Alles Klar
Hi Exc
Ist offenbar ein leicht falscher Eindruck entstanden *g*
Zu deinen Fragen meine strikt subjektiven Ansichten:
Ein Minister darf sich nicht an terroristischen Aktionen bewusst (!) beteiligt haben, bzw an solchen beteiligen.
Terroristische Aktionen sind schwere Straftaten, die als Ziel den Sturz des gesamten Staatssystems haben.
(bewusst: Wenn ein alter Kumpel zu mir kommt und mich fragt, ob er mal ein paar Tage bei mir schlafen könnte, und ich nicht weiss, das er wg. terroristischer Aktionen gesucht wird, dann bin ich nicht schuldig)
(NEIN, ich habe keine Freunde im Terrormileu)
Er darf nicht an hoch- und landesverräterischen Aktionen beteiligt gewesen sein.
Er darf selber keine schwere Straftat begangen haben.
(das ist jetzt der Knackpunkt… was ist eine „schwere Straftat“ in diesem Zusammenhang)
Eine Frage der Wertung. Ist das Einprügeln auf einen Polizisten (Körperverletzung, ohne Frage) während einer Demonstration in einer extrem aufgeheizten Situation vor 30 Jahren eine solche Tat?
Ich meine, Nein!
Besonder, wenn der Täter die Tat aufrichtig (wie ich finde) bereut. (das ist was ganz anders als „sich entschuldigen“)
Nochmal zur Sache
Der Auslöser für die gesamte Misere war ja, das Wohnraum als Spekulationsobjekte gebraucht wurden, und dies bei einer nicht gerade kleinen Minderheit auf Widerstand sties.
Der Staat hat nun die Möglichkeit, gleich einen Kompromiss zu versuchen (was kann abgerissen werden, was ist unter Denkmalschutz zu stellen) versäumt und versuchte, die Interessen der Geschäftsleute durchzudrücken (Das die Hausbesetzungen juristisch betrachtet rechtswidrig waren, ist natürlich auch klar)
Dabei ging der Staat z.T. mit Mitteln vor, die sich am Rande der Rechtsstaatlichkeit bewegten. (Einprügeln auf Demonstranten ist nicht die feine Art, bei vielen Demos ging die Gewalt tatsächlich von der Polizei aus).
Viele der Hausbesetzter fühlten sich einem „höheren Recht“ verpflichtet (Eigentum verpflichtet…) als den juristischen Besitztiteln. Darin stehen diese Leute übrigens moralisch meilenweit über den heutigen „Autonomen“.
Als „das Problem“ schlieslich durch Kompromisse gelöst wurde, zerfiel die Sponti-Szene ja auch recht schnell wieder, und nur ein „harter Kern“, denen es nicht um die konkrete Sache, sondern um prinzipielle Ablehnung des Staates ging, machte weiter…
Ähnlich lief es ja auch wenige Jahre später in Berlin ab.
Kurz gesagt: Die meisten „Spontis“ wollten weder den Staat stürzen noch gegen ihn antreten, bei etwas maßvollerem Verhalten der Staatsmacht wäre die ganze Chose wohl erheblich friedlicher über die Bühne gegangen. Es fehlte auf beiden Seiten, das vielgerühmte „Augenmaß“
Und um zumindest Sat.1. als Fehlerquelle auszumerzen, hier ein
Teil der Focus-Meldung:
„Eine RAF-Terroristin hat nach eigener Aussage 1973 zeitweise
in der Frankfurter Wohnung von Joschka Fischer gewohnt. Im
April jenes Jahres hielt sich Margrit Schiller für ein paar
Tage dort auf, wie FOCUS unter Berufung auf Schillers 1999
erschienene Autobiografie berichtet. In der vergangenen Woche
hatte Fischer als Zeuge im Frankfurter Mordprozess gegen
Hans-Joachim Klein auf eine Frage des Staatsanwalts erklärt,
Schiller habe nie bei ihm gewohnt. Er sei kein „Herbergsvater“
für Terroristen.“
Quelle: http://www.focus.de
… nach eigener Aussage… Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr ganz genau daran, wo ich wann auf meinen Uni-Exkursionen gewohnt habe… Und die sind grade mal 10 Jahre her.
Aussage gegen Aussage…
Meldezettel wird es wohl kaum geben *LOL*
Ich will nicht sagen, das einer lügt, aber einer/eine könnte sich doch einfach irren, oder.
Gruss
Mike