Fisch mit komischen Fortsatz, lethargisch, frisst schlecht

Hallo,

ich habe hier kürzlich schonmal geschrieben. Momentan house-sitte ich und bin für ein Aquarium verantwortlich, kürzlich ist ein rotflossiger Fisch verstorben, ich habe ihn aber schnell gefunden und rausgefischt. Es stellte sich heraus, dass er seinen Partner verloren hatte und wohl deshalb gestorben ist.

Ich kenne mich mit Aquaristik gar nicht aus und habe nur die Futteranweisungen bekommen. Zur Temperatur kann ich nichts sagen, da der große Fisch das Thermometer abgerissen  hat und es jetzt irgendwo nicht einsehbar im Aquarium herumtreibt. 

Der Besatz ist wie folgt:
drei Welse
ein (großer) Barsch
ein kleiner (ca. 5 cm ) silberner Fisch unbekannter Art.

Der silberne Fisch saß bis Anfang September noch im Außenbecken, die Besitzerin hat ihn dann zu den anderen gesetzt, da war auch der letzte Wasserwechsel.

Ich glaube der silberne Fisch wird durch den Barsch sehr gestresst, der Barsch ist nämlich sehr schreckhaft und wenn er rumspringt bebt das ganze Aquarium (ich glaube es ist zu kllein für den Fisch, als null-ahnung Eindruck) wenn er sich nähert verzieht sich der silberne Fisch immer in eine Ecke hinter dem Sauerstoffzugang, wo der dicke Barsch nicht hinkommt.

Zur Fütterungszeit kriegt erst der Barsch sein Fressen, das ist bewusst in die linke Ecke streue damit er den kleinen in Ruhe lässt (vor lauter Gier schnappt der nämlich einfach zu und hat so schonmal fast den silbernen Fisch erwischt), der silbern kriegt sein Trockenfutter in der rechten Ecke wo der Sauerstoff ist. Normalerweise ist der kleine total aufgeregt und schwimmt wild hin und her, wie so ein kleiner Hund, und vertilgt auch sofort seine Nahrung (er versucht sich auch immer an den pellets die viel zu groß für ihn sind).

Vor zwei Tagen schwamm im Aquarium etwas rum, dass aussah wie ein Garnelendarm, also lang, dünn, fadenartig, transparent und mit rotem (Kot?) gefüllt. Ich wunderte mich wo das einfach so herkam, aber ich hab ja keine Ahnung, könnten einfach Ausscheidungen gewesen sein.

Heute aber fand ich den silbernen Fisch total lethargisch in seiner Ecke. Er reagierte gar nicht richtig und kam nur ganz langsam angeschwommen, inspizierte kurz das Fressen und schwamm wieder in seine Ecke.
Nach gutem Zureden kam er wieder raus und pimelte lustlos an 2-3 Flocken, mehr fraß er nicht.
Da sah ich, dass so ein transparent, rotbraun gefülltes Fadendings an seinem Bauch hing! 
Ich weiß nicht viel überFische aber ich glaube der Darmausgang ist viel weiter hinten, das war aber etwas weiter vorne als seine Brustflossen.

Das, zusammen mit seiner Verhaltensänderung, macht mir große Sorgen. Ich will nicht, dass noch ein Fisch in meiner Obhut stirbt! 

Ist es nur eine „harmlose“ Verstopfung oder was ist es? Was kann ich tun? 
Einen Aquaristikladen hier in der nähe kenn ich nicht. 

lg
   Kate

Hallo

Was der Fisch jetzt genau hat, kann Dir keiner genau sagen und auch eine Zoohandlung wird Dir nicht weiterhelfen können, weil Du ja kaum eine Medikamentenbehandlung
mit dem Fischlein in Quarantäne durchführen willst.
Was ich Dir sagen will: Mach Dir nicht so einen Kopp. Das ist nicht Deine Schuld.
Die Bedingungen klingen nicht gut. In dem Aquarium werden schon mehrere seiner Art gestorben sein, da die beiden Fische wohl kaum alleine waren, sondern mal als Gruppe gekauft worden sind.
Die übliche Mischung halt, zwei Arten Schwarmfische, zwei Barsche und Welse. Fütterung mit Trockenfutter.
Überlebt haben halt ein territorialer Barsch und die robusten Welse. Das ist der unschöne Lauf der Dinge in den meisten gemischten Standardaquarien, die nicht auf die Bedürfnisse einer Fischart zugeschnitten sind.

Grüße
orangegestreift

…füttere nicht zuviel! Sonst „kippt“ dir das Becken noch. (Wasser verwandelt sich in eine grautrübe, stinkende Brühe). Dann hast du erst recht den Schlamassel.

Man kann erwachsene Aquarienfische ruhig mal einen Tag hungern lassen.

Immer nur soviel Futter geben, wie in wenigen Minuten gefressen wird, keine Futterreste am Boden gammeln lassen.

Das ganze „Aquarium“ ist, wie meine Vorschreiberin schon bemerkte, eh ein Trauerspiel.

Gruß, Nemo.

Hallo!

Es stellte sich
heraus, dass er seinen Partner verloren hatte und wohl deshalb
gestorben ist.

Naja…zur Homöopathie und derartigen Aussagen äußere ich mich für gewöhnlich nicht und denke mir meinen Teil. :wink:

Zur Temperatur kann ich nichts
sagen, da der große Fisch das Thermometer abgerissen  hat und
es jetzt irgendwo nicht einsehbar im Aquarium herumtreibt. 

ist es nicht möglich, da mal draufzuschaen, wenn es gerade vorbeigeschwommen kommt (oder mal ins Becken zu fassen und es wieder sichtbar zu befestigen)?

Vor zwei Tagen schwamm im Aquarium etwas rum, dass aussah wie
ein Garnelendarm, also lang, dünn, fadenartig, transparent und
mit rotem (Kot?) gefüllt.

Klingt wirklich wie ein ‚Kotfaden‘, sowas ist typisch für Fische mit Darminfektionen. Letztlich besteht der Faden aus Schleim, der von der gereizten Darmschleimhaut abgesondert wird und quasi soetwas wie ein langes, zähes, durchsichtiges Röhrchen bildet, das halb- oder ganzverdaute Futterreste enthalten kann (oft enthält es gar nichts, weil der kranke Fisch nichts mehr frisst) und eine beachtliche Länge erreichen kann, bevor der Fisch ihn abstreift. Gesunder Kot ist im Gegensatz dazu meist dunkel und fällt gleich vom After ab, so dass sich keine Fäden bilden.

Heute aber fand ich den silbernen Fisch total lethargisch in
seiner Ecke. Er reagierte gar nicht richtig und kam nur ganz
langsam angeschwommen, inspizierte kurz das Fressen und
schwamm wieder in seine Ecke.

Das würde die Vermutung stützen, gerade bei Darmproblemen ziehen sich Fische oft zurück, stellen das Fressen ein, werden lethargisch, magern ab, pressen oft die Flossen oder reiben diese aneinander (oder den Bauch über Gegenstände), als ob sie etwas jucken würde.

Nach gutem Zureden kam er wieder raus und pimelte lustlos an
2-3 Flocken, mehr fraß er nicht.
Da sah ich, dass so ein transparent, rotbraun gefülltes
Fadendings an seinem Bauch hing! 

Wenn das ‚Ding‘ wirklich aus dem Darm kam, was ich stark vermute, ergibt das alles ein stimmiges Bild. Solche Darminfektionen bei Aquarienfischen werden meist durch Flagellaten (begeißelte Einzeller) und bakterielle Ko-Infektionen der geschädigten Darmschleimhaut hervorgerufen, sehr selten stecken auch Würmer dahinter.

