem
Wagen nach und multipliziere den Wert mit den privat
gefahrenen
Kilometern.

Was soll das denn für ein schräger Ansatz sein? „Lieber Chef, ich hab mit deinem Auto auch meine ganzen Europa-Urlaube der letzte 3 Jahre bestritten und deshalb stehen mir jetzt 1500 euro im Monat mehr zu?“

Man kann doch nur argumentieren, was das Auto formal gekostet hat (siehe 1% Regel etc.) und damit argumentieren, nicht schlechter gestellt werden zu wollen.

Morgen!

Was soll das denn für ein schräger Ansatz sein?

Anders herum wird ein Schuh draus.

„Lieber Chef,
ich hab mit deinem Auto auch meine ganzen Europa-Urlaube der
letzte 3 Jahre bestritten und deshalb stehen mir jetzt 1500
euro im Monat mehr zu?“

Genau denn das war der wirkliche finanzielle Vorteil den er hatte.
Und na klar fahr ich mit meinem Auto in Urlaub, dafür ist es genauso
da wie für Dienstfahrten, es steht mir privat zur Verfügung.

Man kann doch nur argumentieren, was das Auto formal gekostet
hat (siehe 1% Regel etc.) und damit argumentieren,

Was hat denn bitte die Steuer mit dem zu tun was er an Vorteil hatte.
Nur weil das Finanzamt irgendeine vereinfachte Regel sich ausgedacht
hat, hat dieses doch noch lange nichts mit der Realität zu tun.

Formal und auch real hat das Auto auch dem Cheffe 40Cent/Kilometer
gekostet.

Gruß
Stefan

Hallo zusammen

und vielen Dank für eure Ideen!
Scheinbar doch keine so leichte Frage, die hier zum diskussion steht… aber m.E. muss die Leasingrate hier doch ein entscheidendes Argument sein, oder nicht?

Denn wenn ich mir den Wagen ja privat holen würde, müsste ich jeden Monat die knapp 500€ auf den Tisch legen, zzlg. Spritkosten.

Nur so argumentiert kommt da eine glaube ich zumindest doch unrealistische Umwandlung raus. Denn die 500€ sind ja netto?!?

Noch bin ich mir unsicher, wie zu argumentieren ist!

Gruß,
Kawapilot

Noch bin ich mir unsicher, wie zu argumentieren ist!

Offenbar gibt es hier zwei Meinungen:

Ich bin der Meinung, dass man nur den „geldwerten Vorteil“ in Ansatz bringen kann, so wie ihn der Gesetzgeber definiert. Deshalb 1% Regel etc. Die Argumentation bezieht sich dann rein darauf, dass man nicht schlechter gestellt werden möchte und alles unter diesem Wert einer Gehaltskürzung gelich kommt.

Die andere Meinung bezieht sich auf die tatsächlichen Kosten, auf die ich mich als Chef aber nicht einlassen würde. Denn sonst hätte in Eurem Betrieb derjenige, der sparsam mit seinem Firmenwagen umginge einen Nachteil bei solchen Verhandlungen, denn er bekäme nun weniger.

Hey Birk,
danke das Du dich noch an der Diskussion beteiligst!

Denke mal, dass ich von beidem etwas in der Diskussion benutze. Als absolutes muss, da gebe ich Dir recht, ist der Geldwerte Vorteil zu sehen. Aber die Leasingrate / tatsächlichen Kosten sind ja deutlich höher. Zwar werde ich nicht mit den privat gefahrenen Kilometern argumentieren, aber doch mit den 500€, die der AG jeden Monat für das Auto auf den Tisch gelegt hat. Schade, dass ich auch die Tankflatrate verlieren…

Aber mal sehen was daraus wird:wink:
Wundert mich allerdings, dass es im www nichts zu dem Thema gibt. Bin ja gewiss nicht der erste, der seinen Firmenwagen wieder abgeben muss?!? Oder etwa doch :smiley:

Grüße!

Wundert mich allerdings, dass es im www nichts zu dem Thema
gibt. Bin ja gewiss nicht der erste, der seinen Firmenwagen
wieder abgeben muss?!? Oder etwa doch :smiley:

Sicher nicht :smile:

Allerdings ist es meist ja so, dass es zur Abgabe des Wagens auch einen „Begleittext“ vom Arbeitgeber gibt, der ein weiteres Nachverhandeln überflüssig macht. Wenn bspw. wegen der Krise gespart werden muss, kann man schlecht auf Ausgleich pochen :wink: