Flecke unter der Kartoffelschale

Hallo zusammen,
seit einigen Jahren haben die Kartoffel aus dem eigenen Garten undefinierbare Flecken unter der Schale. Dies betrifft alle Sorten. Der Geschmack der Kartoffeln ist dadurch nicht beeinträchtigt.
Ist das eine Krankheit? Ich konnte im www nichts dazu finden.
Kennt noch jemand dieses Schadbild?

Gruß Andreas

Dreh mal die Schale um und schaue, ob es nicht einfach Schale ist.

Nein, der Fleck ist definit am Rand des Fruchtfleisches (nennt man das so), nicht auf, oder innerhalb der Schale. Von aussen ist davon nichts zu sehen.

Servus,

das könnte eine (schwache) Eisenfleckigkeit sein, d.h. Befall mit dem Rattle-Virus.

Sind die Flecken wirklich nur unter der Schale?
Hast Du einen Boden mit ungleichmäßigem Wasserhaushalt (sehr leichter Sandboden, schwerer Tonboden)?
Eventuell kalkarmen Boden, kalkarmes Wasser?

Schöne Grüße

MM

Leider kann ich dir nicht exakt zu diesem Problem Auskunft geben, aber so wie es für mich klingt, zieht ihr die neuen Kartoffeln aus den alten, oder? So sollte man es in jedem Fall nicht tun, sondern sinnvollerweise immer neues Saatgut verwenden, da sich „Gendefekte“ und Krankheiten besser verbreiten, wenn sie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Auf riesigen Äckern ist das wohl nicht ganz so wild wie bei kleineren Gartenbeeten.

Könnte es daran liegen?

@Helenbrown:
Nein, es werden jedes Jahr neue Saatkartoffeln gekauft.

@Aprilfrisch:
Zum Rattle-Virus habe ich im www Bilder gefunden. Die Flecken sind zwar sehr ähnlich, befallen aber die ganze Knolle, ausserdem soll es auch äusserliche Auffälligkeiten geben.
In meinem Fall gibt es äusserlich keine Auffälligkeiten, und die Flecken sind auch nur direkt unter der Schale.
Mit den Bodenarten kenne ich mich nicht so genau aus, aber es ist definitiv kein Sandboden, der Tonanteil ist auch sehr gering.
Gekalkt wurde der Boden schon mehrere Jahe nicht, habe den ph-Wert lange nicht überprüft.

Schonmal danke für Eure bisherige Hilfe.

Gruß Andreas

Liebe Hellenbrown,

Nein.

Jahrhundertelang haben Bauern ihre eigenen Kartoffeln gesteckt, und bis heute wurden auf diese Weise Kartoffelsorten erhalten, die es nach den Wünschen der Züchter eigentlich nicht mehr geben dürfte.

Dass durch eigenen Nachbau „Gendefekte“ entstehen, ist ein Gerücht. Was für Defekte sollten das denn sein?

Viren werden in der Tat über Nachbau von Kartoffeln weitergegeben; das ist unvermeidlich, und auch professionelle Vermehrer können kein virusfreies Pflanzgut garantieren. Am ehesten kann man sich da im Hausgarten helfen, indem man Kartoffeln aus Samen zieht.

Hierzu:

hätte ich gerne bitte eine konkrete Erklärung, welchen Einfluss die Fläche haben sollte.

Schöne Grüße

MM

Hallo Andreas,

wichtiger als die vielen Bilderchen, die im Netz herumgeistern, sind die Beschreibungen: Es gibt sehr unterschiedliche Ausprägungen der Symptome, von ‚fast nicht sichtbar‘ bis ‚Pflanze vollkommen verändert‘.

Weiterhin kommen alle möglichen Pilzinfektionen in Frage; Rhizoctonia in einem frühen Stadium oder eine der unzähligen Schorfarten wären naheliegend.

Schöne Grüße

MM

Hier https://www.lfl.bayern.de/ips/blattfruechte/107656/index.php gibt es eine ganz nette Hilfe zur Diagnose verschiedener Kartoffelkrankheiten. Und es könnte sich hier gleich um die erste dort erwähnte Krankheit, die Kraut- und Knollenfäule (hier nur wenig ausgeprägt) handeln. Zitat: „Unter den Flecken ist das Knollengewebe fest und braun verfärbt. Der Übergang zum gesunden Gewebe ist fließend.“ Ansonsten mal mit dem Suchbegriff „Kartoffelkrankheiten“ weiter forschen.

Die Website ist zwar zu dem Thema sehr informativ, aber die passenden Symptome sind dort auch nicht genauer beschrieben. Am warscheinlichsten ist es wohl Eisenfleckigkeit.
Kraut- und Knollenfäule ist es sicher nicht, dieses Schadbild ist mir sehr wohl bekannt.
Trotzdem Danke für die Hilfe.

Gruß Andreas