Darminfektionen müssen gerade bei kleineren Fischen rasch antibiotisch behandelt werden, da sie sonst u.U. schnell zum Tode führen. Formal sollte man die Diagnose sichern (falls man die Möglichkeiten hat und sich das lohnt) und müsste sich dann vom Tierarzt geeignete Medikamente verschreiben lassen, da antibiotische Mittel für Haustiere in Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr frei gehandelt werden dürfen. Eine gute Kombi wäre 2-Amino-5-nitrothiazol + Nifurpirinol. Als erste Hilfe kann man auch eine Erhöhung der Aquarientemperatur durchführen, ggf. verbunden mit der Gabe frei zugänglicher Antiseptika, wie Kochsalz.

Aber für die Durchführung aller genannten Behandlungen benötigt man Fachwissen, dass du nicht hast. Zumindest sollte man die Tier- und Pflanzenarten im Aquarium kennen und wissen, welche Temperaturen, Wasserzusätze und Medikamente sie vertragen und wo ihre grenzen sind. Außerdem sollte man den Gesundheitszustand des betroffenen Tieres einschätzen können, um ihm durch die behandlung nicht ‚den Rest zu geben‘ und über den Pflegezustand des Beckens Bescheid wissen. Z.B. kann Aktivkohle im Filter Medikamente neutralisieren und in einem stark verschmutzten Becken führt der Einsatz von Antibiotika ggf. zum gefürchteten ‚kippen‘ der Wasserwerte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Als Laie kannst du selbst gar nicht viel machen. Du könntest höchstens einen Fachmann einschalten, was ggf. mit höheren Kosten verbunden wäre oder den Zugang Fremder zur betreuten Wohnung nötig macht. Ansonsten kannst du nur die Ratschläge beachten, die schon gegeben wurden: Ruhig bleiben und von übertriebener Fütterung absehen.

Gruß, Jesse

Hallo

>…

Hallo nochmal

aber für mich wird das extrem unangenehm wenn die Dame heimkommt und die Fische
tot sind

wie gesagt, ihr werden auch schon einige gestorben sein.
Das sind keine sauteuren prämierten Diskusfische, sondern welche, die zwischen 2,50 und 5 Euro in der Zoohandlung kosten, das ist kein finanzielles Drama.
Der erste Tote (stromlinienförmig, rote Flossen mit Ex-Partner) könnte eine Schmerle gewesen sein, ein 5 cm silberner Fisch irgendeine Salmler-Art. Wenn der alleine von einem großen dauernd Barsch bedrängt wird, ist es kein Wunder, wenn der über kurz oder lang auch krank wird. Das kann die Aquarienbesitzerin nicht Dir in die Schuhe schieben. Sei nicht so schuldbewusst, Du kannst da gar nix für.

Und mach das mit dem weniger füttern, um die Wasserbelastung zu minimieren. Gerade Welse verhungern auch nach Wochen nicht, ich würde das AQ vorsichtshalber auf fdH setzen, damit machst Du nichts falsch.

Grüße
orangegestreift

1 Like

Der Fisch ist weg…
Hi

Danke für’s Mutmachen, ich bin beruhigt das die Fische keine hunderte Euro kosten…

gestern nacht war ich nochmal oben um zu gucken, da schwamm der Fisch noch an seiner üblichen Ecke. Ich habe einige Pflanzenstücke an der Oberfläche (ruppiger Barsch…) entfernt.

Als ich vorhin hochging war der silberne Fisch weg… da schwamm nichts kieloben, es gibt auch keine herumschwimmenden Schuppen oder Flossenteile oder Körperteile (kenne ich so von einer Saugschmele die im Grundschulaquarium damals diverse Fische auseinander genommen hat), ich habe auch rings um das Aquarium geguckt ob er durch die Kabelaussparung gesprungen ist… nö.

Er ist einfach spurlos verschwunden.

Keine Ahnung ob sich seine Mitbewohner um ihn „gekümmert“ haben, in den Pflanzen war jedenfalls nichts.

sigh.

lg
Kate