Hallo,
ich bin im Rahmen einer Recherche für den Nachbau eines Modells bei einem ehemaligen deutschen Omnibushersteller auf etwas gestoßen, bei dem ich nicht weiter komme.
In den Prospekten aus den 30er Jahren wird erklärt, dass alle Lackierungen als Fischsilberlackierungen ausgeführt werden.
Mit der Fischsilberlackierung bin ich noch weiter gekommen, dass ist mehrfach im Internet sehr ausführlich und gut erklärt.
Für die interessierten Mitleser Kurzerklärung: Schuppen von Sardine und Hering etc., zentrifugiert, gereinigt und entfettet. Die Partikel sind farblos und werden nach dem auftragen des eigentlichen
Grundlackes in zwei dünnen Schichten überlackiert, anschließend mit Klarlack versiegelt. Der Effekt entsteht dadurch, dass das Licht zum Grundlack durchdringt, dort reflektiert wird und dann beim zurückwerfen teilweise durch die Schuppen geht und als Komplementärfarbe erscheint. Ende der Kurzerklärung.
Alle diese Erklärungen enden mit dem Hinweis, dass man Fischsilberlackierungen heute nicht mehr macht, weil man den Lack heute synthetisch wesentlich einfacher und kostengünstiger imitieren kann.
Nur eine schlüssige Erklärung, welchem heutigen Lack bzw, Lacksystem das entspricht finde ich dann nirgendwo.
Es wird gleichermaßen behauptet, die damalige Fischsilberlackierung würde heute durch Metalliclack, Perleffektlack oder Perlmuttlack imitiert. Einen habe ich sogar gefunden, der behauptete man imitiert das heute mit einem Interferenzlack. Aber das halte ich für Mumpitz.
Beim Perleffektlack wurde es dann noch kurioser, denn ich habe nirgendwo eine schlüssige Erklärung gefunden, was das denn überhaupt konkret ist. Da wird zu Werbezwecken der Begriff offensichtlich massenhaft für völlig unterschiedliche Lacke verwendet.
Also, kann mir jemand erklären, wie man heutzutage mit modernen Lacken eine Fischsilberlackierung imitiert? Also, welche Farben werden benutzt und wie muss der Lack aufgebaut werden?
Martin