Fliesen auf Fermacell Trockenestrich

Hallo liebe Allwissende,
Ich möchte auf Fermacell Trockenestrichelemente (20 mm) Fliesen verlegen. Die Besonderheit ist, dass ich diese Fliesen in einigen Jahren wieder ablösen möchte, ohne die Trockenestrichelemente allzu sehr zu beschädigen, weil ich dann einen anderen Oberboden verlegen möchte. Die Trockenestrichelemente sollen dann jedenfalls erhalten bleiben, wobei die Fliesen natürlich kaputt gehen dürfen. Nun ist die Frage wie hierbei am sinnvollsten vorzugehen ist. Ich vermute, dass ich die Fliesen nicht direkt mit Fliesenkleber auf die Trockenestrichelemente kleben, sondern vorher eine Trennschicht auf die Trockenestrichelemente aufbringen sollte. Was ist hier zu empfehlen? Flüssigfolie?
Und falls Flüssigfolie eine sinnvolle Vorgehensweise wäre: haftet Fliesenkleber auf Flüssigfolie besser oder schlechter als auf Trockenestrich?

hi,

wie haltbar muss es denn sein, wie teuer darf es werden?

Und direkt nachgefragt: der Boden ist absolut formstabil? Er gibt nicht nach, wenn du auf die Ecken oder den Rand trittst?
Ich frag nur, weil das ein sehr häufiger Fehler ist und das gewollte Ablösen eine bewusste Schwachstelle ist, die sich mit Sicherheit schon vorher lösen würde.

Preiswerte Variante, für Ausstellungen o.ä. genutzt: Einmal Raufaser tapezieren. Ist eine erprobte Variante für wenig Belastung und späteres ablösen. Aber eben nicht für Wohnbereiche erprobt.

Kiesel hat ein System dafür entwickelt, nennt sich Okalift SuperChange.
Gegen das Gewebe ist wirklich nichts zu sagen, das wird funktionieren.
die Richtung des Preises wirst du dir vermutlich selbst schon denken können.

Ich hab auch schon Böden gehabt, die mit Gewebe abgespachtelt wurden (war früher mal Mode bei Fermacell) und der Kleber war so mies bzw. ist in der Schichtdicke schlicht vertrocknet, dass alles problemlos abzulösen war.

Flüssigfolie kann gehen, kann aber auch haften wie der Teufel.
Kommt in der Praxis zu selten vor, da Fermacell im Bad eher unbeliebt ist.

Das Werkzeug beim Rückbau hat, in Verbindung mit der Plattengröße, dann auch sehr großen Einfluss auf die ganze Aktion.

grüße
lipi

2 Like

Es sollte schon einige Jahre halten können, wobei die Fliesen auch gewischt werden können sollen, sodass ein Feuchtigkeitseintritt über die Fugen nicht ausgeschlossen ist. Der Boden ist zu 99% eben, also es wurde Ausgleichsmasse gegossen, darauf eine Lage formstabiler Styropor, darauf 20mm Fermacell. Die Ecken sind auch okay.

Raufaser klingt natürlich gut, aber könnte problematisch werden. Da es nur um 10m² geht: Kann man denn Okalift SuperChange samt Kleber für diese geringe Fläche kaufen und wenn ja, wo?

Bei Flüssigfolie ist es so, dass - für normale Anwendungen - der Kleber auf die Folie abgestimmt sein muss, also es sollen nur Systeme verwendet werden. Im Prinzip bräuchte ich für meinen Fall genau das gegenteil, also einen Kleber, der nicht abgestimmt ist. Ob das aber der Fall ist, wäre eher Zufall bzw. man müsste wohl sehr viel Detailwissen haben, um sagen zu können, welcher Kleber auf welcher Flüssigfolie die gewünschten Eigenschaften hat. Ich fürchte, dass das dann wohl eher nicht sinnvoll ist. Selbst wenn ich billigen Kleber und billige Folie nehme, könnte es ja zufälligerweise sein, dass sie perfekt zusammen passen.

Der Kundenservice von Fermacell empfiehlt den Einsatz eines Entkopplungsvlieses. Im Baumarkt gibt es sowas, aber ich habe gehört, dass sie sehr dick sind. Im Übrigen gibt es im Fachhandel dünnere Vliese, aber meist erst ab 30 oder 50m-Rollen.

hi,

oh, was ich vergessen hatte - sorry.
Mit der DS20 von Ardex ist es ganz ohne Verklebung möglich.
Da wird das Vlies nur ausgelegt und mit Klebeband fixiert und darauf die Platten verlegt.

