Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria) bekommt keine richtigen Früchte

Hallo zusammen, ich habe Flaschenkürbis mit meinen Ziehsöhnen angebaut und leider tragen sie nicht. Wir sind ratlos. Wer kann uns helfen?

Gedüngt mit Animalin
regelmäßig gegossen
Kein Bodenkontakt (so dass keine weiteren Wurzeln wachsen)

Schon jetzt vielen Dank für den richtigen Rat. :slight_smile:

Servus,

Wann gesät, wann ausgepflanzt, welches lokale Klima, welcher Boden, wie bewässert, welche Exposition zur Sonne?

Bilden die Pflanzen nur männliche Blüten aus oder überhaupt keine Blüten?

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch,

gesät und gepflanzt nach den Eisheiligen. Genau weiß ich das nicht mehr. Vollsonnige Lage. Sie bildet männliche Blüten (an dünnen Stielen) und weibliche, die bereits einen verdickten Stiel haben. Dieser verdickte Stiel ist auch schon ein winziger Kürbis aber die Blüte verdorrt und der „Kürbis“ wächst nicht weiter.

Die Blüten werden schon seit Wochen gebildet aber noch nicht einer dieser Fruchtansätze (wenn es dann welche sind) wachsen weiter als über Kleinfingergröße hinaus… :cry:

Lokales Klima - NRW also warm und trocken aber wir wässern und die Pflanzen selbst wuchern munter…

Hallo Claudia,

dann stimmt ja „sonst“ alles - insbesondere, dass nicht nur männliche Blüten ausgebildet werden, zeigt, dass da kein Problem mit Schatten, Staunässe, Trockenheit, N- oder P-Mangel usw. vorliegt.

Das Phänomen, dass Fruchtansätze gleich oder bald nach dem Abblühen faulen und abgestoßen werden, habe ich dieses Jahr bei Zucchini und bei Kürbis auch, übrigens bei den sonst ausgesprochen wärmeliebenden Sorten Muscade de Provence und Coconzelle de Tripoli - dürfte mit diesem Ausnahmesommer zu tun haben: Eine ganze Menge von Cucurbitaceen sind „eigentlich“ in den Tropen zu Hause und mögen Temperaturen über 28 Grad so wenig wie solche unter 28 Grad.

Ich schätze, Du wirst da nichts machen können, außer auf einen milden Herbst zu hoffen, der bis November noch mild genug ist, dass auch Kalebassenblüten aus August noch ordentliche Früchte bringen.

Schöne Grüße

MM

Bei mir ist das auch so. Die ersten sind noch gewachsen und alle späteren vergammeln nach dem Fruchtansatz.
Udo Becker

Hallo Aprilfisch,

danke für die umfassende Antwort. Das ist wirklich sehr lieb!!

Ja, das kann natürlich sein. Allerdings sind die Temperaturen in den ersten Wachstumsmonaten wesentlich niedriger gewesen und da konnte man auch schon sehen, dass zwar Fruchtstände da sind, diese aber nicht wachsen. Letztes Jahr hat das auch nicht geklappt (da lag es aber wahrscheinlich an schlechtem Boden und falschem Dünger) - da waren die Temperaturen allerdings moderater.

Wir haben jetzt nochmal mit organischem Dünger von Manna gedüngt. Und ich habe gestern mit einem Pinsel bestäubt :blush:. Vielleicht hilft das ja…

LG Claudia

Servus,

das macht keinen Unterschied. Unbestäubte weibliche Blüten werden sofort nach dem Abblühen abgestoßen, die angelegten Fruchtansätze vergilben und fallen unmittelbar nach den Blütenblättern ab. Ein Fruchtansatz, der überhaupt begonnen hat, sich zu entwickeln, wird nicht deswegen abgestoßen, weil er nicht bestäubt wäre.

Ich weiß nicht, welchen Dünger von Manna Du verwendet hast - vermutlich getrockneten Rinderdung, Hornspäne oder Hornmehl. Alle drei wären in dieser Phase des Wachstums überflüssig: Hornspäne und Hornmehl sind reine N-Dünger, die führen allenfalls (bei Überdosierung) zu mastigem Wuchs von Blättern und Trieben, N-Düngung hat nur ganz indirekt einen Einfluss auf die Ausbildung von Blüten und Früchten, nämlich auf dem Weg über kräftige Pflanzen. D.h. hier ist der richtige Zeitpunkt der Anwendung bei Kürbissen spätestens Ende Mai (Hornmehl) bzw. im März zur Vorbereitung des Bodens (Hornspäne). Rinderdung hat vom Nährstoffgehalt her keine besondere Bedeutung, er dient hauptsächlich dem Aufbau von Ton-Humus-Komplexen durch Regenwürmer, auch dafür ist der Spätsommer kein geeigneter Zeitpunkt, sondern März zur Vorbereitung der Beete.

Wenn Du so spät in der Vegetationszeit noch mit Düngung Einfluss auf die Ausbildung von Blüten und Früchten nehmen willst, brauchst Du Phosphatdünger in einer sehr leicht pflanzenverfügbaren Formulierung, also nichts „Natürliches“, sondern einen P-Blattdünger, der gespritzt oder gesprüht wird und direkt über die Blattoberflächen aufgenommen wird.

Schöne Grüße

MM