Oder mehr oder minder Baugleich von Sopro: WEV 579

das hat nur rechtliche Relevanz. Die Kleber halten auf den Abdichtungen. Sie haben nur kein Prüfzeugnis.
Rein praktisch ist das aber komplett egal.

grüße
lipi

Ja, das mit den Entkopplungsmatten und der Klebebandfixierung habe ich auch gesehen. Das Prinzip ist ja simpel: Matte wird mir Klebeband fixiert und dann auf der Matte ganz normal gefliest. Es stellt sich dann aber die Frage, ob man dafür tatsächlich Matten haben muss, die 20 Euro pro Quadratmeter kosten (und nur in 50m-Rollen zu bekommen sind). Im Prinzip müsste man doch auch günstigere Matten nehmen und darauf fliesen können. Ich habe bei diesen Entkopplungsmatten gelesen, dass hauptanwendungszweck die Entkopplung des Fliesenoberbodens vom Unterboden ist - entweder als Schallentkopplung (dickere Matten) oder um Scherkräfte vom Oberboden fern zu halten (dünnere Matten). Die Entkopplungsmatten werden für diese Zwecke ihrerseits zunächst mit (Fliesen-)Kleber auf den Unterboden aufgebracht und dann normal Befliest. Der Anwendungszweck für Wiederablösbare Oberböden ist nur eine Auch-Funktion, für die diese Matten nicht primär gemacht sind. Wenn das aber so ist, dann sind sie für mein Vorhaben eher zu speziell. Ich brauche also nur eine Matte bzw. ein dünnes Flies, auf dem man Fliesen kann. Dieses würde ich dann mit doppekseitigem Klebeband fixieren. Eine solche Matte könnte Raufasertapete sein. Allerdings hat die vielleicht mit Feuchtigkeit Probleme oder ist nicht so stabil. Insofern hatte ich noch die Idee, Rausfasertapete (mit doppelseitigem Klebeband) auf den Estrich aufzubringen und darauf dann Putz-Armierungsgewebe zu legen, bevor der Fliesenkleber aufgebracht wird. Dann hätte ich einerseits „entkoppelt“, sodass ich wieder ablösen kann, und andererseits etwas Stabilität in der Kleberschicht.

hi,

kommt darauf an, wie man es sieht.
Ich kann mit einem Löffel umrühren und essen. Was davon ist die Nebenfunktion?
Begonnen haben die Matten als Dichtbahn. Die Verwendung zum Entkoppeln hat sich später eingebürgert.

Die Matten zum wiederaufnehmen (Beispielhaft DS20 und WEV579) sind erheblich dünner und nicht als Abdichtung zugelassen.
Auch wenn man den gleiche Effekt eventuell auch mit der SK100 erzielen könnte. Bei der die Lose Verlegung jedoch nicht ausdrücklich erlaubt ist.

Daher verstehe ich

nicht.
also imo sind das bereits die günstigen Versionen.
Abgesehen von der Okalift, aber das ist ein ganz anderes Prinzip.
Von einem noname-Hersteller wird es eine Solche Variante nicht geben, da dort die Dichtmatten schon so billig sind, da kann er keine 2 minimal unterschiedlichen Produkte herstellen und vertreiben.

Den Sinn verstehe ich nicht.
Du denkst Raufaser hätte Feuchtigkeitsprobleme und willst die deswegen mit Klebeband fixieren? In wie weit verändert sich dabei die Tapete?
Der Kleister wird zwar beim Verlegen der Fliesen angelöst werden, aber man muss die Sache ohnehin trocknen lassen. Der wird auch wieder fest.

Ne billige Dichtbahn sollte bei etwa 5€/m² liegen.
Und da willst du mit Kleber, Gewebe und Tapete noch drunter kommen?
Es geht um 10m²… welches Potenzial erhoffst du dir denn dabei?

Es gibt 2 sinnvolle Varianten:

  • Tapete und Platten drauf.
    vertraust du dem nicht und möchtest eher bisschen sicher gehen
  • billige Entkopplung- oder Dichtbahn und da Platten drauf.
    ich finde online ohne Probleme Angebote je m² oder gleich 10m² für 45€.

Und wieder bin ich bei dem Punkt, wo ich deinem Gedanken nicht folgen kann.
Billiger wird es imo schlicht nicht. Und risikoärmer eher auch nicht.
Das ist nun mal keine übliche Verwendung einer Fliese, die du da vor hast.

grüße
lipi